Rezension Rezension (4/5*) zu Das Weihnachtsgeschenk von Ray Bradbury

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Weihnachten an unwirtlichen und unwirklichen Orten

Weihnachten auf dem Weg zum Mars, am Friedhof, in dunklen Kirchen und finstern Nächten, auf den Brücken und Straßen von Dublin.
Gleich vorne weg, ich bin ein Grinch, kann mit weihnachtlicher Betulichkeit sehr wenig anfangen. Darum hat mich dieser schmale Band aus dem Diogenesverlag wohltuend überrascht.
Ray Bradbury, der vielen wohl als Autor der Dystopie Fahrenheit 451 ein Begriff ist, fängt in dieser Sammlung von Kurzgeschichten die Weihnachtsstimmung ein und führt uns an unwirtliche und unwirkliche Orten. Es sind Geschichten vom Wünschen, vom Geben und Nehmen, von Erinnerungen und letzten Begegnungen. Zum Nachdenken und Innehalten. Vielschichtig, tiefgründig und skurril zu gleich. Ob Bradbury wirklich der „berühmteste Erzähler der Welt“ ist, wie die New York Times zu behaupten scheint, mag ich nicht beurteilen. Aber ein Meister seines Faches ist er, in kleinsten Umfang von Short Stories so viel Weisheit zu verpacken. So ist dieses Buch wahrlich ein Geschenk, unverblümt und unverkitscht.