1. Leseabschnitt: Teil I (Beginn bis Seite 68)

petraellen

Aktives Mitglied
11. Oktober 2020
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r nutzt ihre Hilflosigkeit nicht aus, sondern schlägt ihr einen Tauschhandel vor, den sie ausschlagen kann und jeder geht seiner Wege.
Andere weibliche Alternativen gibt es nicht in dem Dorf.
M.E. ist sie schon hilflos. Was soll sie tun? Selber reparieren kann sie nicht, jemanden fragen? Wen? Es ist keiner da, der ihr hilft. In dieser überforderten Situation schlägt der Deutsche ihr den Tauschhandel vor. Er hätte ja auch sagen können. Er kennt einen Handwerker oder, oder. Er nutzt seine Chance. Nat ist da sehr passiv.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Deshalb glaube ich, dass dieser Diebstahl nicht alles gewesen sein kann, wenn sie eine solche Flucht/einen solchen Neuanfang begeht/wagt.
Das ist in meinen Augen sehr offensichtlich, denn Natalia ist voller unterschwänglicher Angst. Ständig die Angst vor Geräuschen, vor unbefugten Eindringlingen. Ich vermute, dass sie in ihrer Wohnung in der Stadt Opfer eines Überfalls wurde.
Sie könnte auch andere aus dem Dorf fragen. Aber warum macht sie das nicht?
Weil sie Angst davor hat, um Hilfe zu bitten, sich aufzudrängen. Manchmal habe ich das Gefühl, sie wäre am liebsten unsichtbar.
Mit den ersten Sätzen hat mich Sara Mesa direkt gehabt. Die Stille, die sie beschreibt, war für mich spür-und hörbar
Das ging mir genauso. Vor allem konnte ich diese Situation so gut nachvollziehen. Ich habe auch oft Einschlafprobleme und lausche da auf jedes kleinste Geräusch. Ich kenne sogar das von ihr beschriebene Grundrauschen. Das kann einen wahnsinnig machen.
Der Ort würde bestimmt keinen Preis gewinnen bei „ Unser Dorf soll schöner werden“.
Wie der Hund, den ich übrigens sehr mag. Nichts an dem Roman scheint schön sein zu wollen.
Das ist merkwürdig bis unglaubhaft für mich gerade.
Für mich nicht, denn alles kostet sie eine so wahnsinnig große Überwindung. Allein, wie häufig sie sich einredet , es sei alles nicht so schlimm, strahlt eine so große Passivität aus.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Ich bin anders als die Mehrheit wahnsinnig gefesselt von diesem Roman. Er strahlt in meinen Augen eine fast schon beklemmende subtile Spannung aus.

Schon der Name des Dorfes "La Escapa" deutet darauf hin, dass Natalia auf der Flucht ist, auf der Suche nach einem Ausweg. Aber wovor genau lässt Sara Mesa wunderbar offen. Ob das Rätsel bis zum Ende gelöst wird? (rhetorische Frage, bitte nicht darauf antworten) ;).

Die Schilderung der neuen Wohnsituation ist eindringlich. Die Geräusche, die Tiere, der Berg, die Gerüche - all das kann ich sehr gut erfassen. Dann noch das unheimliche Inzesthaus...

Die Figuren halte ich in ihrer Merkwürdigkeit für glaubhaft und interessant. Wer verbirgt was und warum leben diese Menschen ausgerechnet dort? Ist das Leben für viele von ihnen eine "Escapa"?

Manche Momente fand ich trotz der eher bedrückenden Atmosphäre sogar komisch. Der eigensinnige Sieso, der furchtbare Píter mit seinen hässlichen Fenstern. Darüber musste ich lachen.

Natalia ist eine so verletzliche Protagonistin, dass es kaum verwunderlich scheint, dass ihr der Erzähler so nahe ist. Allein wirkt sie zerbrechlich, er unterstützt ihre Einschätzungen, lässt ihr aber wenig Raum, auszubrechen.

Das "unmoralische Angebot " ist ein gelungener Abschluss des ersten Teils und ich bin wahnsinnig gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt.

Ich habe "Quasi " auch gelesen und sehr geschätzt und bin froh, dass "Eine Liebe" - anders als zuletzt "Schlangen im Garten " - das Niveau des Vorgängers mühelos hält.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Ich schreibe jetzt unvoreingenommen von euren Beiträgen, was mir beim Lesen so durch den Kopf gegangen ist:

Ich finde es ein bisschen plakativ, dass der Ort La Escapa heißt, die Flucht. Offensichtlich will sich Nat in diesem Kaff ihrem vorhergen Leben entziehen. Warum? Ist es nur deswegen, weil sie am Arbeitsplatz "einen Gegenstand" entwendet hat. Das allein finde ich schon merkwürdig, dass der Gegenstand nicht von ihr benannt wird. Außerdem sagt sie sich ja auch immer, dass sie nur zur Miete und nur auf begrenzte Zeit in diese Haus im Nirgendwo lebt.

Ihre Unsicherheit v.a ihrem Vermieter gegenüber hört sich vielleicht seltsam an. Aber offensoichtlich ist sie ein zaghafter Charakter, kann sich nicht durchsetzten. Der Vermieter ist auch sehr unsympathisch gezeichnet. Er ist schlecht übergriffig, wenn er ohne Voranmeödung einfach so ins Haus marschiert.

Nat hat überhaupt ein seltsames Verhältnis zu Männern. Als sie bei Piter zu Besuch ist, geht sie davon aus, dass er sie ins Bett kriegen will, überlegt sich schon die Ausrede, dass sie ihre Tage hätte. Beim Gartenfest findet sie auch die Männer "lüstern".

Aber als der "Deutsche" ihr das Angebot macht, ihr Dach zu reparieren, wenn wer dafür ein bisschen in sie rein darf (was für ein Ausdruck!), sagt sie nur Danke nein.

Alles in allem ist Nat ein sehr fragwürdiger Charakter. Da bin isch schon gespannt, wie sich ihre Geschichte weiter entwickelt.

Sprachlich finde ich das Buch straight aber schön. Ich kann mir die heiße trockene Landschaft gut vorstellen.

Auffallend finde ich die Rollen der Dorfbewohner: Der Vermieter, das Mädchen (im Laden), die Hexe (Roberta) der Hippie (Piter), der Dicke, der Deutsche
Noch kennen wir kaum Namen zu den Personen. Nat hat sicher auch einen Spitznamen, "aber wie der lautet will sie nicht unbedingt wissen"
 
G

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Gast
Das kann man nicht vergleichen. Ein Schriftzug wie dieser in einem Dorf in dem jeder jeden kennt, ist bedrohlicher als irgendeine Wandmalerei in der Anonymität der Großstadt. In einem Dorf wie La Escapa ist man auf die Dorfgemeinschaft angewiesen. Und wenn man weiß, dass jemand von den Leuten, mit denen man es tagtäglich zu tun hat, eine derartige Feindseligkeit an den Tag legt, fühlt man sich doch mehr als unwohl. Außerdem stellt sich die Frage, wer den Spruch an die Wand gepinselt hat. Einer, mehrere, alle?
Insgesamt wundere ich mich, dass Inzest heutzutage immer noch ein Thema ist. Die Dorfbewohner machen auf mich nicht den Eindruck, dass sie gedanklich in einer Zeit leben, in der Inzest nicht ungewöhnlich war.
Ich denke schon, dass man beides vergleichen kann. Warum auch nicht. Aber ich denke, das auch der Hintergrund des Betrachtenden eine Rolle spielt. Ich als Stadtkind mache mir da erst einmal nicht so viel daraus, aber ich habe ein Umfeld und stehe nicht allein und ich bin auch kein kleines schüchternes Rehlein.
Auch finde ich die Frage wer dies geschrieben hat recht wichtig. Denn es ist ja schon eine Weile her, dass dies geschah und seither ist in dem Dorf sicher einiges an Fluktuation passiert. Das heißt diejenigen, die das geschrieben haben müssen gar nicht mehr da sein.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich finde es nicht nachvollziehbar, warum sie gerade in diesem Haus wohnen bleibt.
So ein Auszug ist auch immer ein Kraftakt. Ich sehe nicht, dass sie überschüssige Energie frei hat. Es gibt genug Menschen, die mit ihrer aktuellen Situation unzufrieden sind, aber es nicht schaffen, daran was zu ändern.
Ich habe nicht mehr im Kopf, ob sie gekündigt hat, ihr gekündigt wurde, oder ob man sich im "gegenseitigen Einvernehmen" getrennt hat. Was aber auch egal ist.
Sie hätte bleiben können, fürchtete deshalb aber eine Abhängigkeit von anderen. Ich glaube eher, dass es eine Chance war, von der ungeliebten Arbeit wegzukommen.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Alle anderen Männlein und Weiblein haben Eigenschaften, die man nicht mögen muss.
Aber wir sehen sie mit den Augen von Nat, das darf man nicht vergessen.
Ich vermute, dass sie in ihrer Wohnung in der Stadt Opfer eines Überfalls wurde.
Das muss nicht sein. Man kann auch ohne eine solche Erfahrung Angst haben vor nächtlichen Geräuschen, v.a. wenn man allein in einem Haus lebt.
Nat hat überhaupt ein seltsames Verhältnis zu Männern. Als sie bei Piter zu Besuch ist, geht sie davon aus, dass er sie ins Bett kriegen will, überlegt sich schon die Ausrede, dass sie ihre Tage hätte. Beim Gartenfest findet sie auch die Männer "lüstern".
Eigentlich erwartet sie von Männern, dass sie nichts anderes im Kopf haben als Sex. Wenn nicht, ist sie beinahe frustriert und fürchtet um ihren Marktwert.
Sprachlich finde ich das Buch straight aber schön. Ich kann mir die heiße trockene Landschaft gut vorstellen.
Atmosphäre beschreiben kann die Autorin. Sehr bildhaft!
 

Literaturhexle

Moderator
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2. April 2017
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Ich bin anders als die Mehrheit wahnsinnig gefesselt von diesem Roman. Er strahlt in meinen Augen eine fast schon beklemmende subtile Spannung aus.
Ja, aber total! Ich habe eure Beiträge samt und sonders aufmerksam gelesen und kann die geäußerte Kritik in keiner Weise nachvollziehen. Die Autorin hat mich ab der ersten Seite gepackt und nicht mehr losgelassen.

Mir gefällt der ruhige und doch prägnante Erzählfluss. Wir haben nur Nats Perspektive, auf die alles recht fremd wirkt. Die Begründungen, warum sie dort gestrandet ist, finde ich komplett nachvollziehbar: Sie hat ihren (schlecht bezahlten- sonst wären ihre Rücklagen höher) Job aufgegeben, weil sie eine Dummheit begangen hat. Darüber wissen wir noch längst nicht alles, was mehr als deutlich wird. Sie kann sich kein besseres Domizil leisten, hat mit dem Vermieter sogar nachverhandeln müssen, weil dessen ursprüngliche Vorstellungen zu hoch waren. Sie hat offenbar völlig mit ihrem bisherigen Kontaktkreis gebrochen. Da ist wirklich nichts und niemand, was mich sehr neugierig macht, auch mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren.

Mesa schreibt unglaublich bildlich! Ich kann mir alles so gut vorstellen und auch einprägen. Ich habe das Gefühl, dass nichts an mir vorbeiläuft, so aufmerksam bin ich dabei.

Dieser Piter ist eine geheimnisvolle Figur. Er wirkt teilweise bedrohlich auf mich, dann ist er wieder hilfsbereit und freundlich. Auf alle Fälle ist er ein Macho: Er will, dass seine Vorschläge auch umgesetzt werden von dem unerfahrenen Frauchen. Seine Ambivalenz kommt bestens rüber, Nat scheint sie gleichfalls erkannt zu haben, was mich sehr beruhigt. Sie sieht etwas "Aufgesetztes" an ihm.
Der Vermieter ist eine lebendige Frechheit. Allein seine Anrede "Kleine"...
Schade, dass sich Nat nicht besser gegen ihn zur Wehr setzt. Aber sie hat einfach Angst vor dem Kerl, Angst, dass er (eines nachts) auf einmal in ihrem Haus auftaucht. Sie will ihn nicht gegen sich haben. Die von euch genannten Alternativen (Abreisen, Umzug) sind nett, passen aber nicht zu Nats Charakter und Möglichkeiten. Ich empfinde das gesamte Setting als überaus stimmig.

Auch den Schriftzug am verlassenen Haus vermag ich nicht zu bemängeln. Wie oft werden Wände und Häuser in unserer nächsten Umgebung beschmutzt und beschmiert, egal ob in Stadt oder Land? Hat sich einer von euch schon mal persönlich die Mühe gemacht, das zu entfernen? Das ist verdammt viel Arbeit! Wir benachrichtigen bestenfalls die Behörden und erwarten, dass die was tun. Die Ureinwohner des Ortes haben sich längst an den Schriftzug gewöhnt, kennen dessen Hintergrund. Die Geschädigten sind weg, das Haus herrenlos. So what? Wer stört sich daran? Nur ein ängstlicher Neubürger. Das wirkt zweifellos bedrohlich (soll es auch), aber ungewöhnlich finde ich es überhaupt nicht. Allerdings könnte er eine eine Art Prophezeiung und nicht zufällig ins Romankonzept geschlichen sein.

Das Angebot des Deutschen ist natürlich maximal unmoralisch. Dennoch offen und ehrlich formuliert. Ohne doppelten Boden: quid pro quo. Sie hat abgelehnt, die Sache ist erledigt. Piter z.B. ist viel doppelbödiger. Ich bin froh, dass Nat sich nicht tiefer in seine Schuld begeben will. Ihm hat es schon nicht gefallen, dass sie in Sachen Schlange fremde Hilfe gefunden hat. Deshalb muss er sie schlecht reden. Diese Schlangenart ist nämlich giftig (wenn auch nicht hochgiftig). Ich glaube kaum, dass sie jemand "vorsichtig wegtragen" würde. Piter macht sich die Rede recht. Er will Nats Held sein. Ich unterstelle ihm eine gewisse Berechnung. Am langen Ende will er sie unbedingt ins Bett kriegen und unterdrücken. Er hat sowas Dominantes.

Famoses Buch bislang!
 

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Ich habe seit ein paar Tagen massive Kopfschmerzen und muss daher leider etwas verspätet in die Leserunde starten. Ich hoffe, dass ich im Laufe des Tages mit dem Buch beginnen kann und bemühe mich dann, meinen Rückstand aufzuholen.
Ich bin schon sehr gespannt...
 

Literaturhexle

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Ich habe seit ein paar Tagen massive Kopfschmerzen und muss daher leider etwas verspätet in die Leserunde starten. Ich hoffe, dass ich im Laufe des Tages mit dem Buch beginnen kann und bemühe mich dann, meinen Rückstand aufzuholen.
Ich bin schon sehr gespannt...
Gute Besserung, meine Liebe! Mach dir keinen Stress. Das ist in erster Linie nur für dich ärgerlich, weil die Karawane schnell weiterzieht :rofl
Aber ich bin auf alle Fälle noch da. Bin auch erst gestern eingestiegen.
 

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Gute Besserung, meine Liebe! Mach dir keinen Stress. Das ist in erster Linie nur für dich ärgerlich, weil die Karawane schnell weiterzieht :rofl
Aber ich bin auf alle Fälle noch da. Bin auch erst gestern eingestiegen.
Vielen lieben Dank!
Ich habe noch nicht bei den Leseeindrücken gelauert, da ich unvoreingenommen mit der Lektüre beginnen möchte. Aber, es scheint, es wurde intensiv debattiert.
Mal sehen...
 

Sassenach123

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Schade, dass sich Nat nicht besser gegen ihn zur Wehr setzt. Aber sie hat einfach Angst vor dem Kerl, Angst, dass er (eines nachts) auf einmal in ihrem Haus auftaucht.
Das war eine heftige Aktion, kein normaler Mensch ist so dreist. Er scheint genau zu wissen, dass er von Nat keinerlei Gegenwehr zu erwarten hat.
 

Irisblatt

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Auch den Schriftzug am verlassenen Haus vermag ich nicht zu bemängeln. Wie oft werden Wände und Häuser in unserer nächsten Umgebung beschmutzt und beschmiert, egal ob in Stadt oder Land? Hat sich einer von euch schon mal persönlich die Mühe gemacht, das zu entfernen? Das ist verdammt viel Arbeit! Wir benachrichtigen bestenfalls die Behörden und erwarten, dass die was tun. Die Ureinwohner des Ortes haben sich längst an den Schriftzug gewöhnt, kennen dessen Hintergrund. Die Geschädigten sind weg, das Haus herrenlos. So what? Wer stört sich daran? Nur ein ängstlicher Neubürger. Das wirkt zweifellos bedrohlich (soll es auch), aber ungewöhnlich finde ich es überhaupt nicht. Allerdings könnte er eine eine Art Prophezeiung und nicht zufällig ins Romankonzept geschlichen sein.
Da hast du natürlich vollkommen recht!
Das Angebot des Deutschen ist natürlich maximal unmoralisch. Dennoch offen und ehrlich formuliert. Ohne doppelten Boden: quid pro quo.
Das mit der Ehrlichkeit, ohne doppelten Boden sehe ich auch so.
 

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Natürlich wurde hier inzwischen viel geschrieben und diskutiert. Ich schaue mir das gleich mal an, möchte aber erst meinen Leseeindruck abgeben.
Nach dem ersten Abschnitt bin ich etwas ratlos: Mir ist nicht klar, wohin die Reise führen soll?
Nat hat offenbar ihren Job gekündigt und arbeitet nun an der Übersetzung eines Romans. Aber warum mietet sie dieses heruntergekommene Haus in La Escapa, das offensichtlich ja nicht gerade eine gute Arbeitsumgebung bietet?
Die Dorfbewohner beäugen sie neugierig. Was ich von Piter halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Ich dachte ja zuerst, dass der Titel eine Liebe auf ihn anspielt und er entsprechende Ambitionen hat. ... Bis der (vermeintliche) Deutsche mit seinem unmoralischen Angebot als Gegenleistung für die Hausrepatur daher kommt. Hallo???
Der Vermieter ist auch so ein Unsympath. Lässt alles verfallen, kümmert sich nicht um seine Tiere...
Okay der Schreibstil ist soweit ganz angenehm, aber zur Zeit bin ich irgerndwie noch nicht richtig im Geschehen drin.
Geht es hier um eine Art Studie, wie Dorfbewohner einer Zugezogenen begegnen? Das wäre ja soziologisch durchaus noch interessant.
Mal sehen. Zur Zeit habe ich noch keine richtige Meinung, außer dass mich der Schluss wütend macht...
 

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29. März 2022
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Sprachlich finde ich dieses Buch nicht hochliterarisch, aber dennoch spannend und leicht lesbar. Ich war flott durch den Leseabschnitt durch
So ähnlich wrde ich das auch sehen. Keine besonders poetische Sprache, aebr gut lesbar. Wenn die Geschichte noch an Fahrt aufnimmt...
Bisher finde ich alles merkwürdig und irgendwie bedrückend. Mit Ausnahme der Romafamilie wirken alle Protagonist:innen auf mich reichlich gestört (das scheint auch der Hund zu spüren, der sich nur von den Roma-Kindern streicheln lässt)
Stimmt, das ist ein gut beobachtetes Detail
Sehr gut gelingt es Mesa in meinen Augen darzustellen, wie neu Zugezogene Fremdkörper in einem Dorf sind. Wieviel Misstrauen Neuen entgegengebracht wird, wie schwierig es ist, die internen Dorfregeln zu durchschauen.
Stimmt, das ist auch in soziologischer Perpskeitve durchaus interessant. Aber ob das Mesas Fokus und Intention ist?
 

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Bekanntes Mitglied
29. März 2022
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Mainz
Aber vielleicht gäbe es in der Nähe zu ähnlichen finanziellen Konditionen wenigstens ein "trockenes" Haus mit verträglicherem Vermieter.
Ja, aber dass sie bleibt, passt sie zu ihrem schwachen, unbestimmten Charakter
Schon der Name des Dorfes "La Escapa" deutet darauf hin, dass Natalia auf der Flucht ist, auf der Suche nach einem Ausweg. Aber wovor genau lässt Sara Mesa wunderbar offen. Ob das Rätsel bis zum Ende gelöst wird?
Sehr interessanter Gedanke, auf den ich noch gar nicht gekommen bin. Danke!
Mir gefällt der ruhige und doch prägnante Erzählfluss.
Der gefällt mir im Grunde auch. Mir fehlt halt nur eine Idee, worauf das Ganze hinauswill...
Sie hat offenbar völlig mit ihrem bisherigen Kontaktkreis gebrochen. Da ist wirklich nichts und niemand, was mich sehr neugierig macht, auch mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren.
Da wäre ich auch sehr gespannt...
Famoses Buch bislang
Bei mir fehlt noch eine gewisse "Würze" - bin im moment noch unentschlossen, was eine Einschätzung betrifft.