Ich bin überrascht, wie gut sich dass Buch lesen lässt, ich hatte nach euren Vorankündigungen schlimmes und sehr anstrengendes erwartet. Natürlich ist manches verdreht, und einen Bezug zu finden ist nicht immer ganz einfach.
Im Prolog gräbt Matthew eine alte Schreibmaschine aus, es ist definitiv nicht das Wohnhaus der Dunbar-Brüder. Denn Matthew wohnt dort immer noch in der Nähe u ist 12 Stunden von zu Hause entfernt...beim Elternhaus seines Vaters? Vielleicht. Er ist dort bekannt, also muss es etwas mit seiner Familie zu tun haben. Ich habe keine Ahnung, warum er die Schreibmaschine ausgräbt...mysteriös, dass er auch ein Hundeskelett und das Skelett einer Schlange findet und mitnimmt.
Der Teil Städte spielt für mich an dem Tag, an dem der Vater nach Hause kam, und man bekommt über den Tagesablauf einen kleinen Einblick in die Charaktere der Jungen, meh4 zunächst nicht, und mehr Bedeutung messe ich dem Geschehen zunächst auch nicht bei.
Clay trainiert, und das wahrscheinlich, weil er große Wut mit sich herumträgt. Hat es etwas mit dem Vater zu tun? Für ihn ist es jedenfalls auch nicht greifbar, genauso wenig wie für seine Brüder. Matthew, der Älteste, versorgt die jüngeren Geschwister, ist offenbar nicht wirklich glücklich damit, stellt sich aber der Verantwortung. Roryrike scheint ein Schlägertyp zu sein, Henry (von ihm weiß man, dass er 17 Jahre alt ist) ein Plappermaul und ein Trickser, vielleicht. Zu Tommy habe ich kein Bild, er ist der Jüngste...
Ein paar Sachen sind mir ins Auge gesprungen, sprachlich. Zum einen das eindringliche Schreiben durch ganz kurze Sätze, in Versform geordnet, die auf mich rhythmisch wirken. Ich bin kein Lyrikleser, aber diese Veknappung von Wesentlichem und damit erhöhen der Eindringlichkeit ist dem ganz bestimmt entlehnt. Es sticht aus denn Erzählfluss und auch aus dem Text hervor, das ist ungewöhnlich.
Zum andern spricht der Autor über den Erzähler Matthew den Leser direkt an, bezieht ihn ein, verdeutlicht damit besondere Situationen und Sichtweisen. Solange es selten passiert mag ich das und es hat bei mir ganz genau die gewünschte Wirkung.
Ich frage mich, wo der Roman spielt. Australien sicherlich, denn der Autor kommt von da und das berühmte Rennpferd Kingston Town (erwähnt vom Mädchen Carey Novac) war auch ein Australisches, von 1979-1982 dauerte seine Karriere als Rennpferd (ich habe nachgeschaut, als mich der Begriff Lonhro aufmerksam machte...das ist nämlich eine Pferderasse.) Aber beim Googlen der Orte würde ich nicht fündig. Hat jemand dazu eine Idee?