1. Leseabschnitt: Teil 1, Kapitel 1 und 2 (Beginn bis Seite 82)

alasca

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13. Juni 2022
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Wie so oft hat die Geschichte nichts (oder noch nichts) mit dem Klappentext zu tun - keine der dort erwähnten Personen tritt bislang auf. Ich vermute, es handelt sich hier um die Vorgeschichte.

Eine ostafrikanische Stadt im heutigen Kenia aus zwei Perspektiven: Der Dakanwallah Hassanali und der britische Beamte Frederick. Die beiden (wie ich vermute wichtigsten) Figuren Rehana und Martin kommen nur als Nebenfiguren aus der Sicht der Hauptfiguren vor.

Ich mochte die Beschreibung des Alltagslebens in Hassanalis Haushalt und wie dieser in das städtische Leben eingebunden ist. Alle Charaktere sind sehr lebendig, bis in die Nebenfiguren.

Sympathisch der schüchterne und ängstliche Hassanali, erschreckend rassistisch und misogyn Frederick, der auch edle und kultivierte Verhaltensweisen der Einheimischen auf den Einfluss von Europäern zurückführt (S. 58, Dr. Livingstones Begräbnis). Fredericks Verhalten in Hassanalis Haus eine einzige Schande, man muss sich fremdschämen.

Die (unterstellte) Arbeitsscheu der Einheimischen mit der Erfahrung der Sklaverei zu verknüpfen fand ich zumindest eine interessante Interpretation. Aber es fehlt jegliches Verständnis für die Kultur der Indigenen.

Nebenbei bekommen wir einen Abriss der Historie der Gegend. Ich fand die Beschreibung der Geografie durchweg ziemlich verwirrend; liegt die Stadt nun am Meer oder nördlich von Mombasa (was sie aus meiner Sicht im Inland verorten würde)? Und dass der Ausflug in die alte Heimat der Familie nach Sansibar führt, muss man sich denken, es wird nie explizit gesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Federfee

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13. Januar 2023
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Gegensätzlicher könnten zwei Menschen nicht sein: der kleine indischstämmige, ängstliche schüchterne Ladenbesitzer Hassanali und der arrogante vorurteilsbeladene britische Kolonialbeamte Frederick.

Hassanali und seine Familie werden genau beschrieben und charakterisiert, wobei es mir gerne etwas mehr 'show' statt 'tell' hätte sein dürfen. Ich schließe als mündiger Leser immer gerne selbst von den Handlungen und Äußerungen eines Menschen auf das Darunterliegende. Das ist im Kapitel Frederick besser gelungen. Der ist ein unglaublicher arroganter britischer Widerling, der in verächtlicher Weise über die Einheimischen redet: 'steinzeitliche Landstreicher' (47), 'wandernde Bande von Faulenzern' (57).

Mir hat gefallen, das Spannung durch einen geheimnisvollen Fremden aufgebaut wird, der verletzt? krank? von Hassanali gefunden wird und sich später als eine Art europäischer Orientalist herausstellt. Was ist wohl mit ihm los? Das frage ich mich auch bei Hassanalis Schwester Rehana, die zynisch und zornig daherkommt, weil sie unter irgendeinem Kummer leidet. Da darf der Leser nun allerlei Vermutungen anstellen. Wer ist Aziz?

Was mich ein wenig nervt, sind die vielen Wörter in anderen Sprachen, die ich zwar im Glossar hinten nachschlagen kann, was aber den Lesefluss stört, wenn man das auf jeder Seite zwei-/dreimal tun muss. Das Interessante daran ist allerdings das Sprachgemisch aus Arabisch, Swahili, Hindi, was Rückschlüsse auf die Bevölkerungszusammensetzung zulässt.​

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht und was ich alles über die Kolonialzeit in Ostafrika und Sansibar erfahren werde.
 

Federfee

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13. Januar 2023
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Wie so oft hat die Geschichte nichts (oder noch nichts) mit dem Klappentext zu tun - keine der dort erwähnten Personen tritt bislang auf. Ich vermute, es handelt sich hier um die Vorgeschichte.
Ich habe mich auch gewundert, aber wir werden es sicher erfahren.
Fredericks Verhalten in Hassanalis Haus eine einzige Schande, man muss sich fremdschämen.
Das fand ich auch unglaublich, vor allem wo Hassanali sich vorbildlich hilfsbereit und mitleidig gezeigt hat und auch noch die Helfer mit Trinkgeld versorgen musste.
Aber es fehlt jegliches Verständnis für die Kultur der Indigenen.
Klar, da geht es nur um Ausbeutung der übelsten Art. Heutzutage geht das subtiler vor sich ... :think
Nebenbei bekommen wir einen Abriss der Historie der Gegend. Ich fand die Beschreibung der Geografie durchweg ziemlich verwirrend; liegt die Stadt nun am Meer oder nördlich von Mombasa (was sie aus meiner Sicht im Inland verorten würde)? Und dass der Ausflug in die alte Heimat der Familie nach Sansibar führt, muss man sich denken, es wird nie explizit gesagt.
Das fand ich auch ein bisschen unverständlich und auch mir ist immer noch nicht klar, wo genau wir uns befinden (Ostafrika: Mombasa; Sansibar). Vielleicht wird das später klarer.
 

alasca

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13. Juni 2022
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Was mich ein wenig nervt, sind die vielen Wörter in anderen Sprachen, die ich zwar im Glossar hinten nachschlagen kann, was aber den Lesefluss stört, wenn man das auf jeder Seite zwei-/dreimal tun muss.​
Ja, das hat mich auch genervt. Zumal manche Wörter gar nicht im Glossar aufscheinen - zum Beispiel der Name von Fredericks Araberhengst; später ergibt sich, dass "Manjoon" Verrückter heißt. Das hätte ich aber gern sofort gewusst.
Das Interessante daran ist allerdings das Sprachgemisch aus Arabisch, Swahili, Hindi, was Rückschlüsse auf die Bevölkerungszusammensetzung zulässt.​
Und ein recht harmonisches Nebeneinander gab es auch - zwar mit gegenseitigen Vorurteilen, aber insgesamt doch friedlich.
 

Eulenhaus

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13. Juni 2022
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Ich höre den Roman, habe kein Glossar und muss die (zu) vielen einheimischen Begriffe aus dem Kontext erschließen.

Ich verorte die Geschichte im Wesentlichen an der ostafrikanischen Küste im heutigen Tansania, mit dem halbautonomen Sansibar, und Kenia.
Im 1. Teil beschreibt ein auktorialer Erzähler das Leben des indischstämmigen Hassanali und seiner Familie. Er lebt in einer von seiner Tante arrangierten, aber glücklichen Ehe. Die hübsche, selbstbewusste etwas überhebliche Schwester Rehana lebt mit im Haushalt.
In der Nähe seines Hauses bricht der britische Orientalist Pearce zusammen. Europäer waren um die Jahrhundertwende eine Besonderheit. Sie wurden in der Regel mit Respekt behandelt, weil sie als Kolonialherren alle Widerstände brutal bekämpften.
Zur Untersuchung des Fremden werden eine Heilerin und Beinbrecher geholt. Den großen, gefürchteten Beinbrecher beschreibt Gurnah mit einem Kopf wie eine Kanonenkugel und erheblich vorstehendem Bauch wie eine Witzfigur. Seine Schimpftiraden sind hörenswert. Hassanali bekommt den Rat, den Fremden zu den hohen Leuten, Regierungsbeamten und Arabern zu bringen.
Der Autor beschreibt Ostafrika als mutiethnische, und multireligiöse Gesellschaft mit den entsprechenden Problemen, die oben schon dargelegt wurden.



Der Autor beschreibt Ostafrika als multiethnische
 

Lesehorizont

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29. März 2022
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Mainz
Es hat ein wenig gedauert, doch inzwischen habe ich gut in die Geschichte hineingefunden. Ich mag Gurnahs Erzählstil.
Wir lernen zunächst Hassanili und dessen Familie kennen. Sie leben in recht bescheidenen Verhältnissen. Seine Frau scheint daher auch wenig begeistert, als Hassanili einen kranken Fremden heimbringt. Doch er selbst fühlt sich verpflichtet zu helfen und lässt eine bekannte Heilerin sowie den sog. Beinbruch schicken.
Über den europäischen Orientalisten Pearce erfahren wir erst später etwas mehr.
Zunächst schafft der Autor den Kontext für das Geschehen. Hier werden Lolonialerfahrungen sowie Reaktionen darauf beschrieben, die bis in die Gegenwart reichen. Ich freue mich darauf mehr darüber zu erfahren.
Noch sind wir wohl noch nicht beim Kern der Geschichte angekommen. Ich bin gespannt, in welcher Weise die Liebe, von der zu erzählen sein wird, von der Verquickung in Kolonialgeschichte beeinträchtigt wird und freue mich, weiter zu lesen.
 

Lesehorizont

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29. März 2022
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Mainz
Die (unterstellte) Arbeitsscheu der Einheimischen mit der Erfahrung der Sklaverei zu verknüpfen fand ich zumindest eine interessante Interpretation. Aber es fehlt jegliches Verständnis für die Kultur der Indigenen.
Ich nehme an, dass dieser Aspekt noch an Bedeutung gewinnen wird.
Mir hat gefallen, das Spannung durch einen geheimnisvollen Fremden aufgebaut wird, der verletzt? krank? von Hassanali gefunden wird und sich später als eine Art europäischer Orientalist herausstellt. Was ist wohl mit ihm los?
Ganz genau wissen wir es noch nicht. Aber er hat wohl den Unmut der Einheimischen bzgl. der kolonialen Vergangenheit zu spürebn bekommen.
Was mich ein wenig nervt, sind die vielen Wörter in anderen Sprachen, die ich zwar im Glossar hinten nachschlagen kann, was aber den Lesefluss stört, wenn man das auf jeder Seite zwei-/dreimal tun muss.
Ich habe das gar nicht als so viel empfunden und versuche in der Regel, vieles über den Kontext zu erschließen. Gestört haben mich die fremdsprachigen Wörter nicht, ich finde vielmehr, dass der Text dadurch authentischer wirkt.
Klar, da geht es nur um Ausbeutung der übelsten Art. Heutzutage geht das subtiler vor sich ... :think
Subtiler, mag sein. Aber das macht die Ausbeutung vielleicht sogar schlimmer.
Der Autor beschreibt Ostafrika als mutiethnische, und multireligiöse Gesellschaft mit den entsprechenden Problemen, die oben schon dargelegt wurden.
Das finde ich soweit gut gelungen. Wie schon in "Nachleben" habe ich das Gefühl, durch die Lektüre Einiges lernen zu können :)
 

Eulenhaus

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13. Juni 2022
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Frederic macht mit seinem Reitknecht wöchentliche Ausflüge zu den Plantagen und deren Verwalter, der einzige weitere europäische Kontakt.
Als er vom verletzten Fremden erfährt, macht er sich mit dem Wakil auf den Weg in die dreckige, lärmende Stadt der Einheimischen, welche Überheblichkeit seinerseits. Hier wird er respektvoll behandelt, weil die Indigenen aus schlechter Erfahrung die britische Oberhoheit nicht infrage stellen. Hassanali wird unter Gewaltandrohung unterstellt, Pearce bestohlen zu haben. Er wird in Fredericks Haus gebracht. Pearce war Teilnehmer einer Jagdexpedition. Das Töten wurde ihm zuwider und er begab sich mit Führern auf den Weg an die Ostküste. Diese berauben ihn.
Mit Frederick führt er geistvolle Gespräche über Literatur, u.a. über den französischen Dichter Rimbaud, Rambo, der auch Abenteurer, Geschäftsmann, Waffen- und Sklavenhändler war.
Gurnah bringt in einem Gespräch Fredericks mit dem Verwalter die rassistische und menschenverachtende Einstellung der Kolonialherren deutlich zum Ausdruck.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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So, endlich…
Den ersten Abschnitt habe ich geschafft.
Gurnah holt weit aus, geht zurück in die Vergangenheit. Damals wurde ein Weißer in der Stadt aufgefunden. „ Wie eine Gestalt aus einem Mythos“ taucht er auf und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Doch zuerst wird der Leser bekannt gemacht mit Hassanali, einem kleinen, ängstlichen Krämer. Er ist es, der den Weißen findet.
Mit viel Liebe zum Detail beschreibt Gurnah diese Figur und sein gesamtes Umfeld. So bekommt man als Leser ein lebendiges Bild vom Leben Ende des 19. Jahrhunderts in einer Kkeinstadt auf Sansibar.
Auch die Kolonisatoren werden vorgestellt.
Der mysteriöse Weiße heißt Pearce, ist ein Forscher, der von seinen Begleitern ausgeraubt und in der Wüste zurückgelassen worden war.

Mir gefällt bisher sehr gut, was ich lese.
Die Verhältnisse im Ort sind interessant und die Figuren sehr lebendig.
Ich bin gespannt, ob und wenn ja welche Rollen die beiden Frauen spielen werden, Malika, die Ehefrau und Rehana, die Schwester.
Für Pearce spricht, dass er die Jagdexpedition grauslig fand. Mich hat auch schockiert, wie hier so viele Tiere sinnlos umgebracht wurden.
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Vieles habt ihr bereits genannt, das ich nicht mehr wiederholen möchte.
Ich mag Gurnahs Art zu schreiben. Das Getümmel in der Altstadt, Hassanalis Laden mit seinen Kunden, das Haus und den Hof der Familie mit den Kochstellen, kann ich mir sehr gut vorstellen; ebenso die Heilerin und Beinbrecher. Interessant, wie sich einer der älteren Männer und Hassanali fast darum "streiten", wer sich um den schwer verletzten Europäer kümmern darf. Es scheint eine Ehrensache zu sein, die aber für den wenig betuchten Hassanali zugleich eine Bürde ist. Auch macht er sich Gedanken, wie der Fremde denn unter den beengten Wohnverhältnissen zu beherbergen sei und zugleich sorgt er sich, dass er eventuell seine Frau und Rehanna (ist es seine Schwester?) In Gefahr bringen könnte. Herrlich fand ich, wie ihn seine Frau dafür neckt.
Die Orientierung, wo und in welchem Jahr (Ende 19. Jhd.???) wir uns befinden, habe ich auch nicht.
Ich lese sehr gerne weiter ...
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Wie so oft hat die Geschichte nichts (oder noch nichts) mit dem Klappentext zu tun - keine der dort erwähnten Personen tritt bislang auf. Ich vermute, es handelt sich hier um die Vorgeschichte
Das kannte ich schon von anderen Romanen Gurnahs. Hat mich dieses Mal deshalb nicht irritier.
Ich mochte die Beschreibung des Alltagslebens in Hassanalis Haushalt und wie dieser in das städtische Leben eingebunden ist. Alle Charaktere sind sehr lebendig, bis in die Nebenfiguren.
Ging mir genauso.
Fredericks Verhalten in Hassanalis Haus eine einzige Schande, man muss sich fremdschämen.
Ja, aber bestimmt sehr authentisch.
Aber es fehlt jegliches Verständnis für die Kultur der Indigenen.
Nicht nur das. Man sprach ihnen jegliche Kultur ab.
ostafrikanische Stadt im heutigen Kenia
Stimmt. Sansibar kommt später vor.
Das frage ich mich auch bei Hassanalis Schwester Rehana, die zynisch und zornig daherkommt, weil sie unter irgendeinem Kummer leidet. Da darf der Leser nun allerlei Vermutungen anstellen.
Auf sie wird man gleich neugierig. Was hat sie so zornig gemacht? Sie ist unverheiratet und sicher nicht mehr ganz jung. Da darf man gespannt sein.
sind die vielen Wörter in anderen Sprachen,
wobei sich einige aus dem Kontext erschließen bzw. gleich darauf erklärt werden
welche Überheblichkeit seinerseits
Und welche Überraschung, als er auf den ordentlichen Platz trifft, auf dem sich Hassanalis Krämerladen befindet.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Ich hätte den Klappentext nicht lesen dürfen, dann hätten mich diese beiden Kapitel nicht so völlig irritiert. Da ich Hassanali nach Sansibar verfrachtet habe, bin ich Martins Reise mit dem Finger auf der Landkarte nochmal nachgefahren und kurz hinter Mombasa ins Wasser gefallen. (Martin ist aber auch auf der Arabischen Halbinsel gestartet, das passte das mit Abessinien auch nicht so ganz.)

Außerdem bin ich von den sehr unterschiedlichen Tempi der zwei Kapitel überrascht. Hassanali hat Zeit und Ruhe uns sein Haus, sein Geschäft und seine Passion (Ruf zum Gebet in der Moschee) vorzustellen und auch noch ein paar sehr liebevolle Worte zu seiner Frau und Schwester und andere Verwandte angedeihen zu lassen...

... während Frederik in Nullkommanix seinen Landsmann peppelt und dieser seine atem-, flora- und fauna-beraubende Reisegeschichten zum Besten gibt.

Unterschiedlicher könnten die zwei Welten nicht sein und ich bin gespannt, wie der Bogen in die 1950er Jahre gespannt wird und die drei Geschwister ihren Auftritt haben werden.

(Sollte ich mir jetzt das Klappentextlesen abgewöhnen?)
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Wie so oft hat die Geschichte nichts (oder noch nichts) mit dem Klappentext zu tun - keine der dort erwähnten Personen tritt bislang auf. Ich vermute, es handelt sich hier um die Vorgeschichte.

Eine Vorgeschichte die sehr viel Raum einnimmt und hoffentlich sich dieser vielen Seiten noch als würdig erweist.
Das frage ich mich auch bei Hassanalis Schwester Rehana, die zynisch und zornig daherkommt, weil sie unter irgendeinem Kummer leidet.

Ich habe die beiden Frauen in Hassanalis Haushalt überraschend feministisch empfunden.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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alasca

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13. Juni 2022
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Vielleicht :think. Da ich nie daran denke die Klappentexte zu lesen, war ich nicht irritiert. Das Lesen ohne Klappentext ist einfach unvoreingenommener.
Woher weißt du dann, ob du das Buch überhaupt lesen willst? Feuilletontexte, aber auch Rezensionen sind ja womöglich noch irreführender, meinungsstärker und beeinflussender - und spoilern manchmal sogar.
 

Irisblatt

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15. April 2022
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Woher weißt du dann, ob du das Buch überhaupt lesen willst? Feuilletontexte, aber auch Rezensionen sind ja womöglich noch irreführender, meinungsstärker und beeinflussender - und spoilern manchmal sogar.
Bevor ich ein Buch kaufe oder mich zu einer Leserunde anmelde, überfliege ich manchmal schon den Klappentext. Wichtiger ist für mich aber ein Blick direkt ins Buch, um zu sehen, ob ich den Stil mag bzw. der Anfang mein Interesse weckt. Wenn ich das Buch zu lesen anfange, habe ich die Details aus dem Klappentext aber längst vergessen und schaue da auch nicht mehr drauf. Hier bei Gurnah habe ich tatsächlich überhaupt nicht nachgeschaut, um was es geht. Ich wollte die Abtrünnigen lesen, weil mir Nachleben sehr gut gefallen hat. Ebenso war es mit "Der Keim" von Vesaas.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Aber ein Minimum an Orientierung über den Inhalt eines Buches brauche ich schon
Ehe ich ein Buch kaufe oder mich auf eine LR melde, beschäftige ich mich natürlich schon mit dem Inhalt. Meist ist ja der Klappentext der erste Zugang.
Aber danach ist er tabu und merken kann ich mir ihn bei dem vielen Bücherzeugs, das ich lese, im Einzelfall nicht, so dass ich unbefangen in die Lektüre starten kann.