Es ist vermutlich etwas in seinem Blick.
Ja, sehe ich auch so. Immer wieder ist die Rede von seinen Augen, seinem Blick und der Wirkung, die von seinem Blick ausgeht.
Ganz deutlich wird es, als Inga ihn entdeckt: sie sieht zunächst nur ein Auge, "von dem irgendetwas Lähmendes" ausgeht (S. 72).
Hauptsächlich warnt er aber glaube ich davor, die Zivilisation nicht aufzugeben.
Das sehe ich auch so. Der Erzähler sagt, dass in dieser Raserei auf einmal menschliche Verhaltensweisen (er sagt "Dämonen", S. 86) ans Licht treten, die vorher nicht sichtbar waren, die aber im Menschen tief drinnen vorhanden waren. Und durch das Freisetzen dieser Verhaltensweisen "stürmten alle miteinander auf den Abgrund" zu (S.99). Und dieser Abrgund ist in ihnen, heißt es auf S. 99. Dieser Abgrund ist meiner Meinung nichts Politisches, sondern der Verlust der Menschlichkeit - der sich in dem Satz "Mütter fressen ihre Kinder" schon andeutet.
Die Aggressivität wird schon vorher in kleinen Gesten angedeutet: Rolv kickt einen Pilz nach dem Gespräch mit Else, und auch die Mutter tritt nach einem Zweig nach dem Gespräch mit Inga. Allerdings tritt uns die Mutter dann nicht als aggressiv entgegen
?
Das Freisetzen der Aggression wird wie ein Naturereignis geschildert, wie ein Buschfeuer, das sich rasend schnell ausbreitet und nicht zu bremsen ist. Hat was Apokalyptisches...
Mir geht
die Scheune immer im Kopf herum. Die steht da oben, weithin sichtbar, für die Familie fast eine Art Mahnmal, ein Zeichen ihrer Hybris???, und sie ist rot, so wie die Hetzjagd auf den Fremden mit rotem Feuer verglichen wird.
Und die Scheune ist der Schauplatz des Mordes, vor der roten Wand wird der Fremde gelyncht.
Und der Gegensatz dazu ist Kari, die schwarz und ohne Bewegung am Rande dieses unglaublich dynamischen "feurigen" Hetzjagd steht. Und ich würde gerne wissen, was sie sagt? Eine unheimliche Figur, ich musste an altnordische Nornen denken.
Nirgendwo steht, dass der Fremde der Mörder ist. "Sie spürten einfach, das war der Mörder" - so geht das mit der Lynchjustiz. Das gesunde Volksempfinden...