2. Leseabschnitt: Kapitel 13 bis Kapitel 24 (S. 81 bis S. 152)

claudi-1963

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29. November 2015
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Das ethische Verhalten des Therapeuten? Ist grenzwertig. Sicher. Aber doch nicht so heftig, dass ein Berufsverbot zu Recht bestünde. Glaube ich niemals. Da hätte es doch Verhandlungen gegeben, da wäre Michette vorgeladen worden (Kreuzverhör, psychiatrisches Gutachten), der Autor wäre vorgeladen worden, der ja letztlich gewillt war, zuzugeben, dass es Fiktion ist und er keine Ahnung hatte, was wirklich geschah. Nach meiner Einschätzung läßt die Ärztekommission ihre Leute nicht so schnell fallen, ganz im Gegenteil hört man oft, "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".
Ja so geht es mir auch, ich sehe das Urteil von Kadoke auch ein bisschen als überzogen an. Den normalerweise kann ich mir nicht vorstellen, das einer suizidgefährdeten Borderline Patientin mehr geglaubt wird wie ihrem Psychiater. Und zum anderen glaube ich das Kadoke schon die Wahrheit sagt. Er mag Fehler gemacht haben was die Moral und Ethik eines Psychologen anbelangt, aber dafür gleich ein lebenslanges Verbot auszusprechen finde ich schon hart.
Aber ich denke darum geht es dem Autor auch gar nicht. Ich glaube schon das es was mit dem Judentum zu tun hat das ganze Buch. Den es geht hier schon auch ein stückweit um Antisemitismus.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Kadoke scheint wirklich der große Verlierer hier in der Geschichte zu sein, mir tut er fast ein bisschen leid. Irgendwie hört sich Michette für mich verlogen an. Einerseits wollte sie Kadoke nichts böses mit dem ganzen antun und anderseits stellt sie ihn bei der Talkshow so bloss, sodass er im Grunde alles verliert. Ihn deshalb so als Juden abzustrafen ist natürlich schon heftig und ich kann verstehen das ihn das alles belastet.

Ich glaube nicht das er Michette sexuell belästigt hat, aber er hat auch keine Chancen dies zu wiederlegen. Er ist einer von vielen die eben vielleicht wegen eines Fehlers so abgestraft werden. Das ist natürlich schon hart und irgendwie kann ich nicht ganz verstehen, das man einer Borderline Patientin so viel Glaubwürdigkeit zuspricht und Kadoke sofort seine Lizenz als Psychologe verliert. Hätte man ihm da nicht auch eine Frist geben können, statt eine lebenslange Sperre als Psychologe?

Das er duch seine ganzen Erfahrungen nun die Liebe entdeckt hat, mag ja schön sein, aber wieso ausgerechnet dann Anat? Sie hat ihn doch zu Beginn nur beschimpft und sie hatten doch nur einmal miteinander Sex. Dafür gleich nach Israel auswanderen? Anderseits kann er in Holland nicht bleiben, dafür ist er nun zu sehr gebrandmarkt.
Da sieht man mal wie schnell Menschen in Verruf kommen und abstürzen können.

Ich verstehe trotzdem nicht warum Michette nun mit dem Autor zusammen ist, er scheint doch noch älter zu sein als Kadoke. Nur weil er ihr Buch geschrieben hat? Und warum haben die beiden nicht Michettes Mutter aufgehalten, wenn sie doch nichts böses mit dem Buch vorhatten?
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Ich denke Kadoke schnitzt sich seine Wahrheiten zurecht... Halbwahrheiten sind die schlimmeren Lügen.
Nein das denke ich nicht, ich glaube da verurteilst du ihn zu unrecht. Ich finde der Mensch bleibt unschuldig solange man es ihm nicht beweisen kann. Deshalb gab es ja so viele Freisprüche bei solchen Anschuldigungen. Auch Michette hat im Grunde keine Beweise dafür, den es steht eigentlich Aussage gegen Aussage. Bei unserem Rechtssystem würde das sicher nicht so einfach durchkommen.

Na ja, er hat damit erst angefangen, als der Rufmord schon geschehen war. Anfangs wollte er nicht darüber reden. Vielleicht ist das der Knackpunkt.
Ich denke er war sich einfach keiner Schuld bewusst, weil er nur zum Wohle seiner Patientin gehandelt hat. Sicherlich hatte er nie gedacht, das Michette solche Lügen verbreitet. Dazu ist er meines Erachtens einfach zu blauäugig oder er sah bisher einfach nur das Gute im Menschen?

Das hat es, meine ich, und Michette sagte, Kadoke wäre in sie verliebt gewesen. Ich glaube sogar, sie hat gesagt, sie hätten ein Verhältnis gehabt. Davon abgesehen hat er sie als kostenlose Pflegerin für seinen Vater arbeiten lassen, das ist schon fragwürdig, deutlich mehr als ein Freundschaftsdienst.
Wahrscheinlich dachte er er tut etwas Gutes für sie und gibt ihr gleich ein Aufgabe damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt und sich umbringt.
Wer weiß was er sich dabei gedacht hat, dafür fängt das Buch einfach zu schräg an. Man kann im Grunde das gar nicht richtig einschätzen und ich weiß ehrlich gesagt nicht ob es besser wäre, wenn man den Band davor schon kennt.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Kritik am Umgang von Nicht-Juden mit dem Judentum? Ein rätselhaftes Buch, das mich gedanklich sehr beschäftigt. ich komme schon noch dahinter.
Zum größtenteil hat es schon damit zu tun, den der Antisemitismus hat in Europa schon wieder sehr stark zugenommen. Insbesondere in Holland, vielleicht deshalb diese Geschichte? Ich vermute ja stark vom Namen her, das Grünberg selbst auch Jude ist. Von daher denke ich das es schon viel um Judentum und die Lebensweise geht. Und natürlich auch ein bisschen um die Me Too Bewegung und wie schnell Menschen verurteilt werden, vielleicht auch öfters zu unrecht.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Zum größtenteil hat es schon damit zu tun, den der Antisemitismus hat in Europa schon wieder sehr stark zugenommen. Insbesondere in Holland, vielleicht deshalb diese Geschichte? Ich vermute ja stark vom Namen her, das Grünberg selbst auch Jude ist. Von daher denke ich das es schon viel um Judentum und die Lebensweise geht. Und natürlich auch ein bisschen um die Me Too Bewegung und wie schnell Menschen verurteilt werden, vielleicht auch öfters zu unrecht.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grünbergs Vater Hermann Grünberg (* 1912[2]) floh 1933 aus Berlin und überlebte ebenso wie Grünbergs Mutter Hannelore Grünberg-Klein[3] als einer der wenigen der Familie die rassistische Verfolgung durch die deutschen Nationalsozialisten
 

MRO1975

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11. August 2018
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Ich hätte ihn gern noch auf seinen grundlegenden Fehler seines Plakates "LITERATUR IST KEINE VERLEUMDUNG" hingewiesen,
Als intelligentem Menschen hätte ihm das eigentlich auffallen müssen. Das hat mich gewundert.
Kadoke kommt gar nicht dazu, auf den seiner Meinung nach einzigen Fehler, die Unwahrheiten im Buch, hinzuweisen. Er wird in die Me-Too-Debatte und in den Rechtsextremismus hineingezogen. Plötzlich können ihn antisemitische Vorwürfe verletzen.
Er macht auf mich einen ziemlich hilflosen Eindruck. Seine gute Absicht, der zum Sterben aus der Therapie entlassene Michette noch eine Chance zu geben, tritt völlig in den Hintergrund. Leider hat er sich durch ihren Einsatz als Pflegerin seiner Vater-Mutter tatsächlich angreifbar gemacht. Damit hat er seiner eigenen Sache, der Kritik am Gesundheitssystem, ziemlich geschadet.

Und was tut dieser Mensch? Oder vielmehr, was denkt dieser verquere Kopf auf diesem Menschen? Dass er verliebt ist, in Anat und dass er Trost findet, in einem fernen Land.
Ganz klar: eine Flucht
 

MRO1975

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11. August 2018
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Diesbezüglich war für mich das Treffen mit dem Schriftsteller in irgendeinem Café sehr aufschlussreich. Denn der Schriftsteller spricht genau diesen Gedanken aus.
"Was war zuerst da: mein Buch oder dein Entschluss, dich auf fragwürdige Weise einer Patientin anzunehmen""
Die Szene fand ich auch aufschlussreich. Letztendlich steht es dem Schriftsteller frei, die Geschichte von Michette und Kadoke zum Aufhänger eines Romans zu machen und mit fiktiven Ereignissen auszuschmücken. Der Fehler liegt bei Michette, die behauptet, dass alles oder fast alles in dem Buch wahr ist. Gegen diese Unterstellung hätte Kadoke vorgehen sollen - aber ob ihm das geholfen hätte, bezweifle ich. Ich verstehe die Entscheidung der Kommission so, dass sie Kadoke vor allem wegen der unstreitig erwiesenen alternativen Therapie und weniger wegen der streitigen sexuellen Beziehung rausgeworfen haben.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Kadoke schreibt eine Mail an Anat, in der er Zweifel zum Ausdruck bringt, ob die Juden in den Niederlanden eine Zukunft besitzen. „Ihm ist klar, dass er damit zugleich auch eine Meinung zu den Juden in ganz Europa äußert…“
Diese Läuterung hatte für mich einen schalen Beigeschmack. Sie ist der jetzigen Situation geschuldet, vorher hat er Anat immer vehement widersprochen. Ich denke, es ist keine gute Idee, sein neues Leben so zu beginnen, im Gegenteil, er muss sich erstmal klar machen wo er steht und was er will. Bei der Liebe ist es genauso, wobei ich ihn da ähnlich wankelmütig erlebe. Wie das Fähnlein im Wind sozusagen. Dabei sollteman doch denken, dass gerade er es besser wissen müsste. Er hat ähnliches sicher schon bei seinen Patienten beobachtet
 

Xirxe

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Ich kann mich daran erinnern, dass Dieter Bohlen ein Buch schrieb (schreiben ließ natürlich) und Verona sofort vor Gericht war: Unterlassungsklage. Und recht bekam.
Das stimmt, aber wie lange ist das her? Und der Autor besteht ja darauf, dass es Fiktion ist, wenn auch inspiriert durch Michettes Erlebnisse. Aber die literarische Freiheit greift schon recht weit, heute wohl auch weiter als damals.
Nach meiner Einschätzung läßt die Ärztekommission ihre Leute nicht so schnell fallen, ganz im Gegenteil hört man oft, "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus".
Aber nur, wenn es nicht allzu weite Kreise zieht. Hier ist ja bereits das ganze Land schon informiert, was glaubst Du, was da los wäre, wenn er nur eine Art Abmahnung erhalten hätte. Für die Gesellschaft ist die Schuld doch erwiesen.
Ich denke er war sich einfach keiner Schuld bewusst, weil er nur zum Wohle seiner Patientin gehandelt hat.
Oh doch, er weiss sehr wohl, dass er sich schuldig gemacht hat, deshalb hat er ja auch keine seiner KollegInnen mit einbezogen, um sie nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Das gibt er ja auch offen zu. Aber er glaubt, dass sein Handeln, dass Gutes bewirken sollte, die Schuld wieder aufwiegt. Ausserdem ist es wohl das erste Mal, dass er selbständig eine Entscheidung getroffen hat. Wie Michette schon sagte, lässt er das Leben einfach geschehen, selbst seine Berufsentscheidung hat er mehr oder weniger seinen Eltern zu "verdanken". Und jetzt soll ausgerechnet diese Entscheidung völlig falsch gewesen sein?
Mir fiel es in diesem Abschnitt teilweise schwer weiterzulesen und zwar ab dem Kapitel, als er die Einladung in die Talkshow bekam. Es war doch schon klar, wie das ablaufen würde und ich wollte das einfach nicht mitbekommen. Bescheuert, nicht? Es ist ein bisschen wie Fremdschämen, in dem Fall aber eher "Fremdmitleiden" ;) Und als ich mich dann endlich aufgerafft hatte, kam es natürlich genauso wie erwartet. Schrecklich - aber wie dumm von Kadoke.
Für mich verstärkt sich zusehends der Eindruck, dass er an einer Art milden Form des Autismus leidet, dessen er sich aber seltsamerweise nicht bewusst ist. Ich bin wirklich gespannt wie das weitergeht.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Im Gegensatz zu den meisten hier, quäle ich mich ein wenig durch den Roman.
Kadoke nervt mich mit seinem Verhalten, und ich hoffe, dass die Zeit in Israel endlich einen Faden hervorbringt bei dem ich Spaß empfinde ihm zu folgen.
Ich hoffe für Anat und auch für Kadokes Vater, dass Israel ihm einen neuen Weg aufzeigt. Er könnte zur Abwechslung mal versuchen sein Leben zu genießen, denn das hat er scheinbar auch vor dieser ganzen Geschichte mit der Alternativtherapie nicht getan
 
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Die Häsin

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Rhönrand bei Fulda
Ich hätte ihn gern noch auf seinen grundlegenden Fehler seines Plakates "LITERATUR IST KEINE VERLEUMDUNG" hingewiesen, aber auch kein anderer tat es, also bleibts wohl vorerst in meinem Kopf stecken.

Das hat mich auch sehr befremdet. Wie kommt er auf diesen Satz? Man könnte ihn genauso gut als eine Verteidigung des Buches deuten, dessen Auszeichnung er verhindern möchte. Hätte er geschrieben "Verleumdung ist keine Literatur", das hätte ich eher verstanden.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Wie viele von euch kann ich nur mit dem Kopf schütteln ob Kadokes plötzlich entdeckter Liebe zu seiner Großkusine. Flucht? Bestimmt. Sehnsucht nach einem Menschen, der ihn versteht und nicht verurteilt? Garantiert. Schlechte Idee? Höchstwahrscheinlich.

Ich hätte ihn gern noch auf seinen grundlegenden Fehler seines Plakates "LITERATUR IST KEINE VERLEUMDUNG" hingewiesen, aber auch kein anderer tat es, also bleibts wohl vorerst in meinem Kopf stecken.

Jedenfalls ist die Aufschrift Literatur ist keine Verleumdung sinnlos. Man versteht es nicht. Kann an der Übersetzung liegen. Man darf gespannt sein, ob es später auch so dastehen wird. Völlig sinnfrei.

Ich denke, die Sinnlosigkeit ist hier vom Autor voll und ganz beabsichtigt. Es zeigt, wie realitätsfremd Kadoke ist, wie wenig sich dessen bewusst, wie sein Verhalten auf andere Menschen wirkt – überhaupt, wie die ganze Geschichte sich in den Augen von Menschen darstellt, die ihn ausschließlich von außen be- und verurteilen.

Dieses Plakat bringt auf den Punkt, warum seine Kreuzfahrt, sich in den Augen der Menschen reinzuwaschen, zum Scheitern verurteilt ist. Für ihn macht das Schild Sinn, weil er weiß, wie er es meint: Literatur darf keine Verleumdung sein. Für alle anderen macht das Schild ihn zur Lachnummer, und das sieht er nicht, weil er nicht in der Lage ist, diesen Schritt zu tun und eine andere Perspektive einzunehmen.

Er ist Kadoke und alles ist Kadoke, die ganze Welt ist Kadoke. Es gibt für ihn nur seine persönliche Wahrheit, deswegen reagiert er fassungslos darauf, dass niemand ihn versteht. Und da kommt wieder die "Liebe" ins Spiel, denn die würde Anat zu einer Verbündeten machen.

Ich glaube ihm inzwischen, dass da wirklich nichts lief zwischen Michette und ihm, aber dennoch hat er sich, wie der Autor sagte, viel von der Misere selber zuzuschreiben. Wenn ein Psychiater eine junge und verwundbare Patientin bei sich wohnen lässt UND sie dann noch als Pflegerin für den eigenen Vater beschäftigt, dann sieht das trotz aller guten Absichten übel aus. Und wie @RuLeka schon sagte, sexuelle Belästigung ist ein Totschlagargument.

Warum hat Kadoke eigentlich keine eigene Wohnung? Er wohnte zuerst im Hotel von Michettes Eltern und jetzt in seinem Elternhaus. Hat er kein eigenes Leben?

Nö. Ich habe den Eindruck, dass er auf sich selbst gestellt nur bedingt lebensfähig ist.

Ausserdem ist es wohl das erste Mal, dass er selbständig eine Entscheidung getroffen hat. Wie Michette schon sagte, lässt er das Leben einfach geschehen, selbst seine Berufsentscheidung hat er mehr oder weniger seinen Eltern zu "verdanken". Und jetzt soll ausgerechnet diese Entscheidung völlig falsch gewesen sein?

Wie fatal, dass er endlich mal aus eigenem Antrieb aktiv wird und sich dabei so vollkommen verrennt. Aber das kommt wohl dabei rum, wenn man nicht gewohnt ist, eigene Entscheidungen zu treffen und dann direkt so eine große trifft...

Aber wenn du wegen irgendwas so angepampt wirst wie K. (der betroffen ist, dass er auf sein Judentum reduziert wird, obwohl er sich doch längst nicht mehr als Jude sieht) - dann besinnst du dich auf deine (jüdischen) Wurzeln.

Mein erster Freund war Moslem, und das spielte für ihn eigentlich nie eine große Rolle (er praktizierte die Religion nicht) – aber wenn jemand verletzende Bemerkungen über Moslems machte, dann traf ihn das dennoch sehr. Dann konnte er auch sehr erhitzt Dinge am Islam verteidigen, die er normalerweise selber kritisch sah.

Kadoke ist ja kein praktizierender Jude, nicht mal ein gläubiger Jude und wird hier mit dem Leben und der Gedankenwelt orthodoxer Juden konfrontiert.

Das könnte noch sehr spannend werden!

Irgendwie hört sich Michette für mich verlogen an. Einerseits wollte sie Kadoke nichts böses mit dem ganzen antun und anderseits stellt sie ihn bei der Talkshow so bloss, sodass er im Grunde alles verliert.

Und warum haben die beiden nicht Michettes Mutter aufgehalten, wenn sie doch nichts böses mit dem Buch vorhatten?

Der Fehler liegt bei Michette, die behauptet, dass alles oder fast alles in dem Buch wahr ist.

Michette ist für mich eine echte Selbstdarstellerin, meines Erachtens hat sie sich in ihre eigene Kunstfigur verliebt. Sie hat die Protagonistin des Buches als ihre eigene Identität übernommen und glaubt wohl selber daran, dass das alles Wahrheit ist... Und dem Autor ist Kadoke wohl schlicht und einfach egal. Ein berufliches Ethos hat er anscheinend nicht
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Er hat aber doch studiert und musste schriftliche Arbeiten anfertigen. Da muss er ein gutes Verhältnis zu Sprache haben. Ein Hanswurst ist er nicht.

Nein, ein Hanswurst ist er auf keinen Fall, aber sehr intelligente Menschen können sehr blind für Dinge sein, die ihnen selber ganz logisch und sinnvoll erscheinen.
 

claudi-1963

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In seinem Studium wurden ihm aber bestimmt die Grenzen aufgezeigt.
Ja aber wie lange ist den sein Studium her? Kardoke ist doch ein Mann im gestanden Alter, meinst du das der da noch alles weiß was man im Studium gelernt hat. Und zudem wollte er ihr ja was Gutes tun und fühlte sich dadurch im Recht.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Oh doch, er weiss sehr wohl, dass er sich schuldig gemacht hat, deshalb hat er ja auch keine seiner KollegInnen mit einbezogen, um sie nicht in Schwierigkeiten zu bringen.
Ich hatte eher den Eindruck, das er sie nicht eingeweiht hat um selbst die Lorbeeren einzuheimsen falls seine alternative Therapie funktioniert und nicht weil er andere nicht in Schwierigkeiten bringen wollte.
 
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