Und genau das hat mir besonders am Anfang auch sehr gut gefallen. Das war ein richtig guter Einstieg!Ich mag, wie sich Katharina Gedanken über Wörter und Wortbildungen macht. Und wie diese eingesetzt werden.
Ich setze mich wieder auf den gleichen Stuhl wie beim letzten Mal, beim ersten Mal. (S. 13)
Guten Morgen. Morgen ab jetzt, weil die Stunde vom Nachmittag auf den Morgen verschoben wurde. (S. 23)
Das sind alles Dinge, die dem Psychiater schon bekannt sind bzw. die er sieht. Da bin ich der Ansicht, dass man das eleganter hätte lösen können. Aber ich bin auch bei Illusionsaufrechterhaltung etwas empfindlich .Was liegt denn da auf dem Tisch? Wo sonst nur ein Wasserglas und die kleine Lampe steht? (S. 35)
Ist er. Hat mich direkt erinnert. Die Erzählerin in „Vater unser“ kommt mir aber manipulativer vor.frage mich aber, ob Angela Lehners "Vater unser" nicht ähnlich ist?
Danke, dass du nachgeschaut hast. Es werden ja mehrere Hinweise gegeben, wie die Trennung der Beatles oder der Anschlag auf das Flugzeug:Und ganz nebenbei streut Dagmar Schifferli immer wieder historische Tatsachen ein.
Da wollte ich auch noch nachschauen. Ich war etwas überrascht, dass es in der Vergangenheit spielt. Weil im Klappentext nichts weiter gesagt wird, dachte ich, es sei in der Gegenwart angesiedelt.Als Jahr habe ich wegen der WM 1970 herausgefunden.
Das hat mir gut gefallen. Vielleicht hat da der Psychiater im Geiste geantwortet.Was haltet ihr von dem Druckbild, weiße Flächen für Gesprächspausen?
Sie diktiert ihm ihre Bedingungen. Sonst redet sie nicht.Und warum lässt sich der Psychiater sich darauf ein, dass sie die Fäden in der Hand behält.
Das finde ich eine tolle Idee. Das meinte ich mit den optischen Sprechpausen.Was haltet ihr von dem Druckbild, weiße Flächen für Gesprächspausen?
ich denke er will ihr Vertrauen gewinnen, sie nicht aufregen, um eine Gesprächsbasis zu erhalten, um ihr dann helfen zu können. Muss für ihn schwierig sein, denn normalerweise reden ja beide Parteien, aber er scheint es richtig zu machen, sie öffnet sich ihm. Ich frage mich nun, um was es ihr geht? Sucht sie Hilfe oder will sie einfach nur alles loswerden?Der Anfang hat mir besonders gefallen, weil er anders ist als üblich. Vielleicht setzt danach ein kleiner Gewöhnungseffekt ein.
Dennoch hat mich der Leseabschnitt in seinen Bann gezogen. Mehr und mehr beginne ich mich zu fragen, was da wirklich passiert ist. Wieso ist Katharina dort gelandet? Und warum lässt sich der Psychiater sich darauf ein, dass sie die Fäden in der Hand behält.
Das gefällt mir sehr gut. Es suggeriert das Zögern, wenn man über eine Antwort nachdenkt, sie im Geiste formuliert oder auch beim Sprechen selbst sich nicht sicher ist, wie der Satz fortgeführt werden soll.Was haltet ihr von dem Druckbild, weiße Flächen für Gesprächspausen?
Ach, ist sie unzuverlässig? Was bringt dich darauf. Wäre natürlich dann interessant. Ich glaube (noch) nicht, dass sie unzuverlässig ist. Sie sagt nämlich nichts.eine in höchstem Maße unzuverlässige Erzählerin, dir ihr Gegenüber nicht zu Wort kommen lässt.
Diese Stellen sind mir auch ein klein wenig aufgefallen (aufgestoßen würde ich nicht sagen). Sie haben mich auch aus dem Rhythmus geworfen.Das sind alles Dinge, die dem Psychiater schon bekannt sind bzw. die er sieht. Da bin ich der Ansicht, dass man das eleganter hätte lösen können.
Diese leichte Manipulation der erzählten Geschichte finde ich auch sehr spannend.Die Erzählerin lässt alles aus, was sie in ein schlechtes Licht rücken könnte, z.B. warum ihre Patentante sie nicht bei sich behalten will.
Danke für den Hinweis. Genau das hätte ich in die Runde als Fragestellung geworfen.Zu dieser Thematik passt auch der Verweis auf Paul Celans Gedicht „Todesfuge“ (Anfang Kapitel 4), in dem die nationalsozialistischen Vernichtung der Juden zum Ausdruck gebracht wird.
Ich finde die Idee sehr gut. Auch, dass sich die Länge der Sprechpausen anhand der freien Fläche ablesen lässt, ist gut gemacht.Was haltet ihr von dem Druckbild, weiße Flächen für Gesprächspausen?
Böse Zungen würden behaupten: Wahrscheinlich ist das in den 1970ern ohnehin noch ein Psychoanalytiker, der sowie sie hätte die ganze Zeit quatschen lassen.Und warum lässt sich der Psychiater sich darauf ein, dass sie die Fäden in der Hand behält.
exakt. Bei mir kam sogar Langeweile auf.Damit meine ich Sätze, in denen sich Katharina nicht an ihr Gegenüber wendet, sondern an den Leser, um ihn mit Informationen zu füttern.
Hä? Das sollte ein Psychiater tunlichst unterlassen, seine patienten zu manipulieren!!!"Manipulation" des Psychiaters gewünscht,
Daran hab ich auch gleich gedacht. Aber sagt sie nicht, der Dichter hätte sich früh umgebracht, oder hab ich "früh" nur assoziiert?Paul Celans Gedicht „Todesfuge“
Aufmachung ist gut.Was haltet ihr von dem Druckbild, weiße Flächen für Gesprächspausen?
Um ihr Vertrauen zu gewinnen. Wenn es nicht anders geht. Der Psycho lässt sich immer auf den Patienten ein, geht auch gar nicht anders.Und warum lässt sich der Psychiater sich darauf ein, dass sie die Fäden in der Hand behält.
Ich habe sie auch als unzuverlässig empfunden. Bei der Geschichte mit dem Flugzeugabsturz erwähnt sie zum Beispiel zuerst gar nicht, dass der Onkel von der Patin (?) ums Leben kam. Und danach tut sie so, als müsste das dem Therapeuten bekannt sein.Ich glaube (noch) nicht, dass sie unzuverlässig ist. Sie sagt nämlich nichts.