2. Leseabschnitt: Erster Teil - Zweite Hälfte (Seite 89 bis Seite 160)

Gina_Lesefuchs

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Ich finde den Erzählstil weiterhin sehr angenehm.
Mit Beas widerstreitenden Gefühlen leide ich regelrecht mit:
Einerseits möchte sie gerne nach Hause, andererseits fühlt sie sich bei ihrer Gastfamilie immer mehr zu Hause.
Sehr traurig fand ich den Tod von Reginald, kurz nachdem er und Millie sich wieder angenähert haben.
Die vielen geschriebenen, aber nie abgeschickten Briefe mit den wahren Gefühlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, miteinander zu reden.
Jetzt bin ich gespannt, wie es Bea bei ihrer Mutter in der neuen Wohnung mit dem neuen Stiefvater ergeht.
 

Wandablue

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Oho, die Autorin hat mich überrascht. Regs Tod ist unerwartet gekommen. Ich bin fast genau so erschrocken wie Millie. Dann hat Millie wieder geheiratet. Hätte sie es doch ein wenig langsamer angehen lassen ... aber "damals" hat man eben geheiratet, sonst galt man als Schlampe.
Millie ist im Prinzip zu bewundern: wie sie das Schicksal annimmt. Aber mit Tommy hat sie sich übernommen - das wird noch übel werden! Kampfpiloten haben PTBS. Erste Anzeichen ziehen herauf, kalter Zorn. Bald wird er sie schlagen.
Während Nancy und Ethan finanz. Probleme haben - wer hätte d a s gedacht. Ich kann Nancy + Gerald so gut verstehen: diese Insel zu verlieren muss verhindert werden!
Willie und Bea haben sich verliebt, halten es aber geheim.

So weit so gut.
Aber warum kann Bea nicht einfach dort bleiben? Wer hätte zu dieser Zeit schon etwas dagegen machen können, wenn die Gregorys und Bea sich doch einig waren? /Na ja, es muss so sein, die Autorin will es so. /Königskinder, tiefe Wasser - buchstäblich.

Ob mich Mrs Spencer noch einmal überraschen wird?
Das Einzige, was ich unstimmig finde, ist die Sache mit der Anrede. Zunächst heisst es Mutter, dann die Anrede mit "Sie". Dabei ist das im Englischen immmer "you". Ich verstehe das nicht richtig - vllt könnt ihr mir helfen, es zu verstehen?

Resümee: ich amüsiere mich großartig. So was Leichtes haben wir nach dem Propheten gebraucht.
 

Barbara62

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Das Einzige, was ich unstimmig finde, ist die Sache mit der Anrede. Zunächst heisst es Mutter, dann die Anrede mit "Sie". Dabei ist das im Englischen immmer "you". Ich verstehe das nicht richtig - vllt könnt ihr mir helfen, es zu verstehen?
Das ist mir auch aufgefallen. Außerdem: Warum merken Nancy und Ethan nicht, was läuft? Gerald durchschaut es doch auch. Ethan zumindest hätte eingegriffen, denn er würde William vor dem Schmerz der Trennung bewahren wollen, so wie er auch beständig Nancy warnt.

Resümee: ich amüsiere mich großartig. So was Leichtes haben wir nach dem Propheten gebraucht.
Ich bin nicht ganz so positiv gestimmt, es sei denn, die Autorin schafft noch eine Überraschung. Für mich läuft alles auf ein Ende mit Gerald und Bea hin, nur wissen es die Betroffenen noch nicht. Leider legt die Autorin den Schwerpunkt gerade auf die Teile, die mich weniger interessieren. Das liest sich dann teilweise wie ein Jugendbuch. Zur Zeit muss ich ständig an "Als Großmutter im Regen tanzte" denken, das ich auch wegen der Zeitumstände unbedingt lesen wollte, das aber zur Schmonzette mutierte. Ansonsten hast du natürlich recht, es liest sich schön leicht.

Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wenigstens eine der Figuren aus der Ich-Perspektive erzählen würde, am besten Bea. Man käme ihr dann näher. Die besten Sätze stammen aus ihren Kapiteln: "... aber ihre Erinnerung beginnt an den Rändern auszufransen" (S. 135), eine sehr schöne Formulierung.

Bei meiner Buchführung fehlt mir ein Jahr, und das wurmt mich. Wir haben die Silvesterparty 1943/44 (ca. S. 130). Da kommen William und Bea sich wieder näher. Dann kommt ein Frühling/Sommer von dem ich dachte, es wäre 1944, aber es muss 1945 sein, denn am 26.08. reist Bea ab. Wo ist das Jahr dazwischen?
 

Barbara62

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Dann hat Millie wieder geheiratet. Hätte sie es doch ein wenig langsamer angehen lassen ... aber "damals" hat man eben geheiratet, sonst galt man als Schlampe.
Bist du dir da sicher? War nicht eher die Ehe mit einem deutlich jüngeren Mann Grund für eine Stigmatisierung? Es wird schwer werden für Millie. Und wie soll ein 31-Jähriger Stiefvater für eine 16-Jährige werden?
 

Gina_Lesefuchs

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Aber warum kann Bea nicht einfach dort bleiben? Wer hätte zu dieser Zeit schon etwas dagegen machen können, wenn die Gregorys und Bea sich doch einig waren?
Millie hatte entschieden etwas dagegen. Da Bea noch minderjährig war,musste sie ihrer Mutter folgen.
Hast du auch schon geschriebene Briefe nicht abgeschickt?
Nicht, dass ich wüsste. Falls doch, habe ich es verdrängt. :rofl
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wenigstens eine der Figuren aus der Ich-Perspektive erzählen würde, am besten Bea. Man käme ihr dann näher.
Bea ist mir aber auch so am nächsten. Der fehlende Ich-Erzähler stört mich hier nicht.
 

Gina_Lesefuchs

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Ja, das ist klar. Sie hätte sich vllt widersetzen können. Was für Druckmittel hätte die Mama denn gehabt so direkt nach dem Krieg? Wohl keine.
Moralische Druckmittel, sowohl gegen Bea als gegenüber ihrer Gastfamilie.
Schließlich war es von Anfang an so verabredet, dass Bea nach dem Krieg wieder nach Hause fährt.
Ich denke, Bea fühlt sich ihrer Mutter nach dem Tod ihres Vaters noch mehr verpflichtet.
 

Barbara62

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Ja, das ist klar. Sie hätte sich vllt widersetzen können. Was für Druckmittel hätte die Mama denn gehabt so direkt nach dem Krieg? Wohl keine.
Bei der Veranstaltung in dem Londoner Ballsaal zur Verteilung der Kinder werden sicher Verträge abgeschlossen worden sein. So einfach wäre es nicht gewesen, gegen Millies Willen in den USA zu bleiben. Das hätte zu diplomatischen Verwicklungen führen können.
 

Barbara62

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So ein kleines Mädchen ist unwichtig. Ich glaubs nicht.
Aber Nancy und Ethan waren zu ehrlich, um es zuzulassen. Nancy konnte sich als begeisterte Mutter außerdem zu sehr in Millie einfühlen, die immerhin nur dieses eine Kind hatte. Und Bea hätte für immer ein schlechtes Gewissen gehabt.
 

Federfee

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War nicht eher die Ehe mit einem deutlich jüngeren Mann Grund für eine Stigmatisierung? Es wird schwer werden für Millie. Und wie soll ein 31-Jähriger Stiefvater für eine 16-Jährige werden?
Sehe ich auch so. Eine Witwe, die zunächst einmal allein bleibt, hätte ich persönlich auch damals nicht als „Schlampe“ empfunden oder bezeichnet - es sei denn, sie pflegt mehrere Männerbekanntschaften gleichzeitig oder vergeht sich in sonstiger Weise gegen die damals herrschende Moral - was Millie ja nicht tut. Sie sucht sich nur den falschen Mann aus…
 

Federfee

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Hm, ich finde einiges am Verhalten der Personen nicht nachvollziehbar, teilweise unglaubwürdig und widersprüchlich, hart am Kitsch entlang schrammend. Vielleicht versteht es auch die Autorin nicht, es mir schlüssig zu vermitteln? Vielleicht liegt es auch an mir, dass mich das Buch nicht so richtig packt? :think

Millie (& Reg)

So einfach ist das: Millie berührt Regs Gesicht und schon verstehen sie sich wieder gut. Und plötzlich ist es aus, er ist tot. Man meint fast, dass es Nancy am härtesten trifft, obwohl sie ihn gar nicht kennt. Doch das ist sicher ihre Sorge um Beas Reaktion. Die drei Kinder oder Jugendlichen (ich muss mir immer klar machen, wie alt sie sind) veranstalten eine Abschiedsfeier, eigentlich eine gute Idee, aber beendet mit Whisky?

Millie scheint hin- und hergerissen. Sie ist wütend, dass Reg ihr Ethans Briefe verheimlicht hat (finde ich auch nicht gut), dann besucht sie sein Grab und verhält sich in mir kitschig erscheinender Art und Weise (125 o). Und schnell wechseln ihre Gedanken wieder zu Klamotten :grinning Merkwürdig auch, dass sie einen Mann heiratet, den sie nicht liebt und dass sie ihrer Tochter zuerst nichts davon mitteilt. Widersprüchlich finde ich, dass sie meint, alles an seinem Gesicht zu erkennen, einen Abschnitt darunter steht, dass es wahrscheinlich eine Menge unter der Oberfläche gibt, von dem sie nichts weiß und das sie nie erfahren wird (Kriegserlebnisse). Aber wenigstens haben sie guten Sex :smilehorn

Die Drei

Warum will William eigentlich am liebsten weit weg von zu Hause? Ist es die Überfürsorglichkeit von Nancy, die auch Ethan auf die Nerven geht?

Die Beziehungen zu den beiden Jungs verstehe ich noch nicht so richtig. Einerseits beginnt Bea eine Beziehung mit William – wie weit sie geht, ist mir nicht klar – andererseits versteht sie sich bestens mit Gerald. Dass sie nicht weiß, wohin sie gehört, kann ich gut verstehen, denn das Zurückkehren nach London taucht am Horizont auf. Sie ist einerseits hin- und hergerissen, andererseits will sie einen Schlussstrich unter ihre Beziehung zu William ziehen. In dem Alter so konsequent? :think

Ein bisschen stört mich auch die Sprache. Was sind 'bezaubernde Bücher'? (111). Wie sieht eine 'hübsche, selbstbewusste Handschrift' aus (133 u)? Wenn eine Mutter ihr Kind 'Süße' nennt (135 o) kriege ich die Krise.​
 

Bücherfreundin

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Millie hatte entschieden etwas dagegen. Da Bea noch minderjährig war,musste sie ihrer Mutter folgen.
Ja - und auch Ethan und Nancy hätten einer Verbindung der beiden in dem jugendlichen Alter vermutlich nicht zugestimmt. William wirkt ja bei allen stereotypen Schönheitsmerkmalen, die er aufweist, auch noch ein bisschen unfertig. Ich glaube, beide Familien hätten dazu tendiert, diese Zwei zu trennen, wenn ihre Liebe zu einander wirklich Thema geworden wäre.