1. Leseabschnitt: Teil EINS - Beginn bis Seite 48

Naibenak

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2. August 2021
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Mir gefällt's ausgesprochen gut! Kann zwar nocht nicht sehen, wo Barnes mit diesem aufsatzartigen Roman hin will, aber das macht nix. Hier ist es einmal mehr der Weg, der das Ziel ist ;) ich finde den Erzählstil äußerst fesselnd. Man braucht aber auch vollste Konzentration. Und googeln muss ich auch hin und wieder. Aber es ist faszinierend und bereichernd bisher. Viel Philosophie, Denkansätze. Wie gern wäre ich mit in dieser Diskussionsrunde mit EF gewesen :D

Wenn nicht gerade Elizabeth Finch doziert, dann erfahren wir aber auch durchaus einiges über den Erzähler. Bisher recht wenig. Es fügt sich immer sehr gut ein und ich nehme es kaum als Gedankensprung wahr. Alles ist im guten, fesselnden Erzählfluss.

Also mir gefällt dieser- mein erster- Julian Barnes bisher wirklich gut!
 

Naibenak

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2. August 2021
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Na King, wir sind wohl die beiden einzigen, die schon gelesen haben ;)

Ich mag jetzt noch nicht weiterlesen, sonst bring ich später alles durcheinander :D

Möchte an dieser Stelle noch erwähnen, dass ich die Beschreibung von Elizabeth Finch sehr gelungen und bildhaft finde. Schon jetzt hinterlässt sie einen bleibenden Eindruck. Sie scheint zu dieser (seltenen) Spezies Lehrer*in zu gehören, die für ihren Beruf brennt /lebt und dadurch immer die ungeteilte Aufmerksamkeit der Schüler*innen/Student*innen bekommt.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Na King, wir sind wohl die beiden einzigen, die schon gelesen haben ;)

Ich mag jetzt noch nicht weiterlesen, sonst bring ich später alles durcheinander :D

Möchte an dieser Stelle noch erwähnen, dass ich die Beschreibung von Elizabeth Finch sehr gelungen und bildhaft finde. Schon jetzt hinterlässt sie einen bleibenden Eindruck. Sie scheint zu dieser (seltenen) Spezies Lehrer*in zu gehören, die für ihren Beruf brennt /lebt und dadurch immer die ungeteilte Aufmerksamkeit der Schüler*innen/Student*innen bekommt.
Stimme dir zu, was Elizabeth angeht; so eine Lehrerin hätte ich auch gerne gehabt :cool:. Ich kann auch erst am Montag weiterlesen, da ich mein Buch dummerweise auf Arbeit liegen habe und ich heute wegen krankem Pubertier zu Hause bin ;) . So kann es gehen ha ha ha :cool:.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Es gibt keinen Grund sich auszubremsen. Ich bin auch da;)

Dass Barnes keine Lektüre zum Durchmarschieren wird, habe ich mir schon gedacht. Mir gefällt das Setting. Wird das eine Art Campusroman? Was ist das für ein Seminar, in das man noch mit Mitte 30 gehen kann? Die Teilnehmer scheinen ja recht unterschiedlich (zwischen Ende Zwanzig und Anfang Vierzig), werden aber gut gezeichnet.
Elizabeth steht im Mittelpunkt. Das scheint hier eine liebevolle Hommage zu werden. Ein wenig verschroben kommt EF mir vor. Sätze wie "In aller Regel sollte man sich auch vor dem hüten, wonach die meisten Menschen streben." 19 oder "Das einzige auf Erden, was klar ist und außer jedem Zweifel steht, ist das Unglück." 23 zeugen davon.
Spannend finde ich die Reaktionen vom Provokateur Geoff und der labilen Linda. Sie bringen Farbe ins Buch und eine gewisse Leichtigkeit als Kontrast zu den großen Fragen.

Der Epiktet-Text auf S. 32 hat eine wichtige zentrale Aussage: Beschäftige dich nur mit Dingen, auf die du auch Einfluss hast und respektiere fremde Grenzen.

Man kann EF als weise betrachten. Ich folge ihren Gedankengängen gern, man kann sie (bislang) gut nachvollziehen. Sie deckt die Bedeutung hinter der Oberfläche auf. Schade, dass ich mit den genannten Autoren wenig anfangen kann.

"Es gehört zum Wesen einer Nation, dass sie ihre Geschichte missversteht." 47/48 Auch ein Satz zum Nachdenken.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Hmmm, :think.
Witzig, ja! (Casual versus Causal sex S. 36) Auch die Personenbeschreibungen sind so "stellvertretend" typgerecht (siehe Linda), fast schon ein wenig klischeehaft, aber ohne Schublade.

Ich war so versunken in die Person Elizabeth, mit ihrer Handtasche auf dem Pult und der gleichen Wörterbox für Gespräche und Geschriebenes, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie sie schon mittendrin beim Dozieren war. - Nanu? Wer erzählt denn da?

Schaler Beigeschmack, als ich merkte, dass es (mehrfach) verheirateter Mann ist, der die Lichtgestalt vorn am Pult vielleicht ein wenig verklärt. Das Objekt der Begierde wird erhöht, von sich selbst gibt er nur Bruchstücke preis. Hat ein bißchen was von "Ich bin auch nur Mensch und hatte keine Absichten".

Aber die Themen die Elizabeth in ihrem kulturgeschichtlichen Seminar anspricht, sind interessant. Selbstverständlichkeiten werden auf links gekrempelt, das regt an. Das Hauptthema scheint die christliche Religion zu sein, für sie als Jüdin schon bemerkenswert, aber eine Gratwanderung, wenn nur gebasht wird... aber soweit sind wir ja noch nicht. Wer weiß, was noch kommt.

Es liest sich nicht einfach, dafür aber herausfordernd.
 

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Mir gefällt's ausgesprochen gut! Kann zwar nocht nicht sehen, wo Barnes mit diesem aufsatzartigen Roman hin will, aber das macht nix.
Geht mir auch so. Finde es sehr unterhaltsam, dabei aber nicht banal. Die Seminarteilnehmer sind gut gezeichnet. Und natürlich Finch selber. Ich könnte sie mir auch gut als Juradozentin in irgendeinem Hollywood-Blockbuster vorstellen :cool:
 

Literaturhexle

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Kann ihre Aussage so erklärt werden? Was meint ihr?
Zumindest kam mir das (wie Geoff) auch gleich in den Sinn. Es fiel EF zudem schwer, die Fassung zu wahren. Wenn sie mehrere Verwandte durch Hitler verloren hat, ist es zumindest naheliegend, dass diese dem Rassenwahn zum Opfer gefallen sind.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
so eine Lehrerin hätte ich auch gerne gehab
Hättest du denn auch kapiert, was sie sagt, Kingle?
Ich bin jetzt durch, es wer schwer, dieses Buch einzuteilen.
EF ist anders als die anderen Professoren. Immerhin.
Ihr Seminiar ist entweder hochphilosophisch oder sehr dumm.
Die verhandelten Fragen interessieren mich nicht die Bohne, was die Theorien übers Christentum angeht, finde ich sie überdies falsch. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Sehr theoetisch. Dabei hat sie doch ein eigtl interessantes Fach "Kultur und Zivilisation", es wird aber Philosophie gelehrt, me thinks.
Was der Autor mir mitteilen möchte, weiß ich nicht. Dass sein Protagonist fasziniert ist von seiner Professorin? Geschenkt. Dass er zwei Ehen in den Sand setzte? Geschenkt.
Ja, es hört sich gut an, aber ich suche noch nach dem Inhalt.
Ich kann pseudointellektuelles Geschwätz nicht leiden.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Elizabeth Finch ist schon eine sehr faszinierende Persönlichkeit, wobei wir sie aus dem bewundernden Blick des Ich- Erzählers präsentiert bekommen.
Ihre Unterrichtsmethoden sind unkonventionell, so angelegt, dass die Studierenden zum Selbst- Denken angeregt werden sollen.
Ihre Ausführungen zu den Begriffen Mono…. kann ich nicht nur zustimmen. Bei Monogamie stimmt ihr Neil sicher zu, Aber kann das Elizabeth überhaupt beurteilen. Über ihr Privatleben erfährt man nichts.

Welche Vorteile die riesige Götterwelt gegenüber dem christlichen Monotheismus haben soll, sehe ich nicht. Das lichterfüllte und freudvolle Leben im antiken Griechenland oder in Rom galt doch nur für eine kleine privilegierte Schicht.
Barnes als Atheist oder ist er Agnostiker? kann hier doch kein Loblied anstimmen wollen auf diese Viele- Götter- Welt.
Da gefiel mir sein Statement im großartigen Essay über das Sterben und den Tod „ Nichts was man fürchten müsste“ . Dort schrieb er: „Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn.“
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Der Epiktet-Text auf S. 32 hat eine wichtige zentrale Aussage: Beschäftige dich nur mit Dingen, auf die du auch Einfluss hast und respektiere fremde Grenzen.
Der Text gefällt mir und er ist sicher wesentlich für das gesamte Buch.

Beeindruckt und überzeugt hat mich Elizabeth Finchs Auslassungen zur Geschichte. Wir sehen sie gern als eine Art Darwinismus. Aber tatsächlich waren und sind nicht die die Sieger, die am besten auf veränderte Realitäten reagieren ( dann wären wir heute schon weiter ), sondern die mit den besseren Waffen und der Skrupellosigkeit, sie auch einzusetzen. „ …Ideen können sich selten durchsetzen, wenn nicht die Mündung eines Gewehrs dahintersteht.“
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Schaler Beigeschmack, als ich merkte, dass es (mehrfach) verheirateter Mann ist, der die Lichtgestalt vorn am Pult vielleicht ein wenig verklärt. Das Objekt der Begierde wird erhöht,
Aber so was von!

Aber die Themen die Elizabeth in ihrem kulturgeschichtlichen Seminar anspricht, sind interessant.
Kein bisschen. Sinnloses Wortgeklaube.

Ich könnte sie mir auch gut als Juradozentin
Annalise? Hat mir wesentlich besser gefallen als Figur.
Annalise Keating in How to get away with murder.
 
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