G
Gelöschtes Mitglied 2403
Gast
Schon nach den ersten 60 Seiten wird klar, dass es sich um keine leichte Kost handelt. Beide Elternteile haben offenbar psychische Probleme. Der Vater hat seinen eigenen Vater nie kennengelernt und dadurch wohl eine schwierige Kindheit. Er kennt nur zerrüttete Verhältnisse und hat Schwierigkeiten, zu Frau und Kindern liebevoll und fürsorglich zu sein. Er hat wohl auch nie gelernt, mit Frust und anderen negativen Gefühlen umzugehen, denn er lässt seine Wut entweder in der Jagd oder gegenüber seiner Familie aus. Die Mutter schafft es nicht, sich vom gewalttätigen Mann zu lösen und emotional mit ihren Kindern zu interagieren. Nur bei ihren Tieren lässt sie Nähe zu. Das spricht dafür, dass sie ebenfalls aus einer dysfunktionalen Familie kommt. Bei der Mutter glaube ich noch nicht mal, dass ihr die Kinder egal sind und sie deren Zustand nicht mitbekommt, aber sie weiß offensichtlich nicht, wie sie damit umgehen soll.
Obwohl ich den Stil (mit Ausnahme der schon erwähnten Vergleiche) recht nüchtern finde, erreicht mich die Geschichte schon jetzt.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Mutter so kalt ist. Hier kommt sicher noch etwas.
Bei mir bewirkt dieses nüchterne Beschreiben eher eine Distanz. Obwohl das Buch thematisch berührt und das Reflektieren hier in der Leserunde definitiv berührt.