1. Leseabschnitt: Seite 7 bis 59

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Schon nach den ersten 60 Seiten wird klar, dass es sich um keine leichte Kost handelt. Beide Elternteile haben offenbar psychische Probleme. Der Vater hat seinen eigenen Vater nie kennengelernt und dadurch wohl eine schwierige Kindheit. Er kennt nur zerrüttete Verhältnisse und hat Schwierigkeiten, zu Frau und Kindern liebevoll und fürsorglich zu sein. Er hat wohl auch nie gelernt, mit Frust und anderen negativen Gefühlen umzugehen, denn er lässt seine Wut entweder in der Jagd oder gegenüber seiner Familie aus. Die Mutter schafft es nicht, sich vom gewalttätigen Mann zu lösen und emotional mit ihren Kindern zu interagieren. Nur bei ihren Tieren lässt sie Nähe zu. Das spricht dafür, dass sie ebenfalls aus einer dysfunktionalen Familie kommt. Bei der Mutter glaube ich noch nicht mal, dass ihr die Kinder egal sind und sie deren Zustand nicht mitbekommt, aber sie weiß offensichtlich nicht, wie sie damit umgehen soll.

Obwohl ich den Stil (mit Ausnahme der schon erwähnten Vergleiche) recht nüchtern finde, erreicht mich die Geschichte schon jetzt.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Mutter so kalt ist. Hier kommt sicher noch etwas.

Bei mir bewirkt dieses nüchterne Beschreiben eher eine Distanz. Obwohl das Buch thematisch berührt und das Reflektieren hier in der Leserunde definitiv berührt.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ich empfinde eine furchtbare Diskrepanz, wenn sie den Ziegen vorsingt und wenn ihr einziges Thema irgendwelche Allergien der Tiere sind, während sie auf der anderen Seite keinerlei Empathie mit ihren Kindern hat: Das traumatische Erlebnis mit dem Eismann wird nicht erwähnt. Gilles spricht keinen Ton mehr, aber wenn eine Ziege Sonnenallergie hat, dann ist das ein Drama.

Nicht falsch verstehen: wenn man Tiere hat, muss man sich um sie kümmern. Aber dasselbe gilt für Kinder, aus meiner Sicht sogar noch mehr. Aber das ist Ansichtssache.

Es muss doch furchtbar weh tun, wenn eine Ziege mehr Gefühle von der Mutter bekommt als man selbst als Tochter?!?

Das stimmt definitiv. Aber man müsste sich auch fragen, warum ist das so? Oder was ist mit der Mutter passiert? Denn normal ist dies ja nicht.
 
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