1. Leseabschnitt: Kapitel I bis VI (S. 7 - 42)

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Es wurde bereits angesprochen, dass der Aufbau hier der der Schachnovelle ähnelt. Das ist mir auch aufgefallen. Allerdings tue ich mich hier etwas schwerer als in der anderen Novelle.
Bei unserem bekennenden Mörder frage ich mich die ganze Zeit warum er auf freiem Fuß ist? Auch damals wurde ein Mord bestraft. Erzählt er uns die Wahrheit? Andererseits wird ja voran gestellt, dass man ihn kennen müsse, er war ja wegen dieser Geschichte in aller Munde.
Tolstoi befasst sich mit einem Thema, über das sicher kaum jemand öffentlich diskutiert hat zu der Zeit. Es spricht aber definitiv für ihn, dass er hier in seiner Novelle über diese Grundsätze spricht.
 

Sassenach123

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Ich bin überrascht, wie offen über das Thema Sexualität gesprochen wird, eigentlich hätte ich in dieser Zeit mehr Prüderie vermutet. Etwas irritiert war ich von den Bibelzitaten, die der Geschichte vorangestellt sind und der Erklärung dazu. Es gab eine russische Sekte, die die physische Kastration befürwortete, um ihre moralische und religiöse Erlösung darin sah? Ziemlich radikal, meiner Meinung nach.
Tolstoi hat ebenfalls einiges geschrieben, das sich mit seiner Religion und seiner Sichtweise dazu auseinandersetzt. Vielleicht ist das seine Art gewesen, auch hier seinen Stempel aufzudrücken? Es regt jedenfalls zum nachdenken an
 
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