Es können doch nicht nur dumme Leute damals das Sagen gehabt haben?!
Mir hat in diesem Abschnitt besonders der Artikel über Berta von Suttner gefallen. Ich habe schon öfter von ihr gehört, kannte aber den direkten historischen Zusammenhang nicht. Da bleibt gleich wieder etwas in Erinnerung.
Interessant finde ich auch, dass Pavle, der ja die Attentäter bringen soll, Zweifel hat und zumindest seinem alten Freund dem Innenminister einen Tipp gibt. Es wird letztlich nichts genutzt haben, denn das Attentat fand ja statt.
Auch Sophie gefällt mir richtig gut. Ob sie nun dadurch, dass sie von vielen geschnitten wird, so normal ist? Aber ihre fast schon bodenständige Art, wie sie sich gibt, wie sie mit ihren Kindern umgeht, finde ich toll. Ob es im wahren Leben wirklich so war?
Was ist eigentlich in der Zeitungsmeldung der Reichspost mit "Pforte" gemeint?
Besten Dank. Bereits jetzt zeigt sich, wie gut eine LR mit Autor laufen kann - ist weiß Gott nicht immer und überall so!Damit ist die türkische Regierung gemeint. Das Sultanat.
Ich fand die Innensicht der jungen Attentäter sehr interessant, ihr Wille das Attentat durchzuziehen, resultiert auch aus ihrer mangelnden Chance die Tuberkulose zu überleben. Wären sie reich, hätten sie eine Chance. In dem Umstand wird besonders deutlich wie soziale Ungerechtigkeiten radikalisieren können. Woher hast du @Ulf Schiewe die Anregungen zu den Innensichten der Figuren? Gibt es da historische Quellen oder ist das Fiktion?Die Studentengruppe ist sehr fanatisch, aber im Prinzip glaube ich auch, dass die jungen Kerle gar nicht so genau wissen, was sie tun. Traurig ist, dass es heute auch noch vorkommt (man denke nur an Selbstmordattentäter). Insofern ist dieses Buch auch von immerwährender Aktualität.
Man kann ja Einiges über Gavrilo finden. Es gibt auch die Niederschrift eines Interviews zwischen ihm und einem Wiener Nervenarzt, das Einiges über ihn und seine Motivation aussagt. Auch, dass er viel gelesen hat, seine Vorliebe für serbische Dichtung, seinen Familienhintergrund. All das habe ich im Buch verwendet. Der Rest ist mein Einfühlungsvermögen in die Figuren und natürlich Fantasie.Ich fand die Innensicht der jungen Attentäter sehr interessant, ihr Wille das Attentat durchzuziehen, resultiert auch aus ihrer mangelnden Chance die Tuberkulose zu überleben. Wären sie reich, hätten sie eine Chance. In dem Umstand wird besonders deutlich wie soziale Ungerechtigkeiten radikalisieren können. Woher hast du @Ulf Schiewe die Anregungen zu den Innensichten der Figuren? Gibt es da historische Quellen oder ist das Fiktion?
Sehr spannend bisher!
Sie wurde als Kind eben auch nicht verwöhnt.Erschreckend, dass viele dieses Attentat hätten abwenden können. Sogar Franz Ferdinand selbst.....Die Beziehung mit Sophie wird sehr schön beschrieben, ich mag es, dass sie ihn zu nehmen weiß und mit seinen Ausbrüchen gut umgehen kann. Die Kinder zu Selbstständigkeit zu erziehen ist in diesen Kreisen sicher auch eher untypisch gewesen.
Irgendwie kann ich auch die Attentäter verstehen, ihre Situation war so ausweglos.
Sie wurde als Kind eben auch nicht verwöhnt.
Das Fass zum Überlaufen gebracht, stimmt. Frage mich nur ob den jungen Menschen dieses Ausmaß bewusst gewesen ist. Sie wollten etwas verändern, mit Mitteln die nicht zu entschuldigen sind, aber den Rattenschwanz konnte sie bestimmt nicht ahnen. So oder so ist und bleibt es eine tragische und folgenschwere HandlungNun ja, nachvollziehen, ja. Aber leider hat der Verlauf der Geschichte gezeigt, dass gut gemeinte Ideen oft aus dem Ruder laufen. Zumindest dann, wenn Gewalt im Spiel ist. Und dummerweise ist der Mensch nur bedingt fähig, aus der Geschichte zu lernen. Zumindest der Mensch als Gattung.
Mit dem Attentat (natürlich nicht nur mit ihm, aber er hat "das Fass zum Überlaufen gebracht"), wurde ein Flächenbrand erzeugt, der die ganze Welt in einen Krieg gestürzt hat. Nun, ins Buch der Geschichte haben sich die Attentäter allemal geschrieben.
Das ist das Problem am "kurzsichtigen" Denken - man erhofft sich für den Moment "Erlösung", aber was davon kommen kann, übersieht man bzw. denkt nicht über die Konsequenzen nach. Darum sind die vielen Protestwähler (siehe AfD, Brexit etc.) auch so brandgefährlich...Das Fass zum Überlaufen gebracht, stimmt. Frage mich nur ob den jungen Menschen dieses Ausmaß bewusst gewesen ist. Sie wollten etwas verändern, mit Mitteln die nicht zu entschuldigen sind, aber den Rattenschwanz konnte sie bestimmt nicht ahnen. So oder so ist und bleibt es eine tragische und folgenschwere Handlung
Klar, das ist individuell. Aber Sophie hielt auch nichts von Geldverschwendung.Wobei das nicht immer viel heißen muss. Dabei spiele auch die Persönlichkeit eine Rolle, wodurch auch immer sie geformt wird. Wie oft höre ich: "Ich habe das und das als Kind nicht gekriegt, aber meine Kinder sollen alles bekommen, was sie sich wünschen."