2. Leseabschnitt: Beginn 2. Teil bis Mitte 2. Teil ("Der Beweis", S. 137)

Renie

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19. Mai 2014
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Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Dann bin ich beruhigt :D.
Oh, das tut mir jetzt aber leid. Ich war in der falschen Leserunde:D:D:D.
Was "Deine kalten Hände" angeht: Für die meisten Leser hatte dieser Roman "zuviel Kälte". Die Minderheit, wozu auch ich gehöre, mochte dieses Buch dennoch. Ich habe irgendwo den Spruch losgelassen "ich verstehe dich nicht, aber ich mag dich trotzdem". Die Sprache hat mir sehr gut gefallen und die konsequente Umsetzung des Themas, was diesen Roman natürlich zu einem sehr unbequemen Buch macht.
Aber lies selbst.
 

parden

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13. April 2014
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www.litterae-artesque.blogspot.de
Ich muss gestehen, dass mich 'Die Vegetarierin' seinerzeit sehr verstört hat. Dieser Roman schafft das bislang nicht. Ich finde es eher faszinierend, wie der Bildhauer versucht, hinter das 'wahre' Wesen von Menschen zu kommen, auch wenn die Abdrücke und sein 'Sarg', in dem er sich auch schon zu Lebzeiten 'geborgen' fühlt, zugegebenermaßen etwas skurril sind... Ich mag die Schreibweise Han Kangs sehr, finde auch, dass sich der Roman wie aus einem Guss liest.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Der Roman gefällt mir nach wie vor. Mein Fokus liegt ständig darauf zu hinterfragen, wie es zu Us abnormer Leidenschaft gekommen ist. Der Roman spricht viele Verhaltensweisen an,die durch schlechte Erfahrungen oder Traumata entstehen, wie in Ls Fall.
Die Verbindungen die U teilweise zieht, liegen oft auf der Hand, doch viele Menschen achten gar nicht bewusst auf solche Dinge, er hingegen hat einen Blick, der alles zu umfassen scheint. Ich denke da an das Lächeln. Sowohl bei seiner Mutter, als auch bei L hat er erkannt, dass dieses Lächeln nicht echt ist. Er hat die Fassade durchschaut, die viele Menschen nie durchschauen. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ihm diese Fähigkeit, dieses Verständnis bei seinen eigenen Problemen nicht hilft.....
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Der Bildhauer ist für mich ein Rätsel. Durch die Schilderung seiner Kindheit habe ich eine ungefähre Vorstellung von ihm als sehr verschlossenen Menschen, der sein wahres Ich nicht zeigen möchte. Aber ich kann den Bezug zu seiner Arbeit nicht herstellen. Diese Handgipsabdrücke finde ich sehr faszinierend, ich verstehe aber nicht, was er damit ausdrücken möchte.

So geht es mir auch. Ich habe aber den Verdacht, dass er und seine Intentionen bewusst (noch) im Verborgenen bleiben sollen.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Interessant, dieser Abschnitt, man erfährt wie es für den Künstler weiter ging. Interessant finde ich vor allem den zwischenmenschlichen Aspekt. Er hat als Kind gelernt, dass Menschen Masken aufsetzen, hat auch seine Masken, sehr undurchdringliche Masken, er hat ja kaum jemanden an sich heran gelassen. Warum? Gerade in seinen jungen Jahren. … ??? Komisch.

Allerdings ist seine schon bei seinem Onkel zu beobachtende Faszination zu Händen weitergegangen. Interessant finde ich auch die Gedankengänge, dass Hände eine ähnliche Aussagekraft haben wie ein Gesicht. Teilen kann ich diesen Gedankengang aber nicht! :)

L als Person finde ich interessant gezeichnet, sie nimmt soviel zu wegen einem Trauma in der Adoleszenz, okay, ist nachvollziehbar, der Künstler baut sie wieder etwas auf, reißt Mauern ein, daraufhin möchte sie wegen einem anderen Mann abnehmen, verschwindet aus dem Umfeld vom Künstler, erscheint später vollkommen verändert wieder, sie hat Gewicht verloren, wirkt aber auch etwas wesensverändert, unglücklich, Heißhungerattacken, fragliche Bulimie/Narbe an der Hand?, bin gespannt ob sich hier noch etwas klärt.