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SuPro

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28. Oktober 2019
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Ich habe es so verstanden, als seien die Stimmen tatsächlich nur Windgeräusche gewesen, weil das Fenster nicht richtig geschlossen war. ⠀
...manchmal ist ein Stuhl ein Stuhl! Und ich dachte gleich an Genie und Wahninn oder Sinnestäuschungen wegen Übermüdung;-)
Das ist wohl ein Beispiel für „Fachidiotie“... ;-)
 

SuPro

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28. Oktober 2019
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Vermutung, dass Hermann Autist ist, und da ist nicht undenkbar, dass er sich tatsächlich ausschließlich für sein Spezialinteresse interessiert und sogar natürlich biologische Vorgänge für ihn ein Buch mit sieben Siegeln sind.
...ganz so krass würde ich es nicht ausdrücken, aber autistische Züge hat er allemal...
 

Barbara62

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19. März 2020
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Nach meinem Wissensstand war die Dissertation in der Physik damals oft der erste Studienabschluss. Heisenberg hat beispielsweise auch nach drei Jahren Studium (1920 bis 1923) schon promoviert. Man suchte sich damals wie heute einen Doktorvater - das hat auch Oberth versucht. Nach erfolglosen Versuchen in Göttingen hat aber erst Max Wolf in Heidelberg die Arbeit geprüft.
Nach drei Jahren verstehe ich ja noch. Aber Oberth scheint schon im ersten Jahr an der Dissertation gearbeitet zu haben (der Sohn war ein Jahr alt), oder habe ich das falsch verstanden?
 
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Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Es erstaunt mich, dass du Fritz Lang so negativ siehst. Für mich ist er jemand, der von seiner Sache genauso begeistert ist und sich so engagiert wie Hermann.

Ich dachte ja nur daran, wie er diesen Bewunderer so eiskalt abgewimmelt hat, so nach dem Motto: ah, dieser Pöbel, wie kann er es wagen, mit mir zu sprechen...
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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...früher war halt vieles anders und selbst heute - im Medizinstudium - ist es möglich und ratsam, recht bald zu beginnen, um sie einigermaßen abgeschlossen zu haben, wenn man beginnt zu arbeiten.
Ja, das hat @DanielMellem bestens erklärt. Nicht-Promovierten ist das nicht so klar. Da muss man eben mal nachfragen dürfen;)

Allerdings sei die Frage erlaubt, wie qualifiziert ich mich auf eine Dissertation einlassen kann, wenn ich noch keine/wenige akademischen Qualifikationen habe...
Bei Oberth glaube ich das, weil er sich Zeit seines Lebens mit diesem, SEINEM Thema auseinander gesetzt hat.
 

SuPro

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28. Oktober 2019
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Ja, das weiß ich. Aber hier scheint das Studium nur aus der Dissertation zu bestehen...
...den Rest lässt er so ziemlich links liegen, weil es ihm nicht fortschrittlich und herausfordernd genug ist, glaube ich... und ich denke , dass wir darüber nicht viel lesen, weil es für das Buch uninteressant ist. Es wird wohl auch Pflichtveranstaltungen und Prüfungen gegeben haben, die aber in Bezug auf die Rakete unwichtig waren... nehme ich mal an...
 
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Ja, das hat @DanielMellem bestens erklärt. Nicht-Promovierten ist das nicht so klar. Da muss man eben mal nachfragen dürfen;)

Allerdings sei die Frage erlaubt, wie qualifiziert ich mich auf eine Dissertation einlassen kann, wenn ich noch keine/wenige akademischen Qualifikationen habe...
Bei Oberth glaube ich das, weil er sich Zeit seines Lebens mit diesem, SEINEM Thema auseinander gesetzt hat.
Na klar darf man. Muss man sogar, wenn etwas unklar ist!
 
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Allerdings sei die Frage erlaubt, wie qualifiziert ich mich auf eine Dissertation einlassen kann, wenn ich noch keine/wenige akademischen Qualifikationen habe...
Die Dissertation beinhaltet in der Regel ziemlich andere und viel tiefgründigere Aspekte, in die man sich ohnehin erst einlesen und verlogen muss. Da ist es einerlei, ob 2. oder 7. Semester. Da steht Selbststudium an allererster Stelle...
 

DanielMellem

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4. August 2020
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Nach drei Jahren verstehe ich ja noch. Aber Oberth scheint schon im ersten Jahr an der Dissertation gearbeitet zu haben (der Sohn war ein Jahr alt), oder habe ich das falsch verstanden?
Oberth hat sich tatsächlich sehr früh in Eigenregie seiner Dissertation gewidmet und sein Studium vernachlässigt. Im Herbst 1919 ging er nach Deutschland und schon im Sommer darauf legte er seinen ersten Entwurf den Göttinger Professoren vor.
 

Mikka Liest

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Hilter am Teutoburger Wald
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@RuLeka⠀

Ich überlege auch öfter, was Tilla bei Hermann hält. Eigentlich denke ich, wie muss ihn wohl sehr lieben, andererseits spricht aus manchen ihrer pointierten Bemerkungen auch Bitterkeit und Enttäuschung, finde ich.⠀

@Zunderköchin⠀

Oh ja, das mit der Tafel kenne ich auch nur zu gut! Ich habe ein paar Jahre im Buchhandel gearbeitet und danach Computervisualistik studiert (Konstrastprogramm!), und in den Mathevorlesungen sahen die Tafeln unglaublich verworren aus. Da wäre mir ein Fehler wohl nie aufgefallen, weil ich viel zu beschäftgt damit war, das alles gedanklich zu sortieren! ⠀

@sursulapitschi⠀

Ich glaube, er hat einfach diese fixe Idee, genau diese Rakete praktisch umzusetzen und zu beweisen, dass seine Forschungen nicht nur Hirngespinste sind.⠀

@Anjuta⠀

Ich kann Hermann nur bewundern dafür, dass er nie aufhört, an seine Idee zu glauben, obwohl er nun wahrlich viel Gegenwind bekommt.⠀

@Literaturhexle⠀

Hermanns Vater hat ja anscheinend darauf gedrängt, dass er heiratet (das wird irgendwo mal erwähnt). Ich vermute, dass die Heirat mit Tilla zumindest zum Teil auch dazu diente, den Vater zu beruhigen, damit Hermann sich dann wieder in seinen Augen wichtigeren Dingen widmen kann.⠀

@Renie⠀

Vielleicht weiß Tilla ja auch nur zu schätzen, dass Hermann sie schalten und walten lässt, ohne sich einzumischen... Viel zu bieten hat er ihr sonst wirklich nicht.⠀

Ich glaube nicht, dass die Verwendung als Waffe wirklich seine erste Motivation war, ich habe den Eindruck, das kam erst später, als er um seinen eigenen Bruder bangen musste und das Leid der Soldaten am eigenen Leibe erfahren hatte.⠀
 
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parden

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13. April 2014
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Ich begreife auch nicht, warum Hermann eine Familie wollte, wo doch sein ganzes Interesse der Rakete diente? Ohne Familie wäre er unabhängiger gewesen, hätte nicht als Gymnasiallehrer arbeiten müssen usw.
Ich glaube, das muss im Zusammenhang mit dem damaligen Zeitgeist gesehen werden. Da gehörte eine Famile unbedingt dazu - und Hermann hatte den Vater schon hinsichtlich seiner Berufswahl enttäuscht, da wollte er zumindest die Erwartungshaltung nach einer Familie erfüllen. Und was wissen wir schon, ob da nicht auf beiden Seiten doch Gefühle vorhanden waren...
 

parden

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13. April 2014
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Uff, jetzt habe ich mich durch die 3 Mio. Beiträge hier gelesen und weiß nicht recht, was ich da noch hinzufügen soll.

Der Schreibstil ist bis auf die physikalischen Einschübe flüssig lesbar, dabei aber gleichzeitig recht distanziert. So kommt mir die Figur des Hermann Oberth nicht wirklich nah. Zudem ergibt sich, folgt man beispielsweise dem Wikipedia-Eintrag zu seiner Person, teilweise doch ein anderes Bild. Im Roman wurden offenbar Details ausgelassen (wie z.B. die Tatsache, dass Oberth einige Jahre lang durchaus Medizin studiert hat und erst später zu Physik wechselte). Das irritiert mich durchaus.

Interessant fand ich allerdings die Umwege, zu denen Oberth gezwungen war - erst Valier und die Illustrierten, später dann sogar Fritz Lang und sein Film 'Frau im Mond'. Interessant, dass daher der Countdown zu stammen scheint!

Ich habe bei Youtube übrigens eine Szene vom Start der Rakete in dem Film gefunden - schon damals gab es also geschickt platzierte Spezialeffekte...