Der Inhalt lässt sich kurz und knapp zusammenfassen: Eve, Malerin, schleicht eines Abends - wir befinden uns in der Weihnachtszeit - um ihr Haus herum, in dem sie bis vor Kurzem noch in gelangweilter Eintracht mit ihrem Gatten residiert hat und das dieser nun mit Eves Nachfolgerin bewohnt. Danach fährt sie U-Bahn und gibt sich dabei ihren Gedanken und Erinnerungen hin.
Ob die Nachfolgerin die Ursache für Eves Auszug war? Ich bin mir nicht sicher, denn lt. Klappentext hat sich Eve einen jungen Lover gegönnt. Wer brachte also den Stein ins Rollen? Der Ehemann oder Eve?
Durch Eves Erinnerungen erfahren wir, welche Kunst sie macht: sie malt irgendwas mit Blumen bzw. kreiiert irgendwelche Installationen, in denen Blumen vorkommen (zweckentfremdet?). Mit ihrem Werk "Underground Florilegium" hatte sie scheinbar ihren Durchbruch.
Die Autorin bringt immer wieder Namen von Künstlern ins Spiel, indem sie Vergleiche anstellt (malt wie ...). Da ich ein Kunstbanause bin, sagen mir die meisten dieser Künstler und ihre Werke nichts.
Bleiben wir bei der Kunst: Sehr lustig finde ich die Formulierungen von Kunstkritikern, Journalisten etc. Je komplizierter und verschlungener, desto besser. Ein bisschen erinnern mich diese Formulierungen an Buchbesprechungen im Feuilleton bzw. bei manchen Bloggern, die sich bei ihrer Wortwahl förmlich überschlagen und das Ergebnis ist dann viel Lärm um nichts.
Wir erfahren in chronologisch unsortierten Erinnerungen von Eve, wie sie zu der erfolgreichen Künstlerin geworden ist, die sie heute ist, inklusive ihrer Ausbildung, ihres früheren Liebeslebens, ihre Beziehung zu einem exzentrischen Künstler, ihre Familie.
Dabei erweist sie sich ihren Mitmenschen und ihrer Familie gegenüber als verächtliche Zynikerin - zumindest gedanklich. Denn im direkten Umgang mit ihnen bleibt sie immer höflich.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich diesen Roman mag. Es fällt mir schwer, mich von der Geschichte und Erzählweise treiben zu lassen. Sicherlich gibt es interessante Momente, welches Evas Gedanken über ihre Mitmenschen sind. Ihr Sarkasmus bringt mich dabei zum Schmunzeln. Diesen Momenten stehen allerdings die Beschreibungen ihrer "Blumen-Malerei" gegenüber, die ich mich gleichgültig lassen.
Mal sehen, wie es weitergeht. Noch bin ich optimistisch. Ich hoffe aber, dass Eve irgendwann aus der U-Bahn aussteigt.