1. Leseabschnitt: von Beginn bis Seite 43

Wandablue

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Ich erwarte, dass die Fragmente am Ebde eine stimmige Geschichte ergeben.
Da bin ich mir eben nicht so sicher. Aber warten wir ab.
Ich kann mir auch ein Bild von der Frau machen, aber ich kenne ihre Daten nicht, abgesehen von geboren 1940, im DDR-System aufgewachsen, vllt Systemkritikerin, wahrsch Christ, da sie Bonhoeffer zitiert, unzufrieden, freiheitssehnend. Das würde oft schon reichen. Aber nicht, wenn man Fragmente anbietet.

Aber schaun mr mal. Das ist ja auch nur der erste Eindruck.
 
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Wäre es dir möglich, aufgrund der leichteren Lesbarkeit diese Genderschreibweise zu lassen? Wo warst du als wir das diskutiert haben?
Direkt, wie immer, unsere Wanda...:D

@SuPro : Wir haben darüber in Wandas Plaudereien (leider noch im Wanda Tagebuch, daher nicht verlinkbar) gesprochen und kamen zu dem Schluss, dass wir die "ordnungsgemäße" Schreibweise eher für hinderlich halten.
Nur zur Erklärung.
 
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Wandablue

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18. September 2019
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@Literaturhexle : Das war doch @parden. Und ausserdem meinte ich damit (wo warst du),-- wer denkt immer Böses --, es wäre gut gewesen, dass sie dabei gewesen wäre, als wir diskutierten, denn wir hatten keine Gegenmeinung. Und ich meinte damit nicht, dass sie sich an das Resultat der Diskussion halten soll. Obwohl ich das schon für wünschenswert halte, eigentlich.
 
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@Literaturhexle : Das war doch @parden. Und ausserdem meinte ich damit (wo warst du),-- wer denkt immer Böses --, es wäre gut gewesen, dass sie dabei gewesen wäre, als wir diskutierten, denn wir hatten keine Gegenmeinung. Und ich meinte damit nicht, dass sie sich an das Resultat der Diskussion halten soll.
Und ich meinte damit nicht, dass sie sich an das Resultat der Diskussion halten soll.
Haha! Dann musst du genau schreiben, was du meinst. Da ich jetzt bei SuPro keine Genderschreibe mehr gefunden habe, dachte Ich, sie hätte alles geändert...
Und klar: Gegenmeinung wäre gut gewesen. Deshalb haben wir u.a. jetzt die Plauderecke - damit sowas nicht übersehen wird:)
 
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@Literaturhexle : du hast ja so recht. Aber woher soll ich wissen, dass ihr die niedere Kunst, Gedanken zu lesen, nicht beherrscht? (ich werde mich verbessern). Jetzt muss ich endl mal was tun.

"Genderschreibe" - das übernehm ich. Hübschhässlich, wie Pater Brown sagen würde.
 
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Im ersten LA hatte ich Schwierigkeiten in dieses Buch reinzufinden, was mir wieder klarmacht, warum ich nicht der Kurzgeschichten-Leser bin. Mir fehlt der Spannungsbogen. Die Spannung in einem Buch muss für mich nicht nervenzerfetzend sein, dennoch mag ich es, in eine Handlungswelle einzutauchen und mitgetragen zu werden. Bei Kurzgeschichten habe ich das nicht. Kaum bist du in einer Geschichte drin, ist sie auch schon zu Ende. Um bei der Welle zu bleiben: Ich mag lieber eine große Welle, die mich mitreißt als viele Kleine, die mich mitdümpeln lassen.
Dennoch werde ich diesem Buch sein hohes erzählerisches Niveau auf gar keinen Fall absprechen. Denn die Sprachkunst, die Frau Schubert an den Tag legt, gefällt mir ausgesprochen gut. Ihr Sprachwitz und ihre Sprachfantasie ist enorm. Bei Ausdrücken wie "Strom von Einverstandensein" schmelze ich dahin.

Ich verstehe ihre Lebensgeschichten als ein Sammelsurium aus persönlichen Erinnerungen und Gedanken, die keiner Chronologie bedürfen und politische sowie persönliche Themen ansprechen, die für Frau Schuberts bisherigen Lebensweg und ihre Entwicklung wichtig waren. Einen großen Teil macht dabei ihre Kritik an dem DDR-Regime aus. Und ihre Mutter kriegt auch ihr Fett weg.
Am besten gefallen mir im Übrigen die Geschichten, in dessen Mittelpunkt scheinbar eine banale Erinnerung steht. Bsp: das Schlaflied ("Die vierte Strophe") oder die Streuselkuchen/Hängematten-Episode.
Frau Schubert greift diese banale Erinnerung auf und macht etwas Tiefgründiges daraus.

Mein Daumen geht also nach oben. Frau Schubert kann schließlich nichts dafür, dass ich Kurzgeschichten nicht gern lese. ;)
 

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Am besten gefallen mir im Übrigen die Geschichten, in dessen Mittelpunkt scheinbar eine banale Erinnerung steht. Bsp: das Schlaflied ("Die vierte Strophe") oder die Streuselkuchen/Hängematten-Episode
So ergeht es mir auch. Mit der längsten über die Wiedervereinigung habe ich Schwierigkeiten. Die habe ich nun zweimal gelesen und es wir nicht besser:(
 
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Ich kann mich auch noch an die Bilder aus 1989 erinnern, ich war damals 13 Jahre alt. Ich kann mich noch erinnern, dass ich nicht begreifen konnte, was damals vor sich ging, warum Leute auf einer Mauer tanzten, warum Knight Rider sein Lied trällerte.

Oh, man wusste aber doch, auch als Ö, dass Deutschland ein geteiltes Land ist. Gut, mit 13 ist man mit anderem beschäftigt, aber so ein Grundpolitsches Wissen ist das nicht vorhanden?
Ich war damals 23 und es ging mir ähnlich wie Thomas. Natürlich kannte ich die historischen Fakten und Hintergründe, das wars dann aber auch. Darüberhinaus hatte ich keinerlei Bezug zu Leuten aus der DDR, hatte auch niemanden im Freundeskreis, der Verwandte in der DDR hatte. Daher war für mich der Zustand eines getrennten Deutschlands - abgesehen von den Fakten - völlig abstrakt, genauso abstrakt wie irgendein politisches Ereignis sonst wo auf dieser Welt. Die Maueröffnung habe ich dann registriert, bin aber nicht in Glückseligkeit ausgebrochen. Das wäre vermutlich anders gewesen, wenn ich durch Kontakte zur DDR direkt betroffen gewesen wäre.
 

Renie

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Es überrascht mich, dass die Autorin ausreisen durfte. "Ein unglaubliches Privileg" - da wurde man von allen komisch angeschaut.
So viel Spaß wird sie dabei wohl nicht gehabt haben. Denn sie hatte mit Sicherheit "Wachhunde" dabei, die sie und ihr Handeln beaufsichtigt haben.
Wäre es dir möglich, aufgrund der leichteren Lesbarkeit diese Genderschreibweise zu lassen?
Dann streng dich an! Jeder kann hier schreiben, wie er will und nicht, wie andere es möchten.
(Ich habe schon gesehen, dass @Wandablue zurückgerudert hat, konnte es mir aber dennoch nicht verkneifen :cool:)

Ich erwarte, dass die Fragmente am Ebde eine stimmige Geschichte ergeben. Wobei ich nicht alle Leerstellen gefüllt brauche.
Ich kann mir aber schon nach der ersten LA ein Bild von der Autorin machen.
Das geht mir genauso. @parden hat in ihrem ersten Beitrag ein stimmiges Bild von Frau Schubert geliefert, das ich genauso wahrgenommen habe.
 

Wandablue

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Dann streng dich an! Jeder kann hier schreiben, wie er will und nicht, wie andere es möchten.
Auch in Fremdsprachen? Ich bin nicht zurückgerudert, sondern habe mein Statement erklärt.

Außerdem muss es auch möglich sein, auszudrücken, dass "die Genderschreibe" keineswegs alle Frauen freut.
 
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Renie

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Auch in Fremdsprachen? Ich bin nicht zurückgerudert, sondern habe mein Statement erklärt.
Auch in Fremdsprachen :D
Wäre deine ursprüngliche Aufforderung an mich gerichtet gewesen, also so, wie du sie formuliert hast, hätte ich geschäumt (ganz sicher nicht vor Glück). Ich bin auch so schon zusammengezuckt. ;) Mit deinem Statement erklärst du, was du gemeint hast, und schon sieht die Welt wieder anders aus. Daher ruderst du zurück- nicht inhaltlich sondern die Kommunikation betreffend.
 
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Sassenach123

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Das habe ich mich auch gefragt. Wollte sie nicht, dass sie besser wird als sie? Wollte sie nicht, dass es sie etwas so gut kann, das sie möglicherweise in den Westen bringen könnte? Da hoffe ich auch noch auf eine Erklärung.
Mir kam dazu direkt in den Sinn, dass die Mutter ihr diesen Erfolg nicht gönnt. Ob es mit der Möglichkeit einer Ausreise verknüpft ist, denke ich eher weniger. Zur Zeit wirkt es eher so, als ob die Mutter nichts liebevolles für ihre Tochter erübrigen kann. Der Wunsch, sie nicht ausreisen zu lassen, würde ja bedeuten, dass sie ihr doch sehr wichtig ist.
 

ThomasWien

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Mir kam dazu direkt in den Sinn, dass die Mutter ihr diesen Erfolg nicht gönnt. Ob es mit der Möglichkeit einer Ausreise verknüpft ist, denke ich eher weniger. Zur Zeit wirkt es eher so, als ob die Mutter nichts liebevolles für ihre Tochter erübrigen kann. Der Wunsch, sie nicht ausreisen zu lassen, würde ja bedeuten, dass sie ihr doch sehr wichtig ist.
Oder das sie vielleicht auf die Tochter neidisch ist, weil sie die Möglichkeit bekommen könnte. Oder Angst vor dem Gerede in ihrem Dorf, wenn die Tochter in den Westen geht, oder überhaupt Angst vor Repressalien.
 

Sassenach123

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Meines Wissens nach durften Künstler aus beruflichen Gründen Auslandsreisen machen, man wollte sich mit ihnen schmücken. Das war aber mit hohen Auflagen verbunden.
Biermann z.B. wurde nach einer Konzerttour die Rückreise verweigert. Er war ihnen zu kritisch geworden.
Bei Sportlern war es glaube ich ähnlich. Wie du schon schreibst, man wollte sich schmücken
 
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Sassenach123

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Die erste Hälfte des Abschnitts hat mir deutlich besser gefallen, als die zweite. Die Aneinanderreihung von Fakten, gepaart mit den Abkürzungen, bei denen ich doch häufiger innehalten und überlegen musste, was sie bedeuten, war etwas müßig. Dennoch erkennt man, dass die Autorin uns am Leben eben dieser Frau teilhaben lassen möchte. Sie lässt uns einen Blick in ihr Gefühlsleben, ihre Eindrücke nehmen.
Die Schilderung des Liedes und das weglassen der letzten Strophe wird mit einer nüchternen Feststellung kommentiert, die mir trotzdem einen Schock versetzte. Dies ist nur eins der Beispiele, bei denen es mir ähnlich erging.
Bisher bin ich sehr angetan von diesem Büchlein