Rezension Rezension (3/5*) zu Königskinder: Roman von Alex Capus.

nellsche

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1. September 2018
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Konnte mich nicht ganz überzeugen

Max und Tina sind in ihrem Auto auf einem Alpenpass eingeschneit und müssen die Nacht dort verbringen. Max nutzt die Zeit und erzählt Tina eine Geschichte, die sich genau dort in den Bergen zur Zeit der französischen Revolution ereignet hat. Es geht um den Knecht Jakob, der sich in die Bauerstochter Marie verliebt. Da Maries Vater der Meinung ist, Jakob sei nicht standesgemäß, muss dieser in den Kriegsdienst ziehen. Später wird er Hirte am Hof von Ludwig XVI. Doch seine Marie hat er nie vergessen. 

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da mir die Leseprobe richtig gut gefallen hat und ich den Humor zwischen Max und Tina sehr mochte. 
Der Aufbau der Geschichte gefiel mir sehr gut. Neben der Gegenwart mit Max und Tina, die mit ihrem Auto im Schnee festsitzen, erzählt Max eine Geschichte, die angeblich wahr sein soll und die ins 18. Jahrhundert führt. Diese Verwebungen von Gegenwart und Vergangenheit fand ich sehr gelungen, denn ich hatte stets Max und Tina im Auto vor Augen und wie Max die Geschichte erzählt. 
Beide Zeitschienen konnte ich hervorragend auseinanderhalten. Die Passagen um Jakob und Marie waren sprachlich der damaligen Zeit angepasst, während bei Max und Tina der heutige Umgangston herrschte. Zwischen der von Max erzählten Geschichte gab es dann immer wieder einen Blick auf Max und Tina und deren Gespräche, so wie es eben ist, wenn einer eine Geschichte erzählt und der andere ihn dann auch mal unterbricht oder etwas fragt. Ein sehr lebendiger und bildhafter Erzählstil. 
Was mir besonders gut gefiel, war das Miteinander von Max und Tina. Die beiden bilden eine tolle Einheit und sind wie geschaffen füreinander. Sie foppen sich auch gegenseitig und nehmen sich auf den Arm, ohne dass der andere beleidigt ist. Das gefiel mir einfach richtig gut, weil es sehr echt beschrieben wurde. Hier musste ich auch sehr häufig lachen. 
Auch den Teil um Jakob und Marie fand ich anfangs noch interessant und lesenswert. Recht bald hat mich dieser Teil dann jedoch verloren, weil es für meinen Geschmack zu langatmig wurde. Ich empfand es als zu ausschweifend und zu detailliert beschrieben, was Jakob alles durchmachte, bis er Marie wiedersah. Das hat mich dann einfach nicht mehr richtig gefesselt. 

Meine Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe.