Auf mich wirkte es so, als wüssten die dort gar nicht wirklich etwas von dem Ehepaar und seinen Plänen. Warum sonst sollte die Schwester da so viel verwechseln, Geschlecht etc.?Warum braucht es eigentlich einen Arzt dort, um einen vereinbarten Termin wahrzunehmen? Was ist denn das für ein Waisenhaus und was passiert dort mit den Kindern?
Wieso bist du dir da so sicher? Ich glaube auch, dass er es fingiert hat, aber ein Beweis steht doch aus, oder?Am Ende war es dieser auch, der den Mann auf der Toilette überfallen hat.
Das habe ich gar nicht gelesen. Hast du hier etwa frecherweise schon weitergelesen?Der Mann erzählt seiner Frau gleich ehrlich, was in der Nacht passiert ist und dass er beim Geschäftmann übernachtet hat.
Noch ein Nachtrag dazu: das Wort "Angekok" kannte ich bereits aus dem "zweiten Dschungelbuch" von Rudyard Kipling. Darin gibt es eine Geschichte aus dem Inuit-Milieu mit dem Titel "Quiquern". Der Angekok oder, wie es bei Wiki geschrieben wird, Angakkuq ist ein Inuit-Schamane. Kiplings Geschichte spielt allerdings unter den kanadischen Inuit.Auch wenn das sicherlich für viele nicht das Diskussionsthema Nummer Eins ist, so hat mich doch hier sehr die Hypothese mit dem "nordischen Fantasieland" als Konglomerat aus verschiedenen Hinweisen interessiert. Mukluks sind Schuhe von Intuit und anderen indigenen Völkern Alaskas, Nordkanadas und Grönlands. Später gibt es einen "Willkommensgruß", der sich "Webegodden" schimpft, aber nicht wirklich existiert, klingt jedoch nach Schwedisch. Später kommt Hammaslääkäri vor, was Finnisch ist. Und wenn von den Ölbohrinseln die Rede ist und eigentlich den Finnen, die hier einsteigen wollen, wird es sich eher um die Norweger handeln, da diese ja massiv im Ölgeschäft sind. Also ja, es ist ein wunderbarer, bunter Strauß an nordischen Eigenarten verschiedenster Nationen und Völker.
Achso, nein sicher bin ich mir da überhaupt nicht. Das "Am Ende..." meinte ich so, wie wenn man sagt: "Krass, am Ende war es vielleicht so und so gewesen. Merwürdig, oder?" (Entschuldigung, das was missverständlich formuliert.) Ich meine es so wie du, dass derÜberfall irgendwie fingiert war, von wem auch immer. Vielleicht vom Geschäftsmann. Hier scheinen alle merkwürdig unter einer Decke zu stecken.Wieso bist du dir da so sicher? Ich glaube auch, dass er es fingiert hat, aber ein Beweis steht doch aus, oder?
Oh Mist, ja tatsächlich hatte ich gestern Abend noch die ersten drei, vier Seiten weiter gelesen. Das tut mir leid, das war jetzt ein kleiner, ungewollter Spoiler. Ich dachte, das geschah noch im vorherigen Leseabschnitt.Das habe ich gar nicht gelesen. Hast du hier etwa frecherweise schon weitergelesen?
Einiges wirkt wie aus der Zeit entrückt, vielleicht findet sich im Schamanismus die Erklärung dafür.Angakkuq ist ein Inuit-Schamane
Stimmt, der Heiler spielt eine wichtige Rolle bei den ganzen verqueren Dingen. Doch ob es wirklich ein Baby gibt, welches zur Adoption freigegeben wurde, da bin ich zum jetzigen Zeitpunkt noch unsicher.Offenbar soll verhindert werden, dass das Ehepaar das Baby aufnimmt und sich stattdessen zu Bruder Emmanuel hinziehen lässt.
Ich finde es tatsächlich sehr skurril, wie homoerotisch diese Verbindung zwischen den beiden verläuft. Jede Geste, jede Berührung, jedes Wort von Henk ist so aufgeladen und sexuell konnotiert. Fast wähne ich mich in einem Roman von Alan Hollinghurst, wobei es dort natürlich sehr explizite Sexszenen gäbe.Warum versucht Henk dem Mann nach wie vor weiß zu machen, dass sie sich kennen?
Es bleibt ein lustiges Raten, das gefällt mir gut.Auch wenn das sicherlich für viele nicht das Diskussionsthema Nummer Eins ist, so hat mich doch hier sehr die Hypothese mit dem "nordischen Fantasieland" als Konglomerat aus verschiedenen Hinweisen interessiert.
Das war mir gar nicht wichtigNachdem wir das geklärt hätten.
Da bist du jetzt wohl zu weit geraten?Der Mann erzählt seiner Frau gleich ehrlich, was in der Nacht passiert ist und dass er beim Geschäftmann übernachtet hat.
Interessant. Das habe ich noch gar nicht. Ich habe diese beiden Stränge als reine Parallelhandlungen betrachtet. Mal gucken. Dass der Geschäftsmann nicht ganz koscher ist, glaube ich allerdings auch, zumal der Räuber die Sprache des Mannes gesprochen hat.Ich habe in diesem Abschnitt das Gefühl bekommen, als würden die Nebenfiguren mit aller Macht versuchen, einen Keil zwischen das Ehepaar zu treiben.
Hier gibst du die Antwort auf deine Eingangsfrage selbst. Livia ist schon rumgekommen, hat Lebenserfahrung. Die Babyidee ist eigentlich völliger Unsinn. Trotzdem möchte sie helfen. Sie ist überzeugt von Bruder Emmanuel und leitet die Wege des Ehepaars um. Das finde ich jetzt eigentlich gar nicht so schlimm. Das wirkt auf mich menschlicher als vieles andere in diesem LA.Generell halte ich die Sache für nicht gut durchdacht, was soll der Ehemann mit einem kleinen Kind und(im schlimmsten Fall) einer Sterbenden Frau die er pflegen muss?
Ja, oder? Wir werden mit vielen, vielen Details versorgt, mit deren Hilfe man sich diese seltsame Welt richtig gut vorstellen kann. Es passiert wenig, trotzdem kommt keine Langeweile auf.Die ganze Atmosphäre ist spannungsgeladen, obwohl im Grunde bisher gar nicht viel passiert ist
Bis jetzt passt er für mich noch nicht ins Bild. Ich empfinde deshalb große Skepsis, ob das nicht wieder so ein "moderner" Thread ist: in jedes Buch muss etwas queer-homoerotisches hinein - egal, ob es passt oder nicht. Die Klischees tun mir zusätzlich weh. Sicher bin ich noch nicht, vielleicht gibt es eine Auflösung.Henk ist irgendwie das Sinnbild eines bisexuellen Alpha-Mannes. Natürlich nicht frei von Klischees.
Kann man jemanden, der so belesen ist wie du, überhaupt noch überraschenMich erinnert das Buch stark an einen Roman von Ishiguro, "Die Ungetrösteten".
Woraus schließt du, dass es sich um einen Arzt handelt? Doktor Ludjekins könnte auch ein Doktor der Jurisprudenz, der Geisteswissenschaften oder sonstwas sein...Warum braucht es eigentlich einen Arzt dort, um einen vereinbarten Termin wahrzunehmen? Wa
Ja, und hatte mich schon entschuldigt für meinen Fauxpas.Da bist du jetzt wohl zu weit geraten?
Haha, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Also nicht eine Sekunde, einfach weil die Schester in ihrer klassichen weißen Unifrom so bildhaft beschrieben wurde. Da war der Herr Doktor auch automatisch für mich ein Arzt. Tja, vielleicht ist er ja ein Doktor der Physik und beschäftigt sich damit, was es mit diesem seltsamen Ort und dessen Bewohner und deren Nachwuchs aufsichhat.Woraus schließt du, dass es sich um einen Arzt handelt? Doktor Ludjekins könnte auch ein Doktor der Jurisprudenz, der Geisteswissenschaften oder sonstwas sein...
(Nicht allzu wahrscheinlich, aber seine Profession wird m.E. nicht erwähnt)
Genaugenommen können wir gar nicht wissen, ob die Personen, mit denen der Mann und die Frau zusammentreffen (Livia, Henk, der Taxifahrer, der heiler, wer auch immer) real sind. Alles kommt mir vor, wie ein "Zwischenraum", ein Wartebereich.Diesen Ort SOLL es wahrscheinlich auf keiner Karte geben. Er entzieht sich dadurch der Realität...