Rezension Rezension (3/5*) zu Der Hof von Simon Beckett.

TheFallingAlice

Neues Mitglied
3. Mai 2014
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thefallingalice.wordpress.com
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Vor was läufst du weg?

Auf der Flucht vor sich selbst und seinen Taten landet Sean auf einem abgelegenen französischen Hof. Eigentlich will er nur um ein bisschen Wasser bitten, doch im nahe gelegenen Wald tritt er in ein Fangeisen. Erst Tage später wird er von der ältesten Tochter des Hofes gefunden und gepflegt. Nach einigem Hin und Her darf Sean auf dem Hof bleiben, doch fühlt er sich unwohl in seiner Haut. Der grobschlächtige Vater ist ein jähzorniger und aggressiver Zeitgenosse, der mit allen Mitteln sein Anwesen verteidigt und Fremden gegenüber misstrauisch gesinnt ist.
Die jüngere Tochter Gretchen erschließt sich Sean erst recht nicht und aus Angst vor ihrem Vater versucht er jeden Kontakt zu vermeiden. Nur Mathilde, die ältere Schwester, ist der Ruhepol der ganzen Familie.
Doch sie scheinen etwas zu verbergen und je länger Sean auf dem Hof bleibt, umso mehr läuft er Gefahr in etwas Schwerwiegendes verwickelt zu werden.

Simon Beckett beschreibt in diesem Buch die Geschichte eines jungen Mannes, die für den Leser zu zwei Zeiten gleichzeitig stattfindet. Immer abwechselnd erfahren wir auf der einen Seite die Geschichte rund um den französischen Hof und seinen Bewohnern, auf der anderen Seite befinden wir uns in London, wo aus Seans vorhergehenden Leben berichtet wird und erzählt wird, weshalb er überhaupt auf der Flucht ist. Denn das etwas nicht stimmt, stellt der Leser gleich zu Beginn der Erzählung fest und der Hof ist nicht der einzige, der ein Geheimnis birgt.
Im Großen und Ganzen ist die Geschichte sehr simpel und vorhersehbar gestrickt. Schon bald entwickelt man ein Gefühl dafür, dass etwas nicht stimmt und was vor allem nicht ganz richtig läuft. Man stellt Vermutungen an, die zum Ende des Buches bestätigt werden. Der Autor schafft es nicht, hier zu überraschen oder neue Wege zu gehen.

Die Ich-Perspektive des Buches macht es zudem schwierig, einen Einstieg in die Geschichte zu finden. Erst mit der Zeit nähert man sich dem Charakter. Mit seinem Schreibstil reißt der Autor einiges heraus, denn er schafft es trotz allem, den Leser bei der Stange zu halten. Er bringt mich dazu, die Geschichte doch irgendwie zu mögen, auch wenn sie inhaltlich nichts Neues oder Aufregendes zu bieten hat. Mögliche Eskalationssituationen, die sich durch die teils sehr aggressiven Charaktere ergeben könnten, werden nicht genutzt und oft verlaufen sich die Konflikte doch im Sande beziehungsweise enden nicht in den ihnen gegebenen Möglichkeiten. So bleibt die Erzählung eher seicht und bietet keine Überraschungen.

von: Theresa Prammer
von: Susanne Saygin
von: Ursula Poznanski
 

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