1. Leseabschnitt: Kapitel 1 bis 4 (Beginn bis Seite 74)

Wandablue

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Brandenburg
Driftland stellt uns den Vater der Kinder vor, den Vogelkönig, der sich in die Einsamkeit geflüchtet hat und im Kontakt mit einem jungen Mann entdeckt, dass er sich wieder nach der Gemeinschaft mit anderen sehnt.
Dieser Jens gefällt mir auf seinem Driftland bis jetzt am besten. Wie er es zulässt, dass der junge Mann an ihn herankommt. Wie es ihn erschüttert, dass er mit Namen angesprochen wird und dadurch vom Vogelwart, dem Driftlandschreck, dem Federmän wirder zu einem Mann, einem Menschen wird. Großartig.

Wenn wir Urlaub machen, habe ich noch nie dieses Bedürfnis gehabt
Das ist wahr.

Dieser Roman hätte auf die Longlist gehört!
Wahrlich!

Die Frau, die ihren fetten Hund durch die Gegend trägt
Die Bemerkung mit der Würde des Hundes! /Ich las von einer Hundetrainerin, die so einen fetten Hund kaufte - aus Mitleid. Sie ging so lange mit ihm schwimmen, bis er wieder laufen konnte. /Hier: das arme arme Tier.

Was macht man, wenn man schon mittendrin in zwei Büchern steckt? Genau! Man fängt das dritte Buch an und lässt sich verzaubern.
So ist es, Ems. Genau meine Situation. Danke.

Und das ist Hansens Stärke, sie blickt dahinter!
Na ja, eigentlich weiß man das ja schon, dass das Inselleben früher kein Zuckerschlecken war. Kann zumindest jeder wissen. Aber Dörte H. malt es so scharf und plastisch. Aber kein bisschen larmoyant. Toller Humor!

dass Vater Jens sich in die Isolation auf die Vogelstation begeben hat?
Parkinson. Scham. (Theorien).

Irrglauben, dass man einen Einblick in den Alltag der "Eingeborenen" erhält, vielleicht sogar daran teilnimmt.
Entlarvend. Gleichzeitig, während man mit den Touris auf Familie macht, werden die eigenen Kinder Luftgeister. Dabei glaube ich nicht mal, dass diese Gastfreundschaft geheuchelt ist. In RL dürfte es schon auch Gäste gegeben haben, die sich auch echt für die Familie plus deren Kindern interessiert haben. Warum nicht?!

Komisch, aber diese Frage stelle ich mir im Urlaub auch immer, egal, ob ich auf einer Insel bin oder auf dem Festland. :cool:
Mit schnellem Internet kann ich.

Stimmt, die gute Eske scheint der Rebell in dieser Familie zu sein.
Wir brauchen ein Fragezeichen als Icon. Nur wegen Tatoos?
Nur Henrik, der schon als Kind sonderlich war, scheint seinen inneren Frieden gefunden zu haben.
Wo ist der denn? Dass ich den überlesen habe ....
 

Kristall86

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22. März 2021
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An der Nordseeküste
Ist das wirklich so? Sie „hält ihn doch mit einer gewissen Ration am Leben“ damit er bei „klarem“ Verstand bleibt und nicht in den Entzug gleitet. Der wäre nämlich nicht so ohne weiteres machbar. Wer Alkoholiker ist, kann bzw. muss immer einen gewissen Pegel halten um bei „klaren Sinnen„ zu bleiben…Für Nicht-Suchtkranke nicht vorstellbar aber das ist so.
 

Kristall86

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22. März 2021
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An der Nordseeküste
Den ersten Satz finde ich sehr interessant, weil er möglicherweise auf eine spezifische nordländische Mentalität verweist. Das finde ich spannend.

Hier stimme ich vollkommen zu. Ich denke ebenfalls, es sollte eine Erklärung geben. Es wird sicher ja ein konkreter Grund dahinter stecken.
Vielleicht liegt es an uns Norddeutschen, dass wir nicht immer einen Grund für etwas brauchen oder den immer nicht suchen wollen, müssen, können, dürfen… :rofl
 

alasca

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13. Juni 2022
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Ich könnte Dir jetzt mindestens 10 Beziehungs-Fälle erzählen in denen die Frauen oder die Männer einfach so gegangen sind ohne das irgendjemand nach dem Grund gefragt hat, ein Grund nach außen erkennbar wurde oder sogar die Betroffenen es benennen konnten bzw. wollten.
Das klingt nach der nordischen Variante von Ghosting. Würde mich ja waaaaaahnsinnig machen!!
 
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Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Ist das wirklich so? Sie „hält ihn doch mit einer gewissen Ration am Leben“ damit er bei „klarem“ Verstand bleibt und nicht in den Entzug gleitet. Der wäre nämlich nicht so ohne weiteres machbar. Wer Alkoholiker ist, kann bzw. muss immer einen gewissen Pegel halten um bei „klaren Sinnen„ zu bleiben…Für Nicht-Suchtkranke nicht vorstellbar aber das ist so.
Eine Doppelbödigkeit ist durchaus drin!! Aber das offensichtliche Bild ist doch das des Anlegens. Ich habe mir sagen lassen, dass das Anlegen nicht so ohne ist.
 

ulrikerabe

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Die gibt es IMMER. Aber sehr viele Menschen kennen ihre Gründe selbst nicht und legen auch keinen Wert darauf, sie kennenzulernen. Es lebe die Macht des Unterbewussten! :p
und die offensichtliche Haltung" wir/die Norddeutschen sind so" ist auch schrecklich bequem, nicht daran zu rütteln
 

Literaturhexle

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und die offensichtliche Haltung" wir/die Norddeutschen sind so" ist auch schrecklich bequem, nicht daran zu rütteln
Das denke ich auch. Die Welt ist doch vielfältig! Und Stereotype schränken ein, machen einen Stempel drauf und Punkt. Hansen zeigt uns mit ihren Figuren gekonnt bestimmte Typen und Charaktere. Das heißt aber nicht, dass ALLE Norddeutschen dem entsprechen müssen.
 

Renie

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Dabei glaube ich nicht mal, dass diese Gastfreundschaft geheuchelt ist.
Nein, glaube ich auch nicht. Wahrscheinlich muss einem Gastfreundlichkeit in den Genen liegen, sonst kann man nicht fremde Leute bei sich zuhause einquartieren, auch wenn sie dafür bezahlen. Wer macht das schon freiwillig, sein Leben und sein Heim über mehrere Wochen und Monate mit Fremden zu teilen? Und das Jahr für Jahr. Meins wäre es nicht.
 

Renie

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und die offensichtliche Haltung" wir/die Norddeutschen sind so" ist auch schrecklich bequem, nicht daran zu rütteln
Wohl wahr, und die Grenze zum Klischeehaften ist ganz dünn.
Tatsächlich lese ich diesen Roman auch nicht als "Norddeutsche für Dummies" sondern als Geschichte über eine Insel und ihre Bewohner "irgendwo in Jütland, Friesland oder Zeeland". Es sind zwar Norddeutsche, doch ich sehe keinen Unterschied zu einem Inselleben in Holland. Insel ist Insel ;)