40ff.dann muss ich das auch nochmal lesen. Hast Du zufällig die Seite im Kopf? Ich dachte, dass Rolv im Büro, quasi als Nebenjob zu seinem Studium gearbeitet hätte.
40ff.dann muss ich das auch nochmal lesen. Hast Du zufällig die Seite im Kopf? Ich dachte, dass Rolv im Büro, quasi als Nebenjob zu seinem Studium gearbeitet hätte.
Ich habe die Stelle auch nochmal gelesen und bin mir sicher, dass es tatsächlich nicht Rolv und sein Vater sein können, die dort roden. Ich bin beim Lesen wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass es die beiden sein müssten, weil unterhalb des Li-Hofes gerodet wird. Das ist aber quatsch. Danke fürs genaue Hinschauen!Ich habe die Stelle noch mal nachgelesen. Es ist für mich nicht klar, dass das Rolv und sein Vater sind. Es können genau so gut zwei andere sein. Rolv war doch nicht in der Fabrik, um Geld für den Hof zu verdienen? Das ist nicht ganz eindeutig und ich glaube eher nicht, dass es die beiden sind.
Das ist mir aufgefallen. Es ist vermutlich etwas in seinem Blick. Etwas, das offensichtlich zunächst eher interessant und anziehend wirkt, sich dann aber ins Gegenteil verkehrt.Der fremde Mann hat eine ganz eigene Aura. Er verzaubert die Menschen, die ihm begegnen, er macht etwas mit ihnen. Liegt es an seinen blauen Augen, seiner Attraktivität oder seiner Einsamkeit?
Ich ebenfalls. Es hat mich doch sehr gewundert, dass gerade diejenigen, die dem Opfer nahestehen, diese Milde der Tat als erste geltend machen. Ich hätte eher damit gerechnet, dass gerade ihnen egal ist, was den Täter zur schrecklichen Tat bewegt hat.Ich hatte Schwierigkeiten damit, den Wahnsinn des Täters als Schuld minderndes Element anzusehen - zu frisch ist die sinnlose Tat noch. Jeder, der Andreas´Irrsinn sieht, scheint innerlich milder gestimmt zu sein. Eigenartig. Warum haben sie den Wahnsinn nicht früher erkannt und ihn eher mit etwas Magischem verwechselt?
Die Rolle von Kari Nes ist mir auch nicht klar. dennoch glaube ich jetzt eigentlich nicht, dass sie unmittelbar ins Geschehen selbst involviert ist.Warum schwirrt Kari Nes überall rum, hat sie etwas damit zu tun?
So ähnlich würde ich das auch sehen. Sie hat ja nun nicht nur für sich selbst sondern auch für das Ungeborene Verantwortung zu tragen. Ihre Zurückhaltung erkläre ich mir so.Ich vermute einen direkten Zusammenhang mit ihrer Schwangerschaft. Sie bleibt am Rand, weil die Situation gefährlich ist, sie nicht nur sich, sondern auch ihr Kind schützen will. Vielleicht ist sie auch "hormonell" (?) eher auf Mitgefühl, sprich lebensbejaende Emotionen und Verhaltensweisen eingestellt?
Es ist interessant, dass Andreas, der immer als schöner Mann beschrieben wird, aber nun, da er ein Mörder ist, als hässlich bezeichnet wird.Das ist mir aufgefallen. Es ist vermutlich etwas in seinem Blick. Etwas, das offensichtlich zunächst eher interessant und anziehend wirkt, sich dann aber ins Gegenteil verkehrt.
Ihre Rolle war mir schon im ersten LA nicht klar. Sie hält den Inselbewohnern den Spiegel vor, damit sie ihre Jämmerlichkeit sehen. Die Insulaner wiederum können sie und ihr Unglück nicht ertragen und würden sie gerne verbannen. Auf jeden Fall scheint sie immer aufzutauchen, wenn etwas passiert. Insofern hätte es auch gepasst, wenn sie im Schweinestall gewesen wäre.Die Rolle von Kari Nes ist mir auch nicht klar. dennoch glaube ich jetzt eigentlich nicht, dass sie unmittelbar ins Geschehen selbst involviert ist.
Ich hatte Gudrun und das Ungeborene als Kontrast zu Andreas und dem Tod, den er offenbar mitbrachte, verstanden. Wenn man so will, prallen Leben und Tod in der Begegnung der beiden unmittelbar aufeinander.Aber so ganz verstehe ich das auch noch nicht. Vielleicht hat jemand hier eine Idee.
Ich finde das erschreckend - im Roman, aber auch mit Blick auf die aktuelle Gesellschaft. Sozusagen erschreckend aktuell. Wenn man bedenkt, dass das Buch 1940 zu NS-Zeiten veröffentlicht wurde und gleichzeitig sieht, welche "Meuten" es in jüngster Vergangenheit immer so gab (Capitol, Silvester), sind das furchtbare Parallelen.Wir bekommen eine Ausnahmesituation geschildert. Als Auslöser finde ich das durchaus plausibel. Die Meute befeuert sich gegenseitig.
Als er die ferkelfressende Muttersau beobachtet, bricht sein verdrängtes Trauma wieder durch und er wird unberechenbar.Der Mord - wenn es denn einer war - hat mich sehr überrascht. Ich hatte Andreas nicht als Bedrohung wahrgenommen.
Die Menschen waren auch vorher nicht glücklich, das wird immer wieder betont, wobei ich mich angesichts der Lebensumstände darüber wundere. Wäre dieser Mob auch möglich gewesen in einer glücklichen, zufriedenen Gesellschaft?So ist das vermeintliche Glück der Insel nun zerstört und die Meute entpuppt sich als schlimmer als die Schweine. Furchtbare Szenen, aber auch sehr intensiv. Oben schrieb jemand, es seien unvergessliche Szenen. Dem stimme ich zu.
Vielleicht eine Mischung aus beidem? Hauptsächlich warnt er aber glaube ich davor, die Zivilisation nicht aufzugeben.wünscht sich Tarjei Vesaas dann einen Befreiungsschlag der Norweger oder warnt er davor?
Wie gut, dass ich euch habeWenn man so will, prallen Leben und Tod in der Begegnung der beiden unmittelbar aufeinander.
Ja. Man liest atemlos mit!Die Umsetzung von Tarjei Vesaas finde ich großartig.
Der Keim bekommt zum Ende hin eine andere/weitere Bedeutung.der Keim des Hasses steckt zu tief.
So lese ich es auch. Erstaunt bin ich, dass bereits so früh, also Ende der 1930er Jahre, bekannt war, was ein Trauma ist und dass bereits ein Unfall dafür ausreicht (es muss kein Zermürbungskrieg sein).bricht sein verdrängtes Trauma wieder durch und er wird unberechenbar.
Ich denke schon. Schaut auf die Corona Leugner, die zum Teil zerstörerischen Streiks in Frankreich, den Umgang mit Polizei/Rettung in Feierlaune...Wäre dieser Mob auch möglich gewesen in einer glücklichen, zufriedenen Gesellschaft?
Ja, er hatte einen Plan. Deshalb verstehe ich seine Verwandlung zum reinen Opfer auch nicht.Als er mit dem Mädchen losgeht, hat er bereits so etwas wie einen Plan, meine ich da herauslesen zu können.
Mir geht es auch so. So genial und fesselnd ich den Roman finde, so viel Unverständnis bringe ich ihm in Bezug auf Inga entgegen, die völlig aus dem Fokus gerät.Bin ich die einzige, die da vollkommen verwirrt und auch, hm, etwas unzufrieden ist?
das war nicht unbedingt nötig, aber ich fand es trotzdem gut, das letzte Gespräch zwischen Mutter und Tochter, in dem es um die altersmäßig normale Entfremdung geht.Es gibt ruhige Szenen in der Natur, wie das Gespräch zwischen Ings und ihrer Mutter
Dann ist es gut, dass du den Buchrücken hinten nicht gelesen hast. Zum Glück ist die Schrift blass, sodass man das vielleicht übersehen kann. Aber es steht da.Der Mord kam für mich irgendwie ein wenig überraschend.
Das ist ihnen hoch anzurechnen, finde ich. An einer Stelle stand, dass Karl viel gelesen hat und manches ihm Dinge erklärt. Es war vage ausgedrückt, aber es würde passen, dass er die Morde anderes beurteilt als die anderen Inselbewohner, die einfach nur ihren Trieben folgen.Verwundert war ich, dass ausgerechnet Ingas Eltern eine Milderung der Tat geltend machen, da sie erkennen, dass der Wahnsinn Andreas zur Tat getrieben hat.
Ja, da ahnte man schon bei der Schilderung des Schweine-Chaos, dass Schlimmes auch bei den Menschen passieren könnte.Meisterhaft parallelisiert der Autor hier tierische und menschliche Abgründe.
Gute Überlegungen; auf jeden Fall hat sie im Roman irgendeine Funktion zu erfüllen.Ihre Rolle war mir schon im ersten LA nicht klar. Sie hält den Inselbewohnern den Spiegel vor, damit sie ihre Jämmerlichkeit sehen. Die Insulaner wiederum können sie und ihr Unglück nicht ertragen und würden sie gerne verbannen. Auf jeden Fall scheint sie immer aufzutauchen, wenn etwas passiert. Insofern hätte es auch gepasst, wenn sie im Schweinestall gewesen wäre.
Sie wird einerseits als wahnsinnig beschrieben, andererseits weiß sie sehr genau, was vorgeht. Hat sie noch etwas beobachtet? Wenn ja, wird man ihr vermutlich nicht glauben.
Die Bedenken hatte ich auch, aber ich finde es noch besser als das 'Eis-Schloss'.Ein tolles Buch. Ich hatte Sorge, es würde hinter "Das Eisschloss" und "Die Vögel" zurückfallen, weil diese beiden wohl Vesaas` bekannteste sind, aber bisher ist das nicht der Fall. Die Szenen im Schweinekoben und der Lynchmord sind die besten, so etwas vergisst man dem Lesen nicht wieder.
Da sieht man, dass das Wort 'Raserei' zweideutig ist.Ein Abschnitt, der so ruhig beginnt und in Raserei ausartet. Wahnsinn irgendwie im wahrsten Sinne des Wortes. Die Umsetzung von Tarjei Vesaas finde ich großartig.
Wie wird Vesaas das zu Ende bringen? Diese Ereignisse sind nicht mehr rückgängig zu machen. Wie soll Heilung oder ein Weiterleben möglich sein?So ist das vermeintliche Glück der Insel nun zerstört und die Meute entpuppt sich als schlimmer als die Schweine. Furchtbare Szenen, aber auch sehr intensiv. Oben schrieb jemand, es seien unvergessliche Szenen. Dem stimme ich zu.
Die Gesellschaft scheint dem Untergang geweiht, der Keim des Hasses steckt zu tief.
Ich kann das überhaupt nicht politisch sehen.Wenn wir den Roman als Metapher auf die Besatzung Norwegens im Jahr 1940 lesen - wünscht sich Tarjei Vesaas dann einen Befreiungsschlag der Norweger oder warnt er davor?
Das ist eine gute Erklärung!!Hauptsächlich warnt er aber glaube ich davor, die Zivilisation nicht aufzugeben.
Ich hasse Buchrücken und Klappentexte! Sie nehmen einem die Überraschung über das Unerwartete. Andererseits muss man darauf hinweisen - für Zartbesaitete ist dieser Roman nichts.Dann ist es gut, dass du den Buchrücken hinten nicht gelesen hast.
Das mag sein. Aber es geht um seine eigene Tochter. Da fallen normalerweise Ideale zusammen. Ich kann es mir im Moment nur mit Verdrängung erklären, weil sich die Ereignisse einfach überschlagen.dass er die Morde anderes beurteilt als die anderen
Ich auch noch nicht. Zumal das Buch ja auch vor 1940 geschrieben sein müsste.Ich kann das überhaupt nicht politisch sehen.