Geht mir genauso!Ich lese das bisher sehr gern und interessiert.
... und werden von kollaborienden Ungarn tatkräftig unterstützt (was die Schuld nicht mildert!)Zu dem Zeitpunkt sind die Deutschen angeschlagene Besatzer, gleichwohl aber gehen sie mit ganzer Härte gegen die Menschengruppen vor, die sie als "minderwertig" eingestuft haben.
Ich muss ständig an meine letzte Lektüre "Maud Martha" denken. Dort wird neben dem Rassismus der Weißen gegenüber den Schwarzen sehr genau der Rassismus von Schwarzen gegen Schwarze beschrieben: Wer einen Ton heller ist, schaut auf die Dunkelhäutigeren herunter. Innerhalb der Zigeuner gibt es eine ähnliche Hierarchie, hier blicken die stationären auf die umherziehenden Zigeuner herab.Auch Marci glaubt lange nicht, dass ihn das betreffen könne. Wanderzigeuner vielleicht, aber doch keinen Musiker wie ihn. Hierarchien überall.
Das gab es ja bei den Juden auch, den Glauben, dass man selbst verschont bleiben würde. Aber ich glaube weniger infolge von Hierarchien, sondern einfach, da man sich das Unvorstellbare nicht vorstellen konnte.Sehr eindrücklich schreibt Szekeley davon. Auch Marci glaubt lange nicht, dass ihn das betreffen könne. Wanderzigeuner vielleicht, aber doch keinen Musiker wie ihn. Hierarchien überall.
Das stimmt. Es zeigt auch, dass diese Gruppen eben nicht so homogen sind, wie dies oft angenommen wird.Innerhalb der Zigeuner gibt es eine ähnliche Hierarchie, hier blicken die stationären auf die umherziehenden Zigeuner herunter.
... und dass es leider ein typisch menschliches Bedürfnis zu sein scheint, jemanden unter sich zu wissen.Das stimmt. Es zeigt auch, dass diese Gruppen eben nicht so homogen sind, wie dies oft angenommen wird.
Yep! Manche Menschen kultivieren das richtig und fühlen sich anderen nur überlegen, wenn sie diese miesreden können!... und dass es leider ein typisch menschliches Bedürfnis zu sein scheint, jemanden unter sich zu wissen.
Beides. Die assimilierten, gut situierten und ( bis zu einem gewissen Grad ) gesellschaftlich anerkannten Juden gingen anfangs tatsächlich davon aus, dass es für sie nicht so schlimm werden würde. Sie selbst sahen auf die armen und streng gläubigen Ostjuden herab.Aber ich glaube weniger infolge von Hierarchien, sondern einfach, da man sich das Unvorstellbare nicht vorstellen konnte.
'Für die Deutschen ist ein Zigeuner auch nicht besser als ein Jude.' (16)'Adliger oder Bauer – was macht das schon? Der Zigeuner ist für beide kein Mensch.' (21)
Da sieht man, wie sehr Julka sich ein anderes Leben wünscht, sie aber leider keine Chance zum Besseren im Leben hat.Sehr berührend fand ich, wie Junka sich das einfache, bäuerliche Leben mit Áron ausmalte, sich sogar negative Seiten schön träumte.
Diese Szene zeigt, wie intelligent Julka ist, was sie sich alles überlegt. - Die Vielseitigkeit ist schon jetzt ein Markenzeichen dieses Buches.Und interessiert las ich die 'Anweisungen' zum Kartenlegen für das Fräulein Rosenberg.
Also die Vielseitigkeit des Buches begeistert mich einfach!
Dieses Phänomen findet man immer wieder; traurig ist das: sich selbst erhöhen indem man auf andere herunterblickt.Innerhalb der Zigeuner gibt es eine ähnliche Hierarchie, hier blicken die stationären auf die umherziehenden Zigeuner herab.
Er ist ein ziemlicher Macho und hat ein eigenartiges Frauenbild. Da bin ich mal gespannt, wie es mit ihm weitergeht, ob er sich ändert.Ich fand die Szene eingangs erschütternd, wie herablassend Marci auf Julka schaut und wie er sie behandelt.
... und dass es leider ein typisch menschliches Bedürfnis zu sein scheint, jemanden unter sich zu wissen.
Ja, das findet man leider zu jeder Zeit und überall.Der Mensch neigt dazu, in Hierarchien zu denken und ist froh, wenn es jemanden gibt, auf den er herabschauen kann. Jeder sucht eine Postion so weit oben wie möglich.
Ich habe mal einige Jahre lang einen Alphabetisierungskurs für Roma und Sinti geleitet. In dieser Zeit wurde mir klar, wie heterogen diese vermeintlich homogene Gruppe ist. Sie teilen die Erfahrung als Sinti und Roma wahrgenommen zu werden mit allen Diskriminierungen und Vorurteilen. Tatsächlich gibt es aber zahlreiche unterschiedliche kulturelle Traditionen und eine Hierarchisierung entlang von Armutskriterien. Roma aus Rumänien z.B. stehen ganz unten und haben aufgrund ihrer Armut und ihrer menschenunwürdigen Lebensbedingungen oftmals nur die Möglichkeit durch Bettelei, Diebstähle und Prostitution zu überleben, was dann wieder Vorurteile bestätigt, die dann wiederum auf die große Gruppe der Sinti und Roma zurückfallen.Innerhalb der Zigeuner gibt es eine ähnliche Hierarchie, hier blicken die stationären auf die umherziehenden Zigeuner herab.
Das ist für mich die außerordentliche Stärke des Textes. Es ist schon sehr körperlich, aber es ist nicht für Schauwerte oder zur Erregung von Interesse geschrieben, sondern hier notwendig um Julka als Figur greifbar und nachvollziehbar zu machen. Am eindrucksvollsten vielleicht in der Gerichtsszene. Ich finde es auch sehr faszinierend, wie praktisch und distanziert Julia Prostitution betrachtet - es wirkt wirklich wie eine reine Geschäftsbeziehung und so, als habe das gar nichts mit ihr zu tun, als sei sie in der Situation völlig unbeteiligt.Und es sind Szenen dabei, die sehr deutlich sind! (Ich denke z.B. an den Tierarzt, Herrn Jáczint, der Junka befummelte) Trotzdem bleibt noch Raum, sich die Szenen auszumalen! (Ich brauche da keine Details! )