Nach diesem Abschnitt stellen sich mir viele Fragen.
Die Schlangensymbolik erschließt sich mir noch nicht. Herr Ginster wurde für mich zum rätselhaften Charakter. Er ist sehr verunsichert und ärgerlich über sich selbst, weil er offenbar zum wiederholten Mal „ungebührlichen“ Kontakt zu den Mohns hatte. Micha bemerkt ihn als er an der Bushaltestellenattrappe sitzt, dann kümmert er sich um den verunglückten Steve und rettet Micha vor dem Ertrinken. Erstaunlich fand ich den Tonfall seines dritten Berichts, der doch ungewohnt persönlich versucht zu erklären, warum ihm diese Fehler unterlaufen konnten.
Als Ginster schreibt, er sei Trauerbeamter geworden, weil er eine feindselige Haltung Menschen gegenüber hat, kam mir ganz kurz der Gedanke, Ginster sei vielleicht kein Mensch. Aber eigentlich glaube ich das nicht, frage mich aber inzwischen, was Ginster wohl erlebt haben mag. Er deutet an, dass er ganz ähnlich aufgewachsen ist, wie die Mohns und entschuldigt seine „Unprofessionalität“ auch damit.
Meine ursprüngliche Idee, dass in dieser Gesellschaft der Kontakt zu Trauernden zu meiden ist, hat sich verstärkt. Selbst der Trauerbeamte erledigt alles auf dem Postweg, aus der Distanz, wühlt im Müll, um festzustellen, dass die Familie das Angebot der Trauerkiste wohl nicht angenommen hat. Ein direkter Kontakt wird vermieden.
Die Ausgestoßenen und „Beschädigten“ kommen zusammen - es herrscht ein Verständnis für die Situation der anderen, die auch ohne Worte auskommt. Marlene hat Schwierigkeiten in den dritten Stock zu gelangen - woran leidet sie?