Wir scheinen uns in der Beurteilung einig zu sein.
Ich habe mir in diesem ersten Abschnitt noch keinen Satz notiert (nur das schöne Wort "Klimatrottelkiste"), aber bei der Atmosphäre gehe ich mit. Am liebsten würde ich dem Quartett ein "umdrehen!" zurufen... So viele schlechte Omen: der Rassismus, die Gedenkstätte für das Unfallopfer, die Unfreundlichkeit der Flussanrainer, das dunkle Pappeldach, der halb versenkte Kahn, der bedrohliche SUV... Sind sie denn blind?Während ich Figuren und vor allem die Dialoge ausbaufähig finde (negativer Höhepunkt dieser Streit um den Steuermann), finde ich die Atmosphäre doch sehr gelungen und mitreißend. Dieses permanente Gefühl einer Bedrohung, die immer wieder auftauchende Todesthematik, dazu diese wunderbar beschriebene Fahrt und die Natur - das hat mich doch mehr und mehr für das Buch eingenommen.
Aber immerhin sollen die besseren Kanus alle vermietet sein...Ich habe eher das Gefühl, es handelt sich um einen touristischen Geheimtipp und sie sind Fremde dort nicht wirklich gewohnt.
Zumindest den Wortlaut der Antwort halte ich für absolut unrealistisch. Wissen solche Typen mit "N-Wort" überhaupt etwas anzufangen? Ich würde es nicht vermuten. Das ist Intellektuellensprech.Ist die Reaktion der vier Freund:innen im Gasthof nicht komplett unrealistisch? Würdet ihr mit dem Konter: "Das N-Wort ist zutiefst rassistisch" gegenüber eindeutigen Rassisten antworten? Und würdet ihr nicht den Gasthof einfach verlassen, wenn so mit einem eurer Freunde umgegangen wird? Wenn ihr sogar Zelte dabei habt?
Mit diesem Satz?Du darfst nicht vergessen, dass die Vier ziemlich angeschickert sind. Da wird man schon mal mutig und verteidigt seine ethischen und politischen Grundsätze.
Und vor allem überheblich.Aber wie Du auch schreibst: Das Verhalten der Freunde ist sonderbar, kindisch.
Er vermutet einen Kranken oder Behinderten und benimmt sich mit seiner Drängelei nicht besser als die Rassisten.Am nächsten Tag fährt Bodo wie eine gesengte Sau. Er will es dem kleinen Fahrzeug zeigen - wie ein Spielkalb verhält er sich auf der Straße mit einem Auto, das den Neid der Einwohner heraufbeschwören kann. Augenscheinlich hat Josef als einziger Verständnis: "Oder er hatte Angst." Eine Möglichkeit, die die anderen gar nicht sehen.
Halte ich für eine ziemlich dreiste Ausrede...Aber immerhin sollen die besseren Kanus alle vermietet sein...
Bin wegen meines Urlaubs etwas spät eingestiegen und habe erst jetzt zu lesen angefangen. @Barbara62 spricht mir aus der Seele. Die Atmosphäre ist sehr bedrohlich, die Reaktionen wirken unrealistisch. Mal abwarten, was noch kommt. Definitiv spielt die Handlung wegen dem Begriff N-Wort in der Gegenwart.Ich bin in meiner Beurteilung noch etwas offener als ihr. Für mich könnte das Buch noch den Dreh bekommen. Der erste Leseabschnitt dient vielleicht nur dem Aufbau einer Drohkulisse, es könnte noch interessant werden. Was die Charaktere betrifft, bin ich aber völlig eurer Meinung: Figurenzeichnung auf dem Reißbrett. Und sprachlich eher Durchschnitt. Trotzdem: Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Meine Frage war nicht ganz ernst gemeint. Ich fand nur das Verhalten der Einheimischen so aus der Zeit gefallen. Ich kann kaum glauben, dass es heute noch Gegenden gibt , wo so offen rassistisch geredet wird.Definitiv spielt die Handlung wegen dem Begriff N-Wort in der Gegenwart.
Ich auch, spätestens nachdem sie diese heruntergekommenen Kanus bekommen haben, hätte ich mein Geld genommen und wäre gegangen.Ich verstehe das Verhalten der vier Freunde auch nicht. Ich wäre da ziemlich schnell wieder gegangen, wobei ja der ganze Gasthof mitsamt Wirt nicht sehr einladend wirken.
Auch manche Gespräche wirken auf mich nicht sehr realistisch, zumindest nicht passend für erwachsene Menschen.
Also mir kamen die Leute so vor, wie vielleicht kurz nach der Wende im Osten, die vielleicht da noch skeptisch gegenüber Wessis waren. Zumindest war das mein Gedanke, den wo außer im Osten gibt es noch solche Einöden?Meine Frage war nicht ganz ernst gemeint. Ich fand nur das Verhalten der Einheimischen so aus der Zeit gefallen. Ich kann kaum glauben, dass es heute noch Gegenden gibt , wo so offen rassistisch geredet wird.
Ohh ja durchaus denke ich das es noch solche Ecken gibt. Man muss nur mal daran denken wie viele Regionen im Osten damals keine Flüchtlinge wollten. Und vor allem gibt es dort auch noch Gegenden wo als Nazihochburg verschrieen sind. Ich denke mal das sie genau in so eine Gegend gereist sind.Davon gehe ich auch aus, umso mehr befremdet mich das fremdenfeindliche Verhalten. Gibt es heute wirklich noch so Ecken, in denen so offen gegen Schwarze geredet wird ?