Bei mir ist es genau umgekehrt, sie sorgen für Urlaubsfeeling.Dörte Hansens Romane sprechen mich besonders an, weil ich dort lebe und die Gegend und Verhältnisse aus ihren 3 Romanen kenne.
Ich lebe auch hier an der Nordseeküste, bin selbst lange mit meinem Mann zur See gefahren, kenne die Inseln hier wie meine Westentasche und ganz ehrlich: die Frau trifft total ins Mark. Mir tat es weh zu lesen was sie so schreibt in „Zur See“. Ich habe das Buch bereits beendet und was soll ich sagen? Es tat (und tut es noch immer) weh weil sie recht hat mit allem. So bohrt in Wunden und lässt nichts aus.Dörte Hansens Romane sprechen mich besonders an, weil ich dort lebe und die Gegend und Verhältnisse aus ihren 3 Romanen kenne.
Mit Zur See ist ihr wieder ein tiefgründiger Roman über Beziehungen in der Insel-Familie Sander gelungen.
Es geht um Umweltschutz, Klimawandel und Vor-und Nachteile des Tourismus.
Ich habe gestern eine Sendung über sie gehört, SWR2 am Samstagnachmittag. Zitat: „Andere schreiben mit Herzblut, ich schreibe mit Knochenmark.“
Die Autorin ist z.Z. Stadtschreiberin in Mainz, wohnt in Husum und ist in Nordfriesland aufgewachsen. Sie kennt Inseln und Gegend auch aus ihrer Tätigkeit beim Rundfunk.
Dann wirst Du hier eine andere Seite kennenlernen, die wir Nordlichter nur ungern in die Welt hinausposaunen…Bei mir ist es genau umgekehrt, sie sorgen für Urlaubsfeeling.
Ohne mich hier in den Vordergrund drängeln zu wollen: die See ist zu jeder Jahreszeit gefährlich - immer, die macht nie Pause. Egal ob Sommer oder Winter. Erst am Freitag ist so ein Depp von Urlauber ganz gemütlich hier bei uns ins Watt gewandert. Ende vom Lied: die DLRG musste ihn mit 40 Mann (Feuerwehr, Notarzt etc…) aus dem Schlick ziehen wo er schon bis zum Bauchnabel eingesackt war. Die Flut kam gerade. Im Sommer ist hier mehr los als im Winter. Die Touristen überschätzen sich maßlos und gehen ohne Wissen ins Watt. Völlig irre in unseren AugenTrotz eines im Grunde harten Insellebens ist das Meer Sehnsuchtsort. Vor allem im Winter ist das Klima rau, teils nicht ungefährlich und man kann sehr einsam sein. So geht es auch der Pastorenfrau, die während der Woche mit den Annehmlichkeiten des Festlandes leben möchte. Tochter Eske kann auf dem Festland nicht leben, weil sie Insel-Heimweh hat. Sohn Henrik fühlt sich rundum wohl, beeindruckt hat mich das „Pocken-Kreuz“ in der Inselkirche. Rickmers ist traumatisiert von einem schweren Seesturm und zum Alkoholiker geworden. Der Schnaps ist sein Nordseebrot.
*Giggel* ist halt die 'Touristen'-Krankheit! Im Gebirge gehen sie mit Halbschuhen die Berge hoch! (Da muss die Bergwacht ran!) Unvergessen: auf dem Wendelstein stiegen wir aus der Seilbahn, natürlich passend angezogen. Mit uns stieg eine junge Frau aus: Plisseerock, leichtes Jäckchen über die Schulter geworfen und mit High Heels!!!!!! (Den Anblick werde ich nie vergessen, auch wenn es schon in den 80er Jahren war!Erst am Freitag ist so ein Depp von Urlauber ganz gemütlich hier bei uns ins Watt gewandert. Ende vom Lied: die DLRG musste ihn mit 40 Mann (Feuerwehr, Notarzt etc…) aus dem Schlick ziehen wo er schon bis zum Bauchnabel eingesackt war. Die Flut kam gerade. Im Sommer ist hier mehr los als im Winter. Die Touristen überschätzen sich maßlos und gehen ohne Wissen ins Watt. Völlig irre in unseren Augen
Wir wurden mal im Urlaub von Kunden „überrascht“ und begrüßt und gefragt ob denn die Reparatur schon fertig sei - man hat ja sonst nichts zu tun!*Giggel* ist halt die 'Touristen'-Krankheit! Im Gebirge gehen sie mit Halbschuhen die Berge hoch! (Da muss die Bergwacht ran!) Unvergessen: auf dem Wendelstein stiegen wir aus der Seilbahn, natürlich passend angezogen. Mit uns stieg eine junge Frau aus: Plisseerock, leichtes Jäckchen über die Schulter geworfen und mit High Heels!!!!!! (Den Anblick werde ich nie vergessen, auch wenn es schon in den 80er Jahren war!
Total begeistert bin ich von der Sprache! Diese Beschreibungen - einfach Spitze!!!!
Stark geschmunzelt habe ich auf den Seiten 26/27 und hätte dem Pastor am liebsten zugerufen: "Willkommen im Club!"
Das geht auch allen Freiberuflern so, dass ihre 'Schäfchen' sich nicht vorstellen können, dass man auch mal Freizeit haben und nicht an die Arbeit denken will.
Ärzte werden mit Schmerzen konfrontiert, bei Rechtsanwälten bellt 100%ig ein Hund in der Nähe (oder quakt ein Frosch zur Unzeit) und Steuerberater mit Problemen bei der letzten Steuererklärung (oder Hoffen auf deeeen ultimativen Tipp bezüglich Geschäftsführung). Also, damit wir uns recht verstehen: das ist bei Spaziergängen mitten im Wald, auf Festen (z.B. Kindergartenfesten) usw. usf.!
Na, wer kann meine Liste an Berufen noch erweitern?
Da wollte jemand ganz hoch hinausHigh Heels!!!!!! (Den Anblick werde ich nie vergessen, auch wenn es schon in den 80er Jahren war!
Total begeistert bin ich von der Sprache! Diese Beschreibungen - einfach Spitze!!!!
Für mich, so habe ich es immer behauptet, sind Inseln eine Art Sehnsuchtsort. Fühle ich mich ertappt, wenn hier steht, dass Inseln Menschen anziehen, die Wunden haben.? Aufschläge auf Haut und Seele. Vielleicht.Bei mir ist es genau umgekehrt, sie sorgen für Urlaubsfeeling.
Ja, da hast Du recht. Sehnsucht trifft es vielleicht - für die Seele eben.Für mich, so habe ich es immer behauptet, sind Inseln eine Art Sehnsuchtsort. Fühle ich mich ertappt, wenn hier steht, dass Inseln Menschen anziehen, die Wunden haben.? Aufschläge auf Haut und Seele. Vielleicht.
Momentan, nach dem ersten Kapitel, bin ich schon sehr angetan vom Buch. Hanne und ihr Sohn, der es schaffen muss täglich den Poller zu treffen. Hanne ist Ryckmers täglicher Poller.
Gute Frage, was gibt einem Halt, die Leine, oder der Pflock an dem sie befestigt wird. Hanne ist da, jeden Tag, unverrückbar. Der Alkohol das Gegenteil, macht ihn haltlos.die Leine, die Ryckmer irgendwie hält...um das er nicht ganz absäuft und in den Fluten
Da könnte ich jetzt philosophisch werden…zumal sich nicht die Frage stellt „was gibt einem Halt“ sondern was gibt Ryckmer Halt. Für das was er erlebt hat, was er gesehen hat, braucht er den Alkohol als „Lebenserhaltungsmaßnahme“ und Hanne ist, wie ich sagte, die „Leine“ dazu. Ohne beider Dinge wäre er schon längst nicht mehr da. Hätte das Erlebte nicht überstanden. Hier an der Küste wird so etwas gern als symbolischen Akt abgestempelt: der Seemann der saufen kann was das Zeug hält. Der harte Kerl nach außen hin. Aber warum säuft denn der Seemann? Dahinter steht die Frage und die Antwort erhält man, wenn der Seemann seine Seelenkiste öffnet und erzählt. Nicht immer einfach und wenn man es „nüchtern“ (welches Wortspiel zu dem Thema) betrachtet, alles auch nur ganz menschlich und irgendwie nachvollziehbar warum er das tut.Gute Frage, was gibt einem Halt, die Leine, oder der Pflock an dem sie befestigt wird. Hanne ist da, jeden Tag, unverrückbar. Der Alkohol das Gegenteil, macht ihn haltlos.
Nicht nur Freiberuflern, die anderen hören: Du bist doch da und dort, kannst du nicht mal? Ich muss aber gestehen, so etwas hat mir bei Gelegenheiten auch schon auf der Zunge gelegen. Ich gebe mir aber Mühe, es zurückzuhalten.Das geht auch allen Freiberuflern so, dass ihre 'Schäfchen' sich nicht vorstellen können, dass man auch mal Freizeit haben und nicht an die Arbeit denken will.
Oh je, das habe ich wohl sehr wörtlich genommen. Ich dachte, sie sorgt dafür, dass er nüchtern genug ist, um den Poller mit dem Seil zu treffen, damit das Schiff festgemacht werden kann. Dann behält er wenigsten die Stelle.Ryckmers Poller, den er täglich treffen muss, ist der Alkohol - zumindest in meinen Augen.
Das ist eher bildhaft von mir gemeint. Natürlich muss er den Poller treffen um die Schiffe festzumachen aber ohne Alkohol läuft das eben nicht bei ihm. Du liegst schon richtig mit Deinen Gedanken Aber ohne sein „täglich Brot“ ist mit ihm halt kein Fang zu machenOh je, das habe ich wohl sehr wörtlich genommen. Ich dachte, sie sorgt dafür, dass er nüchtern genug ist, um den Poller mit dem Seil zu treffen, damit das Schiff festgemacht werden kann. Dann behält er wenigsten die Stelle.
Nur so als Lese-Anregung für Dich: halte mal Eske genau im Blickda bekommst Du Antworten auf Deine Gedanken!Inseln sind tolle Urlaubsorte, aber ob ich während des ganzen Jahres auf einer leben könnte, glaube ich nicht. Auch wenn das Festland nicht weit ist, ist es doch entfernt. Wahrscheinlich geht es echten Inselmenschen umgekehrt ähnlich.