Das befremdet mich auch, sind wahrscheinlich Hinweise darauf, dass Rachel Gefahr läuft, extreme psychische Störungen zu entwickeln. Woher das kommen könnte, hast Du oben sehr gut an der Beziehung Rachel/ Mutter herausgearbeitet .Was ich noch nicht richtig einschätzen kann sind diese Aussetzer, die Rachel scheinbar hat.
Sie befürchtet hier, sie selbst könne lesbisch sein, ohne es zu ahnen, aber Männer würden das spüren und deshalb eine Beziehung zu ihr meiden. Also, so hab ich das gelesen.Noch eine Frage zu der Textstelle auf Seite 117 unten, in welcher es um Calla geht. Damit spricht die Autorin schon indirekt die Homosexualität der Figur Calla an, oder? So habe ich den letzten Absatz jedenfalls gelesen.
Darüber hätten wir vor ein paar Monaten noch hinweg gelesen.Und es erstaunt, aber ohne es bei einem Werk aus dem Jahre 1966, geschrieben in Kanada, erwarten zu können, aber die Ukraine spielt nicht nur eine untergeordnete Rolle in der Herkunft Nicks. Auf Seite 125 wird sogar die Unabhängigkeit von der UdSSR angesprochen. Der Vater stände auch in 2022 nicht alleine da mit dem Wunsch, die Ukraine solle ein unabhängiges Land sein! Ich bin baff...
Diesen Spekulationen schließe ich mich auch an. Aber ich hoffe, dass Rachel gestärkt aus ihren Erfahrungen herausgeht.Mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier jedes Wort und jeder Gedanke sorgsam gesetzt ist. Deshalb schließe ich auf den Fortgang des Romans und spekuliere mal wild:
Das wirst du noch genauer erfahren, lies einfach weiter .Ich frage mich, wann Nicks Vater aus der Sowjetunion ausgewandert sind oder waren das noch seine Vorfahren?
Das finde ich auch immer wieder überraschend und toll gemacht. Da fragt man sich, ob der Roman vielleicht im Erscheinungsjahr eher zu den „Skandalbüchern“ gehört haben mag.Unglaublich offen schreibt Laurence über das Thema erster Sex einer Frau von 34 Jahren. Das hat mich schon erstaunt, schließlich ist der Roman von 1966.
Den Vermutungen kann ich ebenso sehr gut folgen. Mal sehen, was sich alles davon bewahrheiten wird.Mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier jedes Wort und jeder Gedanke sorgsam gesetzt ist. Deshalb schließe ich auf den Fortgang des Romans und spekuliere mal wild:
Das war auch für mich persönlich die einzig mögliche Richtung. Der Kontakt ist auf ein Minimum reduziert und dann funktioniert es auch für einen kurzen Moment. Jeder Kontakt über 2 Stunden wird aber unweigerlich zur Qual.In meinen Augen muss man zu solchen Menschen den Kontakt abbrechen, auch wenn es die eigenen Eltern sind.
Der Gedanke kam mir erstmals nach dem Gottesdienst, als sie Rachel trösten wollte und sie dann auch auf den Mund geküsst hat. Ja, sehe es auch so.Noch eine Frage zu der Textstelle auf Seite 117 unten, in welcher es um Calla geht. Damit spricht die Autorin schon indirekt die Homosexualität der Figur Calla an, oder? So habe ich den letzten Absatz jedenfalls gelesen.
Nach dem ich deine Einschätzung gelesen habe, bin ich sehr dankbar für diese Leserunde. Natürlich ist mir das Verhalten der Mutter aufgefallen, und dass es Rachel damit nicht gut geht liegt auf der Hand. Dass es einen Zusammenhang zwischen ihrer Unsicherheit, dem ständigen Selbstzweifel gibt, war mir nicht ganz klar. Ich hätte ansonsten wohl alles auf andere Dinge geschoben. Doch es macht ja durchaus Sinn, das Menschen neben so einnehmenden Wesen verkümmern.Literarisch begeistert mich das Buch weiterhin. Aber auch inhaltlich merke ich immer mehr, warum mir die Figur Rachel so nahe ist. Gerade in der Beziehung zur Mutter und wie sich dieses gestörte Verhältnis auf Rachels Denken auswirkt, erkenne ich einfach meine Mutter und mich sehr stark wieder. Psychologisch ist es perfekt aufgebaut. Jemand, der mit einer narzisstischen Mutter aufwächst und niemals bedingunglose Liebe erhalten zu haben, lässt die erwachsene Person immer sich selbst hinterfragen und stets danach trachten lassen, andere Menschen glücklich zu machen, obwohl sie nicht für das Glück anderer zuständig ist.
Diese Menschen nennt man 'people pleaser'. Lies' doch mal nach, was darüber steht!Dass es einen Zusammenhang zwischen ihrer Unsicherheit, dem ständigen Selbstzweifel gibt, war mir nicht ganz klar. Ich hätte ansonsten wohl alles auf andere Dinge geschoben. Doch es macht ja durchaus Sinn, das Menschen neben so einnehmenden Wesen verkümmern.
Literarisch finde ich das auch toll, allerdings macht es mich auch wahnsinnig. Das kommt ja noch häufiger vor, zB als es um die vermeintliche Fortbildung geht.Ganz toll fand ich auch das Hin und Her zwischen Rachel und ihrer Mutter auf Seite 96
Diese Aktualität hat mich auch sehr überrascht.Auf Seite 125 wird sogar die Unabhängigkeit von der UdSSR angesprochen.
So ging es mir auch. Das Lachen blieb mir eher im Halse stecken.so bekomme ich hier o öfter eine Wut. Und zwar auf die Mutter, die so extrem manipulativ ist.
Ich auch.Sie befürchtet hier, sie selbst könne lesbisch sein, ohne es zu ahnen, aber Männer würden das spüren und deshalb eine Beziehung zu ihr meiden. Also, so hab ich das gelesen.
Ich bin gespannt, ob du mit deinen Spekulationen richtig liegen wirst. Für vorstellbar halte ich es.Deshalb schließe ich auf den Fortgang des Romans und spekuliere mal wild:
Von Verliebtheit ist auf beiden Seiten nichts zu spüren. Es ist für beide mehr eine „ Bettgeschichte“, wobei hier Rachel nicht als das Opfer rüberkommt. Das ist auch sehr modern für diese Zeit, finde ich.Nick und Rachels Beziehung zu ihm kann ich sehr schwer einschätzen. Einerseits wirkt er sehr offen und ehrlich, wenn er von seiner Kindheit und Jugend erzählt, doch andererseits hat das Ganze nichts von einer ernsthaften Beziehung. Es wirkt auf mich eher wie ein Vergnügen, so nebenbei. Aber auch Rachel wirkt nicht verliebt, sondern eher aufgeregt und erregt natürlich - und halt verzückt, dass sich überhaupt einmal jemand für sie interessiert.
Doch!denn ich kann mir nicht vorstellen, ausschließlich über Rachels Seelennöte zu lesen bis zum Ende des Romans.
Ich glaube auch nicht, dass es sich hier um "romantische Liebe" handelt. Und sicher wird die Beziehung, die im Kern vielleicht eine nicht-Beziehung ist, sicher bald auf eine harte Probe gestellt...Von Verliebtheit ist auf beiden Seiten nichts zu spüren. Es ist für beide mehr eine „ Bettgeschichte“, wobei hier Rachel nicht als das Opfer rüberkommt. Das ist auch sehr modern für diese Zeit, finde ich.
Schade, dass Rachel sich bei den Gesprächen, aber auch beim Sex ständig selbst im Weg steht. Irgendwie kann sie die „ Stimme“ in ihrem Kopf nie abschalten, deshalb ist alles so verkrampft bei ihr.
Ich bin gespannt, was da noch kommt. Vermutlich bleibt das schon ein zentrales Motiv, aber ich hoffe schon, da ggfs. mehr aus der Vergangenheit zu erfahren, warum dem so ist.Der Schreibstil ist angenehm, doch mittlerweile hoffe ich darauf, dass etwas mehr passiert, denn ich kann mir nicht vorstellen, ausschließlich über Rachels Seelennöte zu lesen bis zum Ende des Romans.
Diese Überlegungen finde ich super spannend und inspirierend. Sehr gut kann ich mir vorstellen, dass Vieles so aufgehen wird...Mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier jedes Wort und jeder Gedanke sorgsam gesetzt ist. Deshalb schließe ich auf den Fortgang des Romans und spekuliere mal wild:
- Rachel denkt an das jugendliche Pärchen, das sie beim Sex in der Natur beobachtet hat, prompt führt Nick sie für das erste Zusammensein an den Fluss.
- Die Warnung von Willard, Nick wäre "unseriös": Er wird sie sitzenlassen.
- Das Gespräch mit der Mutter über uneheliche Schwangerschaften: Rachel wird schwanger.
- Die Zungenredner in der Kirche: Rachel sagt oder tut manchmal Sachen, die sie sich selbst nicht erklären kann.
Ahhh schau an- ich war mir nicht sicher, ob es sich bei der Mutter tatsächlich um eine Narzisstin handelt, hatte aber ganz doll so ein Gefühl. DankeJemand, der mit einer narzisstischen Mutter aufwächst und niemals bedingunglose Liebe erhalten zu haben
Es lässt sich nur ertragen, wenn man einen rigerosen Schlussstrich zieht. Das sind dann die Eltern, die bei einer Diskussion zum Thema "Kontaktabbruch von Kindern" im Deutschlandfunk vor einiger Zeit völlig fassungslos und überrumpelt waren, weil sie doch immer nur das Beste wollten...Die Mutter ist für mich die schlimmste Person bis hierher. Immer, wenn es Szenen mit ihr gibt, zieht sich in meinem Innern einfach alles zusammen. Verrückt! Das ist so quälend für mich zu lesen und gleichzeitig zu wissen, dass es so häufig vorkommt. Falls du also auch betroffen bist, GAIA: du hast mein größtes Mitgefühl. Ich wüsste nicht, wie ich so etwas ertragen könnte