Rezension Rezension (4/5*) zu Große Liebe hoch drei von Cecelia Ahern

Mikka Liest

Bekanntes Mitglied
14. Februar 2015
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49
Hilter am Teutoburger Wald
wordpress.mikkaliest.de
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Drei sehr unterschiedliche Bücher, die mir sehr unterschiedlich

P.S. Ich liebe Dich
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Die Idee ist originell und bewegend, das Buch hatte für mich dennoch deutlich weniger Tiefgang als erwartet. Gerrys Briefe sind sehr kurz und sprechen oft gar nicht über seine Gefühle. So ist die erste Aufgabe zum Beispiel: Kauf dir eine Nachttischlampe. Das hat zwar Gründe, die mit dem gemeinsamen Leben des Paares zu tun habe, aber dennoch fehlten mir tiefere Emotionen. Ich habe den Sinn mancher Aufgaben auch nicht begriffen - warum drängt er Holly zum Karaoke, obwohl sie es hasst?

Holly und ihre Freunde sind sympathisch, benehmen sich allerdings oft wie Teenager. Einmal ziehen sie durch die Clubs, besaufen sich maßlos und versuchen, sich mit peinlichem Benehmen in den VIP-Bereich zu schmuggeln. Ein Freund filmt das Ganze - und es wird zu einem preisgekrönten Dokumentarfilm mit Millionenpublikum! Auch andere Dinge waren für mich nicht ganz glaubhaft.

Der Schreibstil ist einfach und direkt. Hollys Trauer fand ich in manchen Szenen ergreifend, in anderen konnten mich die Emotionen jedoch nicht wirklich erreichen.

Gut fand ich, dass Holly nicht mal so eben die nächste große Liebe findet, sondern erst ihre Trauer bewältigen muss, was als natürlicher, wichtiger Prozess gezeigt wird.

Für immer vielleicht
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Das Buch ist komplett in Form von SMS, Emails, Briefen und Chatnachrichten geschrieben! Das ist nicht nur originell, es funktioniert in meinen Augen auch perfekt und vermittelt dem Leser den Eindruck, unmittelbar dabei zu sein.

Man folgt Rosie und Alex durch Jahrzehnte ihres Lebens, und das ist mal humorvoll und mal tragisch, denn das Schicksal legt ihnen immer und immer wieder Steine in den Weg. Ich habe mitgefiebert mit den beiden, gespannt darauf, wann sie endlich realisieren, dass sie zusammen gehören – aber manchmal fand ich auch frustrierend, dass vieles sich viel früher hätte klären lassen, hätten die beiden einfach mal ehrlich miteinander geredet. Ein klein wenig hat das für mich auch die ansonsten großartige Romantik geschmälert!

Obwohl man die Charaktere nur durch ihre Nachrichten kennenlernt, bekommt man doch ein sehr gutes Gefühl dafür, wer sie sind und wie sie fühlen und denken.

Zwischen Himmel und Liebe
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Cecelia Ahern erzählt eine zuckersüße Geschichte, hinter der auch viel Wahres steckt – da wurde mir richtig warm ums Herz, dabei bin ich eine Leserin mit sehr empfindlichen Kitsch-Radar.

Elizabeth, die Protagonistin dieser Geschichte, ist effizient, entschlossen und intelligent, aber sie hat verlernt, einfach mal die Seele baumeln zu lassen und das Leben zu genießen. Ihre Schwester ist das genaue Gegenteil, weswegen Elizabeth sich als Ersatzmutter um ihren Neffen Luke kümmert, und auch das erledigt sie gewissenhaft, perfekt durchgeplant und vollkommen ohne Spaß. Als Luke anfängt, mit einem imaginären Freund namens Ivan zu reden, ist sie besorgt – doch nicht so besorgt wie Ivan, den sie eigentlich gar nicht sehen dürfte... Aber manchmal brauchen eben auch Erwachsene ein wenig übernatürliche Hilfe.

Ich fand die Geschichte sehr originell und wirklich wunderschön geschrieben, mit ein bisschen Magie und einer guten Prise Humor. Die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen. Den kleinen Luke schreibt die Autorin sehr authentisch und glaubhaft, und besonders Ivan ist als Charakter in meinen Augen großartig. Denn er ist mal sehr kindlich, ausgelassen, albern und witzig, dann wieder auf schlichte und ruhige Art weise, entspricht jedoch nie den typischen Liebesroman-Klischees.

Überhaupt ist die Liebesgeschichte etwa Besonderes, und sie verläuft nicht immer so, wie man anfangs erwarten würde! Dadurch wirkte die Geschichte auf mich auch nicht zu kitschig, sondern wirklich rührend.

Fazit:
P.S. Ich liebe dich:
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Eine schöne Geschichte, die sich unterhaltsam liest, mich aber deutlich weniger emotional bewegt hat als erwartet, was zum Teil vielleicht am sehr einfachen Schreibstil liegt.

Für immer vielleicht:
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Ein ungewöhnlich geschriebener Liebesroman, und ganz nebenher eine philosophische Geschichte über das Lebensglück. Originell, spannend, romantisch und humorvoll, manchmal aber auch frustrierend und tragisch. Das Buch regt zum Nachdenken an: was ist eigentlich Glück, was erwartet man vom Leben?

Zwischen Himmel und Liebe:
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Ein wunder-wunderschönes Buch mit einer Geschichte, die unterhält, berührt und zum Nachdenken anregt, alles zusammen. Ivan ist ein imaginärer Freund (obwohl er diese Bezeichnung hasst), der sich eigentlich um den kleinen Luke kümmern soll – nur kann dessen Tante Elizabeth ihn auf einmal sehen, und schnell wird Ivan klar, dass sie ihn mehr braucht als ihr Neffe, denn sie hat vergessen, wie man das Leben liebt.