Rezension Rezension (5/5*) zu Die Geschichte des Wassers: Roman von Maja Lunde.

Andrea Karminrot

Mitglied
7. Dezember 2017
29
20
6
Berlin
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Wasser

2017 ist Signe, eine 70 Jahre alte Umweltkämpferin, mit dem Boot von Norwegen nach Farnkreich unterwegs. Sie will ihre alte Liebe zur Rede stellen. Der Mann, der mitbeteiligt ist, an den Umweltsünden, die in Norwegen geschehen. Der Eisblöcke aus dem Gletscher Blåfonna schneiden lässt, um sie nach Saudi Arabien zu verkaufen, damit Reiche ihre Drinks mit besonderen Eiswürfeln trinken können. Auf ihrer Reise, mit ihrem Boot Blau („Blau“ ist übrigens der Norwegische Titel dieses Buches), lässt sie ihre Kindheit Revue passieren. Sie beschreibt die Umweltveränderungen in ihrem Heimatland und wie sie ihre Liebe fand und wieder verlor.

2045 kämpft David mit seiner fünfjährigen Tochter Lou gegen die Hitze in seiner Heimat Frankreich und ist auf der Flucht vor der Wasserlosigkeit. Sie wurden von Lou‘s Mutter Anna und dem kleinen Bruder August getrennt und hoffen darauf, sie in einem bestimmten Flüchtlingslager zu treffen. Viele warten, so wie die Beiden, auf Hilfe, doch Wasser ist knapp und Nahrung ebenso. Vater und Tochter halten zusammen und erkunden die Umgebung des Lagers. Sie finden ein Boot, das sie zeitweise ablenkt und für Hoffnung sorgt. Es ist Signes Boot, das ihnen Hoffnung gibt.

Das zweite Buch dieser Norwegischen Schriftstellerin klagt erneut die anstehenden Veränderungen dieser/unserer Erde an. Dieses Mal, geht es um unser Hauptnahrungsmittel, Wasser. Was wird sein, wenn es nicht mehr da ist? Nahrung, die gepflanzt, gezogen und zubereitet werden muss. Wie soll das ohne Wasser gehen? Und sie klagt an, wie wir derzeit mit unserem Wasser umgehen. Wieso verschwenden wir es und fördern damit, dass es uns eines Tages ausbleiben wird?
Maja Lunde hat einen sehr lesbaren und ergreifenden Roman geschrieben. Ihre Hauptakteure sind schnell in unserem Herzen und es macht Laune, dieses Buch zu lesen. Die Autorin versteht es, immer wieder den Blick auf die Umweltsünden zu lenken, ohne zu langweilen. Ist es wirklich so, dass wir unsere Welt dermaßen ausnutzen und zerstören? Nur weil wir mehr Luxus wollen? Sollten wir nicht mehr darauf achten, dass wir auch unseren Kindern und Enkeln eine Welt hinterlassen, die für jeden Lebenswert ist?
Maja Lund hat einen besonderen Roman geschrieben. Lasst uns ein wenig nachdenken und die Umwelt schonen und schützen! Denn, was wären wir ohne Wasser? NICHTS

 
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Reaktionen: Helmut Pöll

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
6.575
11.113
49
München
Ich habe noch keines der Bücher von #maja lunde gelesen, aber irgendetwas hat mich sofort an einen anderen skandinavischen Autor erinnert. Bei Jonas Jonasson, dessen "Der Hundertjährige.." ja ganz witzig war, hatte ich immer den Eindruck, dass er sich im Windschatten des ersten Erfolges dann sehr strategisch medienwirksame Randgruppen ausgesucht hat, etwa "Die Analphabetin, die rechnen konnte.." oder "Mörder Anders und seine Freunde.." Das wirkte auf mich alles zu sehr strategisch geplant.

Bei Maja Lunde befürchte ich jetzt nach dem Roman über die Bienen und das Wasser etwa Ähnliches. Nur scheint es diesmal um Ressourcen zu gehen. Wenn mein Verdacht stimmt müsste das dritte Werk dann von Luft oder Saatgut handeln. Bin gespannt.
 
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Reaktionen: Literaturhexle

Literaturhexle

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2. April 2017
19.241
49.147
49
Also so ganz passt dein Vergleich nicht @Helmut Pöll
Den 100-Jährigen habe ich mal abgebrochen, weil ein Roadmovie mit einem Gangster und einem uralten Mann mir persönlich einfach zu skurril und gewollt witzig war...
Maja Lundes Bienengeschichte kann man besser lesen. Sie hat auf alle Fälle einen wahren Kern.
Wenn du dich der Umweltproblematik aber ernsthaft nähern willst, ist dieser Vierteiler (es sollen wirklich 4 Teile werden, da liegst du gar nicht falsch) nicht das Richtige. Aus meiner Sicht schreibt Maja Lunde Unterhaltungsliteratur, die schließlich auch kommerziell sehr erfolgreich ist. Zumindest für die Bienen beschreibt sie zwar ein beängstigendes Zukunftsszenario, das dystopische Auswüchse annimmt.... Das sensibilisiert zwar für den Moment, wissenschaftlich ist es aber nicht.
 

Helmut Pöll

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weil ein Roadmovie mit einem Gangster und einem uralten Mann mir persönlich einfach zu skurril und gewollt witzig war...
Maja Lundes Bienengeschichte kann man besser lesen. Sie hat auf alle Fälle einen wahren Kern.
Wenn du dich der Umweltproblematik aber ernsthaft nähern willst, ist dieser Vierteiler (es sollen wirklich 4 Teile werden, da liegst du gar nicht falsch) nicht das Richtige.
OK, danke für die Infos, @Literaturhexle
 

Andrea Karminrot

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7. Dezember 2017
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Ich habe noch keines der Bücher von #maja lunde gelesen, aber irgendetwas hat mich sofort an einen anderen skandinavischen Autor erinnert. Bei Jonas Jonasson, dessen "Der Hundertjährige.." ja ganz witzig war, hatte ich immer den Eindruck, dass er sich im Windschatten des ersten Erfolges dann sehr strategisch medienwirksame Randgruppen ausgesucht hat, etwa "Die Analphabetin, die rechnen konnte.." oder "Mörder Anders und seine Freunde.." Das wirkte auf mich alles zu sehr strategisch geplant.

Bei Maja Lunde befürchte ich jetzt nach dem Roman über die Bienen und das Wasser etwa Ähnliches. Nur scheint es diesmal um Ressourcen zu gehen. Wenn mein Verdacht stimmt müsste das dritte Werk dann von Luft oder Saatgut handeln. Bin gespannt.

Ich habe das erste Buch noch nicht gelesen, aber habe mir sagen lassen, dass das Bienenbuch besser war. Ich bin auch gespannt auf das Dritte
 

Andrea Karminrot

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7. Dezember 2017
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Also so ganz passt dein Vergleich nicht @Helmut Pöll
Den 100-Jährigen habe ich mal abgebrochen, weil ein Roadmovie mit einem Gangster und einem uralten Mann mir persönlich einfach zu skurril und gewollt witzig war...
Maja Lundes Bienengeschichte kann man besser lesen. Sie hat auf alle Fälle einen wahren Kern.
Wenn du dich der Umweltproblematik aber ernsthaft nähern willst, ist dieser Vierteiler (es sollen wirklich 4 Teile werden, da liegst du gar nicht falsch) nicht das Richtige. Aus meiner Sicht schreibt Maja Lunde Unterhaltungsliteratur, die schließlich auch kommerziell sehr erfolgreich ist. Zumindest für die Bienen beschreibt sie zwar ein beängstigendes Zukunftsszenario, das dystopische Auswüchse annimmt.... Das sensibilisiert zwar für den Moment, wissenschaftlich ist es aber nicht.
Sensibilisiert... Genau, das ist es.