1. Leseabschnitt: Prolog bis Hälfte Erster Teil (Seite 11 bis Seite 89)

Bücherfreundin

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Dann mache ich diesmal den Anfang: Den Einstieg in den Roman finde ich gelungen. Die Tatsache, dass die Kinder britischer Eltern auch in die USA gebracht wurden, um sie vor den Folgen des zweiten Weltkrieges zu schützen, war mir nicht bekannt. Dass man sie aufs Land geschickt hat, hatte ich zuvor schon gelesen, zum Beispiel in „Da sind wir“ von Graham Swift wird eine solche Geschichte schön und gefühlvoll geschildert. Aber bis in die USA, das dürfte für die betroffenen Kinder ein krasser Wechsel der Lebensumstände gewesen sein. Das Heimweh war vorprogrammiert…
 

Gina_Lesefuchs

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21. April 2024
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Mir gefallen die verschiedenen Blickwinkel, aus denen die Geschichte erzählt wird.
Dadurch wird deutlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind und wie viele Missverständnisse ungeklärt bleiben, weil vor allem die Erwachsenen nicht miteinander sprechen.
Besonders Reginald hält mit seinen Gefühlen hinter dem Berg, so dass Millie ihn für kaltherzig hält. Dabei vermisst er Bea mindestens genauso sehr, hat nur Angst, verletzlich zu wirken.
Überhaupt wird in der Erzählung sehr deutlich, wie sehr die Männer das Leben der ganzen Familie bestimmt haben, ohne Rücksicht auf die Gefühle und Bedürfnisse ihrer Frauen und Kinder.
Gelungen finde ich die Schilderung, wie zerrisen die Eltern sind zwischen ihrem Bestreben, ihr Kind in Sicherheit zu bringen, und dem Wunsch, es bei sich zu behalten und selbst zu beschützen.
Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie schwer so eine Entscheidung zu treffen ist.
Ich mag das Buch und lese gerne weiter. :)
 

Bücherfreundin

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6. November 2022
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Die Charaktere sind bisher sehr schön gezeichnet, finde ich. Sie wirken lebendig und ich kann mir ihr Wesen und ihr jeweiliges Verhalten recht gut vorstellen. Die USA wirkt zu der Zeit noch wie eine Oase des Friedens, im Vergleich zu dem Flächenbrand, den Hitler in Europa entzündet hat.
 

dracoma

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Mir gefällt das Cover so gar nicht, und im Buchladen hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen.
Und dann gleich auf der ersten Seite - später wieder - die Verwechslung von dasselbe und das gleiche. Herrje. Dasselbe ist eben nicht das gleiche. Ein Übersetzungsfehler.

Der Prolog schafft gleich eine etwas wehmütige Stimmung, und er wirft jede Menge Fragen auf. Was will B vergessen (S. 14) und warum? Was heißt das: "die Trauer, als sie sie verloren hatte" (S, 15), was mag da passiert sein? Und wieso wünscht sie sich, für immer mit den Gregorys zusammen zu sein und nicht mit ihren eigenen Eltern?

Das macht die Autorin wirklich sehr geschickt: sie legt Köder aus, damit man weiterliest.

Mir gefallen die verschiedenen Blickwinkel, aus denen die Geschichte erzählt wird
Ja, das finde ich auch sehr gut gemacht. Sie nimmt damit jede Person ins Visier und lässt sie sprechen/denken. Da gibt es keine einzige Stelle, an der ein außenstehender Erzähler eine Erklärung gibt.
Die Charaktere sind bisher sehr schön gezeichnet, finde ich.
Ja, das sehe ich auch so. Die Personen charakterisieren sich durch ihr Denken oder dadurch, wie andere sie erleben. Das ist wirklich gut gelungen. Sie entwickelt die Charaktere sehr behursam und langsam.
Überhaupt wird in der Erzählung sehr deutlich, wie sehr die Männer das Leben der ganzen Familie bestimmt haben, ohne Rücksicht auf die Gefühle und Bedürfnisse ihrer Frauen und Kinder.
Da gibt es kaum Unterschiede zwischen USA und England :)!

Einiges habe ich nicht so ganz verstanden. Beatrix (ungewöhnlicher Name für ein englisches Mädchen) wird in die USA nach Boston geschickt, weil das ihren Eltern sicherer vorkommt als die Verschickung aufs Land. Na gut. Das Problem scheint darin zu bestehen, dass niemand ihr gegenüber die Verantwortung dafür übernehmen will; ihr Vater stellt es so dar, als ob ihre Mutter sie weggeschickt hätte, aber auf der anderen Seite weigert er sich entschieden, sie nach Ende der Bombardierungen zurückzuholen: "Das war unsere Abmachung" (S. 79). Und sie wiederum versteckt das Gut-Angekommen-Telegramm vor ihrem Mann. Eine Art Rache oder Bestrafung.
Das sehe ich wie @Gina_Lesefuchs : hier stimmt die Kommunikation nicht. Und es besteht ein deutliches Machtgefälle.

Und dieses familiäre Machtgefälle sieht man auch bei den Ersatzeltern, aber hier begehrt die Mutter schon mal auf: "Erzähl du mir nicht, wie ich meine Kinder großziehen soll, ... schließlich bin ich eine Mutter" (S. 87 ff.). Herrlich.
Zum Stichwort Kommunikation: Reginald und Millie entfremden sich, er lügt. Er öffnet seine Gefühle für seine Tochter in einem Brief, aber er schickt ihn nicht ab, weil sie "eine schwache Version seiner selbst" (S. 71) dokumentieren: er ist unfähig, sich "schwach" und gefühlvoll zu zeigen.

B. kommt in ein ganz anderes Milieu und vergleicht immer wieder ihre Wohn- und Familiensituation mit der in London: großzügiges Haus, Sommerhaus auf eigener Insel, Hund, Garten, Konzert, Weihnachtsparties, gebildete Familie. Sie fügt sich erstaunlich gut und problemlos in das andere Leben ein. Sie ist sogar "glücklich" (S. 77) wie schon länger nicht mehr. Hat sie kein Heimweh? Sie ist erst 11...Es fällt ihr auch zunehmend schwerer, den sonntäglichen Brief an ihre Eltern zu füllen, und wenn sie schreibt, dann idyllisiert sie: "Essen und Wanderungen und Tennis und Sonnenuntergänge" (S. 60). Sie will ihre Eltern nicht beunruhigen.

Sehr schön und disket wird die innere Abnabelung der Mutter von der Tochter beschrieben (Aufräumaktionen z. B.), und hier schafft die Autorin auch parallele Situationen z. B. mit dem Kleid.

Das mit dem Schachspiel ist mir nicht ganz klar. Die beiden Männer finden sich also über das Spiel, per Post. Pro Zug also eine Postkarte über den Atlantik. Aber die Post dauert doch unter Umständen Wochen?
 
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Wandablue

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Brandenburg
Oh, ein leichter Roman! Im Vergleich zu dem, was wir vorher hatten,
Das Lied des Propheten und Anständige Leute (das sind die, wo ich dabei war) - ein echtes Sanftgewicht (Neologismus, falls ihr es nicht bemerkt habt).
Liest sich wie geschnitten Brot. (Hanni und Nanni-*kicher*).
Ein Sommeridyll. Ich wäre auch gerne dort auf der Insel. Ist euch schon einmal aufgefallen, wie viele Sommerromane in Maine spielen?

Zum Inhalt:
Bea in die Staaten zu schicken, ist ein Opfer.
Die Autorin stellt das sehr gut dar. Natürlicherweise muss eine Entfremdung stattfinden. Millie weiss das und sie ist sich selbst gegü schonungslos ehrlich: sie entsort Beas Kleidung wie man das nach dem Tod eines geliebten Menschen tut. Nach anfänglichem Widerstreben lebt sie ihr Leben. Toll finde ich, dass sie einen Saniwagen fährt, es ist nicht nur Reg, der sich ein Leben aufbaut.
Sehr traurig, dass die Eheleute sich entfremden, denn sie sind nicht ehrlich miteinander. Diese Ehe wird nicht halten - oder, was meint ihr?
Während aber Millie bei ihrem Dienst mit Klassenproblemen kämpfen muss, spielt dies für Reg keine Rolle. Er ist Verantwortlicher und er bekämpft seinen Verlust der Tochter mit einer neuen Beziehung zu Ethan.

Auf der anderen Seite lebt Bea sich ein. Sie ist in William verliebt (Indizien). Nancy ist übergriffig, darauf reagiert Bea innerlich, äusserlich noch nicht.
Bei der Badediskussion raufe ich mir die Haare: "Ist denn alle Welt übergeschnappt? Wer badet ein 12jähriges Mädel und einen 10jährigen Buben". Was ist los mit Nancy?
Was mir gut gefällt ist, wie Bea das Schwimmen lernt und zur Stadt schwimmt.
Resümee: Sommerroman mit gewollter Kriegsdramatik? (ist eigentlich auch out - alter Hut. Solche Literatur hatte man in den 70er oder 80ern. Wie lange wollen die Autoren diese Landverschickungen aufwärmen?).

Kommt jetzt sehr darauf an, was sich nach der Leichtigkeit noch entwickelt.
Ich bin natürlich froh, dass der Roman sich wegschlürfen lässt wie Softeis.
Vanille.
 

Wandablue

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Überhaupt wird in der Erzählung sehr deutlich, wie sehr die Männer das Leben der ganzen Familie bestimmt haben, ohne Rücksicht auf die Gefühle und Bedürfnisse ihrer Frauen und Kinder.
Ohne Rücksicht - doch wohl nicht. ich hab es nicht im Kopf, aber bestimmt gibt es die Daten, wieviele Menschen in London im Krieg umgekommen sind. oft durch Brandbomben. Es ist ein Opfer, aber i.d.R. eine Lebensversicherung gewesen.
Ich hätte freilich gerne Details gewusst, wie kam man zu den Adressen, welche Organisationen waren das, etc.
 

Wandablue

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Das macht die Autorin wirklich sehr geschickt: sie legt Köder aus, damit man weiterliest.
Klar. Es kommt ja später auch Fischfang vor!
Eine Art Rache oder Bestrafung.
Rache, sehe ich auch so. Unterirdisch!

Hat sie kein Heimweh?
Doch. Aber ein Jahr ist für ein Kind eine unendlich lange Zeit und dann sind die Briefe auf beiden Seiten ja - aus falsch verstandener Rücksicht- oberflächlich.

Aber die Post dauert doch unter Umständen Wochen?
10 Tage? Damals hatten die Leute noch Geduld.
 

dracoma

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10 Tage? Damals hatten die Leute noch Geduld.
In Kriegszeiten noch länger, wie ich aus der Lektüre von Wittstocks "Marseille 1940" weiß.

Wie lange muss denn der Krieg dauern, damit die Zwei wenigstens ein einziges Schachspiel beenden?
Sie ist in William verliebt (Indizien).
Kitschalarm.

Meine Glocke hat einige Male geschrillt, aber sie hätte noch häufiger schrillen können.
"Und er reckt die Arme und versucht, das Land zu berühren, wo sie von nun an leben wird" (S. 22).

Hoffentlich baut die Autorin die Kitsch-Ansätze nicht weiter aus, auch wenn ich das Cover als Warnung sehe. Möglicher Ausbau:
Da alle den sonnigen William lieben (außer sein Vater, ein strenger Oberlehrer-Typus), wird er auch für Bea ihre erste Liebe werden. Was Gerald nicht gefällt.
Kein Textbeleg - es sei denn, Du siehst die Gedanken an die Kerzenleuchter etc. als Heimweh-Gedanken.
Und sie sagt selber: sie ist glücklich.
 
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Bücherfreundin

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Er ist Verantwortlicher und er bekämpft seinen Verlust der Tochter mit einer neuen Beziehung zu Ethan.
Ja, ich glaube, genau so sieht er seine Rolle: er ist derjenige mit mehr Weitsicht in der Beziehung, Millie ist zu emotional, was das Kind angeht - deshalb muss er sich bei der anstehenden Entscheidung über Beas Zukunft durchsetzen.
 

dracoma

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und er bekämpft seinen Verlust der Tochter mit einer neuen Beziehung zu Ethan.
Na ja - ich stimme Dir insofern zu, als er in der Verbindung zu Ethan eine Gemeinsamkeit mit seiner Tochter findet.

Ansonsten bekämpft er den Verlust damit, dass er "über Nacht in der Fabrik" (S. 70) bleibt, für die Home Guard patroulliert und abends in den Pubs einen heben geht. Und seine Frau anlügt.
 

Bücherfreundin

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Solche Literatur hatte man in den 70er oder 80ern. Wie lange wollen die Autoren diese Landverschickungen aufwärmen?).
Ich hege mal die vielleicht verfehlte Hoffnung, dass die Autorin den Fokus der Geschichte noch ein bisschen verschiebt: darauf, wie sehr sich eine Familiendynamik verändert, wenn auf einmal ein bis dato völlig fremder Mensch zum Familienmitglied auf Zeit wird. Nancy ist glücklich, endlich ein Mädchen im Haus zu haben. Die Dynamiken im Haus ändern sich , die männlichen Familienmitglieder dominieren nicht mehr ganz so stark das Geschehen.
 

Barbara62

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19. März 2020
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mit-büchern-um-die-welt.de
Besonders Reginald hält mit seinen Gefühlen hinter dem Berg, so dass Millie ihn für kaltherzig hält. Dabei vermisst er Bea mindestens genauso sehr, hat nur Angst, verletzlich zu wirken.
Einerseits ist seine Entscheidung altrustisch, denn er verzichtet darauf, sie aufwachsen zu sehen, um sie zu schützen und ihr die Kindheit so gut es geht zu lassen. Andererseits finde ich es sehr unfair, dass er Beatriz gegenüber nicht zugibt, dass die Aktion von ihm ausgeht.

Mir gefällt das Cover so gar nicht, und im Buchladen hätte ich das Buch nicht in die Hand genommen.
Und dann gleich auf der ersten Seite - später wieder - die Verwechslung von dasselbe und das gleiche. Herrje. Dasselbe ist eben nicht das gleiche. Ein Übersetzungsfehler.
Beim Cover geht es mir wie dir. Ich wollte mich deshalb erst gar nicht zu der LR anmelden, ich habe eine Allergie gegen "Frau-von-hinten-Bücher". Erst auf Nachfrage bei @Literaturhexle habe ich es doch getan, es ist immerhin ein mare-Buch.

Was die Übersetzung betrifft, ist mir auch etwas aufgefallen, ich bitte um eure Einschätzung. Auf S. 78 geht es um eine Kirche: "In der, wo Beatrix getauft worden ist." Ich halte das "Wo" für krassen Dialekt und grammatikalisch falsch, ihr auch?

Oh, ein leichter Roman! Im Vergleich zu dem, was wir vorher hatten,
Ich bin ehrlich gesagt erleichtert. Er liest sich leicht, ist aber keineswegs banal.

Doch. Aber ein Jahr ist für ein Kind eine unendlich lange Zeit und dann sind die Briefe auf beiden Seiten ja - aus falsch verstandener Rücksicht- oberflächlich.
Nicht oberflächlich sondern selbstzensiert. Keiner will den anderen beunruhigen. Beatriz hat schon ein sehr genaues Gefühl dafür entwickelt, was sie ihren Eltern vorenthalten muss, um sie nicht zu kränken.

Hoffentlich baut die Autorin die Kitsch-Ansätze nicht weiter aus, auch wenn ich das Cover als Warnung sehe. Möglicher Ausbau:
Da alle den sonnigen William lieben (außer sein Vater, ein strenger Oberlehrer-Typus), wird er auch für Bea ihre erste Liebe werden. Was Gerald nicht gefällt.
Ich wette nicht dagegen! Genau so wird es kommen. Das haben Nancy und Ethan überhaupt nicht auf dem Schirm, so klug sie auch sind. Für sie sind alle drei noch Kinder.
 

Barbara62

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Was die sich anbahnende Dreiecksgeschichte betrifft, hoffe ich mit @dracoma, dass die Autorin die Kitsch-Kontrolle behält. Ansonsten lese ich den Roman bisher sehr gern.

Besonders gut gefällt mir, wie die widerstreitenden Gefühle von Reginald und Millie beschrieben sind. Einerseits wollen beide das Beste für die Tochter, andererseits empfinden sie Neid und können sich nicht aus vollem Herzen für Beatriz freuen. Gleichzeitig haben sie ein schlechtes Gewissen deswegen. Sie spüren, dass sie ihnen entgleitet. In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass Beatriz in den Kapitelüberschriften inzwischen Bea ist, sie ist eine andere geworden. Dieser Satz fasst es gut zusammen:

"Dieser Ozean, in dem sie jetzt schwimmt und der sie voneinander trennt, ist während des vergangenen Jahres breiter geworden." (S. 67)

Reginald und Millie spüren das.

Von mir aus könnte die Autorin übrigens statt des Kursivdrucks für die Dialoge gerne Anführungszeichen verwenden.
 
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dracoma

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In diesem Zusammenhang finde ich es interessant, dass Beatriz in den Kapitelüberschriften inzwischen zu Bea geworden ist, sie ist eine andere geworden.
Stimmt! Gute Beobachtung!! Ab den Sommerferien heißt sie "Bea", d. h. sie ist amerikanisiert (ab S. 55).
Was die Übersetzung betrifft, ist mir auch etwas aufgefallen, ich bitte um eure Einschätzung. Auf S. 78 geht es um eine Kirche: "In der, wo Beatrix getauft worden ist." Ich halte das "Wo" für krassen Dialekt und grammatikalisch falsch, ihr auch?
Es ist dialektal, wenn es Personen bezeichnet oder sich auf ein Substantiv bezieht; hier im Süddeutschen wird das gerne gemacht. "Er geht x besuchen, wo er mit in der Schule war".
Hier im Text ist es grammatisch in Ordnung, da Ortsbezeichnung, aber ich finde es auch unschön. Die Übersetzerin wollte vielleicht die Wiederholung abschwächen. Besser wäre vielleicht die Formulierung
Nicht in dieser Kirche, sondern in der, die zu Beginn des Krieges zerbombt worden ist. In der damals Beatrix getauft worden ist.

Von mir aus könnte die Autorin übrigens statt des Kursivdrucks für die Dialoge gerne Anführungszeichen verwenden.
Ich weiß auch nicht, was das soll.