Rezension Rezension (4/5*) zu Der Todesmeister von Thomas Elbel.

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Todesmeister von Thomas Elbel
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Die dunkle Seite von Berlin

An der Oberbaumbrücke in Berlin wird die Leiche der 16-jährigen Katharina Racholdt angespült. Der grausam zugerichtete Körper der Nichte des Berliner Justizsenators weist Spuren von Folter und Missbrauch auf. Und sie ist nicht das einzige Opfer. Die Ausreißerin Jenny Steenbergen gerät auch in die Fänge, ihr droht bald ebenso der Tod. Viktor von Puppe, der gerade erst aus dem Innenministerium zum Berliner LKA gewechselt ist, und seine neuen Kollegen Kenji Tokugawa und Begüm Duran sind überzeugt, dass der Senator etwas mit der Sache zu tun hat. Dieser lässt die Ermittlungen einstellen. Doch Viktor will mit den beiden Kollegen nicht nur die Morde aufklären, zu denen im Internet perverse Videos auftaucht sind. Er hat auch einen ganz persönlichen Fall aufzudecken…

„Der Todesmeister“, das Thrillerdebüt von Thomas Elbel, ist der erste Teil der Reihe um Ermittler Viktor Puppe.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus 23 Kapiteln sowie einem Pro- und einem Epilog. Unterteilt ist die Handlung in mehrere Wochentage. Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive von Viktor, aber auch aus der Sicht mehrerer anderen Personen – inklusive des Täters. Letzteres bietet beim Lesen spannende und verstörende Einblicke in dessen Psyche.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, jedoch nicht besonders auffällig. Die vielen Dialoge sind gelungen. Etwas gestört habe ich mich an den noch zahlreichen Fehlern, die das Korrektorat in der Originalausgabe übersehen hat.

Gut gefallen hat mir das Ermittlertrio. Viktor, Ken und Begüm sind vielschichtige Menschen mit Ecken und Kanten, die mir sympathisch wurden und größtenteils glaubwürdig dargestellt wurden. Die Nebenfiguren sind ebenfalls interessant, wirken aber stark überzeichnet.

Die Grundidee finde ich kreativ. Inhaltlich ist die Geschichte nichts für Zartbesaitete. Sehr brutale Szenen werden beschrieben, wovon einiges für die Spannung eher nicht notwendig gewesen wäre.

Trotz der hohen Seitenzahl entwickelt sich die Geschichte auf fesselnde Weise. Sie ist temporeich und hat kaum Längen. Die Auflösung des Falls ist schlüssig und war für mich nicht vorhersehbar. Die Handlung ist recht komplex und bietet einige Wendungen. Dem Autor gelingt es dennoch gut, die offenen Enden zusammenzuführen, ohne dass größere Logiklücken klaffen.

Das Cover ist ansprechend gestaltet. Allerdings hat sich mir die Darstellung des Insekts nicht so ganz erschlossen.

Mein Fazit:
„Der Todesmeister“ von Thomas Elbel ist eine lesenswerte Geschichte, die für spannende Lesestunden gesorgt hat. Vor allem Krimifans, die nicht allzu zimperlich sind, kann ich die Lektüre empfehlen.


 

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