So, dann will ich meinen Abschlusssenf auch noch hinzufügen. Eins vorweg: Das Buch endet fantasieloser, als ich angenommen hatte.
Wir enden im Jahr 2038, dort wo alles seinen Anfang nahm. Das Tagebuch beschäftigt Jake. Sie sehnt sich nach einer Verwurzelung, nach einer Familie. Sie liest es mehrfach, kommt aber zu dem Schluss, dass Lomax ihr Vater gewesen sein muss. Jener Lomax, den wir im Roman als gewalttätigen, opiumsüchtigen, geldgierigen und tumben Kerl kennengelernt haben, hat auf die junge Frau einen verständnisvollen Mann gemimt und sie zum Schreiben (!) motiviert... so erfolgreich war er, dass sie mit ihm ins Bett ging - allen Ängsten vor Holt zum Trotz
. Der ganze Abspann im letzten Kapitel ist diesem Typen gewidmet.
Die kranken Bäume. Ich habe erst gar nicht verstanden, warum Knut sie fällen will. Pilze sind tückisch. Wahrscheinlich müsste man auch alle Bäume drum herum fällen. Ich kapiere ebenfalls nicht, warum sich Jake verstecken muss und ihre Beobachtungen nicht einfach melden kann. Offenbar wird mit der Insel viel Geld verdient das Management sollte ein Interesse an aufmerksamen Waldführern haben. Es geht dort alles andere als demokratisch zu, für mich aber dennoch unlogisch
.
Jetzt wieder ein Hammer: Eine einzige zarte Frau fällt einen riesigen Baum mit 4 Meter (!) Durchmesser ohne sich selbst oder andere zu verletzen, ohne dass andere Bäume wüst mit umgestoßen werden, ohne dass die Waldpolizei sie dabei ertappt... Wie unglaubwürdig ist das! Hier wird ein ganzer Wald abgesperrt während der Fällarbeiten.
"Komm, mein Lieber," sagt sie. "Du bist krank. Und es ist Zeit, sich hinzulegen." (S.539)
tropf, trief,...
In Folge wird sie von der Insel verwiesen, ihr Eigentum muss sie zurücklassen. Silas vermiest sie noch seine aussichtsreiche Karriere, indem sie ihm die Mär vom verbrannten Tagebuch auftischt (vielleicht hat er es verdient, keine Ahnung).
Sie kommt also heimatlos, mittellos, desillusioniert aufs Festland zurück, hat keine Ahnung, wie sie nun überleben soll, und was tut sie? Sie adoptiert einen kleinen Jungen, macht ihn zu ihrer Familie
. Mein Gott, wie ist das schön. So ein Ende hat sich Lieschen (um in Wandas Jargon zu bleiben
) gewünscht!