2. Leseabschnitt (bis S. 195)

Renie

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Nichts desto trotz gefällt mir das Buch sehr gut!
Auch das geht mir genauso. Ich genieße ganz einfach den süffisanten Sprachstil von HJ. Herrlich, wie er die Machenschaften der Charaktere distinguiert durch den Kakao zieht. Das habe ich bis jetzt aber in jedem Buch, das ich von ihm gelesen habe, genossen.
Folgende Sätze musste ich mir auf der Zunge zergehen lassen:
"Soweit sie (=Tante Penniman) sich besinnen konnte, waren die blumenreichen Felder ihres Verstandes nur selten von einer feindlichen Macht verwüstet worden. Darin lag wohl der Grund, warum sie bei der Verteidigung eher majestätisch als gewandt vorging." Ich lach mich schlapp.:D
 

Renie

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Was haltet ihr eigentlich von Ms. Pennyman, der Schwester des Doktors? Auch bei der bin ich mir nicht ganz sicher, was ich von ihr halten soll. Vordergründig unterstützt sie zwar ihre Nichte, aber letztlich geht es ihr wohl darum, selber ein wenig Nervenkitzel zu bekommen und sich wichtig zu machen.
Gab es zur damaligen Zeit schon Groschenromane? Wenn ja, hätte Tante Penniman diese wahrscheinlich verschlungen. Sie ist dermaßen romantisch veranlagt, dass ihr die rosarote Brille den Blick für die Realität trübt. Die gute Lavinia versucht durch ihre Einflussnahme auf Catherine und Morris ein eigenes romantisches Abenteuer ins Leben rufen zu wollen. Eine Geschichte, die sie wahrscheinlich selbst gern einmal erlebt hätte. Und da der Zug für sie abgefahren ist, lässt sie Catherine diesen Traum für sie umsetzen. Immerhin kann sie als Randfigur und Strippenzieherin an dem Abenteuer teilhaben.
 
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laube ich schon, dass das Geld zumindest ein starker Motivator für das Verlöbnis ist. Ich traue Townsend nicht, zumal der Erzähler auf S. 109 unten auch klar sagt, dass Townsend seiner Verlobten über die Unterredung mit dem Vater nicht die Wahrheit sagte. Er ist nicht aufrichtig.
Selbstredend ist ihm nicht zu trauen. Ich habe bis jetzt an keiner Stelle in dem Buch angenommen, das er es aufrichtig meint. Und mal ehrlich, wenn jemand seine Angebetete in Gedanken "blödes Weib" nennt (S. 163), kann er nicht besonders verliebt sein. Wenn diesen Mann eines auszeichnet, dann ist es seine Zielstrebigkeit, Willensstärke und Duldsamkeit. Denn schließlich nimmt er ja einiges in Kauf, um an das Objekt seiner Begierde zu gelangen (Damit meine ich das Geld und nicht Catherine). Er schlägt sich mit der Gesellschaft von der einfältigen Lavinia rum. Die Gespräche mit Catherine sind auch eher langweilig. Mir wäre schon längst der Kragen geplatzt, wenn ich mit soviel Langeweile und Dümmlichkeit konfrontiert würde. Aber Morris schlägt sich tapfer. Ich bin gespannt, wann ihm der Kragen platzt. Bei Lavinia wäre es egal. Die würde sich diesen Moment in irgendeiner Weise schön reden. Aber wenn er gegenüber Catherine die Fassung verliert und sein wahres Gesicht zeigt, dann ist Schicht im Schacht.
 
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Soweit sie (=Tante Penniman) sich besinnen konnte, waren die blumenreichen Felder ihres Verstandes nur selten von einer feindlichen Macht verwüstet worden. Darin lag wohl der Grund, warum sie bei der Verteidigung eher majestätisch als gewandt vorging."
Genau . Die Sprache macht Spaß und dieses Zitat ist Klasse!
 
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