1. Leseabschnitt: Seite 7 bis 59

parden

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13. April 2014
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Umpf - Erste? Passiert jetzt nicht sooo häufig... ;)

Der Abschnitt ließ sich flüssig lesen, der Schreibstil wirkt irgendwie trotz aller familiärer Dramatik recht - abgeklärt? Mir fällt gerade kein besseres Wort ein, jedenfalls sind Angst und auch gelegentliche Verzweiflung spürbar, ebenso die Einsamkeit der Ich-Erzählerin, die sie mit ihrem kleinen Bruder teilt, ohne dass diese Gefühle explizit benannt werden. Die Schilderung wirkt trotz aller Emotionen eher 'sachlich'.

Einige merkwürdige Vergleiche haben mich die Stirn runzeln lassen - liegt es an der Übersetzung? Die Beschreibung des Vaters beispielsweise: breite Schultern wie ein Abdecker, Hände wie ein Riese, Hände, die den Kopf eines Kükens ebenso leicht abschlagen konnten wie den Kronkorken einer Flasche... (braucht man Hände wie ein Riese, um dem Küken den Kopf abzuschlagen?) Oder auch die Mutter - man hätte sie durch einen Ficus ersetzen können, der Vater hätte den Unterschied nicht bemerkt, die Mutter ist eine Amöbe, eine niedrige Lebensform - "Keine Ahnung, wie man eine Amöbe beschreibt, die aus dem Häuschen ist" S. 31 (hier musste ich kichern...). Jedenfalls sind die Vergleiche schon recht eigenwillig.

Schön fand ich, wie das Mädchen ihrem Bruder die Angst vor den Drachen zu nehmen versucht hat:
[zitat]"Geschichten sind dazu da, alles hineinzupacken, was uns Angst macht. Denn so können wir sicher sein, dass es nicht im wirklichen Leben passiert." (S. 12)[/zitat]
Dazu passen vielleicht auch die Vergleiche, die sie bezüglich ihrer Eltern nutzt: der Riese und die Amöbe, eher Elemente eines Märchens / einer Geschichte als die eines realen Lebens. Eine Möglichkeit, sich vom echten Leben zu distanzieren? Ich schreibe einfach nur, was mir so beim Schreiben durch den Kopf geht...

Sprachlich schön auch die Warnung der alten Monica:
[zitat]"Es gibt Leute, die verdüstern euch den Himmel, stehlen euer Lachen oder setzen sich mit ihrem ganzen Gewicht auf eure Schultern, um euch am Flliegen zu hindern. Von solchen Leuten haltet euch bloß fern." (S. 19)[/zitat]

Was für eine Idee, Tschaikowskys 'Blumenwalzer' als Erkennungmelodie für den Eiswagen zu nutzen. Gibt es das? Bei uns gibt es nur ein schrilles Klingeln...o_O

Die Gewaltspirale hat die Familie jedenfalls fest im Griff, das Böse / der Tod gehört nun unwiderruflich dazu und hat seinen Sitz in der ausgestopften Hyäne. Und durch den gewaltsamen Tod des Eismanns vor den Augen der Kinder, ist das Stück 'heile Welt', das sie hatten, in Scherben gefallen. Durch Besuche auf dem Schrottplatz versuchen sie das Schöne in ihrem Leben wieder notdürftig zu kitten, scheitern jedoch. Die einzige Hoffnung, die bleibt, ist die Zeitmaschine...
 

Literaturhexle

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Ich bin sprachlos wie die Kinder aufwachsen müssen, beherrscht von den Launen des Vaters. Das Mädchen, sicher ein stilistisches Mittel, dass die Autorin uns den Namen nicht verrät, kümmert sich um ihren Bruder Gilles. Sie liebt Zuneigung, welch ein Wunder, dass sie dazu fähig ist, oder vielleicht ist sie es genau deshalb.
Die Mutter ist zwar nicht gewaltig wie der Vater, dennoch könnte auch sie etwas verändern, mit den Kindern weggehen zum Beispiel. Aber sie scheint froh zu sein, dass ihr Mann sie versorgt, und sie nicht arbeiten gehen muss. Zumindest deutet das Mädchen es so. Ob Angst eine Rolle spielt, kann man bisher nur vermuten, fest steht, dass es kein schönes Leben ist, welches die Familie führt.
Monica ist die einzige Person im Leben der Kinder, die ihnen Halt zu geben scheint. Ob sie mit den Eltern bekannt ist, habe ich bisher nicht erfahren. Sie unterstützt die Idee des Baus einer Maschine, eines Autos wie es im Film gezeigt wird. Ich finde es gut, dass sie diese Illusion aufrecht hält, dem Kind damit in gewisser Weise Hoffnung verleiht.
Was sie mit der Hyäne und mit ihrem Bruder meint,Mist mir nicht ganz klar. Sieht sie in dem toten Tier den Schlüssel, der den Hang zur Gewalt an ihren Bruder weiter gegeben hat? Oder deutet sie es einfach als eine Leere die in befallen hat, die mit der schrecklichen Situation mit dem Eismann zusammenhängt?
 

Sassenach123

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Die Gewaltspirale hat die Familie jedenfalls fest im Griff, das Böse / der Tod gehört nun unwiderruflich dazu und hat seinen Sitz in der ausgestopften Hyäne. Und durch den gewaltsamen Tod des Eismanns vor den Augen der Kinder, ist das Stück 'heile Welt', das sie hatten, in Scherben gefallen. Du
Sehe gerade, dass du dir dazu bereits Gedanken gemacht hast, ich musste da ein wenig grübeln. Aber es passt gut, die Hyäne als Verkörperung des Bösen
 
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Was für eine Idee, Tschaikowskys 'Blumenwalzer' als Erkennungmelodie für den Eiswagen zu nutzen. Gibt es das? Bei uns gibt es nur ein schrilles Klingeln...o_O
Ich kenne auch nur das klingeln. Allerdings denke ich, dass es für die Kinder noch schlimmer wäre, wenn es bei Ihnen auch ein klingeln wäre wie sonst überall. Den Blumenwalzer hört man nicht ständig, es muss ja schrecklich genug sein, ihn täglich zu hören und direkt an Erlebnis erinnert zu werden, wäre es ein geläufigeres Signal, würden sie viel häufiger damit konfrontiert
 

Wandablue

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Der Stil ist toll. Einfach deshalb, weil er das furchtbare Geschehen nicht so an mich heranlässt.

Die Vergleiche finde ich innovativ. Sie sind nicht so häufig und nicht so abwegig, dass sie ich irritieren.

Richtig ist natürlich, dass ein 10jähriges Kind nicht so ist, wie dargestellt, weder so redet noch so denkt. Aber das macht mir nichts aus. Darum gehts gar nicht. Oder wenig.

Schrecklich der Tod des Eismanns. Ein Trauma. Das wird sicherlich noch eine Rolle spielen.
Schöne Idee, das mit den Autos.
Die Großwildjägerei - auch ne gute Idee.


Das einzige, was ich bisher nicht für stimmig halte ist, dass die Tochter die Mutter so sehr verachtet und sagt, sie hätte noch nie viel für sie empfunden. Das glaube ich nicht. Denn Kinder lieben ihre Eltern, egal wie die sind.

Die Distanzierung kommt erst später. Nun, aber auch das macht nichts. Man kann es so interpretieren, dass das Mädchen sich wünscht, so wäre es. Denn wenn da Liebe wäre, würde es zerbrechen.


Was haltet ihr von der Aussagen, selbst ein schlechter Vater ist besser als gar kein Vater -?? was ich einmal einen Psychologen habe sagen hören über die Elternproblematik.
 

KrimiElse

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Richtig ist natürlich, dass ein 10jähriges Kind nicht so ist, wie dargestellt, weder so redet noch so denkt. Aber das macht mir nichts aus. Darum gehts gar nicht. Oder wenig.
Ich hatte das Gefühl, dass ihr älteres ich erzählt, dann lasst es sprachlich für mich. Aber so etwas weißt du besser zu beurteilen als ich...
 
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@parden

Ich habe bis jetzt nur reingelesen.
Aber diese Metaphernflut lässt einen stutzen. Mit Sicherheit hat das nichts mit der Übersetzung zu tun. Die Autorin hofft, dass wir nicht drüber nachdenken :D
Schon heute morgen habe ich meinen Senf hier abgelassen:
https://whatchareadin.de/community/threads/vergleiche-metaphern.6246/page-2
Ich mag es, denn es passt zur Geschichte, es unterstreicht das Geschehen. Und nein, ich glaube auch nicht, dass die Übersetzung schlecht ist genauso wenig dass die Autorin nicht möchte dass man nachdenkt. Genau diese4 Vergleich ist bei mir hängengeblieben und ich hatte tatsächlich ein äußerst brutales Bild des Vaters vor Augen, was sicherlich Ziel ist. Aber jede(r) fühlt sich anders angesprochen.
 
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Was haltet ihr von der Aussagen, selbst ein schlechter Vater ist besser als gar kein Vater -?? was ich einmal einen Psychologen habe sagen hören über die Elternproblematik.
Schwierig.....ich habe eine Freundin die beim Jugendamt arbeitet, und die betont auch immer, wenn Kinder nicht missbraucht oder geschlagen oder grob vernachlässigt werden, sei es am besten sie in der Herkunftsfamilie zu belassen, da die Bindung trotzdem da ist, und es dem Kind mehr schadet als nutzt es woanders wohnen zu lassen. Aber ich frage mich dann, wo geht Missbrauch usw los? Fakt ist, dass es für die Kinder im Roman nicht gut ist, dass der Vater seine Launen an der Mutter auslässt. Ob er seine Tochter liebt? Keine Ahnung, sie selbst bringt ja den Vorwand ein, dass er seinen Vater nicht kannte, es schwer war und sie das versteht, aber ist das eine Entschuldigung für sein Verhalten? Er könnte sich Hilfe holen, aber das sagt sich immer so leicht, wir kennen ja noch nicht alle Details, und die, die wir kennen sind die eines Kindes.
 

Literaturhexle

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Ich hatte das Gefühl, dass ihr älteres ich erzählt, dann lasst es sprachlich für mich.
So habe ich das auch erstmal für mich gedeutet. Denn.eine 10-jährige spricht wirklich nicht so.

Mir gefällt das Buch bislang. Aber die Metaphern ergeben teilweise so gar keinen Sinn. Sie klingen nur gut- manchmal nicht mal das. Bis jetzt kann ich sie mir noch nicht erklären. Mehr später.
 

Literaturhexle

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Der Stil ist toll. Einfach deshalb, weil er das furchtbare Geschehen nicht so an mich heranlässt.
Gut, wenn man das als Vorteil sieht, mag das stimmen. Ich würde den Stil als wuchtig bezeichnen.
Die Vergleiche finde ich innovativ. Sie sind nicht so häufig und nicht so abwegig, dass sie ich irritieren.
Ich bin dir sehr dankbar, dass du in einem anderen Thread erklärt hast, dass diese Art der Metaphern in der modernen Literatur und bei jungen Schriftstellern "in" sind. Ich selbst lese zwar gerne Debüts, allerdings war da in der Richtung nichts augenfällig.
Die Großwildjägerei - auch ne gute Idee.
Nee. Das passt nun gar nicht. Der Mann ist alleinverdienender Buchhalter, hat ein Mittelklassehäuschen. Also wenn da nicht noch der Lottogewinn oder die Erbschaft raus kommt, ist die Großwildjägerei sowas von unrealistisch! Das kann sich der König von Spanien leisten, aber niemals ein Durchschnittsmensch! Das soll ebenso wie die Metaphern ein Gefühl erzeugen (über das man dann am besten gar nicht nachdenkt;))
[zitat]Die Abendsonne duftete nach karamellisiertem Honig. 22[/zitat] Auch so ein Ding: Man weiß, was gemeint ist, sollte aber nicht drüber nachdenken.
 
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Literaturhexle

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Die 10-jährige Erzählerin klingt nicht nur sehr reif, sie muss es auch sein. Sie empfindet "Mutterliebe" für ihren Bruder und muss sich um ihn kümmern.

Diese Familie ist eiskalt. Es gibt keine Liebe irgendwo - nur unter den Geschwistern. Stattdessen hagelt es Gewalt. Dass die Episode mit dem explodierenden Eismann nicht einmal Erwähnung findet, dass kein Elternteil zur Kenntnis nimmt, dass Gilles nicht mehr spricht... Unglaublich!

Die Mutter scheint eine abgöttische Liebe zu ihren Ziegen zu empfinden. Ich befürchte, diese Verletzbarkeit wird ihr Gatte noch benutzen, nicht zuletzt, weil er gerne Tiere meuchelt. Gefahren sehe ich auch für den neuen Hund.
Warum liebt die Mutter ihre Kinder nicht in ähnlicher Weise? Will sie sie schützen - oder ist sie psychisch krank? Normal ist anders.

Das einzige sichtbare Spiel findet auf dem Schrottplatz statt. Der Bau einer Zeitmaschine scheint ein Ausweg aus dem Dilemma zu sein. Die Erzählerin trennt zwischen diesem und ihrem "Wirklichen" Leben - womit wir schon beim Titel sind.

Wie gut, dass es die "gute Hexe" im Wald gibt, die den Kindern einen liebevollen Bezugspunkt bietet.

Alles in allem hat dieser erste Abschnitt für mich auch märchenhaften Charakter. Mal sehen, wie es weiter geht.
 

claudi-1963

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Puhh man muss schon schlucken bei dem was da in Kürze alles bei dieser Familie abläuft. Das Kinder sicher meist Schwierigkeiten haben, sich vorzustellen wie sie entstanden sind ist ja nicht neues. Allerdings sind die Eltern schon sehr merkwürdig. Es fängt schon an mit diesem extra Zimmer für Kadaver. Wer bitte hat dein heute noch ein extra Jagdzimmer? Der Vater ist eher ein kühler Mensch, außer da wo sie ihn wegen des Hundes bittet.Ich glaube bei dieser übertriebenen Beschreibung der Eltern, soll einem eher der Charakter klar gemacht werden.

Schön war es zu sehen, das die Kinder trotzdem fröhlich waren, weil sie sich hatten. Das verändert sich allerdings schlagartig mit diesem schrecklichen Unfall des Eisverkäufers. Ich kann mir direkt vorstellen was das für ein Schock für beide war, aber für Gilles noch ein bisschen mehr. Im Grunde müsste der Junge zu einer Therapie, den er hat das Trauma noch nicht überwunden und seine Schwester wird ihm da keine Hilfe sein. Mich wundert nur das die Eltern das nicht merken, aber da siehst man wie sie mit ihren eigenen Dingen beschäftigt sind.

Die Sprache ist nicht immer einfach, aber ich muss sagen das die Autorin mitunter die kindlichen Gedanken sehr gut wiedergibt.

Der Vater scheint seine Idylle in Jagd und die Mutter bei den Ziegen zu finden, nur leider vergessen sie dadurch dann auch ihre Kinder.

Mit der Beschreibung des Vaters, kann ich mir gut einen gefühlskalten, brutalen Mann vorstellen. Ebenso die Beschreibung die Mutter als Amöbe mir zeigt es das man sie nicht groß sieht, eben wie ein Amöbe eben auch.

Das mit der Zeitmaschine finde ich schon so ein Gedanke den Kinder nach so einem Unglück sicher haben könnten. Sie will damit alles ungeschehen machen, doch leider sagt ihr auch da keiner die Wahrheit, das dies nicht geht sonder selbst Monica lässt sie in den Glauben das dies gelingen könnte.

Es ist schon eine sehr eigenartige Familie und mir tun am meisten die beiden Kinder leid.
 
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claudi-1963

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Gut, wenn man das als Vorteil sieht, mag das stimmen. Ich würde den Stil als wuchtig bezeichnen.

Ich finde ihn mitunter bildhaft und sicher auch wuchtig, also man muss da schon öfters darüber nachdenken was sie damit nun sagen möchte. Am Anfang habe ich mich deshalb auch ein wenig schwer getan., Doch je länger ich lesen, desto eher komme ich rein.

Nee. Das passt nun gar nicht. Der Mann ist alleinverdienender Buchhalter, hat ein Mittelklassehäuschen. Also wenn da nicht noch der Lottogewinn oder die Erbschaft raus kommt, ist die Großwildjägerei sowas von unrealistisch! Das kann sich der König von Spanien leisten, aber niemals ein Durchschnittsmensch! Das soll ebenso wie die Metaphern ein Gefühl erzeugen (über das man dann am besten gar nicht nachdenkt;))

Ich habe eher so das Gefühl, das er mit seinem Jagdinstinkt etwas verarbeitet. Sei es seine Wut die sich ja immer davor aufstaut, oder aber den Verlust seines Vaters, den er nie kennenlernte. Ja so ganz kann ich es auch nicht verstehen, wie so ein einfacher Mensch solche Großwildjagden macht.
 

claudi-1963

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Die Erzählerin trennt zwischen diesem und ihrem "Wirklichen" Leben - womit wir schon beim Titel sind.
Ja ich vermute auch, das sie oder Gilles immer mehr von eigentlichen Leben abtriften. Vielleicht mit dem Hintergedanken, das sie ja diese Zeitmaschine bauen und dann alles wieder gut ist.
 

claudi-1963

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Ich mag es, denn es passt zur Geschichte, es unterstreicht das Geschehen. Und nein, ich glaube auch nicht, dass die Übersetzung schlecht ist genauso wenig dass die Autorin nicht möchte dass man nachdenkt. Genau diese4 Vergleich ist bei mir hängengeblieben und ich hatte tatsächlich ein äußerst brutales Bild des Vaters vor Augen, was sicherlich Ziel ist. Aber jede(r) fühlt sich anders angesprochen.
Ja so geht es mir auch, gerade durch diese bildliche Beschreibung sehe ich diesen Vater als unberechenbar, brutal und gefühlskalt an.
 

claudi-1963

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Das einzige, was ich bisher nicht für stimmig halte ist, dass die Tochter die Mutter so sehr verachtet und sagt, sie hätte noch nie viel für sie empfunden. Das glaube ich nicht. Denn Kinder lieben ihre Eltern, egal wie die sind.
Wo steht den das sie ihre Mutter verachtet?
 

Wandablue

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Gut, wenn man das als Vorteil sieht, mag das stimmen. Ich würde den Stil als wuchtig bezeichnen.

Ich bin dir sehr dankbar, dass du in einem anderen Thread erklärt hast, dass diese Art der Metaphern in der modernen Literatur und bei jungen Schriftstellern "in" sind. Ich selbst lese zwar gerne Debüts, allerdings war da in der Richtung nichts augenfällig.

Nee. Das passt nun gar nicht. Der Mann ist alleinverdienender Buchhalter, hat ein Mittelklassehäuschen. Also wenn da nicht noch der Lottogewinn oder die Erbschaft raus kommt, ist die Großwildjägerei sowas von unrealistisch! Das kann sich der König von Spanien leisten, aber niemals ein Durchschnittsmensch! Das soll ebenso wie die Metaphern ein Gefühl erzeugen (über das man dann am besten gar nicht nachdenkt;))
[zitat]Die Abendsonne duftete nach karamellisiertem Honig. 22[/zitat] Auch so ein Ding: Man weiß, was gemeint ist, sollte aber nicht drüber nachdenken.

Haha. Du hast ja sowas von recht. Eigentlich. Aber der Haustyrann spart wo er kann. Die Hausfrau kriegt nur so viel Geld, dass sie Käsemakaroni macht und gefüllte Pfirsiche. Pfirsiche mit Thunfisch mag ich mir gar nicht vorstellen!
Er braucht das ganze Geld für sich allein, kauft nie was Neues für die Kids. Die laufen in Lumpen rum.
Vllt kennt er auch jemanden, der ihm was sponsert ...

Na gut. Das Buch hat sicher Schlagseite und bis jetzt bin ich noch geneigt wie Thea Dorn zu sagen, ich verzeihe diesem Buch alles, aber mach so weiter - dann fall ich noch um ... ;-))).