Wie seid ihr in den Roman gestartet? Welche Eindrücke habt ihr von den Protagonisten? Was fällt euch auf?
Ja, das hat es bestimmt. Wir lesen hier keinen Roman im herkömmlichen Sinne. Schon die erste Sitzung zwischen Dr. Cohen und Alicia macht dies deutlich. Das Gespräch können wir auch nicht mit unseren herkömmlichen Maßstäben messen. "ihre herablassende Art, ihre blöden Bemerkungen" nerven, ist eine sicherlich verständliche Kritik. Nerven sie wirklich? Für mich: Nein. Das Frage/ Antwortspiel zeigt besonders bei Alicia eine absolut andere Welt. Es ist schwierig, sich darauf einzulassen, aber es gleicht einem Abenteuer, in eine anders Spähre einzutauchen. Wir werden mit Themen konfrontiert, die für uns nicht dem Alltag entsprechen. Zum Beispiel hat Alicia Italien verlassen, weil sie "den Stecker" für ihren im Koma liegenden Bruder nicht ziehen wollte. (S. 9) Wie würde jemand von uns darauf reagieren? Ein weiteres Thema, das Hauptthema, ist Mathematik und Musik. "Wir wissen nur, was wir wissen müssen. Kein evolutionärer Mechanismus befähigt uns, Phänomen zu erkenn, die für unser Überleben unerheblich sind. Über manche Dinge wissen wir nichts, und darum wissen wir nicht, dass es sie gibt. Glauben wir. " (S. 37) Puh, da ist viel zum Nachdenken.nehme aber an, dass es eine Bedeutung für das Buch hat.
Das wird sich für mich erst noch zeigen. Bislang erscheint mir diese andere Welt definitiv auch ganz klar und deutlich. Und bislang bin ich noch unentschlossen, ob ich das mag und spannend finde ab und zu ist es interessant, vorallem auch dann, wenn man etwas über die Person/en erfährt (z. Bsp in Bezug auf den Bruder). Manchmal ist es aber auch unglaublich theoretisch. Da raucht einem geradezu der Kopf...Das Frage/ Antwortspiel zeigt besonders bei Alicia eine absolut andere Welt. Es ist schwierig, sich darauf einzulassen, aber es gleicht einem Abenteuer, in eine anders Spähre einzutauchen.
Alicias Bruder, der im Koma liegt, geht ihr zu nah. Den klammert sie zunächst aus.Im Falle von Rosemary hatte die Operation katastrophale Folgen.[3] Die vom Vater erhoffte Verbesserung blieb aus; stattdessen verschlechterte sich ihr Zustand nach der Operation so sehr, dass sie nur noch kindlich vor sich hinbrabbeln konnte, inkontinent wurde und teilweise auf einen Rollstuhl angewiesen war. Joseph Kennedy, der sich seiner nun schwerbehinderten Tochter schämte, ließ sie in die St.-Coletta-Heilanstalt in Wisconsin einliefern, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Er besuchte sie nie und geriet in Rage, wenn man ihn auf sie ansprach. (Quelle Wikipedia)
Das Herablassende empfinde ich noch gar nicht so. Alicia sagt, was sie denkt. Sie hält sich nicht an Konventionen, mag die Floskelei des Doktors ("Ich verstehe") nicht. Sie drückt sich möglichst klar aus, schreckt auch vor unangenehmen Wahrheiten nicht zurück. Komisch, ich höre einen anderen, eher sachlichen, manchmal leicht humorvollen/ ironischen Ton.Mich nervt sie ja einigermaßen, muss ich zugeben ihre herablassende Art, ihre blöden Bemerkungen... Naja, nicht so meins.
Dem kann ich mich nur anschließen. Bei der Nennung des Ortes habe ich mir nichts gedacht. Gar nichts.Danke @petraellen für die Recherche, ich wäre auf sowas gar nicht gekommen, nehme aber an, dass es eine Bedeutung für das Buch hat.
Ach, wenn es zu mathematisch wird, schalte ich ab. Wichtig ist nur, dass es diese ganzen IQ-Tests, Theoreme und Theorien wirklich gibt. Sie spricht über Dinge, von denen sie etwas versteht.Manchmal ist es aber auch unglaublich theoretisch.
Hmm... Ich fand's teils schon etwas respektlos. Andererseits wird hochbegabten Menschen sehr häufig auch mangelnde soziale Kompetenz attestiert. Vielleicht hat es ein wenig damit zu tun. Sie lebt in einer anderen Welt und teilweise habe ich das Gefühl, dass es für sie schwer ist zu ertragen, wenn ihr Gegenüber ihr intellektuell nicht das Wasser reichen kann. Obwohl sie sich andererseits auch hin und wieder Mühe gibt, es nicht so zu zeigen. Dennoch... Gerade das zeigt ihre gefühlte Überlegenheit nochmals deutlicher. Ich finde es gut, dass Dr Cohen bei alledem so ruhig bleibt und besonnen. Aber dafür ist er auch ArztKomisch, ich höre einen anderen, eher sachlichen, manchmal leicht humorvollen/ ironischen Ton.
Teilweise habe ich das Gefühl, dass er ihr nicht das Wasser reichen kann. Sie umschifft alles was ihr nicht passt, er bekommt nur das , was sie bereit ist zu geben. Aber er wird sicher noch einen Weg finden sie zu knacken, denn seine Kollegen sind ja bereits an ihr gescheitert, zumindest hoffe ich das um der Handlung WillenIch finde es gut, dass Dr Cohen bei alledem so ruhig bleibt und besonnen. Aber dafür ist er auch Arzt
Dr. Cohens Aufgabe ist es sich mit Verhalten, Denken und Fühlen auseinander zusetzen. Er versucht zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen oder ggf. zu ändern. Er nimmt die Haltung des Aussenstehenden ein, der in das Innere seines Patienten/Gegenübers schaut. Seine Perspektive die medizinische Sicht. Warum sollte er scheitern?denn seine Kollegen sind ja bereits an ihr gescheitert, zumindest hoffe ich das um der Handlung Willen
Das geht mir leider auch so. Ich fühle mich bisschen "doof" bei der Lektüre Es geht mit den diversen genannten Namen schon los, die hier so ganz selbstverständlich fallen. Ich schlage ab und zu nach. Aber die ganze Zeit nebenher Wiki durcharbeiten mag ich nicht wahrscheinlich ist dann das Motto: Mut zur Lücke in der Hoffnung, dass es nichts zur Sache tut.Ich habe ein wenig das Problem mit dem Buch, dass ich ("gefühlt") auf jeder Seite denke, mir entgeht etwas wegen einer Bildungslücke meinerseits.
So geht es mir zweifellos auch und ich befürchte, damit werden wir leben müssen. McCarthy hat hier mit Sicherheit ein beeindruckendes Alterswerk geschrieben, das sich nur für Menschen komplett erschließen kann, die enge Bezüge zur Naturwissenschaft und Philosophie haben.ich fühle mich irgendwie zu blöd.
Sie war jahrelang als hochdotierte Mathematikerin tätig, wo sie all die berühmten Leute kennengelernt hat. Zur Philosophie hat sie vielleicht auch durch ihre Todessehnsucht gefunden. Antrainiert wirkt das auf mich nicht.Das Thema Hochbegabung geht ja oft wirklich mit psychischen Problemen einher, allerdings könnte sie sich auch alles angelesen und antrainiert haben.
Das ist gut so! Er ist Mediziner mit Fachgebiet und wird partiell ebenso "blöd" sein wie wirTeilweise habe ich das Gefühl, dass er ihr nicht das Wasser reichen kann
Wenn seine Kollegen, die sicher ähnliches angestrebt haben, es nicht geschafft haben, kann es sein, dass auch sein Ansatz nicht zu ihr durchdringt. Er wäre nicht der erste Arzt, der seinem Patienten nicht helfen kannWarum sollte er scheitern?
Die Debatte um Scheitern in der Psychotherapie innerhalb der Psychotherapieforschung ist noch nicht sonderlich alt.Er wäre nicht der erste Arzt, der seinem Patienten nicht helfen kann