1. Leseabschnitt: Seite 7 bis 80

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
5.061
49
Dann mache ich mal den Anfang. Ich habe gestern schon ein wenig reingelesen und den restlichen Abschnitt dann heute in einem Rutsch beendet. Noch weiß ich nicht so recht, was ich vom Roman halten soll. Den Anfang fand ich ein wenig mühsam. Einige Sätze kamen mir ein wenig pathetisch vor, aber dann hat sich doch ein Lesefluss eingestellt.

Interessant ist für mich die Frage, was damals in dem letzten gemeinsamen Sommer passiert ist. Ich vermute, dass wir als Leser noch länger im Unklaren gelassen werden, wieso die Frauen so lange keinen Kontakt mehr hatten. Es scheint wohl irgendwas mit diesem Sean zu tun zu haben. So zumindest mein bisheriger Eindruck. Man ist schon neugierig herauszufinden, was die vier jungen Frauen entzweit hat.

Ein wenig widersprüchlich finde ich den Roman bis jetzt aber auch. Einerseits wollen vor allem Elsa und Fanny die Freundschaft so sehr vermisst haben, andererseits melden sie sich jahrzehntelang nicht bei den anderen und machen sich auch keine Mühe, eine der anderen wiederzufinden. Das passt für mich nicht so ganz zusammen.

Darüber hinaus kann ich Typen wie Sean gar nicht leiden. Deshalb verstehe ich auch nicht ganz die Faszination, die von ihm ausgeht. Vielleicht ist Elsa aber auch einfach deutlich naiver als Marie und Fanny, die sie vor ihm warnen.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
So ganz warm geworden bin ich mit der Geschichte (noch) nicht. So eine intensive Beziehung zu Freundinnen, wie die Vier, habe ich nicht erlebt – aber es muss großartig sein. Deshalb wundert mich sehr, dass nach diesem Sommer der Kontakt so völlig abbricht, bis sich Marie und Elsa zufällig treffen.

Natürlich ist es ein Mann, der die verschworene Gemeinschaft sprengte, aber es muss etwas passiert sein, auch mit Lenica, das ist unausgesprochen mit den Erinnerungen verknüpft. Elsa erlebt wohl ihre erste große Liebe, obwohl ihr klar ist, dass Sean nicht offen zu ihr ist. Aber vielleicht übt gerade das Geheimnisvolle und Gefährliche an diesem Mann den großen Reiz auf Elsa und wohl auch auf die anderen jungen Frauen oder Mädchen aus. Wie alt waren sie wohl in diesem letzten Sommer, denn offensichtlich haben sie allein im Haus von Elsas Eltern Ferien gemacht?

Mit alten Freundschaften ist es wie mit alten Kleidern, die man lange nicht mehr an hatte, entweder sie passen noch und man fühlt sich wohl in ihnen, oder es sie passen nicht. So ähnlich wird das einmal in diesem Abschnitt gesagt. Das finde ich sehr wahr. Aber umso mehr erstaunt mich, dass keine der Frauen den Kontakt suchte, obwohl es ein Leichtes gewesen wäre.
 

Bibliomarie

Bekanntes Mitglied
10. September 2015
2.092
3.205
49
Dann mache ich mal den Anfang.

Du bist mir kurz zuvorgekommen, ich habe grade meinen Eintrag angefangen zu schreiben;)

Darüber hinaus kann ich Typen wie Sean gar nicht leiden. Deshalb verstehe ich auch nicht ganz die Faszination, die von ihm ausgeht. Vielleicht ist Elsa aber auch einfach deutlich naiver als Marie und Fanny, die sie vor ihm warnen.

Das dürfte genau die Attraktion von Sean ausgemacht haben. Wobei ich dir völlig recht gebe, auch als junge Frau hätte mich an einem Typen wie Sean nichts gereizt und ich bin ihnen auch begegnet.;)
 

Circlestones Books Blog

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2018
1.427
4.524
49
72
Wienerin auf Rügen
www.circlestonesbooks.blog
Ich hatte nie richtig enge Freundinnen, mit denen eine Freundschaft auch Ortswechsel überdauern hätte können. War damals wirklich etwas so Einschneidendes passiert, dass Elsa den Kontakt so vollkommen abgebrochen hat? Sie scheint sich selbst und ihre Befindlichkeiten sehr wichtig zu nehmen, so ganz komme ich mir dieser Ich-Erzählerin noch nicht klar.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: Literaturhexle

RuLeka

Bekanntes Mitglied
30. Januar 2018
6.526
24.546
49
66
Oh je, da muss noch viel passieren, dass ich mich mit dem Buch anfreunden kann. Ich habe mich auf eine unterhaltsame Sommerlektüre eingestellt, aber nicht auf eine so klischeebeladene Geschichte. Der oben zitierte Vergleich von Freundschaften und alten Kleidern war einer der wenigen Lichtblicke im Buch. Ansonsten ist mir das meiste zu pathetisch, zu bedeutungsschwer.
Möglicherweise bin ich nicht die richtige Zielgruppe für diesen Roman.
 
Zuletzt bearbeitet:

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Ich bin noch ganz am Anfang vom ersten Leseabschnitt und habe eure Kommentare noch nicht gelesen. Trotzdem möchte ich, wie immer, Eindrücke spontan äußern. Mich begeistert das vorangestellte Zitat von Tom Waits und es lässt den Verdacht/die Hoffnung aufkommen, dass die folgende Lektüre tiefgründig und nicht seicht und leicht werden wird, was ich ein bisschen befürchtet habe.
Würde man sonst so ein wahres und psychoanalytisch fundiertes Zitat wählen?
Man erinnert sich an Vieles nicht. Vor allem an Schmerzhaftes. Weil man es geschafft hat, es tief in sich zu verschließen. Es wegzusperren.
Wenn aber ein auslösendes Ereignis dazu führt, dass diese verdrängte Erinnerung an die Oberfläche kommt und bewusst erinnert wird, dann wird einem die Schmerzhaftigkeit wieder bewusst, die bis dahin nur ein Schatten da sein geführt hat und maximal zwischen den Zeilen gespürt wurde.
Chapeau! Ein ganz toll formulierter und wahrer Satz, Tom Waits.
 

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
2.728
2.678
49
Mir geht es wie den Meisten hier. So ganz genau weiß ich noch nicht, wie ich das Buch einschätzen soll. Nach dem Titelbild hatte ich auch einen schönen Sommerroman erhofft. Ich glaube, es wird aber doch anders.
Die vier Freundinnen sind in meinen Augen eigentlich drei und Len, wenn ich das richtig verstanden habe bis jetzt. Und Len ist tot. Und in diesem letzten Sommer ist etwas geschehen, das die Gruppe gesprengt hat. Ich hatte zunächst angenommen, Sean sei Lens Freund und war dann überrascht, dass Elsa mit ihm anbandelt. Wie hat Len denn reagiert?
Vielleicht ist es gut, dass die drei übrig gebliebenen den Zufall nutzen und sich der Vergangenheit stellen.
 
  • Like
Reaktionen: SuPro

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Oh je, da muss noch viel passieren, dass ich mich mit dem Buch anfreunden kann. Ich habe mich auf eine unterhaltsame Sommerlektüre eingestellt, aber nicht auf eine so klischeebeladene Geschichte. Der oben zitierte Vergleich von Freundschaften und alten Kleidern war einer der wenigen Lichtblicke im Buch. Ansonsten ist mir das meiste zu pathetisch, zu bedeutungsschwer.
Möglicherweise bin ich nicht die richtige Zielgruppe für diesen Roman.
...ganz seltsam geht‘s mir:
Ich war ganz zu Beginn positiv überrascht. Durch das Zitat am Anfang des Buchs (ich habe darüber geschrieben) und auch von den ersten Seiten. Ich dachte, dass da entgegen meinen Befürchtungen etwas sprachlich und inhaltlich Besonderes auf mich zukommt.
Dann machte ich schließlich einen Fehler. Ich entdeckte, dass ganz bald jemand einen Kommentar in „Fazit“ abgegeben hast und wurde neugierig. Ich sah, dass du es warst und konnte nicht widerstehen zu lesen. Ich war regelrecht geschockt ;-) von deinem klaren Urteil und scharfen Ton. Beides habe ich so bisher nicht vernommen. Ich fragte mich echt, ob ich falsch gewickelt bin, weil ich bisher dachte, dass unsere Lesegeschmäcker sehr ähnlich sind. Dann habe ich auch diesen und die anderen Kommentare gelesen und begonnen, Deine Sicht beim Lesen im Kopf zu haben. Ich wurde skeptisch. (Das ist eigentlich der Grund, warum ich es immer vermeide, vor der Lektüre Rezensionen zu lesen.) Langer Rede kurzer Sinn: jetzt, am Ende dieses Abschnitts stehe ich an einem ähnlichen Punkt wie Du: das ganze Gefasel über und mit Sean wurde mir letztlich echt zu viel. Zu schmalzig, zu schmonzetig, zu pathetisch.
Ich bin durchaus noch immer gespannt, was da so Einschneidendes passiert ist, das die besondere Frauenfreundschaft beendet hat, aber ich habe da so meine Vermutungen und befürchte, dass es recht pathetisch, aufgebauscht und langweilig daherkommen könnte.
Elsa nervt mich ein bisschen mit ihrem „ich, ich, ich“... klar, die ist eine Ich-Erzählerin, aber auch Ich-Erzählerinnen könnten mal was anderes fokussieren, als immer nur sich selbst...
Mal sehen. Ich werde durchhalten und weiterlesen. Bin zwar ernüchtert, aber sicher (noch) nicht soooo enttäuscht und ärgerlich wie du.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: Literaturhexle

RuLeka

Bekanntes Mitglied
30. Januar 2018
6.526
24.546
49
66
...ganz seltsam geht‘s mir:
Ich war ganz zu Beginn positiv überrascht. Durch das Zitat am Anfang des Buchs (ich habe darüber geschrieben) und auch von den ersten Seiten. Ich dachte, dass da entgegen meinen Befürchtungen etwas sprachlich und inhaltlich Besonderes auf mich zukommt.
Dann machte ich schließlich einen Fehler. Ich entdeckte, dass ganz bald jemand einen Kommentar in „Fazit“ abgegeben hast und wurde neugierig. Ich sah, dass du es warst und konnte nicht widerstehen zu lesen. Ich war regelrecht geschockt ;-) von deinem klaren Urteil und scharfen Ton. Beides habe ich so bisher nicht vernommen. Ich fragte mich echt, ob ich falsch gewickelt bin, weil ich bisher dachte, dass unsere Lesegeschmäcker sehr ähnlich sind. Dann habe ich auch diesen und die anderen Kommentare gelesen und begonnen, Deine Sicht beim Lesen im Kopf zu haben. Ich wurde skeptisch. (Das ist eigentlich der Grund, warum ich es immer vermeide, vor der Lektüre Rezensionen zu lesen.) Langer Rede kurzer Sinn: jetzt, am Ende dieses Abschnitts stehe ich an einem ähnlichen Punkt wie Du: das ganze Gefasel über und mit Sean wurde mir letztlich echt zu viel. Zu schmalzig, zu schmonzetig, zu pathetisch.
Ich bin durchaus noch immer gespannt, was da so Einschneidendes passiert ist, das die besondere Frauenfreundschaft beendet hat, aber ich habe da so meine Vermutungen und befürchte, dass es recht pathetisch, aufgebauscht und langweilig daherkommen könnte.
Elsa nervt mich ein bisschen mit ihrem „ich, ich, ich“... klar, die ist eine Ich-Erzählerin, aber auch Ich-Erzählerinnen könnten mal was anderes fokussieren, als immer nur sich selbst...
Mal sehen. Ich werde durchhalten und weiterlesen. Bin zwar ernüchtert, aber sicher (noch) nicht soooo enttäuscht und ärgerlich wie du.
Oh je, das wollte ich nicht. Aber ich war wirklich wütend am Ende des Romans und musste meine Wut loswerden.
Ich wollte niemand zu sehr beeinflussen und habe ja auch nichts verraten.
Und ich werde auf jeden Fall weiter an der Diskussion teilnehmen und bin auch offen für andere Ansichten. Ich bin kein Fan von Liebesgeschichte, da muss noch irgendwas dazu kommen, damit es mich interessiert. Aber mit einer pubertierenden Vierzigjährigen als Ich- Erzählerin kann ich mich nicht identifizieren.
Lies trotzdem weiter, ich bin gespannt auf Deine Eindrücke.
 
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.442
49.876
49
Seite 54

Ich muss erst mal was loswerden. Die ersten 30 Seiten haben mir sehr gut gefallen. Es lag etwas Bedeutungsschweres zwischen den Zeilen. Ein Erlebnis vor vielen Jahren, das die Freundinnen entzweit hat und dazu führte, dass man sich nicht mehr gesehen oder gehört hat. Lenica ist tot. Sean. Hängt das zusammen? Ein paar schöne Sätze fielen mir auf. Ich war neugierig auf das Geheimnis.
Nur 25 Seiten weiter bin ich merklich abgekühlt: die Freundinnen treffen sich wieder. Sie knüpfen nahtlos an, lachen, erzählen sich ihr Leben. Also kann das Geheimnis sie nicht entzweit haben...
Auf einmal so triviale Sätze:
[zitat]Auch Das eigene Leben scheint einem inexistent. Ganz ungeliebt und unbenutzt. Wie ein Paar nicht getragener Schuhe. Weil wir es nicht geteilt haben.[/zitat]
Hey, das ist so plump! Man ist verheiratet, hat erwachsene Kinder. Und das eigene Leben ist inexistent?!?
Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Bitte nicht so weiter:confused:

Jetzt lese ich den Abschnitt fertig und dann schaue ich nach euren Kommentaren.
 
  • Like
Reaktionen: RuLeka

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.442
49.876
49
Ich dachte, dass da entgegen meinen Befürchtungen etwas sprachlich und inhaltlich Besonderes auf mich zukommt.
Ja Susi! Genau das dachte ich auch. Eigentlich war ich skeptisch von Anfang an, ob ich mir das falsche Buch gegönnt habe: Frauenromane sind nicht so meine Welt.... Aber dann diese ersten Seiten- sehr ansprechend geschrieben.
Dann bricht es ab, als ob eine andere Autorin zur Feder griff:mad:
aber ich habe da so meine Vermutungen und befürchte, dass es recht pathetisch, aufgebauscht und langwei
Leider kann ich das bestätigen. Die Ich Erzählerin verliebt sich. Sowas kommt vor. Aber dann gleich diese Superlative, dieses "ich will ihn heiraten, nie mehr loslassen".
[zitat]Ich liebte Sean vom ersten Augenblick an und wusste, dass ich ihn für den Rest meines Lebens lieben würde (...) Ich wusste, er würde mich verbrennen...[/zitat]
Das ist Baccara Julia und Romana. Aus dem Alter bin ich raus.
Aber: vielleicht wendet sich der Stil auch nochmal. Ich gebe nicht auf.

P.S.: und ich habe kein Fazit gelesen!!!
 
  • Like
  • Haha
Reaktionen: SuPro und RuLeka

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Oh je, das wollte ich nicht. Aber ich war wirklich wütend am Ende des Romans und musste meine Wut loswerden.
Ich wollte niemand zu sehr beeinflussen und habe ja auch nichts verraten.
Und ich werde auf jeden Fall weiter an der Diskussion teilnehmen und bin auch offen für andere Ansichten. Ich bin kein Fan von Liebesgeschichte, da muss noch irgendwas dazu kommen, damit es mich interessiert. Aber mit einer pubertierenden Vierzigjährigen als Ich- Erzählerin kann ich mich nicht identifizieren.
Lies trotzdem weiter, ich bin gespannt auf Deine Eindrücke.
... da gibt‘s doch nichts zu bedauern :Dnichts geht mir über ehrliche Äußerungen! Bin ja selber schuld, wenn ich so neugierig bin und die Kommentare vorher lese…;):D
 
  • Haha
Reaktionen: RuLeka

SuPro

Bekanntes Mitglied
28. Oktober 2019
1.865
4.112
49
54
Baden Württemberg
lieslos.blog
Ja Susi! Genau das dachte ich auch. Eigentlich war ich skeptisch von Anfang an, ob ich mir das falsche Buch gegönnt habe: Frauenromane sind nicht so meine Welt.... Aber dann diese ersten Seiten- sehr ansprechend geschrieben.
Dann bricht es ab, als ob eine andere Autorin zur Feder griff:mad:

Leider kann ich das bestätigen. Die Ich Erzählerin verliebt sich. Sowas kommt vor. Aber dann gleich diese Superlative, dieses "ich will ihn heiraten, nie mehr loslassen".
[zitat]Ich liebte Sean vom ersten Augenblick an und wusste, dass ich ihn für den Rest meines Lebens lieben würde (...) Ich wusste, er würde mich verbrennen...[/zitat]
Das ist Baccara Julia und Romana. Aus dem Alter bin ich raus.
Aber: vielleicht wendet sich der Stil auch nochmal. Ich gebe nicht auf.

P.S.: und ich habe kein Fazit gelesen!!!
... Aber ich nehme an, dass du weißt jetzt, auf was RuLekas Fazit hinausläuft…:D:D:D
 
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle