So geht es mir auch. Man ist als Leser doch immer auf der Suche nach einem autobiografischen Ansatz. Eigentlich merkwürdig. Wir Leser freuen uns immer über die Phantasie eines Autors. Und am Ende ist es das Fünkchen Realität, das wir besonders schätzen. Als ob wir an dem Leben des Autors teilhaben wollen. (Verdammt, jetzt werde ich aber philosophisch )Ich habe gerade den Prolog gelesen. ich finde es immer immens spannend, wenn, so wie hier, die Ich-Erzählperspektive ein Alter Ego der Autorin sein könnte. Da stellt sich mir immer die Frage, hätte das, was jetzt kommt, auch tatsächlich passiert sein können.
Aber genau das ist es.Als ob wir an dem Leben des Autors teilhaben wollen.)
Das stimmt. Bei ihr sitzt jeder Satz. Und manche Sätze gehen unter die Haut. Ich ertappe mich dabei, dass ich vieles mehrfach lese, weil es einfach nur schön und tiefgründig ist.Was er aber dann mit der Frage macht und zu erzählen beginnt, finde ich großartig. Ich finde es auch typisch für asiatische Schriftsteller*innen, dass die Figuren sehr genau beobachten. Der Bildhauer wirkt oft fast unbeteiligt, doch was Han Kang schreibt geht ganz schön tief.
Ich habe gerade den Prolog gelesen. ich finde es immer immens spannend, wenn, so wie hier, die Ich-Erzählperspektive ein Alter Ego der Autorin sein könnte. Da stellt sich mir immer die Frage, hätte das, was jetzt kommt, auch tatsächlich passiert sein können.
"Warum ist die Mitte meines Lebens so absolut hohl?" (S. 27) Keine so ungewöhnliche Frage, die sich der Bildhauer stellt. Was er aber dann mit der Frage macht und zu erzählen beginnt, finde ich großartig.
Das stimmt. Bei ihr sitzt jeder Satz. Und manche Sätze gehen unter die Haut. Ich ertappe mich dabei, dass ich vieles mehrfach lese, weil es einfach nur schön und tiefgründig ist.
Eine einfache Frage "Warum?" eröffnet de Geschichte und dann dieser Satz: "Diese Dokumente sind keinesfalls die Antwort auf das Warum, vielmehr wird man das Gegenteil erfahren."
Was nur ist das Gegenteil von warum????
Ich bin seeeehr gespannt nach diesen ersten Seiten.
Die Kindheit von dem Bildhauer finde ich sehr spannend, und wird dadurch deutlicher, weshalb der Bildhauer Bildhauer geworden ist, wobei seine Motive, seine Kunstfiguren grenzwertig sind, so finde ich.
Die einzige Ausnahme mag der Onkel sein. Er wurde zum Wehrdienst gezwungen und verlor Teile der Hand, was er äußerst geschickt zu verbergen weiß. Seine Emotion, seine Meinung, seine Denke lässt er indes ungebändigt raus.Aber eigentlich ist es ja kein Wunder, dass er Figuren zeigt, die nur aus ihrer Hülle und der Leere in ihrem Inneren bestehen
Vielen Dank für den Erklärungsansatz, der mir hilft, U's Kunst ein kleines bisschen besser zu verstehen. Ohne Leserunde wäre ich mal wieder aufgeschmissen.Ich habe das Gefühl, fast alles lässt sich hier (jedenfalls bisher) auf den Gegensatz von Oberfläche (Schein) und Hohlraum (Sein), Außen- und Innenwahrnehmung reduzieren. Die Eltern hatten ihre Masken perfektioniert, und er hat schon als kleines Kind gelernt, es ihnen gleichzutun. Bei den Eltern hatte ich das Gefühl, dass sich hinter der Maske tatsächlich sehr wenig echte Persönlichkeit verbarg, aber er ist es, der sich hohl fühlt.
Oder fanden sie es mutig, den Diebstahl zuzugeben? So ganz klar ist mir das nicht.