1. Leseabschnitt: Teil I. - Kapitel 1 bis 3 (Beginn bis Seite 75)

Literaturhexle

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Also bevor ich jetzt in eure Beiträge einsteige, erstmal mein Senf. Vielleicht nicht ganz so auführlich, weil ich denke, dass sich manches mit euren Eindrücken überschneidet.

Das erste Kapitel hat mich komplett abgeholt. Sehr schnell ist man im Thema drin, was es 1959 (nicht genau das Geburtsjahr der Autorin;)) hieß, als Mädchen auf die Welt zu kommen. Die "Du"-Perspektive hat mich gründlich erwischt, ich fühlte mich angesprochen, was bestimmt beabsichtigt ist, schließlich werden überwiegend Frauen dieses Buch lesen.

Trotzdem empfinde ich den Tonfall schon hier auch krass, die Sicht nicht ausgewogen. Die Familie des "Du" hat ein konservatives Familienoberhaupt, dem unterstellt wird, dass er unbedingt einen Sohn hat haben wollen. Aber ist das wirklich so? Werden hier nicht viele Vermutungen getroffen? Die konkrete Aussage trifft der Vater doch an keiner Stelle. Das Ausbleiben weiterer Nachkommen spricht auch dafür, dass ihm der Stammhalter nicht sooooo wichtig war, wie es die Autorin beschreibt. Sehr viel Suggestion. Was der Vater allerdings betreibt, ist "Body-Shaming" auf Neudeutsch. Vokabeln wie "Dickmops" oder "Pissnelke" verbieten sich von selbst und sind sehr prägend für ein Kind. Aber das sah man früher noch nicht. Die Söhne solcher Patriarchen hatten es auch nicht leicht, an sie wurden ganz andere hohe Erwartungen gestellt.

Dass das Umfeld allerdings auf den "Stammhalter" wartet, das kann ich mir noch vorstellen, auch wenn ich 10 Jahre später geboren wurde. Die zitierten Sprüche sind höchst glaubwürdig.

Die Mutter kommt aus wohlhabendem Hause und genießt es noch immer, das Geld ihrer Eltern auszugeben. Dazu nimmt sie sich später einen Liebhaber. Das wird nüchtern, ziemlich wertungsfrei, erzählt. Soll das jetzt eine feministische Befreiung sein? Ich habe Zweifel.

Dann ab Kapitel 2 der Perspektivwechsel, geschickt übergeleitet, dennoch verliert der Roman für mich etwas an Fahrt. Es geht weiter mit der Suche nach Beispielen, die beweisen, dass das Mädchen nicht so angenommen wird, wie es bei einem Jungen der Fall gewesen wäre. Das wirkt im Verlauf etwas gewollt auf mich. Wer sucht, wird immer finden.

Interessant der Bezug zu Märchen und Geschichten. Bei Jules Verne tauchen keine Mädchen auf, in Märchen gern als das schwache (mitunter aber kluge) Geschlecht, das vom Prinzen/Jäger/Held gerettet wird.

Über den "Roten Baron" habe ich gelächelt. Bei uns sprach man von "Tante Ida aus Rotenburg". Menstruation, Regelblutung - die Worte gab es nur in der Schule im Aufklärungsunterricht. Dort war man dann peinlich berührt. Dass der Vater auf die Frage nach Kindern "Nein, ich habe zwei Mädchen", antwortet ist natürlich seltsam. Er hätte "Ja" sagen müssen, der Zusatz konkretisiert dann.

Die Episoden aus der Kleinkinderzeit lesen sich flüssig, wiederholen sich teilweise jedoch inhaltlich. Der Schwung des ersten Kapitels konnte nicht weitergeführt werden. Dennoch bin ich weiter positiv gestimmt.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Zunächst hatte ich beim Lesen der ersten Seite Angst, dass die Übersetzerin recht frei entschieden hat,
Entscheidungen über Titel werden meist nicht von Übersetzern getroffen. Da entscheidet der Verlag tüchtig mit. Cover ist Werbefläche - da haben höchstens prominente Autoren ein Wörtchen mitzureden.
Die Sprache war für mich das Herausstechendste an diesem Romananfang.
Ging mir auch so.
Dichte der aneinandergereihten Anekdoten, vor allem dann wenn der (gekonnt eingeführte!) Wechsel der Erzählperspektive einsetzt.
Ah, ich bin nicht allein. Prima!

wenn mal eben gesagt wird, dass das dritte Mädchen stirbt bzw. dann gestorben ist. Da
Das muss man vor dem zeitlichen Hintergrund sehen: So etwas kam vor, damit mussten die Frauen allein zurecht kommen. Fehlgeburten/ Frühgeburten/früher Kindstod haben heute eine viel breitere Akzeptanz, was die seelischen Folgen betrifft. Insofern fand ich den Raum, in dem an das früh gestorbene Kind erinnert wurde, sehr fortschrittlich. Viel mehr gab es dazu nicht zu sagen.

Die Bilder wechseln zügig und sind mit den ganzen Verwandten usw. immer etwas schräg und humoristisch aufgemacht. Wisst ihr was ich meine?
Ja. Der Ton ist gewöhnungsbedürftig, da gebe ich dir auch Recht. Klingt schnodderig und überlegen.

Fakt ist, dass ein Mädchen keine Luftsprünge auslöst!
Mir gefällt nicht, dass das so allgemeingültig hingestellt wird. Ich glaube echt nicht, dass es überall so war. Der Zeit, in der die Söhne sich um die alten Eltern kümmern sollten, war man doch längst entwachsen.
So geht es mir auch mit diesem ersten Teil, ich finde teilweise sogar, das Situationen und Momente bewusst so konstruiert werden, damit jede einzelne Szene in diesem Sinne die unterschiedliche Erziehung und Wertschätzung zwischen Mädchen und Jungen betont.
Konstruiert. Das trifft es ziemlich gut, was ich auch empfinde!
Es war sicher insbesondere früher oft so, dass man sich nach einem Mädchen einen Jungen wünscht
Aber ist das nicht immer so? Ich habe mir von klein auf zwei Kinder gewünscht: einen Jungen und ein Mädchen. Dass es so gekommen ist, ist reines Glück, aber die Reihenfolge war wurscht.
 
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Mir gefällt nicht, dass das so allgemeingültig hingestellt wird. Ich glaube echt nicht, dass es überall so war. Der Zeit, in der die Söhne sich um die alten Eltern kümmern sollten, war man doch längst entwachsen.
Ich glaube auch, dass es zumindest in unserem "Kulturkreis" nicht so verbeitet war, wie eben zum Beispiel in China und Indien, wo ja auch drauf eingegangen wird im Buch.

Aber ist das nicht immer so? Ich habe mir von klein auf zwei Kinder gewünscht: einen Jungen und ein Mädchen. Dass es so gekommen ist, ist reines Glück, aber die Reihenfolge war wurscht.
Für mich hat sich die Frage nie gestellt, da ich alleine lebe...
Aber ja, grundsätzlich wünschen sich viele heute vielleicht Jungs wie auch Mädels. Damals aber hatte der Wunsch nach einem Jungen vermutlich einen anderen Hintergrund.
 

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Trotzdem empfinde ich den Tonfall schon hier auch krass, die Sicht nicht ausgewogen. Die Familie des "Du" hat ein konservatives Familienoberhaupt, dem unterstellt wird, dass er unbedingt einen Sohn hat haben wollen. Aber ist das wirklich so? Werden hier nicht viele Vermutungen getroffen? Die konkrete Aussage trifft der Vater doch an keiner Stelle. Das Ausbleiben weiterer Nachkommen spricht auch dafür, dass ihm der Stammhalter nicht sooooo wichtig war, wie es die Autorin beschreibt. Sehr viel Suggestion. Was der Vater allerdings betreibt, ist "Body-Shaming" auf Neudeutsch. Vokabeln wie "Dickmops" oder "Pissnelke" verbieten sich von selbst und sind sehr prägend für ein Kind. Aber das sah man früher noch nicht. Die Söhne solcher Patriarchen hatten es auch nicht leicht, an sie wurden ganz andere hohe Erwartungen gestellt.
Der Vater, das stimmt, kommt nicht direkt zu Wort. Der Leser hier noch im Unklaren darüber, was für ein Mensch der Vater ist, was ihm wichtig ist etc. Allerdings erfahren wir schon, dass er über die Mädchen abwertend denkt, das steckt ja hinter Begriffen wie "Dickmops" und "Pissnelke". Mal sehen, was wir darüber noch erfahren werden...

Die Autorin schöpft aber generell was Vorurteile angeht aus dem Vollen...
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Es war sicher insbesondere früher oft so, dass man sich nach einem Mädchen einen Jungen wünscht
Aber ist das nicht immer so? Ich habe mir von klein auf zwei Kinder gewünscht: einen Jungen und ein Mädchen. Dass es so gekommen ist, ist reines Glück, aber die Reihenfolge war wurscht.

Mich hat es irritiert, als nach der Geburt des Buben (das erste Kind war ein Mädchen), Familienmitglieder meinten, jetzt seien wir komplett. Als ob nur mit männlichem Nachfolger eine Familie komplett sein könnte...

Naja, mittlerweile habe ich zwei Söhne, aber ich bin zu alt für eine neue Komplettierung :)
 

Wandablue

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die mit der Grammatik spielen bzw. aufzeigen, wie Sprache schon im negativen Sinne den Unterschied zwischen biologisch weiblichen und männlichen Personen festnagelt.
Bitte? Wo denn? Dass man mit fille Tochter und Mädchen sagt, ist das misogyn? Liegt im Auge des Betrachters. Sprache ist weder gerecht noch ungerecht und benachteiligt auch nicht, es sind die Leute und ihre Ansichten, die benachteiligen. Der saublöde Vater, der sich einen Jungen wünscht und dies nicht zugibt. Man darf sich übrigens einen Jungen wünschen als Vater, warum nicht, man wünscht sich immer das Ebenbild. Meine Tante hatte vier Jungs und hoffte jedesmal, es würde ein Mädchen. Sie hat jedesmal gesagt. "Wieder (nur) ein Junge". So what?

Die Ehe scheint übrigens nicht glücklich zu sein. Die Mama ist blutjung als sie schon Kinder bekommt und hat nichts gelernt. Trotzdem dominieren in dem Haushalt doch die Frauen. Hat die Mama einen Geliebten? Was sagt Papa dazu? Oder wer ist André sonst. Und der Papa ist nicht gut im Bett *köstlich*.

Ich finde die Art und Weise des Geschriebenen frisch. Das erste Kapitel ist sozusagen als Selbstgespräch dargestellt. Vieles ist maßlos überzogen. Sprache wird dann verstanden, wenn ein Bewusstsein gereift ist, Babies verstehen kein Wort, von dem, was wir vor uns hinmurmeln. Aber das kann man als schriftstellerische Freiheit durchgehen lassen.

In den folgenden Kapiteln sehe ich eher Humor. Laurence setzt sich mit ihrer Identität auseinander. Alles ganz normale Entwicklungsprozesse. Ich verstehe die Wut nicht, die mir aus den Zeilen entgegenschlägt. Den schnodderigen Ton mag ich aber.
 

Wandablue

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Alles was im Leben dieses Mädchens passiert, wird unter diesem Deckmäntelchen durchleuchtet.
Genau.
Sohn—o—grafie
Fand ich überaus albern. Son kommt schließlich von son - Ton.

Es ist ja auch eine Besonderheit, dass Mädchen in der deutschen Sprache sächlich ist. Es ist schon ein Kreuz mit den Artikeln und Geschlechtern
Ich war damit bisher sehr zufrieden.
ielleicht ist der Humor zu sanft für mich und mir zumindest bisher nicht aufgefallen.
Doch, Humor ist da - er ist aber nicht sanft.
Im Stehenpinkeln - meine Güte *augenroll*.
 

Wandablue

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Aber ist das nicht immer so? Ich habe mir von klein auf zwei Kinder gewünscht: einen Jungen und ein Mädchen. Dass es so gekommen ist, ist reines Glück, aber die Reihenfolge war wurscht.
Sicher! Das ist auch völlig ok. Man bemerkt, dass bei Familien, die mehr als 2 Kinder haben, die Dringlichkeit nach weiterem Nachwuchs zunimmt, solange nicht "von jeder Sorte" eins da ist.
Ich glaube, das Buch ist ein Wutbuch - das wird ein Problem werden.
Auch dass der Papa nicht vorhanden ist in der Familie, liegt wohl weniger an der Geschlechterkonstellation, war halt so und ist auch immer noch so, dass der Mann draußen ist, das Geld verdienen. Obwohl er das Geld ja vom Schwiegervater hat, seine Praxis zu gründen. Es wäre schön, noch was vom MamalerntPapa kennen zu hören.
Ach ja, das Wort mit Gift bzw. seine Interpretation hat mich auch verärgert.
 

Wandablue

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vielleicht ist der Humor zu sanft für mich und mir zumindest bisher nicht aufgefallen.
Humor war für mich z.B. dass die Schwester Claude Laurence die Augen ausstechen wollte - "aber Mama passte auf wie ein Luchs" (oder so ähnlich). Überhaupt waren die Sätze zum Geschwisterneid überzeugend - aber so was ist so total normal ... kaum einer Erwähnung wert.
 

GAIA

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27. Dezember 2021
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Bitte? Wo denn? Dass man mit fille Tochter und Mädchen sagt, ist das misogyn? Liegt im Auge des Betrachters.
Tatsächlich ging es mir nicht um die Betrachtung des französischen Wortes "fille". Sondern andere Stellen, an denen die Autorin damit spielt.
Als Beispiel Seite 10 "Es gibt einen Abend und einen Morgen. Das eine folgt auf das andere, das eine geht in das andere über. Du nicht. Du bist nicht wandelbar." oder besser, selbe Seite: "Das entgegengesetzte Wort wird nicht gesprochen, und das mit Grund, aber es schwebt doch still durch den Äther des Zimmers, das gegenteilige Wort setzt den Effekt einer Schablone in die Luft, der Embryo, der Fötur, der Säugling: Bis dahin hattest du das Geschlecht auf deiner Seite. Ein paar Sekunden lang, sie oder er, was alles möglich, die Grammatik schwebte noch über ihrer Landschaft,..."Die Anspielung mit der Sohn-o-grafie finde ich auch amüsant. Ich glaube nicht, dass die Autorin (bzw. Übersetzerin, denn ich denke, dass das sicherlich so einfach nicht im Französischen möglich war diese Wortspiele) das alles bierernst meint. Ich sehe es als amüsante Spielchen mit einer Sprache, die Unterschiede in den "Geschlechtern" ihrer Worte macht. Das ist im Französischen so und im Deutschen. Das Englisch hat es nicht. Das gefällt mir einfach besser. Aber ich habe bei der Diskussion darum das Gefühl, dass das eigene Geschmackssache ist. Du magst dieses Rumreiten auf der geschlechterspezifischen Sprache scheinbar eher nicht (schließe ich jetzt mal aus auch früheren Äußerungen deinerseits im Forum, korrigiere mich, falls ich falschliege ;) ), ich finde die Anspielungen nicht schlecht. Kann man sich halt drüber streiten.
 
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Wandablue

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Du magst dieses Rumreiten auf der geschlechterspezifischen Sprache scheinbar eher nicht
ja, weil sie übertrieben ist. Ich bin total für Gleichberechtigung, aber nicht dadurch, dass wir eine historisch gewachsene Sprache kaputt machen. Das generische Maskulinium hat gar nichts mit Geschlecht zu tun. Na ja, muss ich nicht vertiefen hier. Da und dort kann man was angleichen, was unumgänglich ist. Aber man kann Historie nicht ausradieren - dh. man kann, wie 1984 zeigt - aber so ne Welt will ich nicht.
Ich bin für Gleichbezahlung z.B. Das wäre doch mal was! Ich bin für eine Frauequote (quasi überall!). Die Sprache können wir mal zum Bewusstwerden gebrauchen - aber für Sohn o grafie fehlt mir jedes Verständnis.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Tatsächlich ging es mir nicht um die Betrachtung des französischen Wortes "fille". Sondern andere Stellen, an denen die Autorin damit spielt.
Als Beispiel Seite 10 "Es gibt einen Abend und einen Morgen. Das eine folgt auf das andere, das eine geht in das andere über. Du nicht. Du bist nicht wandelbar." oder besser, selbe Seite: "Das entgegengesetzte Wort wird nicht gesprochen, und das mit Grund, aber es schwebt doch still durch den Äther des Zimmers, das gegenteilige Wort setzt den Effekt einer Schablone in die Luft, der Embryo, der Fötur, der Säugling: Bis dahin hattest du das Geschlecht auf deiner Seite. Ein paar Sekunden lang, sie oder er, was alles möglich, die Grammatik schwebte noch über ihrer Landschaft,..."Die Anspielung mit der Sohn-o-grafie finde ich auch amüsant. Ich glaube nicht, dass die Autorin (bzw. Übersetzerin, denn ich denke, dass das sicherlich so einfach nicht im Französischen möglich war diese Wortspiele) das alles bierernst meint. Ich sehe es als amüsante Spielchen mit einer Sprache, die Unterschiede in den "Geschlechtern" ihrer Worte macht. Das ist im Französischen so und im Deutschen. Das Englisch hat es nicht. Das gefällt mir einfach besser. Aber ich habe bei der Diskussion darum das Gefühl, dass das eigene Geschmackssache ist. Du magst dieses Rumreiten auf der geschlechterspezifischen Sprache scheinbar eher nicht (schließe ich jetzt mal aus auch früheren Äußerungen deinerseits im Forum, korrigiere mich, falls ich falschliege ;) ), ich finde die Anspielungen nicht schlecht. Kann man sich halt drüber streiten.

Ich lese das sehr ähnlich. Ich deute es so, dass die Autorin für die diversen Benachteiligungen von Frauen sensibilisieren will, aber die hier aufgeführten Bemerkungen darf man sicher nicht überbewerten. Ja, das ist alles etwas überspitzt. Aber das ist so bewusst formuliert. Kann man nervig finden. Für mich ist die Sprache auch nicht das größte Problem der Ungleichbehandlung von Frauen und Männern. Ich habe mich an diesen Passagen aber nicht gestört. Im Gegenteil. Ich finde, darin zeigt sich die Wortgewandtheit der Autorin.
 
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milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich konnte nun endlich auch das erste Viertel lesen. Ich hatte mich allein wegen des Themas Misogynie für die Leserunde angemeldet. Ich hatte also eher inhaltliche als stilistische Erwartungen an das Buch. Nach den ersten Kapiteln kann ich aber sagen, dass mir vor allem die Sprache gut gefällt.

Der Perspektivwechsel kam für mich überraschend.