1. Leseabschnitt: Kapitel I. bis V. (Beginn bis Seite 71)

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Das mit der asymmetrischen Frisur fand ich hingegen witzig.
Ich auch, das hat mich wirklich zum Lachen gebracht und das passiert mir beim Lesen nicht allzu häufig.
Ein kleiner persönlicher Pluspunkt bei mir ist die Erwähnung von "Wuthering Heights", auch wenn sie hier wohl symptomatisch für den grauen Alltag an der Schule stehen soll
Das gefällt mir auch sehr - der "Hamlet" ist ein weiterer Pluspunkt, die Erwähnung kommt auch nicht von ungefähr...
Durch diese leichten, amüsanten Stellen liest es sich entsprechend süffig runter. Bisher gefällt mir das sehr gut, da wir ja sonst immer genug schwere Kost lesen. Dieselbe Handlung hätte bei vielen anderen Autor:innen, die wir hier so lesen, viel düsterer aussehen können. Mal sehen, wie sich das über den gesamten Roman hinweg macht.
Ich finde das auch großartig. Der Roman hat eine Leichtigkeit im Ton und Situationskomik, die mich sehr an ChickLit erinnert.
Das finde ich nicht merkwürdig. In einem Klassenraum mit den Schüler:innen zu arbeiten ist etwas ganz anderes als Meetings mit Kolleg:innen oder (noch schlimmer) an irgendwelchen Veranstaltungen teilzunehmen, an denen vor allem Small-Talk-Fähigkeiten erforderlich sind.
Ich auch nicht. Das ist ein anderes Level von Performance, ein anderes Autorität-/Hierarchie-/Altersgefälle. Finde ich absolut schlüssig.
 

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Ich bin begeistert. Feiner Roman, frech, erfrischend, unterhaltend, ernste Note mit Leichtfüßigkeit. Dann noch Singapur - Herz was willst du mehr?

Das ganze Essen finde ich absolut authentisch und köstlich - in deutschsprachiger Literatur gibt es ja weitaus weniger genussvolle Momente, da empfinde ich diesen Roman geradezu als Sinnenfreude. Er erinnert auch deutlich daran, welchen großen Stellenwert Essen in China z.B. einnimmt. (Ich habe mal irgendwo gelesen, dass "Hast du gegessen?" in China auch als Begrüßungsformel, quasi statt "Guten Tag" verwendet wird - passt also).

So und nun zu meinem Helden Sukhin. Ich kann mich zu 96% mit ihm identifizieren, ein paar Abzüge muss ich machen, weil ich kein Mann bin und doch ganz gern Sport mache. Aber in dem, was da zum Unterrichten und Korrigieren und Leben an der Schule steht, kann ich mich fast komplett wiederfinden. Englische Literatur ist ja auch mein Metier und die Art, das Larkin-Gedicht zu analysieren - herrlich, das macht so Spaß, damit bekommt man jeden. Und was gibt es für tolle Gedichte!
Ich finde seine Einkaufsaktion gelungen, wenn man kein begeisterter Shopper ist, da kann das ja nun wirklich auch eine Herausforderung werden etwas für CNY zu besorgen und da man seine Zeit auch besser nutzen kann, finde ich seine Vorgehensweise sehr effizient.
Auch Sukhins Kollegen-Phobie, die Art, wie er Dennis Wortwahl begutachtet, ist doch einfach genial: seine Aversion gegen den dreimaligen Einsatz von Plan in einem Satz und den fehlenden Gebrauch von Adjektiven, das ist so authentisch und nachvollziehbar für mich.

Ich würde den Roman bisher als einen Glücksgriff bezeichnen. Mir gefällt er.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich würde den Roman bisher als einen Glücksgriff bezeichnen. Mir gefällt er.
So erging es mir bis zum Ende (wobei ich nicht mehr laut lachen musste:think)! Du kannst dich also freuen.

Danke für deinen Dozenten-Einblick. Es ist doch gut zu hören, dass die geschilderten Eindrücke auch tatsächlich authentisch sind.
Ich habe es wenig mit Gedichten, finde aber sämtliche im Buch auftauchenden sehr nachvollziehbar und "griffig".
Ein Highlight!
 

Renie

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19. Mai 2014
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Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Das ganze Essen finde ich absolut authentisch und köstlich - in deutschsprachiger Literatur gibt es ja weitaus weniger genussvolle Momente, da empfinde ich diesen Roman geradezu als Sinnenfreude. Er erinnert auch deutlich daran, welchen großen Stellenwert Essen in China z.B. einnimmt. (Ich habe mal irgendwo gelesen, dass "Hast du gegessen?" in China auch als Begrüßungsformel, quasi statt "Guten Tag" verwendet wird - passt also).
In dem Zusammenhang hätte ich jetzt gern auf unsere Buchliste "Appetitanreger" verwiesen, die ich vor Jahren mal angelegt habe, und die ausschließlich Bücher enthält, in denen das Essen eine große Rolle spielt, und die, wie der Name schon sagt, Appetit machen. Der Roman hätte in dieser Liste ganz weit oben gestanden. Doch meine Liste ist weg :sad Aber wer bin ich denn, dass ich nach all den Jahren erwarten kann, dass meine Liste noch da ist? :smilehorn Vielleicht findet der @supportadmin sie bei Gelegenheit irgendwo wieder;)