1. Leseabschnitt: Vorher (Beginn bis S. 49)

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Eine vorhergehende Rede Eisners vom 27.01.1918 wird dokumentiert, in dem sein Gegenspieler Polizeiassistent Rauh war. (Dieser Einschub macht für mich auch noch keinen Sinn).
Die Einschübe sind interessant und zugleich etwas verwirrend. Ich denke, wie andere auch, dass es Recherche-Schnipsel des Autors selbst sind. Allerdings sollte man mit der zeitlichen Einordnung bezüglich des Geschehens wahrscheinlich ein bisschen vorsichtig sein, auch wenn es durchaus Wegpunkte sein können. Es ist auch nicht ganz klar, ob es nun eben diese Rede ist, bei der Meyrink anwesend ist, denn den Auftrag vom Auswärtigen Amt bekam er offenbar irgendwann mitten im Krieg (1916/17?)
Rasputin zum Beispiel wurde im Dezember 1916 ermordet.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Interessant finde ich seine Gedanken zu Eisner: Dieser ist Sozialdemokrat, lebt aber im Villenviertel (also wohl nicht schlecht). Hier wird m.E. auch schon ein noch heute geltender Gegensatz deutlich: Politiker, die etwas Handfestes wollen, aber doch auch irgendwo "abgehoben" sind.
Und dabei ist Meyrink selbst nicht besser mit seinem Ruderboot und seinem Automobil, dem Haus am Starnberger See...
Ja, ohne finanziellen Background ging es wohl auch damals nicht, in der Politik groß zu werden.
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Oder wie Meyrink sagt: "...Ich habe eine schöne Erinnerung daran, also muss es wahr sein.." (Seite 43) das zeigt so schön wie Erinnerung, Wahrnehmung und Wahrheit immer im Auge des Betrachters liegen.
Das ist bisher mein Lieblingszitat aus dem Buch. Einfach wunderbar, und doch ein bisschen zynisch...
 

ElisabethBulitta

Bekanntes Mitglied
8. November 2018
1.316
2.369
49
53
Das ist bisher mein Lieblingszitat aus dem Buch. Einfach wunderbar, und doch ein bisschen zynisch...

Keine Ahnung, ob das zynisch ist, aber mich hat der Satz an ein Elterngespräch erinnert, das ich letztes Jahr geführt habe: Da ging es um eine falsche Nebensatzkonstruktion und ich habe versucht, der Mutter zu erklären, wo der Fehler liegt. Und das Ende des Gesprächs war: "Ich sage das auch immer so und habe einen guten Realschulabschluss." :rolleyes: Da weiß man manchmal nicht, ob man lachen oder weinen soll. Für mich hat der Satz was Naives.
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Keine Ahnung, ob das zynisch ist, aber mich hat der Satz an ein Elterngespräch erinnert, das ich letztes Jahr geführt habe: Da ging es um eine falsche Nebensatzkonstruktion und ich habe versucht, der Mutter zu erklären, wo der Fehler liegt. Und das Ende des Gesprächs war: "Ich sage das auch immer so und habe einen guten Realschulabschluss." :rolleyes: Da weiß man manchmal nicht, ob man lachen oder weinen soll. Für mich hat der Satz was Naives.
Zynisch war vielleicht schlecht gewählt, eher hatte ich gemeint, dass Meyrink sich durchaus selbst ein wenig auf die Schippe nimmt.
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Aber er ist wenigstens unpolitisch.
Ja, das ist er. Aber ich frage mich natürlich, warum er politisch so uninteressiert ist.

ich habe jetzt die Recherchenotiz auch noch gelesen und bin mit dem Abschnitt durch. Wer ist Wichtl? Da muss ich zunächst passen. Aber vielleicht hat es jemand von euch irgendwo geschrieben.
Sicher ein Schriftsteller/Künstler/Okkultist?

edit: gefunden. Gemeint ist Friedrich Wichtl, ein Deutschnationaler und Schriftsteller, der nach dem Ersten WK Schmähschriften gegen die Freimaurerei verfasste

https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wichtl
 

ElisabethBulitta

Bekanntes Mitglied
8. November 2018
1.316
2.369
49
53
Zynisch war vielleicht schlecht gewählt, eher hatte ich gemeint, dass Meyrink sich durchaus selbst ein wenig auf die Schippe nimmt.

So sicher bin ich nicht, dass er sich auf die Schippe nimmt. Aber auf jeden Fall nimmt Poschenrieder ihn damit auf die Schippe. Schönmalerei der Vergangenheit ist etwas, was weit verbreitet ist. Umso toller, wenn das jemand merkt.