Diese Fixierung auf seine scheinbare Unterlegenheit aufgrund seiner Hautfarbe ist vermutlich auch heute noch oft anzutreffen - vermehrt wohl im Süden. Das Schlimmste daran ist, dass kaum eine Lösung möglich ist, weil Weißen praktisch immer unterstellt wird, auf die Anderen herabzublicken. Die eigenen Erfahrungen sind einfach zu übermächtig.die große Familie kaum ernähren und suchte als fanatischer Laienprediger Trost und Kompensation in seinem Erwähltheitsbewusstsein und den Verheißungen eines besseren Lebens im Jenseits, wurde durch die Widersprüche in seiner eigenen Existenz aber schließlich in jenen Wahn getrieben („eaten up by paranoia“), den James Baldwin seitdem immer wieder als unausweichliche Folge des Rassenhasses dargestellt hat.
Wobei das Kapitel mit seinem Stiefvater eher in "Von dieser Welt" passt; da geht es die ganze Zeit um religiösen Wahn. Aber grundsätzlich denke ich steckt in jedem Roman von Baldwin sehr viel autobiografisches. Ich gebe dir aber Recht, dass der zweite LA heftiger war als der erste. Was das befüllen der restlichen 400 Seiten angeht: lassen wir uns überraschen . Ich lese diesen Roman in jedem Fall bisher sehr gerne!Eine Zusammenfassung des Inhaltes spare ich mir, das wir ja Alle das Gleiche gelesen haben Aber das darf gerne jemand Anderes machen.
Diesen zweiten Teil des ersten Kapitels fand ich um einiges heftiger als den ersten. Diese Besessenheit von Rufus wurde von Baldwin wohl inspiriert durch seine Erlebnisse mit seinem Stiefvater. Laut Wiki konnte sein Stiefvater
Diese Fixierung auf seine scheinbare Unterlegenheit aufgrund seiner Hautfarbe ist vermutlich auch heute noch oft anzutreffen - vermehrt wohl im Süden. Das Schlimmste daran ist, dass kaum eine Lösung möglich ist, weil Weißen praktisch immer unterstellt wird, auf die Anderen herabzublicken. Die eigenen Erfahrungen sind einfach zu übermächtig.
Leonore wird es ihrer Heimat wohl nicht allzu gut ergehen; mit diesem Wissen muss Rufus noch zusätzlich klar kommen wie auch seiner Schuld an ihrem aktuellen Schicksal. Dass er mit dieser Last den Sprung in den Tod wählt, ist schrecklich, aber nachvollziehbar. Ohne therapeutische Hilfe, die es zu jener Zeit wahrscheinlich auch nur sporadisch gab und dann bestimmt nicht für Nichtweiße, ist das Alles ein teuflischer Kreislauf.
Aber ich bin gespannt, wie der Autor jetzt noch über 400 Seiten füllt. Denn eigentlich ist ja alles klar ...
In jedem Fall Ich hatte mich da mehr auf den Klappentext bezogen, worin es heißt, Ida und seine Freunde seien auf der Suche nach Gründen, weshalb Rufus sich umgebracht hat. Und das ist doch recht klar, finde ich.Was das befüllen der restlichen 400 Seiten angeht: lassen wir uns überraschen . Ich lese diesen Roman in jedem Fall bisher sehr gerne!
Zumindest oberflächlich. Aber es sind noch einige Fragen offen. Ich denke, wir haben noch nicht alles über die Zeit des Zusammenlebens von Rufus und Leona erfahren; da geht noch was .In jedem Fall Ich hatte mich da mehr auf den Klappentext bezogen, worin es heißt, Ida und seine Freunde seien auf der Suche nach Gründen, weshalb Rufus sich umgebracht hat. Und das ist doch recht klar, finde ich.
Überhaupt ist mir der "Abstieg", den Rufus in der letzten Zeit (schon vor dem Einsatz der Handlung) gemacht hat, weiterhin unklar: Er war ein Clubmusiker (Schlagzeuger) mit einigen Auftritten und Engagements, also durchaus angekommen in der Musikwelt. Jetzt ist diese Welt für ihn fremd und er fühlt sich nur noch als außenstehender Gast, diese Welt ist ihm irgendwie komplett verbaut. Warum?Ich weiß, dass du der einzige Freund bist, den ich noch habe auf der WElt, Vivaldo." UNd darum hasst du mich, hatte Vivaldo gedacht, still, ratlos und traurig.
Baldwin wird uns bestimmt nicht im Dunkeln lassen, warum Rufus so verzweifelt war, dass er keinen anderen Ausweg als den Tod gesehen hat. Immerhin haben wir noch 400 Seiten vor uns ha ha ha.Mich irritiert in dem Buch, dass ab und zu von einem Absatz zum nächsten, ohne Übergang, ein Zeitsprung gemacht wird und offensichtlich einige Tage, Wochen oder sogar mehr vergangen ist. (Sehe zB S. 97) Dem muss ich dann erstmal nachspüren und mir das bewusst machen.
Ein großes Thema dieses Abschnitts ist das Thema Freundschaft, diese merkwürdige Beziehung zwischen Rufus und Vivaldi, die schwer zu greifen ist, wenn es zum Beispiel heißt:
Überhaupt ist mir der "Abstieg", den Rufus in der letzten Zeit (schon vor dem Einsatz der Handlung) gemacht hat, weiterhin unklar: Er war ein Clubmusiker (Schlagzeuger) mit einigen Auftritten und Engagements, also durchaus angekommen in der Musikwelt. Jetzt ist diese Welt für ihn fremd und er fühlt sich nur noch als außenstehender Gast, diese Welt ist ihm irgendwie komplett verbaut. Warum?
Sein Suizid am Ende des 1. Kapitels bleibt mir deshalb auch unklar und unverständlich.
Da gibt es doch diesen Spruch von Groucho Marx:Ein großes Thema dieses Abschnitts ist das Thema Freundschaft, diese merkwürdige Beziehung zwischen Rufus und Vivaldi, die schwer zu greifen ist,
Ich glaube, Rufus wie auch vielen Schwarzen ging es ähnlich, das Selbstbewusstsein der eigenen Person, der eigenen Hautfarbe war bei Weitem nicht so stark wie das später wurde. Sie fühlten sich aufgrund ihrer Hautfarbe selbst minderwertig und hassten sich dafür. Und die Weißen führten ihnen bewusst oder unbewusst alleine durch ihre Anwesenheit diese Minderwertigkeit ständig vor Augen. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass sie jemand 'trotz' ihrer Hautfarbe lieben konnte und fühlten sich verspottet.Es würde mir nicht im Traum einfallen, einem Klub beizutreten, der bereit wäre, jemanden wie mich als Mitglied aufzunehmen.
Weil ihm durch die Liebe zu Leona erst richtig bewusst wurde, dass er niemals dazugehören würde. 'Nur' als Musiker, anerkannt auch durch Weiße, schien er dazuzugehören, aber mit der Beziehung zu Leona war das vorbei.Jetzt ist diese Welt für ihn fremd und er fühlt sich nur noch als außenstehender Gast, diese Welt ist ihm irgendwie komplett verbaut. Warum?
Das geht mir ganz genauso. Ich kann den Charakter Rufus noch nicht (be)greifen. Das Einzige, was ich sehe, ist ein obsessiver Mensch, der selbstzerstörerisch durchs Leben gewandelt ist und dessen Zerstörungswut sich auf die beiden Menschen erstreckt hat, die ihm am wichtigsten waren - mal abgesehen von seiner Familie, schätze ich. Ich verstehe allerdings nicht, wovon Rufus besessen war und woher diese Zerstörungswut kommt.Überhaupt ist mir der "Abstieg", den Rufus in der letzten Zeit (schon vor dem Einsatz der Handlung) gemacht hat, weiterhin unklar: Er war ein Clubmusiker (Schlagzeuger) mit einigen Auftritten und Engagements, also durchaus angekommen in der Musikwelt. Jetzt ist diese Welt für ihn fremd und er fühlt sich nur noch als außenstehender Gast, diese Welt ist ihm irgendwie komplett verbaut. Warum?
Sein Suizid am Ende des 1. Kapitels bleibt mir deshalb auch unklar und unverständlich.
Eine gute Idee, würde ich jetzt auch gern machen. Pack die Liste doch mal in einen eigenen Leseabschnitt. (Dann muss ich nicht suchen )Ich erstelle mir nebenbei übrigens eine Playlist der im Buch genannten Songs
Extrem, ja.Diesen zweiten Teil des ersten Kapitels fand ich um einiges heftiger als den ersten.
Also ich empfand diesen Abschnitt als krass und abstoßend. Rufus mag als Schwarzer Anfeindungen und Ausgrenzungen ausgesetzt sein- die ganze Problematik wird hinreichend beschrieben. Das mag auch Ursache für seinen Selbsthass sein.Diese Fixierung auf seine scheinbare Unterlegenheit aufgrund seiner Hautfarbe ist vermutlich auch heute noch oft anzutreffe
Das wird interessant sein herauszufinden. Hat man ihm wirklich Unrecht getan oder hat er sich in Psychosen verrannt?Jetzt ist diese Welt für ihn fremd und er fühlt sich nur noch als außenstehender Gast, diese Welt ist ihm irgendwie komplett verbaut. Warum?
Mit Sicherheit war es verdammt schwer, als Farbiger in jenen Jahren in den Unterschichten der USA zu bestehen. Baldwin zeichnet Rufus als extreme, zerrissene, queere Figur. Das macht er gut. Man kann wenig bis keine Sympathien für ihn aufbringen. Mich wundert diese Solidarität seines Freundes, irgendwas muss er mal gehabt haben (also Rufus), was wir noch nicht sehen.Und die Weißen führten ihnen bewusst oder unbewusst alleine durch ihre Anwesenheit diese Minderwertigkeit ständig vor Augen.
Das ging mir genauso. Einerseits hört man immer wieder von misshandelten Frauen, die es nicht schaffen, sich von ihren brutalen Männer zu trennen. Aber ihren Göttergatten hat sie schließlich auch verlassen. Ich verstehe es nicht und sie erst recht nicht. Leider bekomme ich kein klares Bild von ihr und schwanke zwischen "Blond und doof" und einem Menschen, der sich selbst hasst und die Qualen, die er erduldet, als verdient betrachtet. Ich bin ratlos.Aber wie gesagt, das größte Rätsel ist frür mich Leona geblieben.
Wie @Renie schon schreibt: Aus dem gleichen Grund, weshalb all die verprügelten Frauen ihre Peiniger nicht anzeigen und verlassen. 'Ach, er liebt mich doch.' 'Er macht es nie wieder.' 'Ich bin selber schuld.' undundund. Hoffnung kann ein extrem starkes Gefühl sein.Was ich nicht verstehe ist, dass Leona ihn nicht verlassen hat.
Ja, weil sie keine Gefühle mehr für ihn hatte, er war böse. Aber für Rufus hat sie bis zum Ende Gefühle.Aber ihren Göttergatten hat sie schließlich auch verlassen.
Es ist nicht anders als heute: Sex sellsWer hat das Buch gelesen und wem hat es gefallen?
In dem schnell zum Bestseller gewordenen Roman Another Country, der vermutlich nicht zuletzt wegen seiner zahlreichen Sex-Szenen einen großen Leserkreis fand.
Auszug aus Wikipedia
Das ist eine gute Frage, mich würde in erster Linie interessieren, wie sich die Leserschaft zusammengesetzt hat, demografisch betrachtet.Wer hat das Buch gelesen und wem hat es gefallen?