Diese misanthropische und dabei sich selbst oftmals überhöhende Sichtweise des Erzählers erreicht den Leser mit aller Wucht und Härte. Denn selten wird der egozentrierte Blickwinkel des Erzählers verlassen. So gibt es in dem Text auch fast gar keine wörtliche Rede. Nein, das übernimmt der Misanthrop und Egozentriker lieber selbst und vermittelt uns alles durch seine graue Brille der Menschendeutung.Ich ließ ihn reden, diesen Miniatur-Mephistopheles. Mir war, ich könnte den Zeigefinger glatt durch ihn hindurchstecken, wenn ich wollte, ohne dort drinnen etwas zu finden als vielleicht etwas Schutt.
Und die Tiefsee.Uns bleiben nur noch Höhlen und Weltall - für mich nicht so spannend.
Ich bin erst auf Seite 50+. Aber ich finde, der Erzähler Marlow ist erst einmal erstaunlich neutral. Er schildert nur einfach, was er sieht. Er sagt uns nicht, was er fühlt. Kritik übt er an den Zuständen, durch die europäischen Verwalter. Es passiert nix. keiner tut was. Was zu tun ist, kann nicht getan werden (Backsteine oherzustellen), keiner zeigt Initiative.durch seine graue Brille der Menschendeutung.
Das meine ich damit, jeder hängt nur rum ohne irgendwelche Initiative.Keine Nieten. Warum holt Marlow sie nicht selber, er hätte ein paar Leute vllt mitnehmen können.
Das geht mir genauso. Dennoch bin ich froh, dass Penguin es nicht geändert hat. Eben weil es als historisches Dokument zu lesen ist, wie es auch in der Notiz steht.Mir fällt es unheimlich schwer immerzu das Wort "Neger" zu lesen.
Einerseits spürt man das. Andererseits sind die Schwarzen für mich total stereotyp dargestellt. Nach dem Motto: hehre Idee, schlechte Umsetzung.Ich lese das Buch zwar zum ersten Mal, aber mir war bewusst, dass wir es hier mit einem Koloinlalismus-kritischem Buch zu tun haben.
Genau, das habe ich auch so empfunden. Joseph Conrad differenziert überhaupt nicht. Die Schwarzen haben keine Charakteristika, außer wild oder gepeinigt umherzurennen. Die Weißen kommen aber überwiegend auch nicht besonders gut weg. Ist unser Marlow ein Misanthrop?Ja, aber, was zunächst einmal mein Eindruck ist, dass wir es hier mit einem Text zu tun haben, der aus unserer heutigen Sicht vollkommen unsensibel in der Beschreibung der Exotik und ihrer Menschen in den fernen Ländern der Kolonien ist.
Zu diesem Zeitpunkt kennt der Erzähler noch keinen einzigen schwarzen Menschen persönlich. Wie soll er sie differenziert darstellen? Er schildert einfach nur die Zustände, die er vorfindet.Einerseits spürt man das. Andererseits sind die Schwarzen für mich total stereotyp dargestellt.
Diese Stimmung drückt beim lesen gewaltig runter, natürlich befasst Conrad sich mit einem sehr emotionalen Thema, das geht allerdings sicher auch anders. Mir fällt jetzt auch kein vergleichbares Werk aus der Zeit des Autors ein, vielleicht tun wir uns mit unserem heutigen Denken auch einfach nur besonders schwerÜber dem ganzen Geschehen herrscht eine morbide Stimmung, überall Verfall und Vernachlässigung, keiner weiß so richtig, was er tut, es erscheint alles sinnlos. Conrad geht mit der westlichen "Zivilisation" hart ins Gericht.
Das stimmt, aber er (bzw. Conrad) befasst sich bisher auch gar nicht wirklich mit ihnen. Obwohl es ja ein Kolonialismus-kritisches Werk sein soll, stellt er die Weißen eindeutig in den Vordergrund.Wie soll er sie differenziert darstellen? Er schildert einfach nur die Zustände, die er vorfindet.
Musste ich auch erstmal. Ich habe auch gar nichts zum Datum der Erstveröffentlichung gefunden in der Penguin-Ausgabe.Ich muss mal die Lebensdaten von Conrad googeln.
Und das ist schade, ich habe gehofft, dass hier eine Stimme gegen die Zustände laut wird, das wäre für mich dann auch ein Kriterium für einen Klassiker gewesen. Die Fakten sind ja damals wie heute bekannt, doch die eigene Wertung war damals sicher anders gerichtet, so dass ein Erzähler der hier die Zustände anprangert mutig gewesen wäreEr sagt uns nicht, was er fühlt. Kritik übt er an den Zuständen, durch die europäischen Verwalter.
Nein, ich auch nicht. und ich fürchte mich regelrecht vor dem Weiterlesen. Aber wir sind halt auch erst am Anfang. Urteilen wir vom Ende her.Natürlich ist einem klar, wie die Schwarzen damals behandelt wurden, es hier zu lesen, an dem Beispiel desjenigen der für den Brand verantwortlich sein soll, und der sehr große Schmerzen nach der Strafe hat, ist schon was anderes. Es geht unter die Haut, zumal ich mich frage, ob seine Schuld überhaupt bewiesen ist? Aber das scheint sowieso zweitrangig, man muss sie züchtigen, schrecklich.
Der Erzähler bleibt mir fremd, ich kann momentan nicht sagen, dass ich in der Geschichte aufgehe.