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Querleserin

Bekanntes Mitglied
30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com
Da ich den Roman als Erste bekommen habe, mache ich hier auch mal den Anfang.
Der erste Abschnitt ist tatsächlich eine klassische "Exposition": Ort, Zeit, Figuren und auch einige Konfliktpotentiale werden uns vorgestellt.
Nora und Charlie Nolan leben in Manhattan, West Side in einer Sackgasse, die wie ein abgeschlossener Lebensraum wirkt:
"Wer hier ein Haus besaß, hatte nicht nur die eigenen, sondern auch die Kinder der anderen aufwachsen sehen, hatte die Hunde auf ihrem Weg vom Welpen bis zur Gebrechlichkeit und schließlich ins Krematorium auf dem Haustierfriedhof in Hartsdale begleitet. Jeder wusste, wer wann renovierte und wer es sich nicht leisten konnte. Sie hatten alle denselben Handwerker." (9) Man kennt sich also gegenseitig.
Noras Kinder, die Zwillinge Rachel und Oliver gehen inzwischen aufs College, das Paar hat sich in der Ehe "eingerichtet".
"Das Eheversprechen, so empfand Nora es seit Langem, kam einem Loyalitätseid gleich." (24)
und auch in ihrem Leben:
"Nora erinnerte sich noch gut, was sie selbst alles in den Sand ihrer Zukunft gemalt hatte. Weniger gut erinnerte sie allerdings, wann aus dem Sand Zement geworden war, aus "Der, die ich sein will" ein für alle Mal "die, die ich bin." (35)
Ein freudiges Ereignis steht zu Beginn der Handlung, Charlie hat endlich einen Parkplatz innerhalb der Sackgasse erhalten - ein Triumph, der ihm zeigt, dass er jetzt wirklich dazugehört. Während er als Investmentbanker mehr oder weniger erfolgreich ist, arbeitet Nola in einem gut gehenden Schmuckmuseum.
In der Exposition erhalten wir auch kurze Einblicke in die anderen Familien, die in der Straße leben, u.a. George, der sich zum Aufseher jener ernannt hat und den Nora nicht ausstehen kann.
Ein Konfliktpotential scheint sich zwischen ihm und dem Handwerker "Ricky" und seinen Handlagern anzubahnen:
"Rickys Männer waren im Allgemeinen klein, dunkel und stämmig, ehemalige Einwohner irgendeines mittelamerikanischen Landes, die zu praktisch jeder Arbeit bereit waren, solange sie Geld brachte." (17)
Eine weitere Handlungslinie, der Anruf von Charlies Chef bei Nora birgt ebenfalls Konfliktpotential und auch die mehrfache Erwähnung der Ratten, die auf mich unheilbringend wirken, deuten darauf hin, dass die Idylle in der Straße nicht von Dauer ist.
Ich lese gespannt weiter.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Nora und Charlie Nolan leben in Manhattan, West Side in einer Sackgasse, die wie ein abgeschlossener Lebensraum wirkt:
"Wer hier ein Haus besaß, hatte nicht nur die eigenen, sondern auch die Kinder der anderen aufwachsen sehen, hatte die Hunde auf ihrem Weg vom Welpen bis zur Gebrechlichkeit und schließlich ins Krematorium auf dem Haustierfriedhof in Hartsdale begleitet. Jeder wusste, wer wann renovierte und wer es sich nicht leisten konnte. Sie hatten alle denselben Handwerker." (9)
Die Straße und ihre Anwohner bilden einen kleinen Mikrokosmos, der sich eigentlich überall befinden könnte. Wenn es nicht immer wieder erwähnt würde, würde man gar nicht merken, dass sich die Straße in NY befindet, oder?
 

MRO1975

Bekanntes Mitglied
11. August 2018
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Ein freudiges Ereignis steht zu Beginn der Handlung, Charlie hat endlich einen Parkplatz innerhalb der Sackgasse erhalten - ein Triumph, der ihm zeigt, dass er jetzt wirklich dazugehört.
Ich fand es unglaublich, welch einen Bohei Charlie wegen des Parkplatzes gemacht hat. Wenn es im Leben nichts wichtigeres gibt als für ein Auto, das man eigentlich in NY nicht braucht, einen Parkplatz im Freien! zu bekommen, hat man es in NY offenbar geschafft... „Luxusprobleme“ wurde das im Buch an einer Stelle genannt.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Die am Anfang geschilderte Atmosphäre ist nur scheinbar perfekt. Erste Risse sehe ich auch in der Abneigung Noras gegen George und Georges „Streit“ mit dem Handwerker Ricky sowie Charlies Unzufriedenheit mit seinem Job.

Noch keinen Reim kann ich mir auf den Anruf von Charlies Boss machen. Bin gespannt, wo das hinführt.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Der Schauplatz wirkt für New York seltsam still und behäbig, wie Idyll - für mich aber auch einengend und spießig. George hat so eine richtige Hausmeistermentalität (ich wollte das Wort Blockwart vermeiden) und das finde ich schon sehr nervig. Nora fühlt sich in ihrem Haus sehr wohl und geborgen, aber ich glaube in ihrer Ehe ist das schon lange nicht mehr so. Charlies Angewohnten waren vielleicht noch lustig, als sie jünger waren, aber inzwischen ist er wohl nur nervig. Was für ein Getue um den Parkplatz - Charlie fühlt sich wie geadelt.

Der Anruf von Charlies Boss - das wird wahrscheinlich nicht sonderlich angenehm. Entweder will er Nora abwerben, weil sie wohl mehr auf dem Kasten hat, wie ihr Ehemann oder er will ihr etwas Unangenehmes mitteilen. Bin schon sehr gespannt.

Natürlich ist eine Menge Konfliktpotential angedeutet: die Ehe, die längst nicht so harmonisch ist, wie sie scheint.
George, der sich überall einmischt und sich eigentlich damit nur wichtig macht, die Episode mit dem Autor zeigt.
Aber eigentlich sind das "Luxusprobleme" wie Rachel sagen würde.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Die Straße und ihre Anwohner bilden einen kleinen Mikrokosmos, der sich eigentlich überall befinden könnte. Wenn es nicht immer wieder erwähnt würde, würde man gar nicht merken, dass sich die Straße in NY befindet, oder?

Das meine ich auch. So idyllisch und behäbig hätte ich es eher in Neuengland oder so verortet.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Ich fand es unglaublich, welch einen Bohei Charlie wegen des Parkplatzes gemacht hat. Wenn es im Leben nichts wichtigeres gibt als für ein Auto, das man eigentlich in NY nicht braucht, einen Parkplatz im Freien! zu bekommen, hat man es in NY offenbar geschafft... „Luxusprobleme“ wurde das im Buch an einer Stelle genannt.

Männer und ihre Autos - was soll man noch dazu sagen?:rolleyes:
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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"Nora erinnerte sich noch gut, was sie selbst alles in den Sand ihrer Zukunft gemalt hatte. Weniger gut erinnerte sie allerdings, wann aus dem Sand Zement geworden war, aus "Der, die ich sein will" ein für alle Mal "die, die ich bin."

Das müsste eigentlich nichts Schlechtes sein, aus den Träumen der Jugend wird die Realität des Lebens. Aber hier nicht willkürlich der Begriff "Zement" gewählt. Nora fühlt sich in der Ehe festgefahren.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
und auch die mehrfache Erwähnung der Ratten, die auf mich unheilbringend wirken, deuten darauf hin, dass die Idylle in der Straße nicht von Dauer ist.
Das ist mir auch sofort aufgefallen, die Ratten stehen für mich für ein Sinnbild der Veränderung des glücklichen Anstrichs der kleinen New Yorker Enklave, natürlich neben anderen Vorzeichen, die auf Zweifel im Zusammenhalt hinweisen.
Ein Parkplatz als Satussymbol, Umparken vor der Kehrmaschine und der Politesse - wer in Großstädten lebt kann das sicher nachvollziehen (oder auch nicht, denn öffentliche Verkehrsmittel sind hier einfach die bessere Art de4 Fortbewegung), ich habe laut gelacht. Ebenso über George, den Blockwart, der alle im Auge hat und auf seine Art tyrannisiert.
Die Art des Erzählens ist richtig gut. Fast spiralförmig nähert man sich dem Faden immer wieder an, entfernt sich ein Stückchen zum Abschweifen, aber die Autorin läßt das Band immer wieder geschickt zurückschnappen. Ein sehr gelungenes Anfangssetting, wie ich meine, mit genau der richtigen Spannung für meinen Geschmack, um neugierig weiterzulesen.
Ich mag das Buch bisher sehr gerne und bin äußerst neugierig, was sich hinter dem Anruf von Bob Harris bei Nora verbirgt.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Der Schauplatz wirkt für New York seltsam still und behäbig, wie Idyll - für mich aber auch einengend und spießig. George hat so eine richtige Hausmeistermentalität (ich wollte das Wort Blockwart vermeiden)
Hihi, mir ist sofort das Wort eingefallen...
Ja du hast recht, man kommt sich nicht wie in der Großstadt New York vor. Mich erinnert das ein bisschen an bestimmte Ecken in Berlin mit ihrem Kiezcharakter. Ein paar Straßen weiter tobt der Verkehr und das Großstadtleben, aber genau in dieser Straße kennen sich alle und leben sehr kleinstädtisch zusammen. Hier im Roman tatsächlich spießig.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich fand es unglaublich, welch einen Bohei Charlie wegen des Parkplatzes gemacht hat.
Für alle, die "Die Altruisten " mitgelesen haben: so ein kleines Bisschen erinnert mich Charlie hier an den guten Arthur. Charlie ist es völlig egal, ob er seine Frau aus dem Tiefschlaf holt, er muss JETZT von seinem Erfolg berichten. Er braucht das Auto, er will das Haus verkaufen und in die Provinz ziehen, er will der Patriarch sein. Und als Vater von Kleinkindern war er auch nicht der Renner. Parallelen zu Arthur oder gar Parallelen zu amerikanischen Männern ?!
Entweder will er Nora abwerben, weil sie wohl mehr auf dem Kasten hat, wie ihr Ehemann oder er will ihr etwas Unangenehmes mitteilen.
Vielleicht hat er Interesse an ihr und schlägt ihre eine Affäre vor? Da habe ich gleich dran gedacht.
Die am Anfang geschilderte Atmosphäre ist nur scheinbar perfekt.
Insbesondere scheint die Ehe der beiden nicht perfekt. Nora hinterfragt ihr Leben und ihre Beziehungen. Bis jetzt kommt Charlie nicht besonders gut weg.
Ein sehr gelungenes Anfangssetting, wie ich meine, mit genau der richtigen Spannung für meinen Geschmack, um neugierig weiterzulesen.
Genau meine Meinung!
 

KrimiElse

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Für alle, die "Die Altruisten " mitgelesen haben: so ein kleines Bisschen erinnert mich Charlie hier an den guten Arthur. Charlie ist es völlig egal, ob er seine Frau aus dem Tiefschlaf holt, er muss JETZT von seinem Erfolg berichten. Er braucht das Auto, er will das Haus verkaufen und in die Provinz ziehen, er will der Patriarch sein. Und als Vater von Kleinkindern war er auch nicht der Renner. Parallelen zu Arthur oder gar Parallelen zu amerikanischen Männern ?!
Ja, so ging es mir auch, Charlie erinnert an Arthur...
Aber nicht Parallelen zu amerikanischen Männern, sondern eher im Schreiben darüber. Wobei Altruisten von einem Mann geschrieben wurde...
Letztlich sehe ich in beiden einen zynisch-kritischen Blickwinkel. Und hier gefällt er mir sehr, die Autorin beherrscht das großartig, so nebenbei.
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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Letztlich sehe ich in beiden einen zynisch-kritischen Blickwinkel. Und hier gefällt er mir sehr, die Autorin beherrscht das großartig, so nebenbei.
Der zynische Blickwinkel ist auf alle Fälle da. Aber man portraitiert doch, was man sieht. Insofern denke ich schon, dass das inhaltlich über die Familie hinausgeht und schon eine gesellschaftliche Beobachtung ist. Da spielt auch das Geschlecht keine Rolle. Wer ehrlich ist, sieht auch die "Fehler" seiner Geschlechtsgenossen. Die Autorin macht sich ja auch über sie Themen der Großstadtfrauen lustig: ihre Kinder, ihre Hunde und die Immobilienpreise.... "Die Dreifaltigkeit der Gesprächsthemen in NY Kreisen. Herrlich!
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Mit "Unterwegs nach Lake Success" von Gary Shteyngart habe ich hier dieses Jahr ein Buch gelesen, das im Milieu der superreichen New Yorker spielt. Bei diesem Buch sind wir nun im Milieu der "normal" Reichen von New York: man hat ein Kindermädchen (aus Jamaika), einen Hausmeister (aus Lateinamerika), der für die ganze Straße zuständig ist. Man schickt die Kinder auf Privatschulen, auf Theater - Camps und dann auf gute Collages (MIT).
Man fragt sich, wie New Yorker ohne Einwanderer auskommen würden.

Nora finde ich eine sympathische Hauptfigur, sie scheint sozial sehr geschickt zu sein, denn ihr fällt der Erfolg im Bereich Fundraising mühelos in den Schoß. Außerdem ist sie sensibel was die sozialen Unterschiede betrifft. So nennt sie den Handwerker der Straße bewusst nicht Ricky sondern mit seinem vollen Namen Enrique (die Kinder sollen respektvoll Mr. Ramos sagen...).

Noras Ehemann wollte wohl bei den ganz Großen Investmentmenschen in New York mitspielen, was ihm nicht gelungen ist. Er scheint dauerfrustriert und möchte vielleicht auch deshalb aus New York weg. Nora dagegen ist dort erfolgreich, sie kann das Spiel mitspielen und liebt es in New York zu leben....da tun sich Konflikte auf.

Der Stil gefällt mir ganz gut. Ein leichter, fast plaudernder Stil...immer wieder werden Geschichten von früher eingeflochten, die aktuelle Geschichte wird aber immer wieder geschickt aufgegriffen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Also erstmal muss ich sagen, dass mir die Schreibe von Anna Quindlen sehr gefällt, in einem ruhigen Erzählfluß werden erstmal die wichtigsten Personen und ihr Umfeld vorgestellt. Wobei ich schon finde, dass es sich hier um eine recht große Menge Personal handelt.

Nora Nolan erscheint mir sehr sympathisch und ebenso auch interessant. Ich freue mich sehr auf Kommendes! :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
"Das Eheversprechen, so empfand Nora es seit Langem, kam einem Loyalitätseid gleich." (24)
und auch in ihrem Leben:
"Nora erinnerte sich noch gut, was sie selbst alles in den Sand ihrer Zukunft gemalt hatte. Weniger gut erinnerte sie allerdings, wann aus dem Sand Zement geworden war, aus "Der, die ich sein will" ein für alle Mal "die, die ich bin." (35)
Nora fühlt sich in ihrem Haus sehr wohl und geborgen, aber ich glaube in ihrer Ehe ist das schon lange nicht mehr so. Charlies Angewohnten waren vielleicht noch lustig, als sie jünger waren, aber inzwischen ist er wohl nur nervig. Was für ein Getue um den Parkplatz - Charlie fühlt sich wie geadelt.
Insbesondere scheint die Ehe der beiden nicht perfekt. Nora hinterfragt ihr Leben und ihre Beziehungen. Bis jetzt kommt Charlie nicht besonders gut weg.
In der Ehe von Nora und Charlie scheint es mächtig zu kriseln. Nach irgendwelchen vorhandenen Gefühlen positiverer Natur zwischen den beiden klingt es zumindest nicht für mich. Und das Zitat auf Seite 5 spricht für sich.

"Das Geheimnis einer guten Ehe bleibt ein Geheimnis." Henny Youngman

Besonders diese Gedanken auf Seite 35, wie aus dem Sand Zement wurde und aus dem sein will ein bin, sprechen in meinen Augen für eine gewisse Unzufriedenheit. Es ist die Frage ob Nora das akzeptieren kann oder ob sie damit hadert. Für mich klingt es nach einem Hadern.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Nora und Charlie Nolan leben in Manhattan, West Side in einer Sackgasse, die wie ein abgeschlossener Lebensraum wirkt:
"Wer hier ein Haus besaß, hatte nicht nur die eigenen, sondern auch die Kinder der anderen aufwachsen sehen, hatte die Hunde auf ihrem Weg vom Welpen bis zur Gebrechlichkeit und schließlich ins Krematorium auf dem Haustierfriedhof in Hartsdale begleitet. Jeder wusste, wer wann renovierte und wer es sich nicht leisten konnte. Sie hatten alle denselben Handwerker." (9) Man kennt sich also gegenseitig.
Ein freudiges Ereignis steht zu Beginn der Handlung, Charlie hat endlich einen Parkplatz innerhalb der Sackgasse erhalten - ein Triumph, der ihm zeigt, dass er jetzt wirklich dazugehört. Während er als Investmentbanker mehr oder weniger erfolgreich ist, arbeitet Nola in einem gut gehenden Schmuckmuseum.
In der Exposition erhalten wir auch kurze Einblicke in die anderen Familien, die in der Straße leben, u.a. George, der sich zum Aufseher jener ernannt hat und den Nora nicht ausstehen kann.
Ein Konfliktpotential scheint sich zwischen ihm und dem Handwerker "Ricky" und seinen Handlagern anzubahnen:
"Rickys Männer waren im Allgemeinen klein, dunkel und stämmig, ehemalige Einwohner irgendeines mittelamerikanischen Landes, die zu praktisch jeder Arbeit bereit waren, solange sie Geld brachte." (17)
Die Straße und ihre Anwohner bilden einen kleinen Mikrokosmos, der sich eigentlich überall befinden könnte. Wenn es nicht immer wieder erwähnt würde, würde man gar nicht merken, dass sich die Straße in NY befindet, oder?
Der Schauplatz wirkt für New York seltsam still und behäbig, wie Idyll - für mich aber auch einengend und spießig. George hat so eine richtige Hausmeistermentalität (ich wollte das Wort Blockwart vermeiden) und das finde ich schon sehr nervig.
Das meine ich auch. So idyllisch und behäbig hätte ich es eher in Neuengland oder so verortet.
Hihi, mir ist sofort das Wort eingefallen...
Ja du hast recht, man kommt sich nicht wie in der Großstadt New York vor. Mich erinnert das ein bisschen an bestimmte Ecken in Berlin mit ihrem Kiezcharakter. Ein paar Straßen weiter tobt der Verkehr und das Großstadtleben, aber genau in dieser Straße kennen sich alle und leben sehr kleinstädtisch zusammen. Hier im Roman tatsächlich spießig.
Diese Straße und ihre Bewohner in der Westside klingen tatsächlich fast etwas spießig und man wähnt sich an irgendeinem Vorort oder Kleinstadt, eine in sich geschlossene Welt, wo jeder ein jeden kennt, es auch einige etwas schwierige Charaktere gibt, siehe George und die Dienstboten/Handwerker usw. natürlich anderen Nationen angehören. Hhmm. Das schreit ja förmlich nach einem Cut. Mal sehen. ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Eine weitere Handlungslinie, der Anruf von Charlies Chef bei Nora birgt ebenfalls Konfliktpotential
Noch keinen Reim kann ich mir auf den Anruf von Charlies Boss machen. Bin gespannt, wo das hinführt.
Der Anruf von Charlies Boss - das wird wahrscheinlich nicht sonderlich angenehm. Entweder will er Nora abwerben, weil sie wohl mehr auf dem Kasten hat, wie ihr Ehemann oder er will ihr etwas Unangenehmes mitteilen. Bin schon sehr gespannt.
Ich mag das Buch bisher sehr gerne und bin äußerst neugierig, was sich hinter dem Anruf von Bob Harris bei Nora verbirgt.
Vielleicht hat er Interesse an ihr und schlägt ihre eine Affäre vor? Da habe ich gleich dran gedacht.

Es ist sehr interessant, was sich hier dahinter verbirgt. Der Anruf klang für mich nach einem geschäftlichen Interesse und die Art, wie Bob Harris mit Nora redet, klingt für mich nach einer Achtung, die Bob vor Nora hat, eventuell auch nach einer Angst/Respekt vor ihrer Art.

Also an ein Verhältnis/Affäre habe ich überhaupt nicht gedacht.

Was mich wundert, war der Ausspruch von Phil, der Nora unterstellt, eine Hochstaplerin zu sein. Ob das noch eine Bedeutung hat? Hhmm. ...