1. Leseabschnitt: Teil Eins (Seite 11 bis 77)

nellsche

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1. September 2018
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Nur ganz kurz, bevor ich Eure Kommentare lese: ich bin gerade mit dem ersten Abschnitt fertig, tief berührt, erschüttert und ... erleichtert.
Dieser letzte Satz „Freunde, ihr seid frei. Wir sind die rote Armee.“ hat mir doch tatsächlich Tränen der Erleichterung in die Augen getrieben…
So ging es mir auch.....endlich Hoffnung und ein Lichtblick.
 
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nellsche

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1. September 2018
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Genau, außerdem dürfte es wenig Neues geben, da man ja das meiste doch schon weiß. Zumindest was die grundlegenden Fakten betrifft. Und bei den Erlebnissn von Noah, wird der Autor sicher auch das übernommen haben, was dieser berichtet hat. Nein, ich erwarte nichts Neues. Ich bin einfach nur ergriffen von dem was dieser Mensch durchmachen musste. Und nicht nur er, auch Menschen wie Isy, Miklos und die anderen haben unsäglich viel Leid erlebt. Das geht mir beim lesen ständig durch den Kopf
Das stimmt. Ich brauche nicht immer alle Details, denn die Schrecken kennt man bereits... Ich finde das Leid, dass diese Menschen ertragen mussten, einfach nur furchtbar. Da maschieren sie, dann wird ein Freund erschossen (z.B. der Boxer) und sie müssen einfach weitergehen, als wenn nichts war. Unfassbar....
 

claudi-1963

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29. November 2015
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Auch mir geht es so wie einigen hier, das mir die Emotionen fehlen. Ich habe ja schon sehr viele Bücher zu diesem Thema gelesen und auch schon selbst mit Holocaust Überlebenden geredet. Doch fast immer kommen mir Tränen wenn ich diese Lebensgeschichten höre oder lesen. Bisher hat es mich bei diesem Buch noch nicht ergriffen. Vielleicht liegt es daran, das er viel ähnliches beschreibt was ich auch von anderen Büchern kenne. Oder es liegt einfach daran, weil Noah dieses Buch ja nicht selbst geschrieben hat, sondern ein Journalist. Natürlich wird er sicher die Geschichte von Noah erfahren haben, aber vielleicht hat er es einfach nicht so gut herübergebracht das es mich berührt. Ich glaube schon das man vergleicht je mehr man natürlich solche Bücher liest, doch ich muss sagen bisher haben mich fast alle Bücher und Filme zu diesem Thema berührt. Auch Noahs Geschichte ist heftig und hat durchaus seine Berechtigung erzählt zu werden.

Ich bin eh beeindruckt wenn jemand von dieser heftigen Zeit überhaupt in der Lage ist seine Erlebnisse in Worte zu fassen. Viele Überlebende können das bis heute nicht mal ihren eigenen Kindern erzählen. Vor allem finde ich es wichtig, da die Zeitzeugen immer weniger werden und wir dieses Gräuel nie vergessen dürfen.
Was mir allerdings hier wieder klar wurde, wie sehr der Zusammenhalt in den Lagern gewesen ist und vor allem wie wichtige er war fürs Überleben.

Was mich eher berührt ist dieser sinnlose Tod von dem Boxer Young Perez den sie auf dem Todesmarsch erschossen haben. Nur einfach weil er nicht dahin gehen wollte wo er hin sollte und das zudem so kurz vor der Befreiung. Doch auch diese Geschichten kenne ich schon von anderen Überlebenden.

Das einzige was mich überrascht hat, war Noahs Mut vor Mengele zu treten und um seine Leben zu kämpfen. Alle Achtung da gehört wirklich viel Mut dazu. Anderseits was hatte er zu verlieren, er war ja so oder so schon in die Gruppe berufen worden, die man töten wollte.

Natürlich konnte ich mir vieles bildhaft vorstellen, da ich selbst schon in Auschwitz und Auschwitz-Birkenau, sowie in Dachau und Bergen-Belsen war. Doch Auschwitz ist schon nochmal eine Hausnummer größer und erdrückender.

Übrigens über den Boxer Young Perez gibt es einen Film "Der Boxer von Auschwitz" und ich habe einen interessanten Film über Noah Klieger entdeckt:
 
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claudi-1963

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Josef Mengele - ein Name des Schreckens. Beiläufig eingesponnen die Anekdote, dass er als Kind in ein Wasserfass gefallen war. Soll uns das suggerieren, dass sein Hirn dabei Schaden genommen haben könnte?
Ja das könnte gut möglich sein, bei dem was er alles diesen Kindern angetan hat.
 

claudi-1963

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Eines ist mir auch noch sehr stark aufgefallen und zwar, dass gefühlt jeder zweiter Satz mit "Noah kam ... , Noah sah ..., Noah konnte ..." usw. anfängt. Auf die Dauer finde ich dies recht anstrengend. Wie geht es euch dabei?

Nein das finde ich persönlich nicht schlimm, weil es ja nicht von Noah geschrieben wurde, sondern von einem anderen Autor. Mich stört das nicht wenn er den Namen öfters erwähnt.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Nur ein Überlebender von Auschwitz kann einen anderen Überlebenden wirklich verstehen.
Würde ich jetzt nicht unbedingt nur behaupten, natürlich kann man nur so das Leid und den Schmerz verstehen. Aber ich muss sagen mich ergreift es jedes Mal wenn ich ein KZ besuche oder als ich in Yad Vashem war. Ich kann mich da sehe gut hineinversetzen. Natürlich kann den wahren Ausmaß nur jemand verstehen, der es miterlebt hat. Doch ich denke wann man offen ist für dieses Thema dann kann man auch den Schmerz der Menschen spüren.
 

claudi-1963

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Dieses Buch liest sich für mich wie ein Wikipedia Eintrag, was ok ist, wenn Sachbuch draufstehen würde. Dieses Buch kratzt allenfalls an der Oberfläche.
Also das sehe ich ehrlich gesagt nicht so. Ein Wikepedia Eintrag ist wesentlich nüchterner als das was Takis Würger uns hier berichtet.
 
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claudi-1963

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Also das sehe ich ehrlich gesagt nicht so. Ein Wikepedia Eintrag ist wesentlich nüchterner als das was Takis Würger uns hier berichtet.

Ja mag sein. Wie gesagt, ich habe vor kurzem "Die Frauen von Birkenau" gelesen, auch das war eine Überlebende. Im direkten Vergleich, ist das Buch von Takis Würger leider nur ein Sachbericht bei allem großen Respekt zu Noah.
Es stimmt schon es gibt schon unterschiedliche Bücher die einen sehr wohl mehr berühren wie bisher dieses, da muss ich dir zustimmen. Da ich ja eine ganze Sammlung dieser Bücher inzwischen habe, habe ich da auch Vergleiche und muss dir recht geben was die fehlenden Emotionen anbelangt.

Ein sehr gutes Buch ist übrigens:
Marianne Adam/Ella Salomon -- Was wird der Morgen bringen
Leider bekommt man es nur noch gebraucht, da es nicht mehr verlegt wird. Dieses Buch wurde uns nahegelegt vorher zu lesen, bevor wir nach Auschwitz fuhren. Und ich muss sagen, das hat mich total berührt diese Geschichte.
 

claudi-1963

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Genau, außerdem dürfte es wenig Neues geben, da man ja das meiste doch schon weiß. Zumindest was die grundlegenden Fakten betrifft.
Naja da sind wir vielleicht im Vorteil weil wir viel Lesen und uns sehr wahrscheinlich das Thema interessiert. Aber es gibt leider durchaus immer mehr, die über das Thema nichts wissen oder voralle nichts wissen wollen. Von daher sind solche Zeitzeugen Berichte immer wieder gut egal ob sie etwas nüchterner geschrieben wurden wie hier oder etwas mehr gefühlvoller und heftiger. Ich persönlich mag eigentlich lieber das zweite wenn es um eine solche Lebensgeschichte geht. Den da will dann schon auch das Leid noch mehr greifen können.
 

claudi-1963

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Im Gegensatz zu Thomas finde Ich, dass das Buch in den kommenden Abschnitten verliert.

Ja das hat mich jetzt auch schon gewundert, das im Grunde die KZ Zeit schon mit dem ersten Abschnitt beendet ist. Vor allem weil das Buch ja doch recht dünn ist. Da bin ich echt gespannt was er uns da noch zu erzählen hat.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich habe mir den Film gerade angeschaut. Wirklich sehr sehenswert. Danke @claudi-1963 !
Noah K. spricht sehr detailliert, er erklärt, was er erlebt hat. Er erklärt die Zusammenhänge, warum die Engländer sein Schiff angegriffen haben und vieles mehr.
Nichts von wegen traumatisiert und kurze Sätze!
Der Mann hätte selbst seine Biografie schreiben sollen. Sie wäre um Klassen besser geworden als dieses fragmentarische Buch.
Der Bericht ist toll, das Buch ist es nicht im Ansatz. Ich bin jetzt deutlich negativer als zuvor.
 
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claudi-1963

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Ich habe mir den Film gerade angeschaut. Wirklich sehr sehenswert. Danke @claudi-1963 !
Noah K. spricht sehr detailliert, er erklärt, was er erlebt hat. Er erklärt die Zusammenhänge, warum die Engländer sein Schiff angegriffen haben und vieles mehr.
Nichts von wegen traumatisiert und kurze Sätze!
Der Mann hätte selbst seine Biografie schreiben sollen. Sie wäre um Klassen besser geworden als dieses fragmentarische Buch.
Der Bericht ist toll, das Buch ist es nicht im Ansatz. Ich bin jetzt deutlich negativer als zuvor.

Ja den Eindruck habe ich auch, besonders nachdem ich jetzt weitergelesen habe und die Geschichte immer mehr abflacht.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Naja da sind wir vielleicht im Vorteil weil wir viel Lesen und uns sehr wahrscheinlich das Thema interessiert. Aber es gibt leider durchaus immer mehr, die über das Thema nichts wissen oder voralle nichts wissen wollen. Von daher sind solche Zeitzeugen Berichte immer wieder gut egal ob sie etwas nüchterner geschrieben wurden wie hier oder etwas mehr gefühlvoller und heftiger. Ich persönlich mag eigentlich lieber das zweite wenn es um eine solche Lebensgeschichte geht. Den da will dann schon auch das Leid noch mehr greifen können.
Das es wichtig ist die Menschen darauf immer wieder hinzuweisen, nicht zu vergessen, stimme ich dir völlig zu.
Allerdings denke ich, dass wirklich(fast) jeder de Eckdaten kennt. In der Schule wird dieses Thema jedenfalls ausgiebig durchgenommen. Nicht nur im Geschichtsuntericht. Auch im Religions und Deutschunterricht mussten unsere drei mehrere Bücher zu diesem Thema lesen. Da muss man schon sehr reistent sein, wenn man über die Judenverfolgung nichts weiß:mad:
 

claudi-1963

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Das es wichtig ist die Menschen darauf immer wieder hinzuweisen, nicht zu vergessen, stimme ich dir völlig zu.
Allerdings denke ich, dass wirklich(fast) jeder de Eckdaten kennt. In der Schule wird dieses Thema jedenfalls ausgiebig durchgenommen. Nicht nur im Geschichtsuntericht. Auch im Religions und Deutschunterricht mussten unsere drei mehrere Bücher zu diesem Thema lesen. Da muss man schon sehr reistent sein, wenn man über die Judenverfolgung nichts weiß.:mad:
Also ich muss sagen Bücher die im Unterricht gelesen werden, müssen ja meist unter Druck gelesen werden. Sorry, aber ich glaube das da nur bei wenigen, die wirklich interessiert sind, was haften bleibt. Natürlich wissen viele was beim Holocaust passiert ist, doch ich denke das ein besuch eines Konzentrationslager mehr bringen würde als ein Buch zu lesen. Da muss ich nur an meinen Jüngsten denken, der sehr ungern gelesen hat.
Für ihn war eine Jugendreise nach Israel durch unsere Gemeinde viel interessanter und besser. Da konnte er in Jerusalem die Gedenkstätte Yad Vashem besuchen die sehr beeindruckend ist. Aber vor allem hatten sie eine Begegnung mit Überlebenden die in einem Altenheim lesen und das hat meine beiden Söhne wirklich erschüttert und beeindruckt. So was bleibt dann doch eher hängen. Klar kann nicht jeder mit solchen Zeitzeugen reden, doch ein KZ Besuch würde für mich einfach zur Pflicht an Schulen gehören. So wie es in Israel Pflicht ist einmal in der Schule und beim Militär Yad Vashem zu besuchen.