Rezension Rezension (4/5*) zu Saturday Requiem von Nicci French.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Docherty

Die Psychotherapeutin Frieda Klein will eigentlich ihre Ruhe haben, aber sie ist jemandem einen Gefallen schuldig und dieser wird nun eingefordert. Sie soll den Fall von Hannah Docherty begutachten, die schon sich schon seit 13 Jahren in Verwahrung befindet. Die junge Frau soll als Teenager ihre gesamte Familie ermordet haben und darüber wahnsinnig geworden sein. Nur zögernd nimmt sich Frieda der Sache an, doch als sie Hannah aufgesucht hat und sich für Frieda irgendwie alles falsch anfühlt, hat sie keinen anderen Wunsch als aufzuklären, was damals wirklich geschah. Frieda Klein macht sich auf den Weg, die Schritte der vorherigen Ermittlung nachzuverfolgen. Dieser eigentlich klare Fall sollte keine Geheimnisse mehr bergen, oder?

Natürlich trifft Frieda Klein wieder auf viele Wiederstände, die wenigen Menschen, die sich an Hannah Docherty erinnern, haben sie und ihren Fall aus ihrem Leben gestrichen. Keiner hat sie besucht, keiner will überhaupt noch an sie denken. Und nun kommt Frieda mit ihren Fragen. Zwar hat sie Unterstützung von der Polizei, aber auch das ist wie immer schwierig. Zum Glück hat Frieda Hilfe von ihrem ehemaligen Patienten Jack und ihrer Nichte Chloe. Langsam kommen doch einige Hinweise zutage, die darauf hinzudeuten scheinen, dass bei der ursprünglichen Ermittlung doch nicht alle Möglichkeiten bedacht wurden. Doch ändert das etwas an Hannahs Schuld?

Zwar wartet dieser sechste Band um Frieda Klein nicht den höchsten Grad an Spannung auf, aber dennoch wird Friedas unermüdlicher Spürsinn so fesselnd beschrieben, dass man immer neugierig bleibt, welche Entwicklung der Fall noch nehmen wird. Die Spur von Dean Reeve bleibt dabei wohltuend im Hintergrund, aber doch immer gegenwärtig. Und so wird neben dem Interesse an der akribischen Ermittlung auch ein wachsendes Gefühl des Unbehagens erzeugt. So ähnlich mag es Frieda ergehen, die sich neben ihrem alltäglichen Leben der schwelenden Bedrohung immer bewusst ist. Im weiteren Verlauf nimmt auf der Fall ziemlich unerwartete Wendungen. Geschickt konstruiert und glaubwürdig, so wie man es von dem Autorenduo Nicci French gewohnt ist. Ein Krimi, der einen langsam aber sicher packt und nicht mehr loslässt.



 

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