2. Leseabschnitt: 2008 (Seite 57 - 94)

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Bei Meena habe ich das Gefühl, dass sie sich zu umklammert fühlte, das war ihr alles zu eng. Denn mit der Bratsche will er ja erreichen, dass sie nicht mehr auf Tournee gehen muss. Aber diese Zurückweisung war zuviel für ihn.
Warum sollte sie mit der Bratsche nicht auf Tour gehen? Ich hatte eher das Gefühl, dass Liam was gegen die teure Leihgabe der Stradivari hatte. Klar, dass er nicht begeistert ist, wenn Meena monatelang auf Tour geht, aber...
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Warum sollte sie mit der Bratsche nicht auf Tour gehen? Ich hatte eher das Gefühl, dass Liam was gegen die teure Leihgabe der Stradivari hatte. Klar, dass er nicht begeistert ist, wenn Meena monatelang auf Tour geht, aber...
Schön. Ich habe es verstanden wie du, King. Er wollte sie von der Verpflichtung loseisen, dass sie sich das teure Instrument immer wieder abholen musste, was zu Lasten der gemeinsamen Zeit ging. Gegen die Musik als solches hatte er nichts.
 

SuPro

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28. Oktober 2019
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Das ist mir zu viel. Die Bratsche bedroht niemanden.
...konkret nicht. Aber wir Leserinnen dürfen ja über das Konkretistische hinaus denken... symbolisch, metaphorisch, assoziativ... Konkret ist die Bratsche ein Stück Holz mit Saiten, das Klänge hervorbringt. Aber sie kann auch weit mehr sein als das. Und darum geht es! Um die Bedeutung hinter dem Instrument ;-)
 
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Literaturhexle

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Und was die Mutterliebe angeht: ist Liam immerhin "behalten" worden. Es mag nicht unserem Empfinden entsprechen, aber er hat von Willow bekommen, was sie zu geben hatte. Mehr hatte sie einfach nicht.
Im 9. Abschnitt dürfen wir darüber lesen, wie Liam seine Mutter empfunden hat. Diese Perspektive wirft kein allzu rosiges Licht auf ihre Liebe und Fürsorge:(
 
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SuPro

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Danke, ich dachte schon ich stände allein auf weiter Flur :oops::D.
...das ist die eine Ebene (sie klingt sehr selbstlos)... auf die andere, tiefgründigere (und selbstbezogene), bin ich ja schon öfters eingegangen. Zwei Seiten einer Medaille... die Musik war, wie das teure, geliehene Instrument, ein Rivale, der beseitigt werden musste... deshalb baute er ihr eine neue Bratsche, die sozusagen steil von ihm war...
 

Literaturhexle

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...das ist die eine Ebene (sie klingt sehr selbstlos)... auf die andere, tiefgründigere (und selbstbezogene), bin ich ja schon öfters eingegangen. Zwei Seiten einer Medaille... die Musik war, wie das teure, geliehene Instrument, ein Rivale, der beseitigt werden musste... deshalb baute er ihr eine neue Bratsche, die sozusagen steil von ihm war...
Ich befürchte, dass dieses Buch bei weitem nicht so komplex angelegt ist, zumindest kam ich nach den ersten drei Abschnitten zu diesem Schluss;)
Aber dennoch finde ich es sehr spannend, was man - entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt - darin lesen kann.
Eine Leserunde lässt allerlei Spekulationen und Interpretationen zu Tage treten. Bin sehr gespannt, wie du den weiteren Verlauf beurteilen wirst:)
 

SuPro

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Ich befürchte, dass dieses Buch bei weitem nicht so komplex angelegt ist, zumindest kam ich nach den ersten drei Abschnitten zu diesem Schluss;)
Aber dennoch finde ich es sehr spannend, was man - entsprechende Kenntnisse vorausgesetzt - darin lesen kann.
Eine Leserunde lässt allerlei Spekulationen und Interpretationen zu Tage treten. Bin sehr gespannt, wie du den weiteren Verlauf beurteilen wirst:)
Wie kommst du darauf, dass es nicht so komplex angelegt ist?
Diese Interpretationen drängen sich geradezu auf...
Ich bin auch sehr gespannt auf alles weitere. Wenn dieses Niveau gehslten wird, bin ich äußerst zufrieden...:)
 

Literaturhexle

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Wie kommst du darauf, dass es nicht so komplex angelegt ist?
Dazu möchte ich jetzt nichts sagen, ich habe den Roman gerade ausgelesen, meine Meinung kannst du in den nächsten LA verfolgen.

Der Autor hat laut Klappentext Psychologie studiert:eek:. Vielleicht bist du mit deinen Ansätzen viel näher dran, als mir vorstellbar erscheint. Aber ich kann das nicht nachvollziehen. Zu vieles ist mir gewollt und konstruiert. Die Sache mit der Bratsche war erst der Anfang...
Ich bin wirklich gespannt, ob deine Begeisterung anhält (und wünsche es dir:)).
 

SuPro

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Dazu möchte ich jetzt nichts sagen, ich habe den Roman gerade ausgelesen, meine Meinung kannst du in den nächsten LA verfolgen.

Der Autor hat laut Klappentext Psychologie studiert:eek:. Vielleicht bist du mit deinen Ansätzen viel näher dran, als mir vorstellbar erscheint. Aber ich kann das nicht nachvollziehen. Zu vieles ist mir gewollt und konstruiert. Die Sache mit der Bratsche war erst der Anfang...
Ich bin wirklich gespannt, ob deine Begeisterung anhält (und wünsche es dir:)).
... Du machst mich neugierig. Und gleichzeitig finde ich es immer wieder interessant, dass wir alle das gleiche Buch lesen, aber oft eine ganz andere Lesart haben...
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Das hat mich auch irritiert. Allerdings kann ein Nichtmusiker ohne Hilfe wohl auch keine Bratsche bauen, deren Intonation stimmig ist. Ist aber eine Kleinigkeit, gibt keine Abzüge.

Genau das ist mir auch aufgefallen. Wie kann er den Klang beurteilen? Vielleicht wäre das aber auch eben das Manko gewesen. Da er das Instrument ja zerstört, kann es ein Profi nicht mehr feststellen.

Er konnte nicht verstehen, dass sie ihren Beruf gern hat, ihn nicht aufgeben will und ihn trotzdem liebt. Dies wundert mich bei seiner Kindheit allerdings auch nicht

Da bin ich mir nicht so sicher. Er wollte mehr Zeit mit ihr und nicht immer die zweite Geige (doofer Wortwitz, okay) spielen. Aber ich lese bisher nicht heraus, dass sie ihren Beruf und das Touren komplett aufgeben sollte.

Aber er geht nicht gut mit sich und seinem Körper um, ein schrecklicher Unfall, der all diese Gedanken an seine Kindheit, seine Mutter und seine große Liebe wieder lebendig werden lässt. Aber kein Gedanke an seine Tochter, weiß er vielleicht gar nichts von ihr?

Doch, im letzten Kapitel des Abschnitts, ist kurz die Rede von der „Tochter, die er nie kennengelernt hat“. Er weiß also doch von Jakes Existenz.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Der zweite Abschnitt ist völlig anders, aber hat mir ebenso gefallen. Nun lernen wir Liam kennen und bekommen auch einen Eindruck von Willow, die wohl eine ziemlich schlechte Mutter war. Seine Sehnsucht nach Liebe, die Suchtproblematik und all das lassen auch hier keine Fröhlichkeit aufkommen. Aber es ist interessant, Stück für Stück Jacindas Familiengeschichte zu erfahren.

Ich finde den Schreibstil recht einzigartig, aber keineswegs schlecht. Mir fallen die vielen Vergleiche und Bilder immer wieder auf. Er ist aber auch keineswegs anspruchslos, denn es tauchen zwischendurch immer wieder einzelne Fremdwörter auf, die ich in dem Roman nicht erwartet hätte.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Genau das ist mir auch aufgefallen. Wie kann er den Klang beurteilen? Vielleicht wäre das aber auch eben das Manko gewesen. Da er das Instrument ja zerstört, kann es ein Profi nicht mehr feststellen.



Da bin ich mir nicht so sicher. Er wollte mehr Zeit mit ihr und nicht immer die zweite Geige (doofer Wortwitz, okay) spielen. Aber ich lese bisher nicht heraus, dass sie ihren Beruf und das Touren komplett aufgeben sollte.



Doch, im letzten Kapitel des Abschnitts, ist kurz die Rede von der „Tochter, die er nie kennengelernt hat“. Er weiß also doch von Jakes Existenz.

Das ist mir doch glatt entfallen.
 
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