1. Leseabschnitt - Prolog und 1. Teil (Anfang bis Seite 87)

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Trotz meiner Vorbehalte gegenüber der Mystik dieses Buches mag ich es. Denn der alte Father Damien ist ein herrliches Original. Trotz seines hohen Alters, ist seine Seele junggeblieben. Sein Humor (und der von Louise Erdrich) ist grandios. Gerade diese Hochwasser-Flussszene war der Hammer.
Geschichten erzählen kann sie, die Frau Erdrich. Das muss man ihr lassen.
Das freut mich sehr! Ich finde in Erdrich's Büchern wimmelt es vor Originalen/skurrilen Charakteren, aber diese gewisse Mystik, die ich liebe, hat auch ihren Platz.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Die Geschichte der Agnes deWitt empfand ich als sehr fesselnd und bildhaft. Ich sah direkt die Bilder vor meinem inneren Auge und empfand hier einen sehr großen Sog. Hat mir sehr gefallen. Gerade auch dass sie manchmal einen recht verschrobenen und eigenwilligen Eindruck macht. Etwas was ich beim Pater Damien nicht so empfand. Was sagt ihr dazu?
Vielleicht liegt es an der großen Zeitspanne.... Im Alter ist man ja meist gesetzte, egal wie wild die Jugend auch war. Vielleicht bringen die weiteren Abschnitt Klarheit diesbezüglich.
Wobei du bei der Einschätzung von Agnes schon recht hast, ich musste mehrfach schmunzeln
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Zu Beginn kam ich mir fast vor wie in einem alten Western. Die Verfolgungsjagd, wenn auch mit Automobil und nicht nur zu Pferd, hatte schon was irrwitziges. Bernd Vogel wie er sich für seine Geliebte aufopfert, einfach herrlich
Die Briefe an den Vatikan haben dann schon einen anderen Charakter. Fest steht das Agnes als Father Damien einiges erlebt hat. Ich bin sehr gespannt was wir im weiteren Verlauf erfahren werden.
Eine Frage geht mir die ganze Zeit durch den Kopf. Weiß wirklich niemand vom Geheimnis des Priesters? Mary begleitet ihn schon sehr lange, ob es da nicht doch mal geschieht, dass man etwas bemerkt?
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Eine Frage geht mir die ganze Zeit durch den Kopf. Weiß wirklich niemand vom Geheimnis des Priesters? Mary begleitet ihn schon sehr lange, ob es da nicht doch mal geschieht, dass man etwas bemerkt?
Das Versteckspiel, das Agnes permanent perfekt spielen muss, spielt in dem Roman tatsächlich fast gar keine Rolle. Das hat mich auch immer wieder verwundert.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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ich habe gerade festegestellt, dass ich über ddieen Abschnitt ja schon hinaus gelesen habe. :)
Ich mag das Buch sehr. Die skurillen Personen und Ereignisse, das trifft genau meinen Geschmack.

Vielleicht liegt es nur am Klavier, aber Agnes erinnert mich stark an Ada aus dem Film Das Piano. Eine außergewöhnliche Frau mit einer speziellen Obsession zu Musik, eine eher befremdliche Beziehung zu einem Mann und eine fremde urtümliche Welt.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
ich habe gerade festegestellt, dass ich über ddieen Abschnitt ja schon hinaus gelesen habe. :)
Ich mag das Buch sehr. Die skurillen Personen und Ereignisse, das trifft genau meinen Geschmack.

Vielleicht liegt es nur am Klavier, aber Agnes erinnert mich stark an Ada aus dem Film Das Piano. Eine außergewöhnliche Frau mit einer speziellen Obsession zu Musik, eine eher befremdliche Beziehung zu einem Mann und eine fremde urtümliche Welt.
Ich hatte diesen Gedanken auch liebe Ulrike. :)
 

parden

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13. April 2014
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Als ich das Buch aufgeschlagen habe und gleich den Stammbaum entdeckte, dachte ich sofort - oh, das wird schwierig! All die Verzweigungen, die ersten und folgenden Frauen, die ehelichen und die adoptierten Kinder...
Ja, das war auch mein erster Eindruck: Hilfe, wie soll ich da denn den Überblick behalten?! Aber erstmal alles auf sich zukommen lassen. Immerhin wählt Erdrich hier einen ruhigen, gemessenen Schreibstil in angenehmem Erzähltempo...
 

parden

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Agnes/Damien ist ja wohl eine absolut schräge Figur. Köstlich, ich mag sie sehr. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass sie schwanger wird und eine Dynastie begründet. Dieser Werdegang ist originell und sehr unerwartet.
Auf die Schwangerschaft habe ich ehrlich gesagt auch gewartet... ;)
 
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Reaktionen: KrimiElse und Renie

parden

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Bislang kenne ich von Louise Erdrich nur ihr Buch 'Das Haus des Windes'. Dem Buch hatte ich seinerzeit 5 Sterne verliehen, und entsprechend gebannt begann ich nun mit der Lektüre des vorliegenden Romans.

Anfangs war ich ehrlich gesagt ernüchtert - erst der umfassende Stammbaum, dann die langatmige und eher distanzierte Einführung der Personen. Ich habe mal geschaut: die Erstausgabe des Romans erschien bereits 2001 - also deutlich vor dem Haus des Windes. Aber im Verlauf der Lektüre konnte mich die Erzählung doch in ihren Bann ziehen. Der Schreibstil ist schon etwas Besonderes, und der subtile Humor sagt mir auch zu. Die Charaktere erscheinen oft eher sperrig und verschlossen, aber voller Geheimnisse, die es sicher noch zu ergründen gilt. Ich bin sehr gespannt, weiter in das Leben des (der) Father Damien einzutauchen.

Witzig finde ich, dass es hier schon diverse Assoziationen zu anderen bekannten Romanen gab. 'Hundert Jahre Einsamkeit' und 'Das Piano' wurden schon genannt - ich stocke mal auf mit 'Die Päpstin', wo ebenfalls eine Frau die Rolle eines 'Priesters' (naja) einnimmt...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Ich finde hier Vieles, was mir Lust aufs Weiterlesen macht!
Das geht mir auch so, sowohl die Figuren sind interessant, als auch die Geschichte selbst.
Ich lese recht gerne magisch-realistische Bücher, sofern es nicht zuviel wird. bisher erscheinen mir die magischen Momente wie Visionen eingestreut und auch als solche interpretierbar, was mir ganz ausgezeichnet gefällt.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Dieser Stammbaum fiel mir auch sofort ins Auge, vor allem, da einige Personen von diesem Stammbaum schon bei einem anderen Buch von Louise Erdrich eine Rolle spielen. Ich habe vor kurzem gelesen, welches sich ebenso mit den Kashpaws, Nanapushs, Lamartines, Lazarres und Morrisseys befasst, es handelt in den Jahren zwischen 1934 und 1984. Und ich freue mich hier "alte Bekannte" zu treffen.
Oh wow, sie greift Figuren aus anderen Romanen auf.das muss schön sein für dich...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Der Schreibstil ist schon etwas Besonderes, und der subtile Humor sagt mir auch zu. Die Charaktere erscheinen oft eher sperrig und verschlossen, aber voller Geheimnisse, die es sicher noch zu ergründen gilt. Ich bin sehr gespannt, weiter in das Leben des (der) Father Damien einzutauchen.
Es ist mein erstes Bauch der Autorin. Ich mag den Stil, der tatsächlich ungewöhnlich ist. Was die Charaktere angeht so habe ich ein bisschen „Angst“ vor dem Stammbaum und hoffe, dass man beim Lesen nicht ständig nach den familiären Verwicklungen schauen muss um Zusammenhänge zu begreifen.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Die Geschichte der Agnes deWitt empfand ich als sehr fesselnd und bildhaft. Ich sah direkt die Bilder vor meinem inneren Auge und empfand hier einen sehr großen Sog. Hat mir sehr gefallen. Gerade auch dass sie manchmal einen recht verschrobenen und eigenwilligen Eindruck macht. Etwas was ich beim Pater Damien nicht so empfand. Was sagt ihr dazu?
Na das liegt sicher an deiner prinzipiell aufgeschlossenen Einstellung starken Frauen gegenüber. Mir geht es nicht unbedingt so, auch Pater Damien berührt, aber eben anders.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Krankheitsbedingt musste ich im Dezember die gerade erst begonnene Lektüre von "Die Wunder von Little No Horse" unterbrechen. Deshalb habe ich nun noch mal von vorne gelesen und bin jetzt mit dem ersten Abschnitt durch, sodass ich dazu endlich auch etwas schreiben kann.

Ich muss vorausschicken, dass ich bisher noch kein einziges Buch der Autorin gelesen hatte. Aber ich habe immer wieder Positives gehört und habe mich für die Runde angemeldet, weil ich auf Louise Erdrich neugierig geworden bin. Außerdem klang der Klappentext sehr gut.

Zunächst mal muss ich sagen, dass ich ihren Stil bislang sehr ungewöhnlich und wohl auch einzigartig finde. Der Roman hat eine recht bildhafte Sprache mit besonderen Formulierungen, die manchmal etwas verwirrend, aber auch faszinierend sind. Auch wegen der teils ziemlich langen Sätze muss man aber aufmerksam lesen. Sicherlich keine seichte Lektüre für zwischendurch.

Die Sprünge zwischen den Zeiten gefallen mir gut.

Inhaltlich finde ich die Geschichte bisher ziemlich abstrus. Soll man das wirklich alles ernst nehmen? Agnes' extreme Reaktionen auf die Musik, das absurde Geschehen um den Banküberfall und ihre Entführung, dann die Flut und das Schlüpfen in die Rolle des Fathers. Aber da es in dem Roman bekanntlich um Wunder gehen soll, nehme ich das alles einfach mal hin und lasse mich weiter auf das Ganze ein.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Witzig finde ich, dass es hier schon diverse Assoziationen zu anderen bekannten Romanen gab. 'Hundert Jahre Einsamkeit' und 'Das Piano' wurden schon genannt - ich stocke mal auf mit 'Die Päpstin', wo ebenfalls eine Frau die Rolle eines 'Priesters' (naja) einnimmt...

Daran musste ich auch gleich denken! Ich vermute aber, dass es nicht allzu viele Parallelen gibt, außer der Tatsache, dass eine Frau in die Rolle eines männlichen Geistlichen schlüpft.