2. Leseabschnitt: Der Ball in der Luft (Seite 83 bis 161)

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.352
10.656
49
49
So streng wäre ich nicht. Für den Vater läuft gerade eine Horrorshow ab. Er ist völlig überfordert. Männer sind derlei Exzessen gegenüber auch toleranter - sie waren selber mal in ähnlichen Situationen.
Drogen scheinen tatsächlich in den USA ein größeres Thema zu sein als hierzulande (gesundes, empirisches Romanwissen:p).
Oft erhöht es den Reiz ja nur noch mehr etwas verbotenes zu tun, wenn man es strikt verbietet. Bei Sam scheint es gut so zu funktionieren. Auf der Party ging er gar nicht erst mit, weil er sich an das gesagte des Vaters erinnerte.Gut so!
 

Xirxe

Bekanntes Mitglied
19. Februar 2017
1.629
3.496
49
Das erste ist von Heinrich Heine und es geht um erste unglückliche Liebe.
Der gute Heinrich - ich sollte ihn viel öfter lesen! Danke fürs Erinnern :)
Marihuana ist für mich nicht mehr normales Ausprobieren. Hasch vllt.
Marihuana wird wie Haschisch aus Hanf gewonnen, lediglich aus anderen Bestandteilen und einer anderen Verarbeitung. Die Wirkung der beiden Drogen ist annähernd gleich, wie ich aus eigener Erfahrung aus meiner wilden Jugend schreiben kann ;) Während Hasch in den USA zu jener Zeit nicht allzu verbreitet war, gab es Marihuana wirklich überall. Es war sowas wie bei uns das Feierabendbier (ich war Ende der 80er eine Weile in den USA).
Manchmal frage ich mich, ob meine Jugend so absolut aus dem Rahmen fiel, oder ob in Romanen mit den Begleiterscheinungen des Erwachsenwerdens übertrieben wird.
Ich glaube nicht :D Wahrscheinlich hängt es einfach davon ab, wo Du aufgewachsen bist. Ich komme zwar aus einer Kleinstadt, aber bei uns gab es bestimmt Kneipen, von denen bekannt war, dass man dort unerlaubte Dinge bekommen konnte. Und natürlich musste ich dann dort unbedingt hin ;) Ich habe es auch nicht bereut :cool:
Drogen scheinen tatsächlich in den USA ein größeres Thema zu sein als hierzulande (gesundes, empirisches Romanwissen:p).
Da würde ich Dir auch voll und ganz zustimmen mit meinem gesunden empirischen Zeitungs- und Zeitschriftenwissen ;)
 

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Mich wundert es schon ein wenig, dass Sam sich so oft betrinken kann, denwas Alkohol anbelangt sind sie in Amerika wirklich sehr streng. Mein Sohn musst öfters seinen Ausweis vorzeigen, ansonsten kann man keinen Alkohol kaufen. Also ganz so gut wie er zu seinem Vater gesagt hat, scheinen die neuen Freunde nun doch nicht zu sein. Schließlich haben sie Zugang zu Alkohol und Drogen.
Da würde es mich schon interessieren wie viel älter die drei anderen sind? Den ich meine ein Alter wurde bisher nicht gesagt oder habe ich das überlesen?

Kirstie ist einerseits sehr einfühlsam, anderseits verletzt sie Sam jedoch schon in dem sie mit anderen herumknutscht obwohl sie weiß was Sam für sie empfindet. Warum hat sie mit Sam nicht zuvor geredet, dass sie keine Beziehung möchte mit ihm? Sonst konnten die beiden doch auch über alles reden. Gut finde ich, das sie ihm wenigstens danach klar gemacht hat was sie möchte und was nicht. Auch in Kristies Leben läuft nicht alles so wie sie möchte. Das Aus ihrer Beziehung mit Mason scheint ihr zwar äußerlich nicht so schwer zu fallen, doch ich glaube innerlich sieht es ganz anders aus. In der Situation hat mir allerdings Sam imponiert, dass er nicht mitgegangen ist und Droge genommen hat.

Dafür scheinen die Freundschaften zu Hightower und Cameron immer besser zu werden. ich finde es schön, dass sie Sam so annehmen.

Das Geheimnis um die besten Blaubeermuffins der Stadt fand ich jetzt nicht gerade spektakulär.
Dagegen fand ich die kleine Aussprache mit seinem Vater gut. Er weiß genau wie sich Sam fühlt und lässt vieles durchgehen, weil er selbst schon in einer solchen Situation gewesen ist. Ich denke auch Verbot würde da wenig nützen, den meistens machen es die Kids dann heimlich.
Ebenso gut fand ich das Gespräch mit seiner Mom, die Sam auch ihre ängstliche Seite zeigt und hier nicht nur die starke Mutter zeigt. Auch was sie über die Beziehung zu Sams Vater gesagt hat, hat mir gut gefallen. Ich frage mich welches Geheimnis sein Vater hütet. Ob Sam ihn irgendwann dazu anspricht?
Jedenfalls spürt man sehr gut in welcher Verfassung der jeweilige Charakter gerade drinsteckt.

Ob der Mystery Club diese Geheimnisse hütet? Jedenfalls habe ich bisher in jedem Kapitel nich kein Geheimnis entdeckt außer dem mit dem Muffin oder sind sie so gut versteckt.
Ach ja und "Zurück in die Zukunft" und Marty fand ich damals auch echt klasse. Klasse finde ich auch den Satz "Kind sein ist wie einen Ball hochwerfen, Erwachsenwerden ist wenn er wieder herunterfällt.", den hier schon einige erwähnt haben.

Alles in allem fand ich diesen zweiten Abschnitt allerdings nicht so stark wie der erste. Viele Passagen waren mir zu ausführlich und zu unspektakulär. Ich hoffe das in den weiteren Abschnitten noch etwas mehr passiert.
 
Zuletzt bearbeitet:

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Marihuana ist für mich nicht mehr normales Ausprobieren. Hasch vllt. Aber doch nicht M. Mit 15/16. Der Wahnsinn. Dem hätte ich ne Standpauke gehalten! Mit Ansage nach Kansas.
Das sehe ich auch so, mein Vater hätte mir den Hintern versohlt wenn er sowas gerochen hätte wie Sams Vater.
Nein Drogen waren schon immer für mich tabu, ich habe noch nie probiert weil mir die Gefahr der Abhängigheit bewusst ist. Von daher sind die neuen Freund nicht in allen Bereichen gut für Sam. Da merkt man einfach den Altersunterschied.
 

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Manchmal frage ich mich, ob meine Jugend so absolut aus dem Rahmen fiel, oder ob in Romanen mit den Begleiterscheinungen des Erwachsenwerdens übertrieben wird. Ich bin knapp älter als Sam und habe es bis heute ohne Drogen, ohne einen einzigen Rausch und ohne auch nur einmal Zigaretten probiert zu haben geschafft - und es fehlt mir absolut nichts. Es hat mich einfach nie interessiert.

In Bezug auf Drogen wäre ich übrigens bei meinen Kindern ausgeflippt, so cool wie Sams Vater hätte ich garantiert nicht reagiert. Das geht bei mir schon in Richtung Erziehungsverweigerung.
Nein da bist du keine Ausnahme, ich denke allerdings dass es in Amerika schon damals viel einfacher war an Drogen zu kommen wie bei uns.

Vielleicht liegt es auch daran das ich z. B. eben nicht in der Großstadt aufgewachsen bin, sondern eben auf dem Land. Was ja heutzutage auch kein Schutz vor Drogen mehr ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Barbara62

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Das mit dem Alkohol ist nach meiner Erfahrung in den Staaten schon extrem. Trinken darf man dort erst mit 21. In den Kneipen und Clubs wird das Alter auch stark kontrolliert. Aber auf privaten Partys trinken diejenigen, die unter 21 sind, ganz ordentlich. Nicht selten werden solche Partys deshalb von den Cops aufgelöst. Ich weiß allerdings nicht, ob das mit dem Alkohol auch schon mit 15 Jahren so heftig ist.

Ich kenne die Sauforgien in den USA aus meiner Collegezeit dort und habe auch nie verstanden, warum man so übertreiben muss. Der Ehrlichkeit halber, muss ich aber gestehen, dass ich auch mit 15 Jahren schon auf Partys und Festen getrunken habe. Natürlich war ich als Teenager auch mal besoffen, aber nicht bereits mit 15 und das war dann eine Ausnahme, nicht die Regel.

Ja das kommt mir auch etwas übertrieben vor, wie gesagt ich weiß von meinem Sohn, dass die noch immer extrem kontrollieren. Und da er erst in Amerika 21 durfte er am Anfang nicht mal ein Bier öffentlich trinken.

Wären die nur mal mit ihren Waffengesetzen auch so streng, dann wäre sicher manches anders.
 

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Häufig klingen derlei Dialoge aufgesetzt. Hier gar nicht. Dieses Gespräch war für Sam sehr wichtig. Endlich konnte er seiner Mutter mitteilen, dass er sich vom Vater ungeliebt fühlt - und schämt sich dafür. Die Mutter versucht, sein Verständnis zu wecken. Vielleicht bekommen Vater und Sohn dadurch eine Chance, die Mutter hat eine Brücke gebaut.
Das fand ich auch, dass es gar nicht aufgesetzt war. Ich finde er hat das wirklich toll geschrieben. Ich muss sagen für solche Passagen scheint er wirklich ein gutes Händchen zu haben. Das mit der Brücke bauen fand ich auch gut, den so hat Sam nun die Chance seinen Vater drauf anzusprechen falls er es nicht selbst erzählt.

Drogen scheinen tatsächlich in den USA ein größeres Thema zu sein als hierzulande (gesundes, empirisches Romanwissen:p).
Ich denke das ist inzwischen bei uns auch anders. Zumindest seit Ecstasy auf dem Vormarsch ist und man dies legal im Internet kaufen kann. Wobei das meiner Ansicht noch schlimmer ist als jede Droge, weil es den Körper extrem schnell zerstört.
Doch damals war es sicher in den USA ein größeres Thema als bei uns.
 
Zuletzt bearbeitet:

Amena25

Aktives Mitglied
23. Oktober 2016
695
882
44
Die Gespräche zwischen Sam und seiner Mutter sind toll. Wells trifft die Töne und spiegelt sehr glaubhaft das Gefühlschaos eines Heranwachsenden wider.
Das fasst genau meinen Eindruck, den hier ja auch viele schon geäußert haben, gut zusammen, weshalb ich nicht alles wiederholen will.
Auch wenn es eher um Jugend, Grenzen austesten usw, geht, halte ich es nicht für ein Jugendbuch. Ich denke, man liest so eine Geschichte lieber mit etwas zeitlichem Abstand, und nicht, wenn man sich gerade mitten in dieser Entwicklung befindet.
Sehr gut gefällt mir auch die unpathetische und dennoch ausdrucksstarke Sprache des Autors.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Sam steckt wirklich im Gefühlschaos. Da ist die Verlegenheit - als seine Mutter die Papiertaschentücher neben seinem Bett aufhebt,
die Angst um seine Mutter und gleichzeitig ärgert er sich, dass er ja nicht mehr mit ihr streiten kann.

Die wortlose Beziehung zum Vater, den ich aus den wenigen Szenen gar nicht so übel finde. Er zeigt sogar mildes Verständnis für Sams Alkohol- und Grasexzesse. Wobei mich schon erstaunt, wie Sam da mithält. Wodka und Bourbon, Marihuana, klar will er sich ausprobieren und vor allem Kirstie imponieren, sich also älter geben, aber das ist schon eine ganze Menge für einen 16jährigen. Mich hätte nicht verwundert, wenn der Vater anders reagiert hätte.

Das Gespräch mit der Mutter war sehr einfühlsam. Beide öffnen sich, das hat mich sehr berührt.

Für Sam ist Kirstie die erste große Liebe und dabei übersieht er, dass sie schon auf dem Sprung ist. Wells hat Cameron das wiederum sehr feinfühlig erklären lassen.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Meine Begeisterung für dieses Buch hält an :D Allein diese Szene, als er fast nackt mitten in der Nacht im Wohnzimmer zu Michael Jackson tanzt und seine Mutter kommt rein - ich habe laut gelacht beim Lesen, was für eine Vorstellung.
Und als Gegensatz diese wirklich rührenden Stellen wie beispielsweise, als seine Mutter ihm Dinge über seinen Vater erzählt - unglaublich schön und überhaupt nicht kitschig.
Es gibt so viele schöne Stellen im Buch, lustig und traurig, ernst und verrückt - einfach toll, wie Benedict Wells diese Wechsel gelingen und alles trotzdem wie selbstverständlich klingt.
Eigentlich, ja eigentlich ist es wirklich ein Jugendbuch. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich junge Menschen mit diesem Text verstanden fühlen, auch wenn die Geschichte schon 1985 spielte.
Und jetzt gehe ich gleich weiterlesen vorm Schlafengehen :reader5

Da kann ich dir nur zustimmen, ich könnte mir das Buch ganz hervorragend für Teenager vorstellen. Die können sich wiederfinden und da ist nie etwas von einem erhobenen Zeigefinger zu spüren.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Das mit dem Alkohol ist nach meiner Erfahrung in den Staaten schon extrem. Trinken darf man dort erst mit 21. In den Kneipen und Clubs wird das Alter auch stark kontrolliert. Aber auf privaten Partys trinken diejenigen, die unter 21 sind, ganz ordentlich. Nicht selten werden solche Partys deshalb von den Cops aufgelöst. Ich weiß allerdings nicht, ob das mit dem Alkohol auch schon mit 15 Jahren so heftig ist.

Ich kenne die Sauforgien in den USA aus meiner Collegezeit dort und habe auch nie verstanden, warum man so übertreiben muss. Der Ehrlichkeit halber, muss ich aber gestehen, dass ich auch mit 15 Jahren schon auf Partys und Festen getrunken habe. Natürlich war ich als Teenager auch mal besoffen, aber nicht bereits mit 15 und das war dann eine Ausnahme, nicht die Regel.

Vielleicht weil es so stark reglementiert ist. Alkohol hat für mich als junges Mädchen kaum eine Rolle gespielt, bei den Jungs war das aber anders. (Bayern und Bier halt) Drogen gab es unserem Umfeld überhaupt nicht, als ich mit 18 nach München zog, war es in der Clique zwar üblich, aber ich hatte nicht mal genug Neugierde um es zu probieren.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: claudi-1963 und Xirxe

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Dagegen fand ich die kleine Aussprache mit seinem Vater gut. Er weiß genau wie sich Sam fühlt und lässt vieles durchgehen, weil er selbst schon in einer solchen Situation gewesen ist. Ich denke auch Verbot würde da wenig nützen, den meistens machen es die Kids dann heimlich.

So eine richtige Aussprache war es ja nicht. Sam fühlt sich immer noch ungeliebt und unverstanden. Dabei kann sein Vater es halt nur nicht ausdrücken. Vielleicht ändert Sam seine Sicht nach dem Gespräch mit der Mutter.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Vielleicht liegt es auch daran das ich z. B. eben nicht in der Großstadt aufgewachsen bin, sondern eben auf dem Land. Was ja heutzutage auch kein Schutz vor Drogen mehr ist.

Auch früher nicht. Ländlicher als bei mir, geht kaum. Und auch wenn es für mich, meine Brüder und überhaupt unseren Freundeskreis nicht in Frage kam, wenn wir gewollt hätten - hätten wir uns auch im Dorf versorgen können. Man kannte die Vögel.
 
  • Haha
  • Stimme zu
Reaktionen: Barbara62 und Xirxe

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Auch früher nicht. Ländlicher als bei mir, geht kaum. Und auch wenn es für mich, meine Brüder und überhaupt unseren Freundeskreis nicht in Frage kam, wenn wir gewollt hätten - hätten wir uns auch im Dorf versorgen können. Man kannte die Vögel.
Tja so war es eben bei mir nicht, ich kannte keine Vögel die Drogen verkauft haben, aber ich hätte auch gar keine gewollt. :)
 
  • Like
Reaktionen: kingofmusic

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.869
7.759
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
In Bezug auf Drogen wäre ich übrigens bei meinen Kindern ausgeflippt, so cool wie Sams Vater hätte ich garantiert nicht reagiert. Das geht bei mir schon in Richtung Erziehungsverweigerung.
Vermutlich hängt es auch von dem ab, was man selbst mal 'ausprobiert' hat. Dem Vater scheint das nicht unbekannt zu sein. Richtiger wird es dadurch natürlich nicht, aber ich finde es immer gut, wenn sich Eltern daran erinnern können, wie es ihnen selbst als Kind/Jugendlichem ging.