2. Leseabschnitt: "Eine Geschichte vom Feuer und..." bis "Die verlorene Welt..." (ab S. 92)

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Damals waren Bücher wahnsinnig kostbar.
Ich habe heute eine viel entspanntere Haltung gegenüber Büchern. Einerseits
Für meinen Vater waren sie auch noch sehr kostbar. Kriegsgeneration - d.h. in seiner Jugend kam er kaum an Bücher.
Ich liebe Bücher ja auch sehr und verleihe ungerne nach einen sehr negativen Erfahrungen. Ich behandle auch jedes einzelne wie einen Schatz.
Aber dennoch sind sie, das muss ich schuldbewusst zugeben, irgendwie auch Konsumgüter, in dem Sinne, dass ich eben eine Masse habe, die ich "durchsuchte".
 

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29. März 2022
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Erstaunlich, dass die Gelehrten diese Fehlerhaftigkeit überhaupt bemerkten.

Was ich auch toll finde, ist, dass Schreiber hohes Ansehen hatten!
Es enstand wohl schnell ein eigener Berufszweig, der auf die Sichtung der Kopien und deren Vergleich spezialisiert war. Ja - auch die Schreiber wurden wertgeschätzt.
Auch etwas, was zunehmend verloren geht: die Wertschätzung und der Respekt.
Was Schriftsteller angeht, finde ich diese 1 Sterne Rezensionen und Verrisse oft einen riesige Unverschämtheit. Sachliche Kritik ist ja okay, aber man sollte schon generell vor Augen haben, dass jemand sehr viel Energie und Herzblut investiert hat.
 
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Wandablue

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18. September 2019
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Man denke nur an die Bücherwürmer. Ich bekam vor Jahren mal ein eingexchweißtes Buch, wo unter der Folie so ein Wurm sich ins Buch fraß. Gefiel mir gar nicht... :(
Ja, wie scheusslich!!!
Welche Gedichte kannst du denn so?
Mein Daddy hat uns gerne auf innige Bitten hin von Uhland "Der wackere Schwabe" vorgetragen, das folgendermaßen beginnt: "
Als Kaiser Rotbart lobesam
zum heil'gen Land gezogen kam, ...

ich kann richtig und zu jeder Zeit nur Mörikes Frühlingsgedicht (Frühling lässt sein blaues Band ...) aufsagen. Wenn ich mir Mühe gebe noch Rilkes "Herr es ist Zeit" .. dann verließen sie ihn.
 

Wandablue

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Was Schriftsteller angeht, finde ich diese 1 Sterne Rezensionen und Verrisse oft einen riesige Unverschämtheit. Sachliche Kritik ist ja okay, aber man sollte schon generell vor Augen haben, dass jemand sehr viel Energie und Herzblut investiert hat.
Du hast recht ... und auch wiederum nicht. (Darüber kann ich heute nacht nicht mehr nachdenken).
 

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29. März 2022
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Ja, wie scheusslich!!!
Welche Gedichte kannst du denn so?
Mein Daddy hat uns gerne auf innige Bitten hin von Uhland "Der wackere Schwabe" vorgetragen, das folgendermaßen beginnt: "
Als Kaiser Rotbart lobesam
zum heil'gen Land gezogen kam, ...

ich kann richtig und zu jeder Zeit nur Mörikes Frühlingsgedicht (Frühling lässt sein blaues Band ...) aufsagen. Wenn ich mir Mühe gebe noch Rilkes "Herr es ist Zeit" .. dann verließen sie ihn.
Spontan fällt mir Schillers Glocke ein, Dann auch Mörike und die Weihnachtsmaus sowie andere Wiehnachtsgedichte.
Ich glaube, die kids lernen gar keine Gedichte mehr auswendig in der Schule...
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Viele interessante und teilweise schockierende Informationen regen zum nachdenken. Es wird ebenso klar wie wichtig den Menschen schon früh die Möglichkeiten war, sich irgendwo dauerhaft zu verewigen. Das Kälberföten ein besonderes reines Material darstellte, sorgte dann leider auch dafür, dass die Menschen sich dies zu Nutze machten. Eine schreckliche Vorstellung.

Natürlich darf auch ein bedeutender Schriftsteller wie Homer in den Ausführungen der Autorin nicht fehlen, auch hier habe ich vieles erfahren was ich nicht wusste. Ich meine sogar schon hier da gelesen zu haben, dass Homer zeitlich konkret eingeordnet wird. Doch hier wurde ich eines besseren belehrt, doch trotzdem traue ich mich nach wie vor nicht an Werke wie die Ilias heran. Ich habe es vor vielen Jahren einmal halbherzig versucht, aber ohne Erfolg.

Anhand viele Hinweise frage ich mich immer wieder wie lange die Autorin an diesem Werk gearbeitet hat. Sie war ja allein schon ein ganzes Jahr in Florenz zum studieren. Als Bob Dylan den Nobelpreis erhielt, war sie bereits mit dem Schreiben beschäftigt, und das war 2017. Sie muss also tatsächlich ein paar Jahre aktiv daran gearbeitet haben, Wahnsinn, wenn man mal darüber nachdenkt
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Bei uns war das damals noch gang und gäbe. Ich kann jetzt noch Passagen von in der Grundschule erlernten Gedichten.
Ich finde es auch sehr schade, dass in dieser Hinsicht so viel verloren geht. Gilt, glaube ich, auch für Volkslieder.
Und die klassischen Kunderbücher verlieren wohl leider auch an Bedeutung. Schade!
Nein, die Sendung kenne ich nicht. Habe aber auch keinen Fernseher ... :)
Stimmt, den Erlkönig und den Ribeck kann ich immer noch, geschadet hat es nicht, wobei ich mich allerdings noch gut daran erinnern kann wie ungern ich damals auswendig gelernt habe. Qualität bekommt es wohl erst im Nachhinein ;)
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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An Ungeziefer hätte ich zuletzt gedacht. Ist aber eigentlich logisch.

Ich kenne die harmlosen Silberfischchen, aber wie ich letztens im TV erfuhr, gibt es ihre Verwandten, die Papierfischchen. Sie laufen die Wände hoch und zerstören dir nicht nur die Tapete, sondern natürlich auch die Bücherbestände... ich weiß natürlich nicht, ob sie auch Pergament fressen (wahrscheinlich ihre Verwandten, die Lederfischchen).
Kennt ihr die Sendung "Das war dann mal weg"?

Ab und an habe ich mal eine Folge davon erwischt. In einer ähnlichen Serie bei den "Freien", konnte ich amüsiert beobachten, wie Kinder sich mit der Wählscheibe eines alten Telefons schwertaten. (Meinem Sohn habe ich mal den Unterschied zwischen den Nummern 112 und 110 so erklärt, dass die 112 immer dann gewählt werden muss, wenn es sehr schnell gehen muss. Diese Zahlen lagen bei der Wählscheibe nah am Anschlag und mussten nicht wie die 0 ewig lang zurückrattern.)
Im vorigen Abschnitt frug ich euch, ob ihr bestimmte Romane kennt, die der Autorin wichtig gewesen sind in ihrem Leben.

Da werden noch einige Beispielbücher genannt, Vallejo ist sehr belesen. Aber klar, Alice im Wunderland kennt doch wohl jeder, oder?
Ein paar andere Bücher die sie erwähnt, kenne ich nur vom "Hörensagen" und interessierte mich bisher nicht dafür. Zumindest Schlinks Vorleser will ich beizeiten nachholen.
Sachliche Kritik ist ja okay, aber man sollte schon generell vor Augen haben, dass jemand sehr viel Energie und Herzblut investiert hat.

Wahrscheinlich werden wir das Niveau hier nie unterschreiten, aber es gibt schon Bücher, wo ich Deine Aussage leise bezweifle. Die Energie wird wohl hauptsächlich dazu gebraucht, diese Bücher dann auf den Markt und an den Mann/ die Frau zu bringen.
Welche Gedichte kannst du denn so?
Spontan fällt mir Schillers Glocke ein,

Aber das ist doch das beste Beispiel für Wissensvermittlung. Selbst wenn man nur die Kurzform kennt, - Loch in Erde, Bronze rin, fertig ist die Glocke, bim, bim, bim -, weiß man schon mal, dass Glocken aus Bronze gemacht werden und man in der
Erde Gussformen bauen kann.... nach der Apokalypse, eine gute Info! Haha.
 

Wandablue

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Als Bob Dylan den Nobelpreis erhielt, war sie bereits mit dem Schreiben beschäftigt, und das war 2017. Sie muss also tatsächlich ein paar Jahre aktiv daran gearbeitet haben, Wahnsinn, wenn man mal darüber nachdenkt
Natürlich hat die Autorin Zeit und Gehirnschmalz eingesetzt! Keine Frage! ich glaube aber nicht, dass sie ohne Unterbrechung NUR daran gearbeitet hat.
 

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Ich kenne die harmlosen Silberfischchen, aber wie ich letztens im TV erfuhr, gibt es ihre Verwandten, die Papierfischchen. Sie laufen die Wände hoch und zerstören dir nicht nur die Tapete, sondern natürlich auch die Bücherbestände... ich weiß natürlich nicht, ob sie auch Pergament fressen (wahrscheinlich ihre Verwandten, die Lederfischchen).
Von Papierfischchen habe ich noch nie etwas gehört.
Krasse Vorstellung, sie könnten sich bei mir breit machen und meine riesige Bibliothek zerfressen :(
 

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29. März 2022
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Wahrscheinlich werden wir das Niveau hier nie unterschreiten, aber es gibt schon Bücher, wo ich Deine Aussage leise bezweifle. Die Energie wird wohl hauptsächlich dazu gebraucht, diese Bücher dann auf den Markt und an den Mann/ die Frau zu bringen
Ehrlich? ich finde das eine sehr steile Aussage. Als Autorin wissenschaftlicher Bücher weiß ich, wie viel Arbeit drin steckt, was es kostet und dass man als Autor wenig dran verdient. Es sei denn, es gelingt einem ein ganz großer Wurf. Ich würde daher sehr bezeifeln, dass Bücher einfach so auf den Markt geworfen werden.
 
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Wandablue

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Wissenschaftliches Werk kann man nicht vergleichen mit der gängigsten Unterhaltungsliteratur, @Lesehorizont. Das meinte ich gestern mit Ja und Nein. Es gibt Leute, die sind "nur" aufs Geldmachen aus und bedienen ein spezielles Klientel - also z.B. die erweiterten Sexheftle. Aber auch sonst gibt es eine Menge Schund auf dem Mark. Das wird schnell heruntergeschrieben und auf den Mark geworfen. Da gebe ich Ems recht. und auch gewisse Krimis sind nicht viel mehr als Fingerübungen, da wird nicht Wert auf Stil oder besonderen Plot gelegt. Aber ab einem gewissen Grad gehts beim Krimi schon los, dass es mit Können geschrieben werden muss. Sonst gehts in die Hose. Dann die ganzen Selfpublisher - darunter sind sicherlich auch Perlen - aber auch ein Haufen Glaskugeln.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Ehrlich? ich finde das eine sehr steile Aussage.

Ich dachte natürlich hauptsächlich an Belletristik, aber auch unter den sogenannten Ratgebern, gibts ein paar Negativbeispiele.
"Das Pinguin-Prinzip" hat mich seinerzeit maßlos verblüfft: kaum Inhalt, kein Fundament, zahllose gute Kritiken auf A...
Manchen Büchern merkt man einfach an, dass sie eine kaum verhohlene Geldmaschine sein sollten und nur mit viel Marketing ihren Weg gemacht haben.

Da fallen mir auch noch die "Geisterautoren" ein, die nicht existieren, aber eine Vita bekommen und einen "Bestseller" nach dem anderen raushauen.
 

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Wissenschaftliches Werk kann man nicht vergleichen mit der gängigsten Unterhaltungsliteratur, @Lesehorizont. Das meinte ich gestern mit Ja und Nein. Es gibt Leute, die sind "nur" aufs Geldmachen aus und bedienen ein spezielles Klientel - also z.B. die erweiterten Sexheftle. Aber auch sonst gibt es eine Menge Schund auf dem Mark. Das wird schnell heruntergeschrieben und auf den Mark geworfen. Da gebe ich Ems recht. und auch gewisse Krimis sind nicht viel mehr als Fingerübungen, da wird nicht Wert auf Stil oder besonderen Plot gelegt. Aber ab einem gewissen Grad gehts beim Krimi schon los, dass es mit Können geschrieben werden muss. Sonst gehts in die Hose. Dann die ganzen Selfpublisher - darunter sind sicherlich auch Perlen - aber auch ein Haufen Glaskugeln.
Ich glaube trotzdem nicht, dass man mit dieser Art Unterhaltungsliteratur groß Geld verdienen kann. Es sei denn, man trifft den Nerv der Leserschaft.
 
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