2. Leseabschnitt: Kapitel 2 (Seite 51 bis 110)

GAIA

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27. Dezember 2021
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Thüringen
Auch wenn das sicherlich für viele nicht das Diskussionsthema Nummer Eins ist, so hat mich doch hier sehr die Hypothese mit dem "nordischen Fantasieland" als Konglomerat aus verschiedenen Hinweisen interessiert. Mukluks sind Schuhe von Intuit und anderen indigenen Völkern Alaskas, Nordkanadas und Grönlands. Später gibt es einen "Willkommensgruß", der sich "Webegodden" schimpft, aber nicht wirklich existiert, klingt jedoch nach Schwedisch. Später kommt Hammaslääkäri vor, was Finnisch ist. Und wenn von den Ölbohrinseln die Rede ist und eigentlich den Finnen, die hier einsteigen wollen, wird es sich eher um die Norweger handeln, da diese ja massiv im Ölgeschäft sind. Also ja, es ist ein wunderbarer, bunter Strauß an nordischen Eigenarten verschiedenster Nationen und Völker.

Nachdem wir das geklärt hätten. Zum Inhalt.
Das ist alles wirklich ein verrückter Haufen. Die Idee von der Zwischenwelt gefällt mir immer mehr, denn hier passieren merkwürdige Dinge. Da wird extra ein Taxi bestellt, was die Hotelmitarbeiterin explizit zum Waisenhaus schickt, und das Ehepaar kommt beim Heiler raus. Wie passend. Dann verspäten sie sich vielleicht um maximal eine Stunde und schon ist der Arzt nicht mehr da im Waisenhaus. Warum braucht es eigentlich einen Arzt dort, um einen vereinbarten Termin wahrzunehmen? Was ist denn das für ein Waisenhaus und was passiert dort mit den Kindern? Man hat übrigens auch überhaupt nichts gehört von ebendiesen. Würde man das nicht, selbst wenn man sich nur im Eingangsbereich befindet? Die Schwester war auch recht unsicher, ob der Arzt überhaupt am nächsten Tag dasein würde. Wirklich schön schräg. Dadurch wird es immer spannender, wohin der Autor uns mitnehmen will im Roman.
Das Verhalten vom Mann wundert mich später zusätzlich als es ums Abendessen geht und er, als wär' nix gewesen am Abend zuvor, geht mit dem Geschäftsmann mit. Am Ende war es dieser auch, der den Mann auf der Toilette überfallen hat. Letztendlich bekommen aber beide Ehepartner, Frau wie auch Mann, schlussendlich am Abend/in der Nacht, das was sie scheinbar beide mal brauchten: jemanden, der sich um sie allein kümmert und sie umsorgt. Etwas, was sicherlich in der Ehe auf der Strecke geblieben ist. Der Mann kümmert sich ja um seine Frau, aber es fühlt sich für diese sicherlich anders an, wenn das man mütterlich eine andere Person übernimmt. Obwohl natürlich die Situation als solche total skurril wirkte.
Was ich übrigens mal ganz angenehm finde: Der Mann erzählt seiner Frau gleich ehrlich, was in der Nacht passiert ist und dass er beim Geschäftmann übernachtet hat. (Was auch immer dort dann passiert ist). Aber meist verheimlichen Figuren, ob in Büchern oder Serien, solche Ereignisse und daraus entstehen dann immer größere Heimlichkeiten, Missverständnisse und Probleme. Hier wird nicht so eine große Sache daraus gemacht von Seiten des Ehemannes.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Ich habe in diesem Abschnitt das Gefühl bekommen, als würden die Nebenfiguren mit aller Macht versuchen, einen Keil zwischen das Ehepaar zu treiben. Auffällig ist, dass sich am Ende des Abschnitts beide Protagonist:innen in ein fast kindliches Abhängigkeitsverhältnis zu Livia bzw. Henk begeben. Das könnte auf eine völlige Handlungsunfähigkeit der beiden hinauslaufen. Insgesamt wirkt das Paar viel weniger harmonisch als noch im ersten Abschnitt.

Ohnehin manipulieren die Nebenfiguren unsere Hauptfiguren nach Belieben. Livia lässt das Paar zum Heiler anstatt zum Waisenhaus kutschieren, Henk "entführt" den Mann zum Essen. Ich könnte mir vorstellen, dass er den Angriff auf den Mann auch fingiert hat, damit dieser sich in seiner Hilflosigkeit in Henks Hände begibt. Allerdings leuchten mir die Gründe dafür noch nicht ein. Offenbar soll verhindert werden, dass das Ehepaar das Baby aufnimmt und sich stattdessen zu Bruder Emmanuel hinziehen lässt. So will es zumindest Livia, bei Henk wissen wir das noch nicht.

Trotz der Bedrohung und der Gewalt finde ich die skurrilen Szenen zum Teil auch sehr witzig. Zum Beispiel, dass die beiden immer wieder mit demselben Taxifahrer hin- und herkutschiert werden. Oder auch die Dialoge im Waisenhaus oder im Restaurant.

Besonders gelungen fand ich die Stelle auf S. 77, als der Perlenvorhang "auf die Spannung der Welt" und die "nervöse Energie" reagiert. Schon wieder ein Vorhang übrigens, der im Fokus steht, wie schon ganz zu Beginn. Ich denke, dass aber auch die subtile Spannung dieses Romans den Vorhang weiter vibrieren lässt... Bei mir ist es jedenfalls nach wie vor der Fall.
 

Christian1977

Bekanntes Mitglied
8. Oktober 2021
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Warum braucht es eigentlich einen Arzt dort, um einen vereinbarten Termin wahrzunehmen? Was ist denn das für ein Waisenhaus und was passiert dort mit den Kindern?
Auf mich wirkte es so, als wüssten die dort gar nicht wirklich etwas von dem Ehepaar und seinen Plänen. Warum sonst sollte die Schwester da so viel verwechseln, Geschlecht etc.?
Am Ende war es dieser auch, der den Mann auf der Toilette überfallen hat.
Wieso bist du dir da so sicher? Ich glaube auch, dass er es fingiert hat, aber ein Beweis steht doch aus, oder?
Der Mann erzählt seiner Frau gleich ehrlich, was in der Nacht passiert ist und dass er beim Geschäftmann übernachtet hat.
Das habe ich gar nicht gelesen. Hast du hier etwa frecherweise schon weitergelesen? ;)
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Auch wenn das sicherlich für viele nicht das Diskussionsthema Nummer Eins ist, so hat mich doch hier sehr die Hypothese mit dem "nordischen Fantasieland" als Konglomerat aus verschiedenen Hinweisen interessiert. Mukluks sind Schuhe von Intuit und anderen indigenen Völkern Alaskas, Nordkanadas und Grönlands. Später gibt es einen "Willkommensgruß", der sich "Webegodden" schimpft, aber nicht wirklich existiert, klingt jedoch nach Schwedisch. Später kommt Hammaslääkäri vor, was Finnisch ist. Und wenn von den Ölbohrinseln die Rede ist und eigentlich den Finnen, die hier einsteigen wollen, wird es sich eher um die Norweger handeln, da diese ja massiv im Ölgeschäft sind. Also ja, es ist ein wunderbarer, bunter Strauß an nordischen Eigenarten verschiedenster Nationen und Völker.
Noch ein Nachtrag dazu: das Wort "Angekok" kannte ich bereits aus dem "zweiten Dschungelbuch" von Rudyard Kipling. Darin gibt es eine Geschichte aus dem Inuit-Milieu mit dem Titel "Quiquern". Der Angekok oder, wie es bei Wiki geschrieben wird, Angakkuq ist ein Inuit-Schamane. Kiplings Geschichte spielt allerdings unter den kanadischen Inuit.

Später mehr, ich bin noch nicht ganz durch den LA.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Thüringen
Wieso bist du dir da so sicher? Ich glaube auch, dass er es fingiert hat, aber ein Beweis steht doch aus, oder?
Achso, nein sicher bin ich mir da überhaupt nicht. Das "Am Ende..." meinte ich so, wie wenn man sagt: "Krass, am Ende war es vielleicht so und so gewesen. Merwürdig, oder?" (Entschuldigung, das was missverständlich formuliert.) Ich meine es so wie du, dass derÜberfall irgendwie fingiert war, von wem auch immer. Vielleicht vom Geschäftsmann. Hier scheinen alle merkwürdig unter einer Decke zu stecken.
Das habe ich gar nicht gelesen. Hast du hier etwa frecherweise schon weitergelesen? ;)
Oh Mist, ja tatsächlich hatte ich gestern Abend noch die ersten drei, vier Seiten weiter gelesen. Das tut mir leid, das war jetzt ein kleiner, ungewollter Spoiler. Ich dachte, das geschah noch im vorherigen Leseabschnitt. :oops:
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Wie kann Livia sich anmaßen das Taxi zu Bruder Emmanuel zu schicken, obwohl das Ehepaar ins Waisenhaus will? Auch wenn man der Frau sicher anmerkt das es ihr nicht gut geht, ist das schon ein heftiger Eingriff in deren Angelegenheiten. Stellenweise frage ich mich, ob es überhaupt ein Baby gibt. Generell halte ich die Sache für nicht gut durchdacht, was soll der Ehemann mit einem kleinen Kind und(im schlimmsten Fall) einer Sterbenden Frau die er pflegen muss?
Alles wirkt nach wie vor skurril. Auch die Nacht mit Henk fällt in diese Sparte. Warum versucht Henk dem Mann nach wie vor weiß zu machen, dass sie sich kennen? Man sollte doch meinen es wäre ihm mittlerweile wieder eingefallen, wenn dem so wäre:think
Die ganze Atmosphäre ist spannungsgeladen, obwohl im Grunde bisher gar nicht viel passiert ist.

Das Hotel scheint traurige Gestalten anzuziehen, zumindest kam mir das in den Sinn, als von dem japanischen Paar erzählt wurde. Vielleicht weitere Kandidaten für den Heiler? Irgendwie muss er die teure Behausung und das Personal ja bezahlen
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Offenbar soll verhindert werden, dass das Ehepaar das Baby aufnimmt und sich stattdessen zu Bruder Emmanuel hinziehen lässt.
Stimmt, der Heiler spielt eine wichtige Rolle bei den ganzen verqueren Dingen. Doch ob es wirklich ein Baby gibt, welches zur Adoption freigegeben wurde, da bin ich zum jetzigen Zeitpunkt noch unsicher.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Warum versucht Henk dem Mann nach wie vor weiß zu machen, dass sie sich kennen?
Ich finde es tatsächlich sehr skurril, wie homoerotisch diese Verbindung zwischen den beiden verläuft. Jede Geste, jede Berührung, jedes Wort von Henk ist so aufgeladen und sexuell konnotiert. Fast wähne ich mich in einem Roman von Alan Hollinghurst, wobei es dort natürlich sehr explizite Sexszenen gäbe. ;)

Henk ist irgendwie das Sinnbild eines bisexuellen Alpha-Mannes. Natürlich nicht frei von Klischees.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Ich habe den Eindruck, sie stecken alle unter einer Decke. Mir ist nur noch nicht klar, zu welchem Zweck. Wobei ich den Eindruck habe, dass Livia der Frau ihre Hilfe aufzwingt, sie aber doch nicht völlig unwillkommen ist. Sieht Livia eine Chance, dass der Heiler tatsächlich helfen kann?
Und ist der Mann dabei im Weg? Wird er deshalb von dem Geschäftsmann weggelotst? Der wirkt auf mich schon sehr übergriffig. Obwohl der Mann trotz seines Misstrauens sich dareinfügt.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Mich macht der Text stellenweise nervös. Ich sehe "weiße Mäuse" und "rosa Elefanten".
Die Geschichte ist wie mit der Lupe geschrieben und statt eines Panoramas, bekommt man immer nur einen Fokus.
Ich kann mich zum Beispiel noch nicht an "der Mann" und "die Frau" gewöhnen. Immer wenn sie im Text erwähnt werden, zögere ich kurz und überlege, welcher Mann, welche Frau?
Auch als sie vom Hotel vermeintlich zum Waisenhaus rausfahren, geht es es durch schmale Gassen, bis die Straßen breiter werden, aus der Stadt hinausführen und bei Bruder Emmanuel landen. Die Rückfahrt ist dann ganz einfach. Auf gerader Strecke wieder zurück in die Stadt, am Hotel vorbei und schnurstracks auf der anderen Seite hinaus zum Waisenhaus.
Der Punkt, statt des Kommas, aus Seite 94 zeigt mir, dass das Buch nicht fehlerfrei ist und das Rundfleisch sicher ein Rindfleisch war.

Die kursiv gedruckten Wörter hätte ich mir in einem Glossar erklärt gewünscht. Gott sei Dank haben wir die belesene @Die Häsin und die hilfreiche @GAIA dabei.

Henk und Livia haben auch mich gestern Abend zu Bett gebracht. Ich fühlte mich beim Lesen schon dermaßen umsorgt....;)
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Sehr amüsiert habe ich mich über das ausufernde Menü, bei dem nichts zum Sattwerden dabei war. Der Mann konstatierte ja auch richtig, ein solches Essen sei eine Qual.
Was man ihm dagegen quasi als Ersatz in diesem Restaurant serviert, das wäre mir auch nix ...
Es ist schon kurios, wie beide Teile dieses Ehepaars ununterbrochen als Patienten behandelt werden. Ständig holen sie sich irgendwas. Und vollends bei dem Überfall auf der Toilette hatte ich ein noch stärkeres surreales Gefühl, ich glaube, das geschah einzig zu dem Zweck, dass Henk Bosma (klingt wie ein Burenname) den Mann betütern und in sein eigenes Bett packen kann. Mich erinnert das Buch stark an einen Roman von Ishiguro, "Die Ungetrösteten". Da kam auch ein Reisender - ich glaube, zu einem Vortrag - in eine fremde Stadt und wurde fortwährend von Pontius zu Pilatus geschickt, und die Topographie des Ortes blieb ein Rätsel.
 

Literaturhexle

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Nachdem wir das geklärt hätten.
Das war mir gar nicht wichtig :grinning
Dass ihr euch immer so genau für Ort und Zeit interessiert. Geht mir meistens ab, ich bin eher der handlungsorientierte Typ und ein schlichter Geist.
Hier reicht mir das Mythische der Umgebung, das durch das Ungenaue noch stärker hervorgehoben wird. Ich stimme @missalissa zu: Diesen Ort SOLL es wahrscheinlich auf keiner Karte geben. Er entzieht sich dadurch der Realität...

Der Mann erzählt seiner Frau gleich ehrlich, was in der Nacht passiert ist und dass er beim Geschäftmann übernachtet hat.
Da bist du jetzt wohl zu weit geraten?
Ich habe in diesem Abschnitt das Gefühl bekommen, als würden die Nebenfiguren mit aller Macht versuchen, einen Keil zwischen das Ehepaar zu treiben.
Interessant. Das habe ich noch gar nicht. Ich habe diese beiden Stränge als reine Parallelhandlungen betrachtet. Mal gucken. Dass der Geschäftsmann nicht ganz koscher ist, glaube ich allerdings auch, zumal der Räuber die Sprache des Mannes gesprochen hat.
Generell halte ich die Sache für nicht gut durchdacht, was soll der Ehemann mit einem kleinen Kind und(im schlimmsten Fall) einer Sterbenden Frau die er pflegen muss?
Hier gibst du die Antwort auf deine Eingangsfrage selbst. Livia ist schon rumgekommen, hat Lebenserfahrung. Die Babyidee ist eigentlich völliger Unsinn. Trotzdem möchte sie helfen. Sie ist überzeugt von Bruder Emmanuel und leitet die Wege des Ehepaars um. Das finde ich jetzt eigentlich gar nicht so schlimm. Das wirkt auf mich menschlicher als vieles andere in diesem LA.
Die ganze Atmosphäre ist spannungsgeladen, obwohl im Grunde bisher gar nicht viel passiert ist
Ja, oder? Wir werden mit vielen, vielen Details versorgt, mit deren Hilfe man sich diese seltsame Welt richtig gut vorstellen kann. Es passiert wenig, trotzdem kommt keine Langeweile auf.
Henk ist irgendwie das Sinnbild eines bisexuellen Alpha-Mannes. Natürlich nicht frei von Klischees.
Bis jetzt passt er für mich noch nicht ins Bild. Ich empfinde deshalb große Skepsis, ob das nicht wieder so ein "moderner" Thread ist: in jedes Buch muss etwas queer-homoerotisches hinein - egal, ob es passt oder nicht. Die Klischees tun mir zusätzlich weh. Sicher bin ich noch nicht, vielleicht gibt es eine Auflösung.
Mich erinnert das Buch stark an einen Roman von Ishiguro, "Die Ungetrösteten".
Kann man jemanden, der so belesen ist wie du, überhaupt noch überraschen;)
 

Literaturhexle

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Warum braucht es eigentlich einen Arzt dort, um einen vereinbarten Termin wahrzunehmen? Wa
Woraus schließt du, dass es sich um einen Arzt handelt? Doktor Ludjekins könnte auch ein Doktor der Jurisprudenz, der Geisteswissenschaften oder sonstwas sein...:p
(Nicht allzu wahrscheinlich, aber seine Profession wird m.E. nicht erwähnt)
 

Literaturhexle

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Im ersten LA spürten wir die warmherzige Liebe des Mannes zu seiner kranken Frau. Vielleicht ist auch etwas Mitleid im Spiel. Sie selbst hält sich mit Liebesbekundungen zurück, bedankt sich höchstens für seine Aufmerksamkeit.

Er will indessen alles richtig machen, wirkt oft unsicher den (nachvollziehbaren) Launen seiner Frau gegenüber. Er gehört zum Inventar, sie lässt sich von ihm keine Ratschläge geben. Livia hat bessere Karten zu bemuttern und kriegt es fertig, der Kranken endlich mal wieder den Magen zu füllen, der gleich ein bisschen Zuversicht ausstrahlt...

Dass der Mann mit dem Geschäftsmann loszieht, der ihn am letzten Abend komisch angequatscht hat, finde ich auch eigenartig. Hinzu kommt, dass seine Frau die Nacht zuvor halbnackt nach draußen gelaufen war...
War die eingenommene Tablette wohl eine "gute" Tablette oder eine schlechte:think?

Ich habe echt noch keine Ahnung, was der Autor hier mit uns vor hat und das lässt mich interessiert weiter lesen.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Thüringen
Da bist du jetzt wohl zu weit geraten?
Ja, und hatte mich schon entschuldigt für meinen Fauxpas. :p
Woraus schließt du, dass es sich um einen Arzt handelt? Doktor Ludjekins könnte auch ein Doktor der Jurisprudenz, der Geisteswissenschaften oder sonstwas sein...:p
(Nicht allzu wahrscheinlich, aber seine Profession wird m.E. nicht erwähnt)
Haha, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Also nicht eine Sekunde, einfach weil die Schester in ihrer klassichen weißen Unifrom so bildhaft beschrieben wurde. Da war der Herr Doktor auch automatisch für mich ein Arzt. Tja, vielleicht ist er ja ein Doktor der Physik und beschäftigt sich damit, was es mit diesem seltsamen Ort und dessen Bewohner und deren Nachwuchs aufsichhat. :p
 

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Was geschieht in der Nacht? Na, man träumt. Und so wirkt die ganze Erzählung. Surreal, immer ein bisschen verzerrt- und voller Symbolik, fürchte ich, die ich dann wieder nicht durchschaue. Ich fühle mich nicht unwohl mit dem Roman, verwirrt bin ich aber schon. Was hat das alles zu bedeuten? Keine Polizei nach dem Raubüberfall? Es wird immer merkwürdiger. Ob der Hotelname etwas zu bedeuten hat?
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Mich fasziniert und verwirrt das Buch gleichermaßen. Es ist alles so aus Raum und Zeit gefallen.
Diesen Ort SOLL es wahrscheinlich auf keiner Karte geben. Er entzieht sich dadurch der Realität...
Genaugenommen können wir gar nicht wissen, ob die Personen, mit denen der Mann und die Frau zusammentreffen (Livia, Henk, der Taxifahrer, der heiler, wer auch immer) real sind. Alles kommt mir vor, wie ein "Zwischenraum", ein Wartebereich.

Auch wenn ich noch gar nicht einordnen kann, wohin die Reise geht, gefällt mir das leise Unbehagliche und auch der teilweise sehr skurrile Witz.