Ja, die Stelle ist seltsan, das sehe ich auch so, aber ich sehe keine Entfremdung. Mir kommen die beiden Figuren sehr statisch, fast archaisch vor. Da werden nicht viel Worte gemacht, so wie der Roman auch eher wortkarg ist. Und Trauer - mal abgesehen davon, dass der Erzähler sie nur andeutet - wird nicht plakakativ nach außen ausgelebt.Da war eine seltsame Stelle: die Mutter, als sie daran denkt, dass ihr Mann Karl es bald erfahren wird. Da sehe ich eine gewisse Entfemdung (S. 95) und Kälte. Sie merkt es sogar selbst. Ich hätte auch mit mehr offensichtlicher Trauer gerechnet.
Mir scheint, dass Mari in dieser Beziehung die stärkere ist. Karl wird von dem "Buschfeuer" nämlich auch erfasst und will mitstürmen, aber Mari ist es, die ihn zurückhält. Sie ist souveräner, zumindest in der Situation.
Und dieses Warten auf den Mann, den sie noch lachen sieht und genau weiß, dass sie ihm dieses Lachen gleich wegnehmen muss, wenn sie ihm den Tod der Tochter mitteilt - ich fand diese Stelle hochemotional.