@Amena25
Ich habe mich schon gefragt, ob Viivi vielleicht hinter diesem Foto mit dem finnischen Rechtsradikelen steckt... Ich muss gestehen, ich kann gut verstehen, dass Leia sich so ausdauernd mit diesen Themen beschäftigt, denn sie ist gerade in einer Situation, wo ihre Prinzipien und ihre Umgebung sich übelst beißen...
@ElisabethBulitta
Mir gefällt sehr gut, wie das Buch mit diesen politischen Themen umgeht, indem es sich auf zwei Charaktere konzentriert, die auf völlig unterschiedlichen Seiten dieses Konflikts stehen. Das sind Themen, über die ich auch viel nachdenke.
Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, wie ich am 11. September fassungslos die Bilder im Fernsehen gesehen habe.
Ich frage mich ja, ob Ripsa wirklich weiß, was genau Leia passiert ist. Denn sie scheint ja genervt zu sein von Leias "Verfolungswahn", den ich unter den Umständen gut verstehen kann, denn schließlich ist ihr schon einmal etwas Schreckliches geschehen.
@Anjuta
Ich muss gestehen, dass mein Mann und ich manchmal Urlaub auf einem Hurtigruten-Schiff machen – aber immer auf dem ältesten, kleinsten Schiff der Hurtigruten-Flotte, der MS Lofoten (da passen höchstens 400 Leute drauf), das ist mit diesem schwimmenden Luxushotel nicht zu vergleichen... Außerdem ist die Lofoten ein Postschiff, das nicht extra für Urlauber fährt, sondern die Urlauber nur auf seiner üblichen Strecke, die es ohnehin fährt, mitnimmt – sonst hätte ich da ein echtes ethisches Dilemma.
@Renie
Ich war auch überrascht, dass es in Finnland anscheinend ein echtes Problem mit einem politischen Rechtsruck gibt! Aus anderen skandinavischen Ländern habe ich so etwas bisher noch nicht gehört.
Echt, findest du, Leia ist ein Gutmensch? Ich finde sie eigentlich gar nicht so scheinheilig, denn sie selber hätte sich diesen Urlaub auf dem Luxuskreuzer ja nicht ausgesucht. Allerdings hätte sie natürlich ablehnen können, Rispa zu begleiten...
@ElisabethBulitta
Bei Ländern, die bei uns nicht ständig in den Nachrichten sind wegen extremistischen Vorkommnissen, weiß man gar nicht richtig, was da tatsächlich Sache ist – außer, man hatte da mal einen persönlichen Grund, sich damit zu beschäftigen.
Im Grunde ist das eine klassische "monkeysphere".
Das wurde mal mit Affen erforscht und dann auf Menschen ausgeweitet, und es geht darum, dass Affen und Menschen kognitive Grenzen haben, mit wie vielen Affen/Menschen sie eine emotionale Verbindung aufbauen können – bzw wie viele Affen/Menschen sie überhaupt als Mitaffen/Mitmenschen konzipieren können. Bei Menschen ist die Grenze bei etwa 150. Wer nicht zur eigenen monkeysphere gehört, mit dem können wir nicht
wirklich mitfühlen, das ist dann höchstens vage Betroffenheit.
Ein einzelnes Schicksal, wie das des kleinen toten Jungen, dessen Bild auf der ganzen Welt durch die Nachrichten ging, können wir kurzfristig in unsere Monkeysphere integrieren und deshalb trifft es uns so stark. Das Schicksal von 1 Millionen Menschen, die irgendwo auf der Welt leiden – passt leider nicht in die Monkeyspere.
Ein oft zitiertes Zitat, wenn über die "monkey sphere" geschrieben wird, passt auch perfekt zu diesem Buch:
"One death is a tragedy. One million deaths is a statistic."
-
Kevin Federline